AW: bedee-Training
[FONT=Verdana, sans-serif]Samstag, 8.5.2010:[/FONT]
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In den Höllenkessel......[/FONT]
…[FONT=Verdana, sans-serif]. und zurück führte uns die Levadatour dieses Tages.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mit 6h25 reiner Gehzeit (Auf- und Abstieg 110m) war das die längste Wanderung in unserem Urlaub und vom Weg her auch die abenteuerlichste Tour. Zum Caldeirao do Inferno kommt man nur vom Caldeirao Verde aus, wir hätten bei klügerer Planung den Weg aber doch um eine Stunde verkürzen können (mea culpa). Der Weg zum grünen Kessel ist relativ gut ausgebaut, manchmal findet man anstatt einem Stahlseil allerdings lediglich etwas rotweißes Baustellenband, vielleicht zur psychologischen Absicherung? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kurz vor dem Caldeirao Verde bescherte mir ein Fehltritt ein paar nasse Socken (zum Glück, Fehltritte auf dieser Tour hätten auch schwerwiegendere Folgen haben können!). Dadurch etwas verunsichert wollte ich schon abbrechen als der Weg zum Höllenkessel durch Holzstangen und Warnschilder abgesperrt schien. Eine ganze Weile wanderte ich recht ängstlich weiter, bis uns schließlich eine kleinere Gruppe entgegen kam: Wo die herkommen, kann ich auch hingehen! Es folgten ein paar enge Wege und dustere Tunnels und mit die aufregendsten Plätze (die Klamm der Ribeira Grande, der Höllenkessel) des ganzen Urlaubes.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In den Tunnels hab ich mir allerdings dreimal den Kopf angehauen, davon einmal richtig heftig. Damit nicht genug renn ich auf dem Heimweg dann auch noch gegen einen über den Weg hängenden Ast, weil ich just in dem Moment nach hinten schauen musste! Nur zu doof, nächstes Mal nehm ich einen Grubenhelm mit Kopfleuchte mit!! [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Was die Levadatunnels betrifft: von dieser Route aus hätte man auch den Pico Ruivo Tunnel nehmen können. 2,4 km durch tiefste Dunkelheit! Wenn einem da die Taschenlampe ausgeht dann kann man sich wie in den Minen von Moria fühlen. Auch wenn da wohl eher keine Orks zu erwarten sind.....[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sonntag, 9.5.2010:
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Dieser Autotag.....[/FONT]
…[FONT=Verdana, sans-serif]..war für mich der anstrengendste Urlaubstag. Ich vertrag das Autofahren nicht so gut, vor allem auf den kurvigen Bergsträßchen, und hatte die meiste Zeit mit Übelkeit und „Birnensausen“ zu kämpfen. Die Fahrt an den nordwestlichen Zipfel nach Porto Moniz hat sich dennoch gelohnt:
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Das Naturschwimmbecken dort ist einfach grandios und wir hätten die 1,30 Eintritt nur zu gerne bezahlt und dort einen Badetag verbracht. War nur leider etwas zu kühl und dazu auch noch richtig stürmisch.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Montag, 10.5.2010:[/FONT]
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Unsere letzte Wanderung....[/FONT]
…[FONT=Verdana, sans-serif].begann gleich vor dem Hotel. Auf Socken schleichen wir durch die hochglanzpolierte Hotelhalle, die Lehm-verschmierten Wanderstiefel in den Händen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Gehzeit ca. 3 h, Anstieg 700m:[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Nachdem wir nach 45 min den vom Wanderführer beschriebenen Ausgangspunkt in Assomada erreicht haben ging es weiter auf einem wunderschönen und wenig begangenen Levadaweg durch Porto Novo Tal bis zur Korbflechterstadt Camacha. Dort angekommen wartete nach einem Tässchen Cappuccino das nächste Abenteuer: Busfahren![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Trotz unverständlichem Fahrplan haben widen richtigen erwischt und sind an unserem Bestimmungsort angekommen. Aber Busfahrer auf Madeira möchte ich wirklich nicht sein, das ist Millimeterarbeit! Wenigstens haben die ne leistungsstarke Hupe in ihren Fahrzeugen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dienstag, 11.5.2010:[/FONT]
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Warten....[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]...auf den Abflug. Nachdem sich der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen wieder mal daneben benommen hatte, würde unsere Abreise auf den Abend verschoben. Zum Glück konnten wir die Wartezeit am Hotelpool verbringen anstatt aufm Flughafen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So blieb auch Zeit für einen Abstecher in den [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]
Fitnessraum, ca. 45 Min:[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]5 min Ergo, Mobi[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Pushups 5x10[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Rudern am Kabelzug, 30 kg: 5x10[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Schulterzirkel, 3 Durchgänge[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]15 x ARO liegend 2 kg[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]15 x Scap. Pushups 1[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]15 x Reverse Shrugs[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]15 x Cuban Press 3 kg KH[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anschließend ca. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]
