adrnline
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AW: Sportlog Adrnline 2009
@Kecks:
Hier schulde ich Dir noch eine Antwort.
Ist für mich auch in Ordnung, wenn du die Diskussion als erschöpft siehst, ich diskutier einfach gern über das Thema weil das für mich unter anderem mein persönliches Qualitätsmanagement ist und ich selber regelmässig kritisch hinterfragen will, was ich auf die Beine stelle.
Wir haben über pro und kontras von CrossFit generell und Trainingsmittel im speziellen diskutiert:
Hatte gerade diese Woche wieder ein längeres Gespräch mit einem Gewichtheber/Powerlifter, der bei mir trainiert. Er fand es ebenfalls sinnlos, Oly-Übungen in hoher Rep-Zahl und im Zirkel auszuführen.
Ich kann die Argumentation aus der Sichtweise eines GH absolut verstehen, es macht für den GH keinen Sinn, seine Wettkampf-Übungen in hoher Wiederholungs-Zahl/Satz oder in einem Kondi-Zirkel auszuführen.
Es macht aber für einen CrossFitter, dem es um Arbeitskapazität geht, sehr viel Sinn, da die konditionelle Anforderung (Herz-Kreislauf) von Overhead-anyhow/Powersnatch etc in grosser Anzahl enorm ist und damit auch der Trainingseffekt.
Dass dabei die für einen kompetitiven GHs wichtigen exakten Bewegungsmuster nicht eingehalten werden können, wird in Kauf genommen, da für den CrossFitter nicht das Ziel ist, im GH besser zu werden.
Hier bin ich nicht einverstanden, mehr aus praktischer Erfahrung als sportwissenschaftlichem Know-How.
Den Trainingseffekt einer wiederholten Kombi von 100m Rudern, 10 schweren Powercleans und 10 Kipping-Pullups (zum Beispeil) kannst du mit traditionellem Zirkeltraining definitiv nicht erreichen. Solch ein Zirkel mach ich zum Beispiel mit meinem Judoka, der profitiert davon enorm, das kann ich mit Kettlebells, wilden Seilen etc unmöglich simulieren.
Aber ich geb Dir Recht, dass es für eine Person, dier gerade erst zu trainieren beginnt, sinnvolleres gibt, als gleich mit Grace zu starten. Ich bau da sehr stark auf die Slow Lifts (Basics: Drücken, Heben, Beugen) und in den WODs bei aktzeptabler Technik leichte Gewichte, ansonsten Substitute.
Bzgl Risiko ist halt für mich der Punkt immer der gleiche, schon nur wenn jemand aufs Tram rennt, oder jemand Fussball spielt oder sonstigen Kontaktsport macht, ist das Verletzungsrisiko bereits um ein vielfaches höher, als beim Kraft- und Kondtionstraining, resp den CF WODs.
Die Zusammensetzung der Wettkampf-WODs seh ich als Tests, es ist jedem selber überlassen, wie weit er geht und welche Schmerzen er toleriert. Es gab zum Beispiel an den Regionals eine Athletin, Samantha Briggs, die machte Deadlifts, da konntest du nicht zuschauen.
Zu dem WOD im speziellen: Burpees und dann Overhead Squats, das ist ja eben das herausfordernde an diesem WOD, wer genügend stark ist, der kann auch nach 60 Burpees noch die submaximalen 55kg OHS für 30 reps bewältigen.
Für die WODs für meine Kunden schliesse ich ungünstige Kombis, wie du sie oben erwähnt hast, möglichst aus, gelingt mir sicher nicht immer, teilweise ist es auch individuell.
Bin zur Zeit den Thread auf Cathalyst Athletics am lesen, bei dem sie auf über 100 Seiten über CrossFit motzen
. Bei vielem haben sie Recht, ich versuchs besser zu machen, weil ich, wie nun schon oft erwähnt, hinter der Grundphilosphie (vielfältiges, leistungsorientiertes, hartes Training in einer tollen Gemeinschaft), wie ich sie verstehe, voll und ganz stehen kann.
Fatal ist halt eben schon, dass an der Spitze von CF HQ keiner eine Ahnung von Sport hat oder mal Leistungssportler war.
