AW: tony´s log
Zitat: "ich hab mich selbst degradiert und mir jegliche ausicht höher zu kommen genommen."
Kann ich voll nachvollziehen. Und eigentlich ist es das Wichtigste, dass Du jetzt zufrieden bist.
Ich habe gemessen an meiner Erstausbildung auch eine sehr gute Karriere gemacht und als ich in Bereiche vorgedrungen bin, wo es nur mit völliger Aufopferung für das Unternehmen an Zeit und Rückgrad möglich war, noch weiter zu kommen, dafür aber dann auch wirklich großes Geld zu verdienen, habe ich dasselbe getan. Ich bin offen ins Gespräch gegangen, dass ich weder dauerhaft 10-12 Stundentage bereit bin zu arbeiten weil ich noch ein Privatleben, Familie und Hobbys habe, noch wollte ich derjenige sein, der die Meinung der Geschäftsleitung entgegen seiner persönlichen Überzeugung ohne die Möglichkeit zu diskutieren mit allen Konsequenzen nach unten durchzusetzen muss. Die Folge: ich bin jetzt sehr zufrieden mit meiner Arbeit, habe viele Freiheiten, meistens eine 40-Stunden-Woche und es geht mir blendend, auch wenn ich auf eigenen Wunsch am Ende der Karriere stehe. Und gemessen an dem, wo man normalerweise mit einer einfachen Bankausbildung hinkommen kann, bin ich trotzdem in einer Top-Position, und selbst wenn das nicht so wäre, wäre ich damit heute glücklicher, als wenn ich den Karriereweg weiter verfolgt hätte.
Von daher: Respekt! Die Handlungsfähigkeit, hier Stopp zu sagen, aufgrund persönlicher Präferenzen haben nicht viele. Die, die das nicht tun, wollen es entweder so (und vor denen habe ich denselben Respekt, denn sie leisten schwere Arbeit), oder sie gehen daran zugrunde (die tun mir leid) und haben irgendwann Burn-Out. Wäre ja schlimm, wenn jeder krampfhaft die beruflichen Ziele und sein Vorankommen über alles andere stellen würde. Es braucht mehrere Naturen in den Menschen. Wichtig ist, seine eigene zu erkennen, und damit glücklich und zufrieden zu sein.