45 min Schwimmen[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] und die Mitteilung, dass wir eine weitere Nacht auf Madeira bleiben „dürfen“. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bei unserem Spaziergang im weiteren Umkreis um die Hotelanlage ist uns die ganze Zeit ein Hund gefolgt. Der hat dann recht ärgerlich gebellt, als wir ihn nicht mit ins Hotel genommen hatte. Keine Ahnung, was der von uns erwartet hat.....[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mittwoch, 12.5.2010[/FONT]
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Eigentlich....[/FONT]
…[FONT=Verdana, sans-serif].hatten wir nicht vor, den ganzen Vormittag im Hotel rumzuhängen. So richtiges Pool-Wetter wars ja auch nicht. Und eigentlich wollten wir auch nicht nochmal nach Funchal. Aber was tun mit dem angebrochenen Tag. Also mit dem Bus in die Hauptstadt geschaukelt und dort ein bisschen durch die Läden gebummelt und durch die Parks flaniert.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]
Flora auf Madeira[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] ist wirklich beeindruckend, jeder Botaniker wäre begeistert. Wird ja auch nicht umsonst „Blumeninsel“ genannt. Man sieht zwar nur noch wenig von der ursprünglichen Pflanzenwelt, das meiste wurde von portugiesischen Seefahrern oder den Engländern aus Afrika oder Amerika eingeführt. Aber zumindest muss man nicht nach Südamerika fahren um Palisanderholzbäume zu finden oder nach Asien wegen den Birkenfeigen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das was man in unseren Breiten mühsam auf der Fensterbank hochpäppelt wächst dort quasi als Unkraut im Straßengraben. Aber auch wenn die Madeirer gerne die Strelitzie als Wahrzeichen ihrer Insel sehen, würde ich die Kapuzinerkresse zur Inselblume ernennen. Ich hab da wesentlich mehr Kapuzinerkresse gesehen als Strelitzien! [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Donnerstag, 13.5.2010:[/FONT]
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Endlich....[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]...gehts heimwärts! Ehrlich gesagt gingen mir die paar Tage Zwangsurlaub ziemlich aufn Wecker. Man soll aus solch ungeplanten Ereignissen ja das Beste machen aber immer gelingt das nicht so ganz. Und meinen Unmut konnte ich halt auch nicht so tief in mir vergraben, wär wohl auch eher ungesund.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Frühmorgens vom Hotel abgeholt, dann mit einer halben Stunde Verspätung endlich in der Luft. Gelandet sind wir in Frankfurt und durften deshalb auch noch ne Zugfahrt unternehmen. [/FONT]
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Was hab ich von Madeira mitgebracht?[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]
Viele neue Eindrücke und schöne Erinnerungen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Obregada Madeira![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ein Pfund mehr auf den Rippen (bei der Nahrungsmenge, die ich da vertilgt habe, hätte das auch deutlich mehr sein können!) und ein paar ausgefranste Ohren (die haben da halt mal zu wenig Sonnencreme abgekriegt). [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und relativ oft Kopfschmerzen in den letzten Tagen. Ich frag mich schon, ob das nicht von der Höllentour kommt, da hab ich mir ja ziemlich stark den Schädel angeschlagen.......[/FONT]
Weitere Gedanken:
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Ausgesetzt.....[/FONT]
…[FONT=Verdana, sans-serif].dieses Wort hatte für mich bislang nur eine Bedeutung in Zusammenhang mit dem unglücklichen Schicksal von manchen Kleinkindern und Haustieren. Jetzt habe ich gelernt, dass z.B. ausgesetzte Wanderwege solche sind, die zumindest nach eine Seite hin steil abfallen. [/FONT]
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Definiere „trittsicher“:[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Über Trittsicherheit hab ich auf unseren Wanderungen öfters mal nachgedacht. Bei den Touren wird ja meistens Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Was ist „trittsicher“? Das Gegenteil davon ist wohl Stolpern und Stürzen. Kraft gehört dazu, Eigenwahrnehmung (Propriozeption) und Balance. Auch Achtsamkeit, wenn man müde wird dann lässt die Trittsicherheit deutlich nach. Erst zuhause hab ich über Wikipedia eine schöne Beschreibung dazu gefunden. Trittsicherheit sollte man trainieren, vor allem, wenn sich die Lebensjahre ansammeln. Da stolpert man ja gern mal über ne Teppichkante oder eiert im Bus mordsmäßig umeinander. [/FONT]
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Schwindelgefühle und Höhenangst.....[/FONT]
…[FONT=Verdana, sans-serif]..hatte ich beim Herunterschauen vom Cabo Girao keine.
