Mr.Wayne
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- 10. Oktober 2009
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- 6.763
Ich denke, es ist Zeit noch ein paar Worte zu verlieren:
Das, was letzten Samstag passiert ist zeigt, dass die Verlagerung des Volumens weg vom Wettkampfstil auf konv und Ziehen vom Bock gescheitert ist. Dies zeigt sich besonders daran, dass es mir in 2,5 Monaten nicht gelungen ist überhaupt einen Fortschritt zu erzielen, obwohl ich das Kreuzheben in den Fokus gerückt habe. Ich war im Kopf schon seit der DM KDK fest der Meinung, dass ich in einem Kreuz only an diesem Tag die 250 gemacht hätte und nur der miese Tag und Beuge und Bankdrücken, sowie der Durchfall das in Lauchhammer verhindert haben. Das habe ich nirgendwo geschrieben, es war aber so. Somit bin ich für die DM Kreuz von einem Ist-Stand von 250 ausgegangen.
Daher war der Schock letzten Samstag so groß, dass es deutlich nicht gereicht hat. Da ich meine Trainingsbestleistung um 10kg steigern konnte auf 245kg war ich überdies der Meinung, 250 im Wettkampf locker schnupfen zu können ohne großen Aufwand. Dahingehend habe ich mich getäuscht. Da die bisherigen Smolov immer einen Schub im Heben gegeben haben, war ich im Kopf sogar schon so weit, eventuell 260 im Dritten ziehen zu wollen. Das schreibe ich nicht, weil ich mir Spott anhören möchte, sondern weil ich ehrlich das niederschreiben möchte.
Somit bleibt für mich zu dem Jahr nicht mehr viel zu sagen. Es gab eine grandiose Hälfte bis Juni und dann eine katastrophale Hälfte ohne Steigerungen auf der Bühne trotz Kraft und v.a Gewichtszunahme.
Angefangen mit der Bembelvorbereitung seit Oktober 2014 habe ich scheinbar viel richtig gemacht. ich konnte in der Spanne von Oktober 2014 bis Mai 2015 einen Zuwachs im KDK-Total von 65kg vermelden (von 520 beim Bembel 2013 auf 562,5 beim Bembel 2014 auf 585 bei der HMM im Mai 2015). Hier bei ist es mir gelungen, meine Bankleistung um 15kg auf 145kg zu steigern (von 130kg), mein Kreuzheben um 20kg zu verbessern auf 242,5kg im Juni (von 222,5kg), sowie endlich die 200kg Kniebeuge zu knacken, und auf 205kg zu steigern (von 180kg).
In der Zeit sank meine Motivaton zwar stellenweise auch sehr tief, jedoch ist mir trainingstechnisch scheinbar sehr gut gelungen, Schwachpunkte auszumerzen und im Wettkampf zu liefern.
Seit der Vorbereitung auf die DM KDK stieg der mentale Druck stark an und ich verrannte mich zu sehr ins Training. Dies führte zwar dazu, dass ich mit einer Gewichtszunahme in allen Übungen Bestleistungen im 2RM aufstellen konnte, jedoch es mir in Lauchhammer nicht gelang dies auf die Bühne umzusetzen, wodurch ich meinen einzigen PR auf der Bank mit 147,5kg aufstellen konnte.
Ich denke bis heute, dass die aufgestellten 2RMs jeweils meine bisher stärkste Kraftleistung darstellen.
In der Beuge und im heben gelang es mir lediglich, meine Bestwerte mit erheblich weniger Mühe einzustellen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war ich mental völlig ausgelaugt, wobei ich jedoch noch unbedingt die LM KDK und die DM Kreuzheben in Angriff nehmen wollte, um das Jahr zu einem guten Abschluss zu bringen.
Da ich aus beruflichen Gründen an der LM KDK nicht teilnehmen konnte (worüber ich insgesamt froh war), nahm ich die DM Kreuzheben ins Visier. Ich versuchte hierbei mit viel Volumen den Fokus auf diese Übung zu legen und nahm einen ziemlich hohen Aufwand in Kauf. Dies lohnte sich dann schließlich nicht.
