Was lest ihr zur Zeit?

[Nurby]

Hi Chris,
welche speziellen Bücher liest du denn da? Besonders interessiert mich deine Lektüre über Permakultur. Habe da früher einiges drüber gelesen und diese Bücher jetzt wieder ausgegraben, weil ich versuchen möchte, einige Ansätze davon in unserem Garten umzusetzen.
Was möchtest du mit Heilkräutern anfangen?

Viele Grüßle
bedee

Hey bedee,
empfehlen kann ich Bill Mollison, John Seymour und Fukuoka. Hier mal ein paar Links:

Amazon.de: Die Suche nach dem verlorenen Paradies. Natürliche Landwirtschaft als Ausweg aus der Krise (Book on Demand): Masanobu Fukuoka: Bücher
Amazon.de: Das neue Buch vom Leben auf dem Lande: Ein praktisches Handbuch für Realisten und Träumer: John Seymour, Irmgard Kneißler, Uwe Lindemann, Renate Müller: Bücher
Amazon.de: Selbstversorgung aus dem Garten: John Seymour: Bücher
Amazon.de: Permakultur konkret. Entwürfe für eine Ökologische Zukunft: Entwürfe für eine ökologische Zukunft: Bill Mollison: Bücher
Amazon.de: Permakultur, Band 2. Praktische Anwendung: Bill Mollison: Bücher

Wenn du noch fragen hast bzgl eures Gartens kann ich dir selbstversorgerforum.de ans Herz legen. Dort sind viele nette Leute die sich mit Permakultur sehr gut auskennen

Heilkräuter und andere Pfllanzen machen mich unabhängig von Medikamenten und haben zudem keine Nebenwirkungen und sind auch noch reich an Vitaminen. Kosten nix und sind intressant. Ich bin der Ansicht dass Mediakemente als auch Heilpflanzen grösstenteils auf den Glauben daran zurückzuführen und deswegen mach ich mir lieber einen Brennesseltee wenn ich Kopfweh habe, und die Kopfschmerzen gehen genauso weg. Durch das ganze habe ich auch gemerkt warum bei mir Medikamente nie so richtig anschgeschlagen habe - der Glaube daran war einfach nicht da

Momentan lese ich: Kollaps: Warum Gesellschaften überleben oder untergehen von Jared Diamond (sehr intressant) und zum entspannen Wahn vom King.

Viele Grüße

 

[Dr. Filth]

Nur zwei Vermerke zu Kafka?

So kann es sich nicht entwickeln!

Bitte lesen sie bis zum nächsten Seminar:

Wikipedia: Franz Kafka

FAZ: Kafkas Sätze

Kafkas Gesamtwerk bei Fischer

Es ist bedeutend - für den Charakter.

"Lest mein Werk, oder ich werde euch essen!!"

 

[sportsfreund]

Kafka finde ich zwar vom Schreibstil her gut und interessant, aber mit den meisten Fragmenten kann ich dann doch recht wenig anfangen. Manche Parabeln und Kurzgeschichten gefallen mir sehr gut, aber da hört es sich schon bald wieder auf. Bei vielen seiner Werke hab ich mir immer gedacht, der muss sich ja richtig selbst dazu zwingen, andauernd seine typischen Themen da rein zu bringen, wie z.B. Vaterfigur, Labyrinthe, unantastbare Instanzen, Hilflosigkeit,.....
Das war mir dann oft schon zu viel (des Guten).

 

[Kilghard]

Nun, ganz offensichtlich sind seine Werke stark von seinem Umfeld (Vater etc.) geprägt. In gewisser Weise fühle ich eine gewisse Seelenverwandtschaft... kaum zu glauben.

 

[omaus]

"Mieses Karma" - die Wiedergeburt einer Frau als Ameise, mal was anderes. Als nächstes etwas Thrillerartiges.

 

[ishina]

Aktuell lese ich kein Buch mit dem unbedingten Ziel, es vollständig durchzuarbeiten. Ich rotiere zwischen mehreren Büchern und versuche mir daraus die Information zu holen, die ich benötige, um heraus zu finden, was mich interessiert.

Die Bücher sind aktuell:

Die Sonnen-Diät von David Wolfe
The Warrior Diet von Ori Hofmekler
Peak-Time von Jürgen Reis
Power Yoga von Beryl Bender Birch

 

[Fissel]

Is ja ulkig... da finden sich ja Gemeinsamkeiten hier...


Die Logik des Mißlingens von Dieter Dörner hab ich kürzlich zugunsten der Spieltheorie für Einsteiger von Avinash K. Dixit, Barry J. Nalebuff, und Christian Schütte unterbrochen, welches ich dann für die Uthred-Reihe von Bernard Cornwell unterbrochen habe

Die habe ich jetzt fast durch. Bin derzeit (habe leider falschrum angefangen) beim letzten Königreich, nachdem ich mit den Herren des Nordens angefangen und mich über den weißen Reiter vorgearbeitet habe. Nu warte ich gespannt auf "Schwertgesang". Soll Anfang kommenden Jahres rauskommen.

