• Zahlreiche Trainingspläne, Rezepte, Videoanalysen und über 500 verschiedene Trainings- sowie Ernährungstagebücher erwarten Dich im Muscle Corps Forum.

    ✓ Fundiertes & praxisbezogenes Wissen
    ✓ Experten mit langjähriger Erfahrung
    ✓ 100% Natural Bodybuilding

    Ausgebildete Trainer, Physiotherapeuten, Mediziner und Wettkampfathleten beraten Dich gerne.
    Sei auch Du dabei!

Sportlog Adrnline 2011

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

@Kecks:

Hier schulde ich Dir noch eine Antwort.

Ist für mich auch in Ordnung, wenn du die Diskussion als erschöpft siehst, ich diskutier einfach gern über das Thema weil das für mich unter anderem mein persönliches Qualitätsmanagement ist und ich selber regelmässig kritisch hinterfragen will, was ich auf die Beine stelle.

Wir haben über pro und kontras von CrossFit generell und Trainingsmittel im speziellen diskutiert:

Ui, sorry, meinte natürlich BASEL :)!

Ansonsten glaube ich, dass der Hauptkritikpunkt bei mir schon hochkomplexe Übungen unter Last auf Zeit sind... Ich verstehe nicht, warum man - außer ganz selten mal zum Spaß als kompetenter GH - wirklich z.B. Reißen in einem Zirkel machen muss, oder overheadanyhow etc.

Hatte gerade diese Woche wieder ein längeres Gespräch mit einem Gewichtheber/Powerlifter, der bei mir trainiert. Er fand es ebenfalls sinnlos, Oly-Übungen in hoher Rep-Zahl und im Zirkel auszuführen.

Ich kann die Argumentation aus der Sichtweise eines GH absolut verstehen, es macht für den GH keinen Sinn, seine Wettkampf-Übungen in hoher Wiederholungs-Zahl/Satz oder in einem Kondi-Zirkel auszuführen.

Es macht aber für einen CrossFitter, dem es um Arbeitskapazität geht, sehr viel Sinn, da die konditionelle Anforderung (Herz-Kreislauf) von Overhead-anyhow/Powersnatch etc in grosser Anzahl enorm ist und damit auch der Trainingseffekt.

Dass dabei die für einen kompetitiven GHs wichtigen exakten Bewegungsmuster nicht eingehalten werden können, wird in Kauf genommen, da für den CrossFitter nicht das Ziel ist, im GH besser zu werden.

Das kann man einbauen, aber dann nehme ich leichte Lasten und vor allem dürfen nur die mitmachen, die sicher Reißen und Umsetzen können (= mehrere Monate, meist eher Jahre mehrmals die Woche nur das trainiert haben mit fordernden Lasten). Alle anderen versauen sich hier
a) zielsicher komplexe Bewegungsmuster (da in Ermüdung keine saubere Ansteuerung mehr aufrechtzuerhalten ist) oder bauen erst gar keine auf ("my c+j practice is grace" - yeah, right...) und
b) ist das Risiko einfach wirklich groß. Man kann das durch harmlosere, genauso effektive Bewegungen ersetzen - siehe traditionelles Zirkeltraining. Aber das klingt dann den Kunden zu sehr nach Skigymnastik und nicht cool genug...

Hier bin ich nicht einverstanden, mehr aus praktischer Erfahrung als sportwissenschaftlichem Know-How.

Den Trainingseffekt einer wiederholten Kombi von 100m Rudern, 10 schweren Powercleans und 10 Kipping-Pullups (zum Beispeil) kannst du mit traditionellem Zirkeltraining definitiv nicht erreichen. Solch ein Zirkel mach ich zum Beispiel mit meinem Judoka, der profitiert davon enorm, das kann ich mit Kettlebells, wilden Seilen etc unmöglich simulieren.

Aber ich geb Dir Recht, dass es für eine Person, dier gerade erst zu trainieren beginnt, sinnvolleres gibt, als gleich mit Grace zu starten. Ich bau da sehr stark auf die Slow Lifts (Basics: Drücken, Heben, Beugen) und in den WODs bei aktzeptabler Technik leichte Gewichte, ansonsten Substitute.

Bzgl Risiko ist halt für mich der Punkt immer der gleiche, schon nur wenn jemand aufs Tram rennt, oder jemand Fussball spielt oder sonstigen Kontaktsport macht, ist das Verletzungsrisiko bereits um ein vielfaches höher, als beim Kraft- und Kondtionstraining, resp den CF WODs.