Soweit so gut. Ich habe in den letzten Wochen viel nachgedacht. Ich denke, dass ich seit Dezember 2014 zu viele Wettkämpfe bestritten habe und dadurch dauernd in Topform sein wollte. Ich habe quasi von Oktober 2014 bis November 2015 durchtrainiert und keine Pausen gehabt. Ein Wettkampf folgte dem nächsten, wodurch sofort wieder die nächste Vorbereitung losging. Dies erschöpfte mich körperlich, aber vor allem mental. Ich hatte keinen Spaß mehr an Wettkämpfen, empfand sie nur noch als Prüfung und allen voran fühlte ich den Druck. Ich habe spätestens seit Juni den Spaß am KDK sehr deutlich verloren und habe mich ein halbes Jahr gegen mein Gefühl zum Training und zur Leistung gequält.
Ich habe beschlossen, dass ich allen voran den Spaß wieder finden muss. Dass Training für mich keine Pflicht wird sondern wieder ein Hobby, keine Arbeit, sondern wieder eine Art Inspiration. Ich habe mich gefragt, was ich erreichen will und mir ist zum ersten Mal bewusst geworden, dass ich in diesem Jahr zB mit der 200er Beuge schon ein riesiges Ziel erreicht habe.
Mir ist klar, dass ich weiterhin diesem Sport treu bleiben will, ich könnte mir ein Leben ohne diese Erfüllung fast nicht mehr vorstellen. KDK ist für mich zu einem wesentlichen Antrieb in meinem Leben geworden und das soll es bleiben.
Ich habe überlegt nach was genau ich strebe. Und schlussendlich war am stärksten dieser ewige Traum, den ich habe, natural raw 300 zu ziehen. Ich habe noch viele Jahr vor mir, habe konstant seit Jahren eine Steigerung zwischen 12,5 - 17,5kg im Kreuzheben. Das sagt mir, dass ich Ziele nicht sofort erreichen kann, sondern nur über einen sehr langen Zeitraum. Das heißt, dass ich diese Hektik rausnehmen muss, die mich seit Monaten verfolgt. Ich darf nicht mehr selbst den Druck zur Steigerung erhöhen. Über die Zeit kommt die Kraft und das muss ich wieder beherzigen. Ich darf nicht mehr nur von Wettkampf zum nächsten denken und dort wieder noch stärker sein wollen, sondern ich muss das Gesamte im Auge behalten. Ich muss mir Steigerungen langsam erarbeiten, mit einem Fundament und nicht mit Gewalt versuchen sie wie vor der DM KDK oder DM Kreuzheben zu erzwingen.
Ich werde daher die nächsten Wochen, im Kopf habe ich insgesamt 9 Wochen, nach diesem einfachen BB-Muster trainieren, wobei ich die Lowbarbeuge recht leicht beibehalten werde und auf der Bank normale 5er oder 6er drücken werde, jedoch weit von PR.
Anschließend werde ich ca. im Februar 2016 wieder KDK-orientierte Pläne fahren. Ich werde meine Wettkampffrequenz runterfahren und mir ca. 3 Hauptkämpfe ausgucken, zu denen ich fit sein will. Wettkämpfe müssen wieder was Besonderes sein, wo die Aufregung und die Freude aufkommt und nicht dieses "Nicht schon wieder"-Gefühl.
Dieses Jahr war mir daher doch ein recht wertvolles, weil es sehr viele Lektionen beinhaltete. Zählt man die erbrachten PRs zusammen, so kommt man auf 597,5kg, was eine Steigerung von 35kg zum Vorjahr ausmacht. Wenn man nun in meine Historie schaut, sieht man, dass ich eine Steigerung in diesem Bereich quasi jedes Jahr erziele. Was auch heißt, dass dieses Jahr nicht ganz schlecht war und ich anders mit mir umgehen muss.
