AW: P= F x V- Solos` Powerlog
Und wieso lehrt mich hier keiner was der langfristig verzögerte Trainingseffekt ist? Alles muss ich dich fragen... Naja nicht mehr lange
Mensch, du bekommst ja gar nix mit in Kölle
In Kurzform:
Prinzipiell geht es darum, dass eingeleitete Trainingsreize zu einem großen Teil nicht direkt verarbeitet werden können und somit auch nicht unmittelbar in eine Leistungssteigerung münden.
Es gibt zwar sogenannte "direkte Effekte", die wie der Name sagt unmittelbar greifen, diese spielen sich aber meist auf "einfacher" neuronaler Ebene ab und sind nicht unbedingt für langfristige/große Leistungssteigerungen entscheidend.
Der größte Leistungszuwachs ergibt sich eigentlich immer mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung. Genauso wie du es in dem Beispiel mit dem Klettern beschrieben hast und auch Janden von berichtet hat.
Grund dafür sind in erster Linie die dahinterstehenden Veränderungen, welche meist strukturelleler/morphologischer Natur sind. Dabei sind in Abhängigkeit der betreffende Systeme (neuromuskuläres System; Kardio-vaskuläres-System; Hormonsystem etc. pp, häufig eine Kombination aus mehreren) z.T. sehr lange Anpassungszeiträume zu erwarten.
Für die Steuerung der sportlichen Leistung ist natürlich die Länge dieser Zeiträume von entscheidender Bedeutung.
Schmidtbleicher hat z.B. in einer Studie gezeigt, dass die konzentrische Maximalkraft etwa 7-10 Tage nach dem letzten trainingswirksamen Reiz ihre höchste Ausprägung erfährt und etwa bis Tag 14 gehalten werden kann. Die Bewegungsgeschwindigkeit hingegen hat sich bis Tag 21 des Deloads positiv entwickelt, und zwar so drastisch, dass davon ausgegangen wurde das die höchste Ausprägung wohl noch später vorliegt. Leider wurde nicht weiter getestet
Als grobe Orientierung können diese Zeiträume gut dienen, man muss allerdings bedenken das die Anpassung immer in Abhängigkeit von der vorasugegangenen Trainingsbelastung (Schweregrad), dem Verhältnis der Hauptbelastung zum Deload, individuellen Voraussetzungen (Regenerationsfähigkeiten, "Typ": "schnellzucker" gehen meist schneller in die Knie unter Belastung, sind dann in der Regel aber schneller erholt als die langsameren Typen, die man ziemlich zuladen kann mit Belastung, die dann aber ewig brauchen bsi sie wieder auf dem Dampfer sind), externen Faktoren, etc. pp. zu sehen sind.
Ich habs schon oft gesagt, aber meiner Erfahrung nach muss man bei moderater Belastung das zeitliche Verhältnis von Be- zu Entlastung etwa 1:0,5 und bei starker bis extremer Belastung nahezu 1:1 betragen wenn es um die Ausprägung von Maximalkraft geht.
Das heiß bei 6 Wochen Ochsen dauert es mind. 3 Wochen bis man profitiert. Dann erst setzt ein solcher Effekt ein und man bekommt einen richtigen Kraftschub. Ein riesen Fehler ist in der Zeit zu viel zu machen (wozu man leier neigt weil es erstmal nicht voran geht).
Wenn es um die Ausprägung von Schnelligkeit geht verlängern sich die Zeiträume deutlich!
Es dominieren im übrigen zwei Vorgehensweisen, die je nach Sportart geeignet bzw. weniger geeignet sind:
Einmal kann so vorgehen, dass man zwischen den Einheiten genügend Regeneration einplant und versucht sich kontinuierlich zu steigern. In diesem Fall fällt der LVTE eher gering aus und tritt relativ schnell ein, verpufft aber auch wieder schneller.
--> häufig in Spielsportarten angewandt
Eine andere Möglichkeit ist es, die Belastung zu akzentuieren (nein, ich sag nicht "blocken"
) und mit hoher Frequenz/hohem Volumen/hoher Intensität den Organismus kurzzeitig und gewollt aus der Bahn zu bringen. Aufgrund der sich einstellenden Ermüdung (Overreachen) hat man zwar temporär mit Leistungseinbußen zu rechnen, allerdings fällt der zu erwartende LVTE deutlich höher aus und man entwickelt sich schubweise.
--> typisches Vorgehen in Kraft-Technik-Sportarten wie beispielsweise den Würfen, aber z.T. auch im Kraftsport
Naja, so weit erstmal...