Zu dem letzten WoD bei den Open: Die sogenannten Muscle-ups (für mich sind das keine, da Turner das anders machen, und daher kommt die Übung...) sind okay, kann man machen. Die Burpees auch. Aber dann: Jetzt ist Trizeps und Rumpf müde. Und dann Reißkniebeugen, wo ich genau hier ein stabiles Muskelkorsett brauche, um Stablität (und damit Wirbelsäulenschutz, platt gesagt...) zu gewährleisten? Muss das sein? Ich meine, dass das nicht sein muss, und man was Saferes hätte einbauen können.
Genauso wie Sprinten (naja, eher Laufen) nach x-tausend GHD-Situps oder nach Rumpfheben. Ein müder Rumpf ist nicht geeignet, um Sprinten zu gehen - versaut Sprinttechnik und belastet vor allem den Rücken unmäßig stark. Da gibt's bessere Möglichkeiten, hier noch eine Belastung zu setzen/den Kreislauf hochzutreiben. Ihr beachtet das ja, wenn ihr z.B. Ober-/Unterkörper belastet in einem Wod und achtet auf eine vernünftige Kraftbasis.

Die Zusammensetzung der Wettkampf-WODs seh ich als Tests, es ist jedem selber überlassen, wie weit er geht und welche Schmerzen er toleriert. Es gab zum Beispiel an den Regionals eine Athletin, Samantha Briggs, die machte Deadlifts, da konntest du nicht zuschauen.

Zu dem WOD im speziellen: Burpees und dann Overhead Squats, das ist ja eben das herausfordernde an diesem WOD, wer genügend stark ist, der kann auch nach 60 Burpees noch die submaximalen 55kg OHS für 30 reps bewältigen.

Für die WODs für meine Kunden schliesse ich ungünstige Kombis, wie du sie oben erwähnt hast, möglichst aus, gelingt mir sicher nicht immer, teilweise ist es auch individuell.

Soll heißen: Ihr macht da sicherlich was richtig, sonst hättest du mehr Verletzte und wärst nicht so erfolgreich. Nur: Die meisten machen es eben nicht richtig bzw. einfach nach, was irgendwo im Netz steht, und dann wird's gefährlich.

Wenn du Verletzungsstatisken sehen willst: Bei cathletics zählt einer Achillessrisse nach Boxjumps, und einen Rhabdo-Count gibt's auch. Schulterprobleme sind Standard bei den meisten (wenigstens in meinem Umfeld; ich schieb's auf die Kippings, weil die meisten da voll ins Gelenk knallen...). Da machen Frauen nach mehrmaliger Knie-OP verkorkste Airsquats auf den Fußspitzen mit Riesenmengen Laktat im Blut. Der "Trainer" steht daneben und feuert an. Supergeil. Bandscheibenvorfall macht Deadlifts auf Zeit. Nicht schwer, aber muss das sein? Einfach nur - naja, man urteile selbst. Er soll heben, aber doch nicht auf Zeit in diesen Wdh-Bereichen...

Anderswo läuft es sicherlich besser :). Siehe die Angebote in MUC unter anderem Namen oder eben auch in Basel, oder auch die Leute in Berlin!

Bin zur Zeit den Thread auf Cathalyst Athletics am lesen, bei dem sie auf über 100 Seiten über CrossFit motzen :ssmile:. Bei vielem haben sie Recht, ich versuchs besser zu machen, weil ich, wie nun schon oft erwähnt, hinter der Grundphilosphie (vielfältiges, leistungsorientiertes, hartes Training in einer tollen Gemeinschaft), wie ich sie verstehe, voll und ganz stehen kann.

Fatal ist halt eben schon, dass an der Spitze von CF HQ keiner eine Ahnung von Sport hat oder mal Leistungssportler war.

Der Glassman sieht das halt pragmatisch, die "guten" CrossFits überleben, die schlechten machen zu (über 5-10+ Jahre). Ich teil diese Meinung (unterstützen tu ich diese Art von Qualitätsmanagement nicht!) und hoffe, dass die Leute schnell merken, wenn sie bei einem schlecht ausgebildeten CF Coach untergekommen sind.
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

Ja, das Material kenne ich, glaub ich, im Wesentlichen. Ich glaube aber mittlerweile, dass das einfach nicht reicht, um wirklich aerob richtig gut, nicht nur mittelmäßig gut zu werden. Jeder Kurzsprinter trainiert so - und das klappt ja auch. Aber kein Kurzsprinter kommt an das aerobe Niveau der Langsprinter (400-800; 800 als Langsprint gesehen; wenn es als Mittelstrecke traditionell trainiert wird, dann eh...) ran. Und das liegt nicht nur daran, dass die mehr Intervalle veranstalten, sondern vor allem daran, dass die viel mehr laufen als die Kurzsprinter (60-200): lang, locker, oft auch nur langsam. Aber sie laufen!