Zwischenzeitlich lese ich an der Logik des Mißlingens und der Spieltheorie brav weiter versteht sich...

Also:
Aktuelles Buch: Das letzte Königreich von Bernard Cornwell


VG
Fissel

 

[Wursti]

Spieltheorie? Was machst du während deiner Haupttätigkeit?
Genauer: Woher das Interesse und wie ist es strukturiert?

 

[Fissel]

Also um es aufzuklären:

Während die Logik des Misslingens mich per Titel plus Autorenempfehlung eingefangen hat, war an der Spieltheorie tatsächlich ein guter Bekannter schuld, der mir das Buch ans Herz gelegt hat.

Mich fasziniert - zusammengefasst - grundsätzlich der Mensch als nicht-ganz-so-individuelles-Wesen grade im Kontext Gruppendynamik, Kommunikationspsychologie, Verhaltensforschung...

Da kommen bei mir diverse Schirmchen zusammen. Soziologie und Psychologie sind z.B. immer wiederkehrende Themen. Kommunikationspsychologie ist mein Steckenpferd.. Hermeneutik...

Im Grunde bin ich im übertragenen Sinne einfach seitdem ich denken kann damit beschäftigt, "den Menschen" aufzuschneiden um zu schauen, wie er funktioniert

Das erklärt dann auch mein allaroundsteckenpferd die Parawissenschaften...

Haupttätig bin ich Personalberaterin. Menschenhändler. Sie wissen schon.

 

[hidden_dragon]

Fünf Minuten Ewigkeit: 101 philosophische Alltagsexperimente von Roger-Pol Droit


"Aus der Amazon.de-Redaktion
"Dieses Buch soll unterhalten", lautet der erste Satz dieses Kompendiums für Alltagsphilosophie. Philosophie zur Unterhaltung? Philosophie für den Alltag? Genau so ist es! Denn geboten wird Philosophie für die fünf Minuten zwischendurch -- und doch auch für die Ewigkeit. Denn laut Autor irrt "Pascal, wenn er meint, wir müssten unterscheiden zwischen den ernsten Fragen, die all unsere Aufmerksamkeit und Energie verdienen, und den Belanglosigkeiten, die uns von ihnen ablenken". Ganz im Gegenteil gebe das Belanglose zu denken, führe das Lächerliche zu Ernstem, beginne die Tiefe an der Oberfläche.

Am besten lässt sich die Absicht dieses Buches in einem kleinen Dialog zusammenfassen:
"Was wollen Sie damit?"
"Was Sie damit anfangen!"

Was also sollen wir anfangen mit diesen 101 philosophischen Alltagsexperimenten? Nun, ganz einfach: Uns "ewig fühlen", "beim Pinkeln trinken", "bis tausend zählen", uns "wie ein Tier benehmen", "versuchen, nicht zu denken", "mit geschlossenen Augen duschen" oder ganz einfach "auf die Knie gehen, um das Telefonbuch herzubeten". Denn zu solcherlei Experimenten gibt der Autor in diesem Buch die Spielanleitung.

Staunen muss man schon, wie es Roger-Pol Droit gelingt, den Leser mit seinen kleinen Experimenten, auf die man sich freilich einlassen können muss, staunen zu machen. Andererseits: Zwar mag -- wie wir seit Platon wissen -- das Staunen am Anfang aller wahren Philosophie stehen. Doch was sich im Staunen erschöpft, ist nicht wirklich Philosophie. Für einen philosophischen Anfang aber ist hier gesorgt. --Andreas Vierecke --"

 

[Dr. Filth]

Dieser sträfliche Reduktionismus bei der Interpretation Kafkas Werks. Seine Texte lösen ein Feuerwerk an Assoziationen aus ...my conscience explodes...

Sein sachlicher Stil kommt nur harmlos daher, hinter dieser Unscheinbarkeit versteckt sich die unfassbare Groteske. Es dauert Jahre bis man Kafka kennen lernt, es zerreißt einen.

Ich lese derzeit Jack Kerouacs On the Road. Aber der Stapel ist bekanntlich groß und die Nacht ist lang.

 

[Wursti]

@Dr. Filth:
Kennst du schon die Quantitätstheorie des Irrsinns? Ist bestimmt ein Buch für dich. Nicht wegen des Irrsinns im Titel.

@Fissel:
Achso, ich dachte jetzt an eine mathematische Einführung und hatte mich schon gewundert.

Bei mir ist es momentan der Erdsee von Ursula K. Le Guin.
Danach ist ein Einführung in die philosophischen Konsequenzen Piagets dran.