Der Glassman sieht das halt pragmatisch, die "guten" CrossFits überleben, die schlechten machen zu (über 5-10+ Jahre). Ich teil diese Meinung (unterstützen tu ich diese Art von Qualitätsmanagement nicht!) und hoffe, dass die Leute schnell merken, wenn sie bei einem schlecht ausgebildeten CF Coach untergekommen sind.
@Kecks:
Hier schulde ich Dir noch eine Antwort.
Ist für mich auch in Ordnung, wenn du die Diskussion als erschöpft siehst, ich diskutier einfach gern über das Thema weil das für mich unter anderem mein persönliches Qualitätsmanagement ist und ich selber regelmässig kritisch hinterfragen will, was ich auf die Beine stelle.
Wir haben über pro und kontras von CrossFit generell und Trainingsmittel im speziellen diskutiert:
Ui, sorry, meinte natürlich BASEL!
Ansonsten glaube ich, dass der Hauptkritikpunkt bei mir schon hochkomplexe Übungen unter Last auf Zeit sind... Ich verstehe nicht, warum man - außer ganz selten mal zum Spaß als kompetenter GH - wirklich z.B. Reißen in einem Zirkel machen muss, oder overheadanyhow etc.
Hatte gerade diese Woche wieder ein längeres Gespräch mit einem Gewichtheber/Powerlifter, der bei mir trainiert. Er fand es ebenfalls sinnlos, Oly-Übungen in hoher Rep-Zahl und im Zirkel auszuführen.
Ich kann die Argumentation aus der Sichtweise eines GH absolut verstehen, es macht für den GH keinen Sinn, seine Wettkampf-Übungen in hoher Wiederholungs-Zahl/Satz oder in einem Kondi-Zirkel auszuführen.
Es macht aber für einen CrossFitter, dem es um Arbeitskapazität geht, sehr viel Sinn, da die konditionelle Anforderung (Herz-Kreislauf) von Overhead-anyhow/Powersnatch etc in grosser Anzahl enorm ist und damit auch der Trainingseffekt.
Dass dabei die für einen kompetitiven GHs wichtigen exakten Bewegungsmuster nicht eingehalten werden können, wird in Kauf genommen, da für den CrossFitter nicht das Ziel ist, im GH besser zu werden.
Das kann man einbauen, aber dann nehme ich leichte Lasten und vor allem dürfen nur die mitmachen, die sicher Reißen und Umsetzen können (= mehrere Monate, meist eher Jahre mehrmals die Woche nur das trainiert haben mit fordernden Lasten). Alle anderen versauen sich hier
a) zielsicher komplexe Bewegungsmuster (da in Ermüdung keine saubere Ansteuerung mehr aufrechtzuerhalten ist) oder bauen erst gar keine auf ("my c+j practice is grace" - yeah, right...) und
b) ist das Risiko einfach wirklich groß. Man kann das durch harmlosere, genauso effektive Bewegungen ersetzen - siehe traditionelles Zirkeltraining. Aber das klingt dann den Kunden zu sehr nach Skigymnastik und nicht cool genug...
Hier bin ich nicht einverstanden, mehr aus praktischer Erfahrung als sportwissenschaftlichem Know-How.
Den Trainingseffekt einer wiederholten Kombi von 100m Rudern, 10 schweren Powercleans und 10 Kipping-Pullups (zum Beispeil) kannst du mit traditionellem Zirkeltraining definitiv nicht erreichen. Solch ein Zirkel mach ich zum Beispiel mit meinem Judoka, der profitiert davon enorm, das kann ich mit Kettlebells, wilden Seilen etc unmöglich simulieren.
Aber ich geb Dir Recht, dass es für eine Person, dier gerade erst zu trainieren beginnt, sinnvolleres gibt, als gleich mit Grace zu starten. Ich bau da sehr stark auf die Slow Lifts (Basics: Drücken, Heben, Beugen) und in den WODs bei aktzeptabler Technik leichte Gewichte, ansonsten Substitute.