Für mich selbst: Mein aerobes Niveau war nie so gut, wie wenn ich alle Methoden kombiniert habe (also alles von Intervallgebolze bis 35km tralala traben). Sprint alleine befähigt freilich, ein paar Runden Boxen zu überleben oder 10km anständig zu absolvieren. Es hilft aber wenig, wenn man wirklich gut in solchen Sachen werden will. Sacrifice ist unausweichlich in allen restlichen Bereichen für richtig geile Verbesserungen in einem Bereich. Letztlich muss man sich doch wieder überlegen, was man will...

Dein Herangehen würde sicherlich eine kurzfristige Verbesserung erzielen. Die ist aber genauso schnell wieder weg, wie sie da war. Nachhaltiger Aufbau und schneller Erfolg gehen nicht zusammen. Leider. Außerdem ist ja das Niveau hier schon hoch. Dann wird es immer schwieriger, mit so kurzen Schockveranstaltungen fürs ganze System noch großartige Anpassungsleistungen rauszukitzeln... (lies: für belastbare Leute, die sonst fast gar kein Ausdauerkram machen und nicht gern aerob arbeiten, ist das super; für die meisten anderen aber nicht).

Hier ebenfalls ein Thema bei dem ich noch nachhaken möchte.

Es ist ja eines meiner erklärten Ziele, nächstes Jahr ebenfalls an die CrossFit Regionals zu gehen.

Spannend ist, dass dieses Jahr in Europa ein ehemaliger Strongman gewonnen hat! :ssmile: Sehr sympathischer Kerl.

=> http://games.crossfit.com/features/videos/former-strongman-tuomas-vainio
=> http://games.crossfit.com/features/videos/tuomas-vainio-regional-workout-3

Das lässt mich natürlich hoffen. :sdrool:

Meine ursprüngliche Frage war ja, wie ich einigermassen sinnvoll meine aerobe Ausdauer verbessern kann. Ich revidier mich da, ich glaube mittlerweile, dass bei der Richtung, die CrossFit einschlägt, aerobe Ausdauer eine vernachlässigbare Rolle spielt. Resp es nur einen Teil der Ausdaueranpassung braucht und Kraft viel entscheidender ist.

Wie Kecks ja richtig schrieb, wäre eine signifikante Verbesserung meiner aeroben Ausdauerfähigkeiten einhergehend mit einem grösseren Kraftverlust.

Ich kenn mich ja mit Ausdauertraining nur bedingt aus, aber so wie ich verstehe, sind dies etwa die Anpassungen:


- Kapillarisierung
- Veränderung der Mitochondrien
- Umbau Muskelfasern
- Fettstoffwechsel effizienter
- Laktattoleranz
- Hormonelle Anpassungen (Enzyme?)
- Herz wird grösser
- VO2 max steigt

Wenn ich mir die Anforderungen der CrossFit Wettkämpfe anschaue, ist es meiner Meinung nach am zielführendsten, bei einem Gewicht zwischen 85-90kg (meine Grösse), möglichst stark zu sein und eine möglichst grosse Arbeitskapazität und VO2 max zu haben, vorausgesetzt, man beherrscht alle Skills.

Jegliche stoffliche Verbesserung in Richtung aerobe Ausdauer wäre abträglich, da der Trade off zur Kraft zu gross wäre.

Bitte kontrovers diskutieren. Danke. :ssmile:
 

The Wicker Man

Well-Known Member
Registriert
21. Oktober 2010
Beiträge
3.996
AW: Sportlog Adrnline 2009

Was machst du denn bisher so ausdauertechnisch? Fußball 1-2 mal die Woche? Oder eher seltener?
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

Ausdauer Background:

Spiele seit ich 18 bin im Verein Fussball, allerdings amateurlevel.

Das heisst, bis 23-24 habe ich etwa 20 Spiele + 1-2 Trainings/Woche (während der Saison, also während ca 7-8 Monate) im Jahr gemacht, daneben noch joggen, Intervalltraining und ab und zu Sprints. War da ja auch bedeutend leichter (77-85kg).

Also ziemlich umfangreich.

Seit ich mich mehr auf den Kraftsport fokussiert habe, ging das natürlich zurück. In der Regel während der Saison 1 Training oder ein Spiel die Woche, während etwa 5-6 Monaten/Jahr (in neuem Verein etwas kleinere Liga).

