Mal eine Nicht-Experten-Meinung.
Das Ding ist aus dem Kontext gerissen - nur nach diesem Mikro-Zyklus zu trainieren bringt dich vermutlich nicht weiter, aber je nach Ermüdung und Periodisierung kann das schon Sinn ergeben. Vom Volumen könnte es sich auch um ein Deload handeln. Zudem müsste jede Übung irgendeinen Zweck erfüllen, um von der Spezifität abzuweichen (zum Beispiel Schwächen ausgleichen oder Ermüdung in bestimmten Bereichen abbauen).
Es sieht für mich wie erste Woche eines Intensification Blocks aus. Es zielt also auf Intramuskuläre Koordination ab, und wenig/gar nicht auf Muskelaufbau. Zählt man die ganzen Wettkampf-Übungsvariationen als Wettkampf-Übungen, hast du 27 Sätze an Nebenübungen und 30 Sätze Wettkampfübungen. Wenn man das aber genau nimmt, hast du von 57 Sätzen nur 14 Sätze spezifisch die Wettkampfübungen, also etwa 25%. Ob es besser ist, von den Wettkampf-Übungen abzuweichen, ist unklar, bzw. sollte man als KDKler begründen können. Der Verlauf in den nächsten paar Wochen ist die eigentliche Planung, also worauf man hinsteuert.
@No Easy Way macht das in seinem Log sehr elegant - man sieht eine sehr strukturierte Planung über Monate hinweg.
Als KDKler würde ich vor einem Wettkampf 1-2 Intensification-Blöcke und dann Tapering machen (Also A-A-I-I-Taper). Ansonsten, wenn kein Wettkampf ansteht, würde ich möglichst A-A-I-A-A-I usw. machen. Also zwei Accumulation-Blöcke, und ein Intensification-Block (Nach jedem Block ein Deload, oder im Zweifelsfall nach dem I-Block. In diesem Fall macht es eher Sinn, etwas unspezifischer zu trainieren.).
Die Volumenaufteilung und Intensität in einem A-Block stelle ich mir wie folgt vor:
50% Wettkampf-Lifts, 50% Accessory.
ca 55% bei 2-6 Wiederholungen, 45% Bei 6-12 Wiederholungen
Bei einem I-Block sieht das eher wie folgt aus:
75% Wettkampf-Lifts, 25% Accessory (Bei den Wettkampf-Lifts werden etwa 80% bei hohen Intensitäten durchgeführt, und 20% bei niedrigeren).
ca. 80% 1-6 Wiederholungen, 20% 6-10 Wiederholungen
Zusätzlich ist da noch die Frage, was du an "BB-Übungen" dazu machst. Bei bisschen Isos für Arme/Schultern verändert sich da nicht großartig was, aber wenn es größere Übungen sind, könnte da noch was an Volumen hinzukommen.
Also sorry, viel Text und nichts gesagt.. Außer, dass dein Trainer vermutlich gute Gründe dafür hat, es genau so zu machen, und ein Ziel in den nächsten 3-6 Wochen damit verfolgt, welches man aus dem Plan nicht sieht. Solange es funktioniert, und du zufrieden bist, spricht nichts dagegen.
Aus theoretischer Sicht vermisse ich persönlich bei den Main-Lifts die leichteren Sätze mit paar Wiederholungen mehr, allgemein finde ich das Volumen zu niedrig (trotz I-Block), da es kaum Übungen gibt, die das Volumen rein holen. Sonst wäre die Anzahl der Sätze in Ordnung. Leichtere Leg-Curls oder eine Hip-Hinge-Übung wäre noch schön gewesen, und für einbeinige Beinpresse (geführt, unilateral, schwer) kann ich mir einige Argumentationen vorstellen (Zum Beispiel: I-Block, daher schwer, Unilateral, um Ungleichheiten auszugleichen, und geführt, weil man bei BSS und Lunges zu viel ausbalancieren muss und die daher bei etwas leichterer Intensität trainiert. Oder unteren Rücken entlasten - da gibt es aber schönere Varianten, und unilateral ist nicht unbedingt nötig) - wenn du da keine Probleme hast, wäre eine Squat-Variante spezifischer (Frontkniebeugen, High Bar, KB mit Pausen, oder einfach mal Kniebeugen). Eine Begründung, warum du von den Main-Lifts auf pausierte Lifts ausweichen solltest, wäre auch interessant (Hast du da Probleme/Deadpoints?) Schulterdrücken unter 5 Wiederholungen kann ich mir gar nicht erklären (Warum sollte man eine Übung, die man beim Wettkampf nicht braucht, spezifizieren und dadurch Volumen in der Schulter/ im Trizeps verlieren, wenn der Übertrag gering ist? 3x5@RPE6-9 wäre das schwerste, was ich bei Schulterdrücken als KDKler machen würde.Natürlich ist es im Gewichtsheben anders, da ist der Übertrag besser.) Wenn du Strongman-Ambitionen hast, oder noch andere Ziele, wird das alles natürlich etwas anders. Eine Erklärung, wie "es macht dir einfach mehr Spaß, schwere Dinge zu heben, und zu drücken" ist auch in Ordnung. Wenn du dir bewusst bist, dass du es deswegen tust, und das Verletzungsrisiko sowie die Trainingsdauer leicht erhöhst, um das gleiche Volumen abzuarbeiten, spricht nichts dagegen.
Just my two cents.