Man wird sehen, was passiert in 2016
Mfg
Das, was letzten Samstag passiert ist zeigt, dass die Verlagerung des Volumens weg vom Wettkampfstil auf konv und Ziehen vom Bock gescheitert ist. Dies zeigt sich besonders daran, dass es mir in 2,5 Monaten nicht gelungen ist überhaupt einen Fortschritt zu erzielen, obwohl ich das Kreuzheben in den Fokus gerückt habe. Ich war im Kopf schon seit der DM KDK fest der Meinung, dass ich in einem Kreuz only an diesem Tag die 250 gemacht hätte und nur der miese Tag und Beuge und Bankdrücken, sowie der Durchfall das in Lauchhammer verhindert haben. Das habe ich nirgendwo geschrieben, es war aber so. Somit bin ich für die DM Kreuz von einem Ist-Stand von 250 ausgegangen.
Daher war der Schock letzten Samstag so groß, dass es deutlich nicht gereicht hat. Da ich meine Trainingsbestleistung um 10kg steigern konnte auf 245kg war ich überdies der Meinung, 250 im Wettkampf locker schnupfen zu können ohne großen Aufwand. Dahingehend habe ich mich getäuscht. Da die bisherigen Smolov immer einen Schub im Heben gegeben haben, war ich im Kopf sogar schon so weit, eventuell 260 im Dritten ziehen zu wollen. Das schreibe ich nicht, weil ich mir Spott anhören möchte, sondern weil ich ehrlich das niederschreiben möchte.
Somit bleibt für mich zu dem Jahr nicht mehr viel zu sagen. Es gab eine grandiose Hälfte bis Juni und dann eine katastrophale Hälfte ohne Steigerungen auf der Bühne trotz Kraft und v.a Gewichtszunahme.
Angefangen mit der Bembelvorbereitung seit Oktober 2014 habe ich scheinbar viel richtig gemacht. ich konnte in der Spanne von Oktober 2014 bis Mai 2015 einen Zuwachs im KDK-Total von 65kg vermelden (von 520 beim Bembel 2013 auf 562,5 beim Bembel 2014 auf 585 bei der HMM im Mai 2015). Hier bei ist es mir gelungen, meine Bankleistung um 15kg auf 145kg zu steigern (von 130kg), mein Kreuzheben um 20kg zu verbessern auf 242,5kg im Juni (von 222,5kg), sowie endlich die 200kg Kniebeuge zu knacken, und auf 205kg zu steigern (von 180kg).
In der Zeit sank meine Motivaton zwar stellenweise auch sehr tief, jedoch ist mir trainingstechnisch scheinbar sehr gut gelungen, Schwachpunkte auszumerzen und im Wettkampf zu liefern.
Seit der Vorbereitung auf die DM KDK stieg der mentale Druck stark an und ich verrannte mich zu sehr ins Training. Dies führte zwar dazu, dass ich mit einer Gewichtszunahme in allen Übungen Bestleistungen im 2RM aufstellen konnte, jedoch es mir in Lauchhammer nicht gelang dies auf die Bühne umzusetzen, wodurch ich meinen einzigen PR auf der Bank mit 147,5kg aufstellen konnte.
Ich denke bis heute, dass die aufgestellten 2RMs jeweils meine bisher stärkste Kraftleistung darstellen.
In der Beuge und im heben gelang es mir lediglich, meine Bestwerte mit erheblich weniger Mühe einzustellen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war ich mental völlig ausgelaugt, wobei ich jedoch noch unbedingt die LM KDK und die DM Kreuzheben in Angriff nehmen wollte, um das Jahr zu einem guten Abschluss zu bringen.
Da ich aus beruflichen Gründen an der LM KDK nicht teilnehmen konnte (worüber ich insgesamt froh war), nahm ich die DM Kreuzheben ins Visier. Ich versuchte hierbei mit viel Volumen den Fokus auf diese Übung zu legen und nahm einen ziemlich hohen Aufwand in Kauf. Dies lohnte sich dann schließlich nicht.