Aufgrund des Fussballs und der Art und Weise, wie ich mein Krafttraining organisiere, verfüge ich über eine gewisse Ausdauerbasis und insgesamt über eine meiner Einschätzung nach doch relativ hohen Arbeitskapazität.
 
S

Sergio

Guest
AW: Sportlog Adrnline 2009

oh man kecks, ich möchte dir vielleicht eins mal sagen:

(= mehrere Monate, meist eher Jahre mehrmals die Woche nur das trainiert haben mit fordernden Lasten)
Das ist so dein Argument bei der Umsetz-Reiß-Diskussion.

Die Mehrheit der Menschen hat keine Zeit mehrere JAHRE 5-6 mal die Woche GH-Training only zuabsolvieren. PUNKT. Aber brauchen sie auch nicht. (Selbst 3-4x ist schon zuviel - weil dann kein Platz mehr für Krafttraining selbst bleibt).
Ich glaub auch nicht das die Mehrheit der Sportler das tut- wieso ? weil viele nichtmal Geld kriegen, falls doch nichtmal ausreichend um davon alleine leben zukönnen. Dann bleibt ein Quantum übrig das Zeit und Nerven dafür hat mit der richtigen Aussicht auf Erfolg.

Sprinten (naja, eher Laufen)
Genauso finde ich es anmaßend bis übertrieben, jedem nicht-professionellen-oder-über-jahre-mehrmals-die-woche-im-Sprintverein-gewesenem Menschen zuunterstellen, dass er/sie nicht sprinten kann.
Jeder der versucht so schnell wie er nur kann zulaufen (nicht joggen), der sprintet. Der legt eine bestimme Strecke in einer bestimmten Zeit zurück. Fertig.


Das wollte ich mal erwähnt haben.


Ansonsten:
* Crossfitter wollen nicht die beste Ausdauer haben oder die schnellsten Beine. Sie wollen von allem ein bisschen, so viel wie nur geht - das man nicht alles zu 100% haben kann wissen die selbst.
* Seh ich es sonst ähnlich wie kecks: Boxjumps auf Zeit max. Wdh. verfehlen ihren eigentlichen Zweck, genauso wie Reißen. Gesundheitsförderlich ist es auch nicht - egal wie sehr du adrnline auch die "Technik" schaust.
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

* Seh ich es sonst ähnlich wie kecks: Boxjumps auf Zeit max. Wdh. verfehlen ihren eigentlichen Zweck, genauso wie Reißen. Gesundheitsförderlich ist es auch nicht - egal wie sehr du adrnline auch die "Technik" schaust.

Nur kurz, da ich gleich nach Magglingen muss:

Wer bestimmt denn den Zweck von "Reissen" oder "umsetzen"? Ich formuliers mal so, im CrossFit oder Conditioning, wie ich es mit diversen Athleten mache, benutze ich dem Reissen und Umsetzen ähnliche Übungen, um anaerobe Ausdauer zu trainieren, dies unter anderem auch mit 10+ reps dieser Übungen.

Das dient dem Zweck absolut und ist safe. Nur weil mans im Gewichtheben zurecht anders macht, ist dieses Vorgehen nicht falsch oder nicht "nicht zielführend", es ist einfach ein Werkzeug des Athletiktrainings anders genutzt, als es bis jetzt die grosse Mehrheit verwendet.

Versucht selber mal die Wirkung auf Herzkreislauf von explosiven Übungen im Zirkel aus. Viel Spass. ;D Falls ihr Tipps braucht zur Zirkelanlage und Ausführung, ich bin gerne bereit zu helfen.

Oly Lifts auf Reps ist übrigens ein beliebtes Trainingstool bei Ostblock Kampfsport Leuten, nicht erst seit Heute...
 

aufziehvogel

Team Kraftsport & Sportartspezifisch
Admin
Moderator
Registriert
12. September 2008
Beiträge
4.494
AW: Sportlog Adrnline 2009

die frage ist halt, was man will. aus gewichthebersicht ist die art, wie crossfit ihre sportart integriert, nunmal grausig anzusehen (oder turner, oder strongman...). wenn man crossfit als eigenständige sportart versteht, sieht das natürlich anders aus; viele vorwürfe gelten dann nicht mehr.

