AW: Herausforderung Gewichtheben
Ich weiß, was du damit meinst, denn diesen Zustand hatte ich bei meinem ersten low-carb-Experiment vom Sommer 2013 sehr schnell erreicht. Da gingen die Kilos und die Kraftwerte auf einmal flöten, hastenichgesehen (genau so wie du es beschreibst). Der Unterschied jetzt ist, dass ich in der Gesamtbilanz nicht weniger Kohlenhydrate zu mir nehme als vorher. Ich habe sie nur - in meinen Augen und auch nach meinem körperlichen Befinden - gesünder, sinnvoller und effektiver aufgeteilt. Da ist das Mittagessen im Büro nur ein Beispiel: Die Carbs haben mich immer in ein übles Mittagstief befördert, dabei sind die bei dem Sitzmarathon unnötig. Da futtere ich lieber nach dem Training mehr, wo es sinnvoller verwertet wird. Heute gab es übrigens Salat mit 250 g Lachs und Olivenöl zu Mittag, das waren schon über 600 kcal. Es ist wie gesagt KEINE Warrior Diät, wo man bis zum Training unterkalorisch isst. By the way finde ich es schön, dass darüber so rege diskutiert wird!
Dein damaliges Low Carb Experiment kann aber nicht per se als Misserfolg hingestellt werden, das wäre unfair! Ich bin überzeugt davon, dass du zu wenig Kalorien, vor allem zu wenig Fettkalorien zugeführt hast, damit steht und fällt eine Low Carb Ernährung!
für mich reicht's als grundlage. man kann durchaus einen sinnvollen ratschlag geben, ohne sich stundenlang einzulesen, wenn man eine sache in der praxis erprobt hat an mehreren leuten und sie eben mies bis gar nicht funktioniert hat. manche leute haben neben zwanzig jahren leistungssport und vollzeitjob und zweitstudium und trainerjob auch noch ein leben außerhalb des internets und irgendwelcher ernährungsreligionsdebatten (if hat so eine tendenz zu religionskultgehabe. das ist aber bei ernährungssachen sehr oft so.). falls es für dich als grundlage nicht reicht, dann lies es einfach nicht?!
und nein, den leistungsschnellkraftsportler, der if macht, ist mir noch nicht untergekommen. aber das muss für dich gar nichts heißen, für wursti auch nicht, ihr habt andere ziele. für heber dagegen vielleicht schon. nichts funktioniert für jeden.
edit: ...ich hab' doch dreißig minuten investiert, da ich mir ungern sagen lasse, blödsinn zu erzählen. es waren dreißig langweilige minuten. fazit: adrenalin im überschuss = fettverlust und wachgefühl und gogogo-zustand = aber auch schlechtere regeneration, höhere verletzungsanfälligkeit = auf dauer schlechtere kraftwerte, schlechtere schnelligkeit, schlechtere belastungsverträglichkeit. kombiniert mit intensiven (aka schnellen, schweren) trainingsreizen und lebensstress (liebe, arbeit, leben generell) und lowcarb-varianten = sehr viel adrenalin und schnell übertraining und sonstige unschöne sachen, in jedem fall aber suboptimale leistungsentwicklung mittel- bis längerfristig. (sieht man ja häufig bei leuten, die gewichtheben machen wollen, aber noch wods metcon-sytle und irgendein kdk-kraftprogramm nebenher fahren und if machen und paleo sind. die funktionieren zwar wie aufgezogene schlümpfe auf meth, klappen aber regelmäßig früher oder später zusammen, meist mit verletzungen. optimale leistungszuwächse haben sie fast nie. man kann ganz viele dieser probleme auffangen, wenn sie wieder haferflocken, kartoffeln, viel obst etc. öfters am tag essen, nicht nur in irgendwelchen fenstern, und generell die kalorienzufuhr deutlich raufnehmen bzw. einfach ignorieren und essen, wenn sie hunger haben. soweit wenigstens meine erfahrung v.a. mit den frauen und älteren herren jenseits der 25-30.)
...wursti, das mag alles sein. ich stecke nicht so tief in dieser debatte drin. mein stand der dinge steht oben, und ich bringe wirklich nicht das interesse und vor allem zeit auf, mich da weiter einzulesen. mag sein, dass bei perfekter umsetzung das auch perfekt funktioniert. auch dafür fehlt uns im trainingsalltag neben dem restlichen leben i.a. die zeit und auch die muse. mir ist lieber, die leute stecken ihre energie ins training, als stundenlang über optimierungsstrategien welcher art auch immer nachzudenken. es besteht schlicht kein grund, irgendwas neues auszuprobieren, wenn das bestehende gut funktioniert (sozusagen paelo mit milch und vollkorn und kartoffeln, bei leuten mit zunahmebedarf viele carbs, bei den gewichtsklassewechslern eher wenig carbs, viel wasser, sonst kein stress) und zaghafte versuchte mit if so überhaupt gar nicht funktionierten. mehr ethik hab' ich momentan nicht übrig. eigentlich will ich gar nicht drüber diskutieren; ich wollte nur einen erfahrungswert für einen anderen heber weitergeben. der steht so. und nee, der ist nicht diskutabel, sondern eine erfahrung. nichts weiter.