Soweit so gut. Ich habe in den letzten Wochen viel nachgedacht. Ich denke, dass ich seit Dezember 2014 zu viele Wettkämpfe bestritten habe und dadurch dauernd in Topform sein wollte. Ich habe quasi von Oktober 2014 bis November 2015 durchtrainiert und keine Pausen gehabt. Ein Wettkampf folgte dem nächsten, wodurch sofort wieder die nächste Vorbereitung losging. Dies erschöpfte mich körperlich, aber vor allem mental. Ich hatte keinen Spaß mehr an Wettkämpfen, empfand sie nur noch als Prüfung und allen voran fühlte ich den Druck. Ich habe spätestens seit Juni den Spaß am KDK sehr deutlich verloren und habe mich ein halbes Jahr gegen mein Gefühl zum Training und zur Leistung gequält.
Ich habe beschlossen, dass ich allen voran den Spaß wieder finden muss. Dass Training für mich keine Pflicht wird sondern wieder ein Hobby, keine Arbeit, sondern wieder eine Art Inspiration. Ich habe mich gefragt, was ich erreichen will und mir ist zum ersten Mal bewusst geworden, dass ich in diesem Jahr zB mit der 200er Beuge schon ein riesiges Ziel erreicht habe.
Mir ist klar, dass ich weiterhin diesem Sport treu bleiben will, ich könnte mir ein Leben ohne diese Erfüllung fast nicht mehr vorstellen. KDK ist für mich zu einem wesentlichen Antrieb in meinem Leben geworden und das soll es bleiben.
Ich habe überlegt nach was genau ich strebe. Und schlussendlich war am stärksten dieser ewige Traum, den ich habe, natural raw 300 zu ziehen. Ich habe noch viele Jahr vor mir, habe konstant seit Jahren eine Steigerung zwischen 12,5 - 17,5kg im Kreuzheben. Das sagt mir, dass ich Ziele nicht sofort erreichen kann, sondern nur über einen sehr langen Zeitraum. Das heißt, dass ich diese Hektik rausnehmen muss, die mich seit Monaten verfolgt. Ich darf nicht mehr selbst den Druck zur Steigerung erhöhen. Über die Zeit kommt die Kraft und das muss ich wieder beherzigen. Ich darf nicht mehr nur von Wettkampf zum nächsten denken und dort wieder noch stärker sein wollen, sondern ich muss das Gesamte im Auge behalten. Ich muss mir Steigerungen langsam erarbeiten, mit einem Fundament und nicht mit Gewalt versuchen sie wie vor der DM KDK oder DM Kreuzheben zu erzwingen.
Ich werde daher die nächsten Wochen, im Kopf habe ich insgesamt 9 Wochen, nach diesem einfachen BB-Muster trainieren, wobei ich die Lowbarbeuge recht leicht beibehalten werde und auf der Bank normale 5er oder 6er drücken werde, jedoch weit von PR.
Anschließend werde ich ca. im Februar 2016 wieder KDK-orientierte Pläne fahren. Ich werde meine Wettkampffrequenz runterfahren und mir ca. 3 Hauptkämpfe ausgucken, zu denen ich fit sein will. Wettkämpfe müssen wieder was Besonderes sein, wo die Aufregung und die Freude aufkommt und nicht dieses "Nicht schon wieder"-Gefühl.
Dieses Jahr war mir daher doch ein recht wertvolles, weil es sehr viele Lektionen beinhaltete. Zählt man die erbrachten PRs zusammen, so kommt man auf 597,5kg, was eine Steigerung von 35kg zum Vorjahr ausmacht. Wenn man nun in meine Historie schaut, sieht man, dass ich eine Steigerung in diesem Bereich quasi jedes Jahr erziele. Was auch heißt, dass dieses Jahr nicht ganz schlecht war und ich anders mit mir umgehen muss.
Man wird sehen, was passiert in 2016
Mfg