das heißt aber nicht, dass nicht viele einzelheiten crossfit-intern noch diskussionsbedarf haben. das ziel von crossfit soll ja ursprünglich die gleichzeitige ausbildung von kraft/schnelligkeit/koordination/ausdauer etc. sein. ausbildungsziel dann die idealen soldaten/feuerwehrmänner etc.. die frage ist dann, inwieweit solche trainingsmittel wie sprünge oder reißen auf zeit diesem selbstanspruch genügen. und ob die "besseren crossfiter" nicht die wären, die "vernünftiges" gewichtheben betreiben, so wie es hier in deinem log zu lesen ist, in einer "vernünftigen" kombination mit anderen trainingsmitteln.
ums nochmal anders zu formulieren: warum nicht gewichtheben so einsetzen, wie es auch alle anderen sportarten tun, weil es da unschlagbar ist: kraft, schnelligkeit, koordination... und für den conditioningteil dann andere übungen, mit denen man sich nicht die hebetechnik versaut und die fehlertoleranter bei starker ermüdung sind? (gilt auch für sachen wie turnen oder springen.)
denn ich merk schon bei 3ern im stoßen, wie die technik stark leidet, das kann man einfach nicht wegdiskutieren. auch wenn der explosive kram übelst auf die herzfrequenz geht, wegen der genannten (altbekannten) kritikpunkte würde ich auch "crossfitintern" andere trainingsmittel einsetzen.


@sergio: wie viel zeit einige leute investieren können oder wollen, ändert nichts daran, dass eine gute technik im heben oder sprinten im normalfall sehr viel zeit benötigt - wenn man sie überhaupt jemals erreicht (auch jahrelanges gewichtheben only ist absolut keine garantie!). deswegen verstehe ich nicht ganz, was du kecks damit sagen möchtest ;)
 

Eisenfresser

Moderator
Moderator
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
47.993
AW: Sportlog Adrnline 2009

@sergio: wie viel zeit einige leute investieren können oder wollen, ändert nichts daran, dass eine gute technik im heben oder sprinten im normalfall sehr viel zeit benötigt - wenn man sie überhaupt jemals erreicht (auch jahrelanges gewichtheben only ist absolut keine garantie!). deswegen verstehe ich nicht ganz, was du kecks damit sagen möchtest ;)
Unser alter Coach sagt immer...10.000 Wdh. benötigt es in etwa bis eine Bewegung sitzt, je anspruchsvoller um so mehr Wdh.,
klar das Gewichtheber umfangreich und oft trainieren, man will ja noch zu Lebzeiten die Früchte ernten die man sät...:ssmile:





Gruß Eisi
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

Training 9.6

Diverse Reissvarianten mit 70 und 75kg, insgesamt ca 20 Wiederholungen, Fokus auf Technik und Explosivität.

Loglift:

bis 97.5

Im Zirkel:

Kniebeugen, neuer Stand, penibel auf Kniee geachtet, weit nach hinten abgesessen, hohe Ablage:

3x5x130

Schwungdrücken:

5x3x90

Fazit: Ganz ok in Anbetracht der Müdigkeit und des langen Tages.
Knie scheint zudem besser zu sein, aber mal Morgen abwarten.
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

Bei schweren Lasten im momentanen Wettkampfstil gehen die Knie nach wie vor nach innen.

Die 3x5x130 waren gestern in dieser Art zu beugen absolut am Limit, hatte das Gefühl, Knie im Griff zu haben, aber bei der Videoanalyse zeigte sich, dass ich beim Umkehrpunkt als erstes einen Zwick nach innen komme, bevor die Kraft kommt um hochzugehen.

Die Kniescheibe wandert bei hohen Lasten ebenfalls.

Was mach ich momentan dagegen:

- rollen (Adduktoren insbesondere, Oberschenkel komplett)
- dehnen (Hüfte, Beine)
- stärken/aktivieren (vorallem Gluteus Medius => X Band Walks, BW Squats mit Bands um Knie)

Ich bin allerdings nicht sicher, woher das Problem genau kommt. Es könnte auch von unbeweglichen Fussgelenken kommen. Sicher ist, dass meine Posterior Chain im Gegensatz zu anderen Muskeln verdammt stark ist und ich deswegen die Ausweichbewegung mache.

Die akuten Knieschmerzen sind auf jeden Fall erst Mal weg (Fischöl, Reha-Programm und Belastung verbessert).

Hast du sonst noch eine Idee, was Ursachen sein können?

Das ich was ändern muss, um langfristig gesund Sport treiben zu können, ist völlig klar. Das schade ist momentan einfach der abartige Trade off, den ich machen muss (berufliche Belastung vs. Leistungssport), wer regelmässig hier liest merkt das (oft: müde, zu wenig Schlaf, wieder nur kurze, harte Einheiten, ohne Reha usw, schlechte Ernährung).

Wenn du bzgl der Ausdauersache und der Performance im CrossFit noch eine Idee hast, resp deine Meinung kund tun würdest, wie man das schlau und effizient angehen könnte (sprich: Kraft erhalten, Ausdauer verbessern), wäre ich Dir dankbar.
 