Bzgl Risiko ist halt für mich der Punkt immer der gleiche, schon nur wenn jemand aufs Tram rennt, oder jemand Fussball spielt oder sonstigen Kontaktsport macht, ist das Verletzungsrisiko bereits um ein vielfaches höher, als beim Kraft- und Kondtionstraining, resp den CF WODs.
Zu dem letzten WoD bei den Open: Die sogenannten Muscle-ups (für mich sind das keine, da Turner das anders machen, und daher kommt die Übung...) sind okay, kann man machen. Die Burpees auch. Aber dann: Jetzt ist Trizeps und Rumpf müde. Und dann Reißkniebeugen, wo ich genau hier ein stabiles Muskelkorsett brauche, um Stablität (und damit Wirbelsäulenschutz, platt gesagt...) zu gewährleisten? Muss das sein? Ich meine, dass das nicht sein muss, und man was Saferes hätte einbauen können.
Genauso wie Sprinten (naja, eher Laufen) nach x-tausend GHD-Situps oder nach Rumpfheben. Ein müder Rumpf ist nicht geeignet, um Sprinten zu gehen - versaut Sprinttechnik und belastet vor allem den Rücken unmäßig stark. Da gibt's bessere Möglichkeiten, hier noch eine Belastung zu setzen/den Kreislauf hochzutreiben. Ihr beachtet das ja, wenn ihr z.B. Ober-/Unterkörper belastet in einem Wod und achtet auf eine vernünftige Kraftbasis.
Die Zusammensetzung der Wettkampf-WODs seh ich als Tests, es ist jedem selber überlassen, wie weit er geht und welche Schmerzen er toleriert. Es gab zum Beispiel an den Regionals eine Athletin, Samantha Briggs, die machte Deadlifts, da konntest du nicht zuschauen.
Zu dem WOD im speziellen: Burpees und dann Overhead Squats, das ist ja eben das herausfordernde an diesem WOD, wer genügend stark ist, der kann auch nach 60 Burpees noch die submaximalen 55kg OHS für 30 reps bewältigen.
Für die WODs für meine Kunden schliesse ich ungünstige Kombis, wie du sie oben erwähnt hast, möglichst aus, gelingt mir sicher nicht immer, teilweise ist es auch individuell.
Soll heißen: Ihr macht da sicherlich was richtig, sonst hättest du mehr Verletzte und wärst nicht so erfolgreich. Nur: Die meisten machen es eben nicht richtig bzw. einfach nach, was irgendwo im Netz steht, und dann wird's gefährlich.
Wenn du Verletzungsstatisken sehen willst: Bei cathletics zählt einer Achillessrisse nach Boxjumps, und einen Rhabdo-Count gibt's auch. Schulterprobleme sind Standard bei den meisten (wenigstens in meinem Umfeld; ich schieb's auf die Kippings, weil die meisten da voll ins Gelenk knallen...). Da machen Frauen nach mehrmaliger Knie-OP verkorkste Airsquats auf den Fußspitzen mit Riesenmengen Laktat im Blut. Der "Trainer" steht daneben und feuert an. Supergeil. Bandscheibenvorfall macht Deadlifts auf Zeit. Nicht schwer, aber muss das sein? Einfach nur - naja, man urteile selbst. Er soll heben, aber doch nicht auf Zeit in diesen Wdh-Bereichen...
Anderswo läuft es sicherlich besser. Siehe die Angebote in MUC unter anderem Namen oder eben auch in Basel, oder auch die Leute in Berlin!
Bin zur Zeit den Thread auf Cathalyst Athletics am lesen, bei dem sie auf über 100 Seiten über CrossFit motzen
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Fatal ist halt eben schon, dass an der Spitze von CF HQ keiner eine Ahnung von Sport hat oder mal Leistungssportler war.
Der Glassman sieht das halt pragmatisch, die "guten" CrossFits überleben, die schlechten machen zu (über 5-10+ Jahre). Ich teil diese Meinung (unterstützen tu ich diese Art von Qualitätsmanagement nicht!) und hoffe, dass die Leute schnell merken, wenn sie bei einem schlecht ausgebildeten CF Coach untergekommen sind.