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Und von der zweithöchsten Klippe der Welt geht es immerhin 580 m hinunter!
Der Holzzaun vermittelte mir aber genug Sicherheit und außerdem war es ja meine eigene Entscheidung, wie nahe ich an den Abgrund trete. Auf manchen Wanderwegen war das aber ganz anders:
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Schon komisch, ich kann auf einer Bordsteinkante lang balancieren und habe keinerlei Schwierigkeiten, auf einem 30 cm breiten Weg zu bleiben. Das geht aber gar nicht, wenns links und rechts 10 oder 100 m runter geht. Es kostet mich schon jede Menge Überwindung, wenn nur auf einer Seite der Abgrund droht. Ganz ohne Höhenangst bin ich also nicht. Ich habs aber in den Angstmomenten genau richtig gemacht und habe mich auf das Wichtigste konzentriert: nämlich darauf, überlegt einen präzisen Schritt vor den anderen setzen und mich vom Abgrund und der Möglichkeit des Abstürzens nicht ablenken zu lassen. So sollte man vielleicht mit allen Ängsten umgehen, sich auf die notwendigen Taten konzentrieren. Und außerdem muss man sich seinen Ängsten auch hin und wieder stellen.....[/FONT]
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Leben im Überfluss....[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Tja, das konnte ich im Urlaub auch üben. Das Frühstückbuffet war einfach überwältigend, von der Auswahl her und auch von der Menge. Wie geht man damit um? Ich habe mich im Lauf der Tage auf eine Vorgehensweise eingeschossen: erst mal ne Teller Obst, dann etwas von den Eierspeisen (vorzugsweise Rührei mit ner Scheibe Käse) und zum Schluss je nach Appetit irgendwas „Ungesundes“. So hatte ich nicht das Gefühl mir was versagen zu müssen und war bei den anschließenden Wanderungen energiemäßig auch gut ausgestattet. Als ich mal Obst und Eier weggelassen hatte, hatte ich gegen Mittag schon leichte Schwindelgefühle (Unterzucker?), auch nach einem kalorienmäßig reichhaltigen Frühstück. Zu viele schnelle Kohlenhydrate bekommen mir nicht, weiß ich doch schon! Warum also immer noch diese Ausrutscher? Ist wohl die Macht der Gewohnheit eines mit Pudding und Griesbrei großgezogenen Menschen....[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Für die letzte Woche haben wir auch noch Halbpension dazu gebucht. Also noch mehr Überfluss! Meine Strategie hier: ich brauch ja nicht alles essen oder ausprobieren. Hab mich meistens auf das am Tisch servierte Menü konzentriert. Das Essen übersichtlich angeordnet, dafür geschmachlich erste Sahne. Natürlich hat der Urlaub (Essen und Training nicht unbedingt im Gleichgewicht) auch Spuren hinterlassen, werdet ihr ja demnächst an den Fotos sehen. Hätte aber schlimmer kommen können und das „Verzichten" war eigentlich ganz erträglich...[/FONT]