S

Sergio

Guest
AW: Sportlog Adrnline 2009

zuerst @adrnline, sorry für das offtopic.
@sergio: wie viel zeit einige leute investieren können oder wollen, ändert nichts daran, dass eine gute technik im heben oder sprinten im normalfall sehr viel zeit benötigt - wenn man sie überhaupt jemals erreicht (auch jahrelanges gewichtheben only ist absolut keine garantie!). deswegen verstehe ich nicht ganz, was du kecks damit sagen möchtest ;)

Ich habe nicht abgestritten das eine gute Technik viel Zeit benötigt.
Aber braucht man eine gute Technik ?
Nein - warum nicht ?
a) Keine Entschädigung für zusätzl. Aufwand.
b) Auch mit einer ausreichender/akzeptabler Technik (hüftstreckung und gewicht irgendwie nach oben kriegen was die meisten wohl hinkriegen undzwar recht schnell) hat man einen ganz guten Effekt und der Verschleiß am Körper nimmt deshalb nicht überproportional zu.

@crossfit: den einwand von aufziehvogel find ich sehr treffend:
Wenn KRAFT, Ausdauer, Schnelligkeit und Flexibilität die Ziele sind, warum benutzt man dann Gewichtheben nicht dafür wofür es eigentlich da ist: Kraft und Schnelligkeit ?
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

@crossfit: den einwand von aufziehvogel find ich sehr treffend:
Wenn KRAFT, Ausdauer, Schnelligkeit und Flexibilität die Ziele sind, warum benutzt man dann Gewichtheben nicht dafür wofür es eigentlich da ist: Kraft und Schnelligkeit ?

Kraft und Schnelligkeit trainiert man nicht mit Gewichtheben, in erster Linie.

Wenn ich stärker werden will, mach ich Grundübungen mit den Langhanteln, oder, wenn ich spezifischer in gewissen Bewegungen stärker werden will, spezifischere Krafttrainingsübungen.

Wenn ich schnell werden will, frage ich mich zuerst, schnell in was und für was und trainiere danach.

Wenn ich Explosivität der Hüftstreckung trainieren will, dann mach ich Gewichtheben als favorisierte Übung.

Und genauso bau ich es ja in meinem eigenen Training ein, resp vorallem auch, weil die Übungen Spass machen und ich per se in diesen Übungen besser werden will. Sicher nicht, weil ich im Amateurfussball schneller rennen und höher springen will. :ssmile:

Was CrossFit HeadQuarter anbelangt und ihre Behauptung, dass man mit regelmässigen WODs (Mainpage) und gelegentlichen willkürlichen Krafttrainingseinheiten in all den von ihnen 10 deklarierten Domänen der Fitness besser wird, ist sich in der Community JEDER, der einigermassen etwas von Training versteht, einig, dass das ledigliches gutes (wenn gut als bringt viel Geld verstanden wird) Marketing fürs Volk ist.

Dennoch ist weiss ich (lediglich! also rein anekdotisch) aus persönlicher Erfahrung, dass der Trainingseffekt von Zirkeln mit hohen reps Reiss und Umsetzvarianten gross ist und darum aus meiner Sicht die damit verbundenen negativen Gesichtspunke übertreffen. Verletzungsrisiko finde ich wirklich kein Argument. Wenn ich in der 90. min im Fussball völlig erschöpft einen Schuss abgebe, wie hoch ist da das Verletzungsrisiko. Überlegt mal, im Sport finden so viele Bewegungen in grenzwertigen Belastungsbereichen und hochexplosive Bewegungen bei völliger Ermüdung statt, da müsste man ja alles verbieten, weil ein Verletzungsrisiko besteht.

Ich gehe aber auch einig mit Dir, Sergio, dass es nicht 100% Technik benötigt, für einen Trainingseffekt, schon gar nicht, wenn die Übungen lediglich Zubringer für einen Sportler sind. Als Fussballer werd ich auch ohne perfekte Technik schneller, wenn ich Sprints trainiere usw. Genauso werde ich als Footballer auch explosiver, wenn ich 85% perfekte (was heisst das überhaupt? ;D ) GH-Übungen mache.
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

die frage ist halt, was man will. aus gewichthebersicht ist die art, wie crossfit ihre sportart integriert, nunmal grausig anzusehen (oder turner, oder strongman...). wenn man crossfit als eigenständige sportart versteht, sieht das natürlich anders aus; viele vorwürfe gelten dann nicht mehr.