...gerade für Frauen (egal wie alt) und ältere Herren ist eine Low Carb Ernährung sinnvoll! In der Regel liegt das am Grad der Aktivität, je aktiver ich bin, umso mehr Kohlenhydrate sind tolerierbar...
ABER ich gebe dir in soweit recht, wenn etwas funktioniert muss es nicht geändert werden, wobei es letztendlich immer eine Frage der persönliche Definition ist was "funktionieren" heißt, ein fetter KDKler oder Gewichtheber, der nicht annähernd nach Sportler (im klassichen Sinn bzw. dem Bild der Allgemeinheit) aussieht, ist für mich KEIN funktionieren, der jeweiligen Sportler sieht das aber mit Sicherheit anders...
Ich persönlich sehe neben der Performance auch das Wohlbefinden und die Gesundheit, auch längerfristig!!!
Ich behaupte das eine Ernährung welche die Gesundheit fördert bzw. erhält, auch Performence bringt, alles andere wäre entgegen der Naturgesetze! ...nur reagieren unsere Körper oft träge, man muss dem Körper schon über längere Zeiträume die Zeit für die Anpassung geben.
(vor allem wo unsere Körper die letzten Jahrzehnte systematisch mit Kohlenhydraten vergiftet wurden/werden)
Ich gebe zu du hast mit einigen Punkten sicher nicht unrecht, u.a. das mit fast "religiösen Ernährungslobbys"...das sehe ich genauso und es kotzt mich an, da es oft mehr schadet als nutzt...
Fakt ist (für mich) die Ernährung sollte der Gesundheit dienlich sein (fördernd oder unterstützend bzw. erhaltend) und die jeweiligen Leistungsfähigkeit gewährleisten (für mich gehört das sogar zur Gesundheit, ein gesunder Körper ist für mich auch ein leistungsfähiger Körper!!!), deswegen muss eine Ernährung bedarfsorientiert gestaltet werden!
Auf der anderern Seite sind unsere Körper nicht für Regelmäßigkeit gemacht, die Unregelmäßigkeit ist ein Segen, auch die Ernährung sollte danach ausgerichtet werden, d.h. der Körper braucht Tage mit wenig Kalorien, Tage mit vielen Kalorien, Tage mit wenig Kohlenhydraten, Tage mit vielen Kohlenhydraten (und je weniger Kohlenhydarte umso mehr Fett braucht er, denn irgendwo muss ja die Energie herkommen), der Körper braucht auch mal Tage mit längeren Zeiträumen ohne Essen und auch mal Tage der Völlerei (wobei die sicher nicht notwenig sind, sondern eher der Phsyche dienlich sind)...
...das man so wenig wie möglich verarbeite Lebensmittel (vor allem stark verarbeitete) essen sollte, optimalerweise gar keine, ist sicher unstrittig...
...letzendlich wurde/wird der Kohlenhydratwahn ja auch nicht ohne Sinn geschürt, je mehr Menschen, umso mehr musste man auf Kohlenhydrate zugreifen, um eine Versorgung der immer mehr anwachsenden Menschenfluten sicher zu stellen, d.h. die kohlenhydratreiche Ernährung ist aus dieser Not geboren und wurde/wird aus diesem Grund geschürt, dazu kommt die Profitgier, denn was mit stark verarbeiteten Lebensmitteln verdient wird können wir uns gar nicht vorstellen...
D.h. uns wird nur suggeriert Kohlenhydrate seien wichtig und lebensnotwendig, uns wird nur suggeriert das das Frühstück die wichtigeste Mahlzeit ist (weil gerade da extrem viele Kohlenhydrate bzw. stark verarbeitete Lebensmittel konsumiert werden)...u.s.w. u.s.w.
Ich bin eigentlich kein Fan von Verschwörungstheorien, aber in diesem Fall glaube ich daran, wobei solche Mythen natürlich irgendwann eh zum Selbstläufer werden...weil die wenigstens Menschen hinterfragen...aber will gar nicht soviel darüber nachdenken, sonst kommt mir das kalte Kotzen...