 

[Dr. Filth]

@Dr. Filth:
Kennst du schon die Quantitätstheorie des Irrsinns? Ist bestimmt ein Buch für dich. Nicht wegen des Irrsinns im Titel.

Danke für den Tipp. Ist bestellt. Erinnert mich assoziativ an Schnitzlers Wahnsinnsnovelle.

Ich lese just:
Buddemeier, Hans. Von der Keilschrift zum Cyberspace. Der Mensch und seine Medien.

und abends:
Culler, Jonathan. Literaturheorie. Eine kurze Einführung.

 

[kecks]

Wie gefällt der Culler? Auch sehr nett in diese Richtung: Terry Eagleton: Einführung in die Literaturtheorie (Marxisten heutzutage machen durchaus Laune, solange sie theoretisch einigermaßen versiert sind).

Neulich mal wieder reingeschaut und immer noch ein feelgoodbook: Karen Pryor: Don't shoot the dog; ein Buch nicht nur über Hundetraining (Ethologie, mein großes Hobby, nicht nur in Sachen Caniden...), sondern über die Macht der positiven Bestärkung als Methode der Verhaltensmodifikation allgemein.

 

[Wursti]

Boah, Kecks da sagst du was. Ich habe schonmal eine Literaturtheorie angefangen, aber irgendetwas ist dazwischen gekommen.
Danke für die Erinnerung.

 

[sportsfreund]

@Dr.Filth:
Warum Reduktionismus? Ich habe nur dargestellt, wie es mir vorkommt. Ein paar wenige Werke finde ich auch sehr gut, das habe ich geschrieben, aber die meisten beeindrucken mich dann nicht sonderlich. So weit, so gut. Du könntest ja evtl. kurz darauf eingehen, was so toll an all seinen Werken ist ?

 

[Dr. Filth]

Wie gefällt der Culler? Auch sehr nett in diese Richtung: Terry Eagleton: Einführung in die Literaturtheorie

Culler schreibt sehr kompakt, nett zum Lernen. Terrys Buch steht hier auch, nur wo?

Wie hieß es noch gleich? Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen?

Bist Du Studentin der Literaturwissenschaft, Kecks?

So weit, so gut. Du könntest ja evtl. kurz darauf eingehen, was so toll an all seinen Werken ist ?

Gerne, aber nicht liebevoll. Ich verehre Kafkas Werk für die Präsentation seiner Charaktere, die in ihrer psychischen bis psychotischen Zerrissenheit für immer zwischen existenzieller Schuld und Autonomie verloren sind. Ein präzises Bild jenes Menschen der Moderne, der keinen Halt im Fluss der unendlichen Dissoziation findet. Der alleine, hilflos und verzweifelt die Apokalypse selbstverschuldet.
Wie oft erkannte ich mich in diesem Verloren-Sein wieder? Die Offenheit des Gehalts lässt das Ziehen von Parallelen zu unserer eigenen Biografie zu. Ein Sich-Wieder-Erkennen im Labyrinth ist erschütternd wie schön.

Außerdem sein subtiler, grotesk-sachlicher Stil, der in fontanischer Manier das Wesentliche unwesentlich erscheinen lässt und zu einer tieferen Suche motiviert. Die Assoziativität seiner Texte um den Themenkreis Existenz. Seine Erzählerfiktion. Aber was hast Du von solch einer Liste? Manche Autoren sind kaum zu fassen, man muss sie sich erkämpfen - aber hier macht sich die Mühe bezahlt.

Gruß.

 

[sportsfreund]

Dankeschön. Ich habe in so fern etwas von der Aufzählung, als dass ich deine Meinung mit meiner teilweise vergleichen kann, merke, ob ich irgendwas bis jetzt ausgeblendet oder nicht verstanden habe, etc.

Was du beschreibst, dem stimme ich teilweise zu. Bis zu einem gewissen Grad stellt es für mich das Labyrinthhafte glaubhaft-gut dar, durchaus mit Parallelen zur echten Welt. Vieles wirkt auf mich aber einfach überzogen, sodass ich auch kaum Identifikation aufbauen kann. Wie schon geschrieben, merkt man mMn in Kafkas Werken die autobiographischen Züge schon zu stark, und er war wohl ein Mensch, der im echten Leben sehr schlecht zu recht kam.

Manche Autoren sind kaum zu fassen, man muss sie sich erkämpfen - aber hier macht sich die Mühe bezahlt.

Hm, ich glaube es sogar zu verstehen bzw. nachempfinden zu können, bin mir aber nicht sicher. So intensiv hätte ich mich dann z.B. mit Kafka nicht beschäftigt.

mfg

 

[kecks]

Literaturwissenschaft - ja, Studentin - nein.

 

[omaus]

Träume süß, mein Mädchen --> Joy Fielding (Thriller)