Hier triffst du einen Punkt. Es graust mir schon als Powerlifter, wenn ich sehe, wie (auch in der Schweiz) teilweise die Grundübungen erklärt werden. Nicht, dass ich bei uns (bei anderen CrossFits in der Schweiz) Coaches gesehen habe, die gesundheitsgefährdende Sachen machen, aber was die alles für Details vergessen. :ssmile: Und da ist es völlig klar, dass sich sämtliche Gewichtheber, Strongman und Kugelgewichtler an den Haaren raufen, wenn sie sehen, was da getrieben wird. Für mich habe ich deswegen folgende Entscheidungen getroffen: Ich will mich selber möglichst gut auskennen mit all den oben erwähnten Sportarten, will Wettkämpfe machen und mich mit erfahrenen Leuten aus diesen Bereichen austauschen, um wirklich zu spüren, um was es geht.

Aber du sprichst auch einen anderen Punkt an, der extrem wichtig ist bei der Diskussion: CrossFit als eigene Sportart anerkennen. Überlegt mal, was Gewichtheben an den ersten olympischen Spielen war, da gab es glaube ich etwa 10 verschiedene Disziplinen, ziemlich komische Dinge auch. Gewichtheben, wie es Heute praktiziert wird, musste sich zuerst etablieren.

Wie gesagt, ich finde, das Resultät spricht für sich, die Athleten, die an den CrossFit Regionals teilgenommen haben, waren mental und physisch top, die besten hatten super Skills, wenn man daran denkt, wieviele Übungen eigentlich in einem CrossFit-Wettkampf getestet werden könnten.

Natürlich ist bei der ganzen Diskussion auch sehr viel subjektives drin, ob einem das anspricht, mir gefällt die Grundidee dahinter einfach, deswegen red ich die negativen Seiten sicher auch zu stark weg, aber so ist das nun mal. :ssmile:

das heißt aber nicht, dass nicht viele einzelheiten crossfit-intern noch diskussionsbedarf haben. das ziel von crossfit soll ja ursprünglich die gleichzeitige ausbildung von kraft/schnelligkeit/koordination/ausdauer etc. sein. ausbildungsziel dann die idealen soldaten/feuerwehrmänner etc.. die frage ist dann, inwieweit solche trainingsmittel wie sprünge oder reißen auf zeit diesem selbstanspruch genügen. und ob die "besseren crossfiter" nicht die wären, die "vernünftiges" gewichtheben betreiben, so wie es hier in deinem log zu lesen ist, in einer "vernünftigen" kombination mit anderen trainingsmitteln.
ums nochmal anders zu formulieren: warum nicht gewichtheben so einsetzen, wie es auch alle anderen sportarten tun, weil es da unschlagbar ist: kraft, schnelligkeit, koordination... und für den conditioningteil dann andere übungen, mit denen man sich nicht die hebetechnik versaut und die fehlertoleranter bei starker ermüdung sind? (gilt auch für sachen wie turnen oder springen.)
denn ich merk schon bei 3ern im stoßen, wie die technik stark leidet, das kann man einfach nicht wegdiskutieren. auch wenn der explosive kram übelst auf die herzfrequenz geht, wegen der genannten (altbekannten) kritikpunkte würde ich auch "crossfitintern" andere trainingsmittel einsetzen.

Wie schon erwähnt, Leute, die CrossFit als SPORT machen, die trainieren ja auch geschickter, also zumindest die, dies drauf haben und wirklich gut sind.

Problem ist eben auch, dass die Internehelden oft Anfänger sind, irgendwas machen und Videos davon posten. Genauso wie beim Eisenklinik Artikel über CrossFit ein Video von irgendeinem!!! Internetheld, der gar nichts mit CrossFit zu tun hat, bei einem abartig, wirklich abartig schlechten Deadlift gezeigt wird.

=> in Deutschland gibts mittlerweile, wie ich das mitbekommen habe, diverse Angebote, die mit CrossFit konkurrieren, da wird halt die Konkurrenz schnell schlechter geredet, als sie ist.

Mit meinen Leuten mach ich oft Kettlebell-Übungen statt GH-Übungen, zwischendurch bau ich die GH-Übungen aber doch auch in die WODs der Anfänger und normalen Klassen ein. Warum? Weil meine persönliche Einschätzung der Vor- und Nachteile einen sporadischen Einsatz dieser Trainingsmittel aus Abwechslungs- und Spassgründen rechtfertigt (Einschätzung Verletzungsrisiko mit submaximalen Gewichten gering, schlechte Bewegungsmuster lernen ist wurscht, da die nie Gewichten an Wettkämpfen betreiben).

Aber wenn man mal einen Schritt zurücktritt, wir bewegen uns allesamt in die gleiche Richtung, sind uns einig, dass es viele schlechte Beispiele im CrossFit-Universum gibt und das man CrossFit anpassen muss.

Lediglich der Anpassungsgrad wirft Diskussionen auf, die ich aber gerne führe und allen Beteiligten dankbar bin für ihre Ansichten, weil nur dadurch kanns auch EINsichten geben (die ich übrigens schon hatte, ist ja alles ein Prozess, der sich immer wandelt). :ssmile:
 
G

Gast

Guest
AW: Sportlog Adrnline 2009

Hast du sonst noch eine Idee, was Ursachen sein können?

Das ich was ändern muss, um langfristig gesund Sport treiben zu können, ist völlig klar. Das schade ist momentan einfach der abartige Trade off, den ich machen muss (berufliche Belastung vs. Leistungssport), wer regelmässig hier liest merkt das (oft: müde, zu wenig Schlaf, wieder nur kurze, harte Einheiten, ohne Reha usw, schlechte Ernährung).

Wenn du bzgl der Ausdauersache und der Performance im CrossFit noch eine Idee hast, resp deine Meinung kund tun würdest, wie man das schlau und effizient angehen könnte (sprich: Kraft erhalten, Ausdauer verbessern), wäre ich Dir dankbar.

die ernährung lässt sich am einfachsten verbessern. der langfristige benefit liegt auf der hand.
 

kecks

Active Member
Registriert
24. März 2007
Beiträge
3.188
AW: Sportlog Adrnline 2009

Coole Debatte! Leider keine Zeit, jetzt alles zu lesen, muss zum Training, dann Vereinssitzung (so ein Verein ist organisatorisch oft eine Menge Arbeit, v.a. mit mehreren tausend Mitgliedern...), dann Schweinestall misten, dann Pfingstbesuch verarzten, dann schlafen, dann was essen und Katzenwäsche, dann nochmal Training, dann packen, dann feiern gehen und dann nach Kienbaum, eine Woche nur Sport/Schlafen/Essen (ich mag das^^. ich bin doof, ich weiß. hier gibt's aber mehr so leute, insofern...)

@sergio wie hoch jemand seinen eigenen technischen anspruch für trainingsmittel im allgemeinen bereich (also nicht im disziplinspezifischen programm) hängt, ist meist eine frage des betreffenden trainers. ich persönlich mag keine halben sachen, und deshalb auch keine "halbgare" technik bei was auch immer. meine sportler (und ich selber) arbeiten an allem immer weiter. das ziel ist perfektion und nicht ein bisschen was hier und ein löffelchen davon; auch bei den allgemeinen trainingsmitteln. bei der zieldisziplin versteht sich der exzellenzanspruch von selbst. qualität geht bei uns immer vor. bewegungsqualität und möglichst viel saubere wdh. ist das, was nachher die auch unter stress (wk, reales leben etc.) stabilen bewegungsmuster bringt. wie gesagt, jeder bestimmt seinen anspruch selbst. es ist völlig okay, andere ansprüche (spaß, fitness, gesundheit, gemeinschaft, kraft, whatever...) ans training zu haben als "perfekte bewegungsqualität".
 

adrnline

Well-Known Member
Registriert
4. Februar 2009
Beiträge
1.819
AW: Sportlog Adrnline 2009

Mal kurz, von was für einem Level wir an der Spitze sprechen:

Es gab mal vor ein paar Jahren einen, der hat das Workout "King Kong" erfunden:

1x205kg Kreuzheben
2xMuscle-up
3xSquat Clean 120kg
4xHandstand Pushup

Es gab dann einige, die das im Internet nachgemacht haben, sogar einen, der das 2x gemacht hat.

Nun hab ich ein Video gefunden, von Mikko Salo, dem Finnen, der 2009 die CrossFit Games gewonnen hat.

Er ist etwa 85kg schwer.

Er machte in 20 min über 11 Runden dieses Workouts:

http://vimeo.com/20435233

Aus meiner Sicht eine abartige Arbeitskapazität.
 

The Wicker Man

Well-Known Member
Registriert
21. Oktober 2010
Beiträge
3.996
AW: Sportlog Adrnline 2009

Wie ist der denn drauf?! ;D
Krank, unbegreifliche Leistung. Kennst du zufällig Hebe- oder Stoßbestwerte?
 

Eisenfresser

Moderator
Moderator
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
47.993
AW: Sportlog Adrnline 2009

...krasser Typ, das nenne ich die perfekte Mischung!!!



Gruß Eisi
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben