"Kahlfeld's 8x1" - Wettkampfvorbereitung auf die harte Tour
Es gibt viele Arten, wie man sich auf einen Wettkampf vorbereiten kann. Oberste Priorität haben dabei aber immer die maximale Faserrekrutierung, -frequenzierung und Muskelsynchronisation. Diese Ziele können durch den Einsatz schwerer Gewichte und durch die mehrmalige Ausführung der Wettkampfübung pro Woche erreicht werden. Diese Vorgaben lassen sich auf unterschiedliche Arten realisieren. Stefan Kahlfeld hat hierfür einen einfachen aber dafür sehr intensiven Weg gewählt.
Wettkampfvorbereitung -Bank- 8 Wochen von Stefan Kahlfeld
Montag:
Hauptübung: Bankdrücken 8x1 bei 90-100%
Nebenübung: KH-Bankdrücken 3x4-8
Schulterhorn 3x7-10
Dienstag
Hauptübung: Kniebeugen 6x2 bei 80%
Nebenübung: Klimmzüge 3x7-10
Curls 3x7-10
Bauchtraining
Donnerstag:
Hauptübung: Bankdrücken 6x2 bei 80%
Nebenübung: Frontdrücken 3x4-6
SZ-Skull-Crusher 3x7-10
Schulterhorn 3x7-10
Freitag:
Hauptübung: Kreuzheben 6x2 bei 80%
Nebenübung: LH-Rudern vorgebeugt 3x4-6
Curls 3x4-6
Bauchtraining
"Bei dem 8x1 gehe ich so vor, dass ich bei der ersten Sitzung mit etwa 90% beginne und je nach Gefühl die Trainingsgewichte im Verlauf der Sätze erhöhe, wobei der letzte (8.) Satz noch sauber kommen muß", lautet Stefans einfaches Rezept für mehr Kraft auf der Bank.
Problematisch an Trainingsplänen, die auf schweren Singles basieren, ist in der Regel die fehlende Trendbestimmung. Daher werden gerade für die Wettkampfvorbereitung Pläne genutzt, die einem Prozentmodell zugrunde liegen, so erreicht man praktisch immer das gesteckte Ziel und hat eine klare Vorstellung davon, was man am Wettkampftag leisten kann. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass man sich praktisch selbst eine Grenze auferlegt. Stefan Kahlfeld kombiniert die Vorteile beider Ansätze mit einer einfachen Methode.
Er orientiert sich am sogenannten Trainingsgewichtsdurchschnitt (TGD), um eine stetige Steigerung während seiner Wettkampfvorbereitung zu sichern. Hierbei versucht er von Woche zu Woche den TGD zu erhöhen und erreicht dieses Ziel indem er eine neue Maximallast drückt oder "ein bestimmtes Gewicht über mehr Sätze verwendet, als beim letzten Training".
Trainingsgewichtsdurchschnitt = Trainingsgewicht x Anzahl der Sätze
"Man braucht für das 8x1 eine realistische Selbsteinschätzung, was somit dieses System in den meisten Fällen nur für fortgeschrittene Athleten interessant und wirkungsvoll macht", führt Stefan an.
Weiter sagt er: "Nach dem 8x1 Bankdrücken folgen 2-3 Sätze leichtes Kurzhantelbankdrücken zur Verbesserung der Koordination beider Körperhälften. Ich habe auch schon nach dem 8x1 noch weiter 5 Sätze a 5 Wdh. auf der Flachbank mit einem geringeren Trainingsgewicht ausgeführt, erst wenn ein bestimmtes Gewicht in allen 5 Sätzen 5x lief, wurde erhöht. Bei diesem Vorgehen wird man, psychisch gestärkt, durch die vorhergehenden maximalen Sätze, mehr Gewicht verwenden können. Bei dem 8x1 starte ich in etwa mit 90% meines 1RM und erhöhe im Verlauf der Sätze das Trainingsgewicht, wobei ich auch immer für mehrere Sätze mit ein und demselben Gewicht arbeite. Im 7. oder 8. Satz stoße ich dann an die 100%-Marke. Jetzt versuche ich in jedem Training den Gewichtsdurchschnitt zu erhöhen, d.h. ich steigere nicht zwangsläufig mein Max.-Gewicht, sondern arbeite von unten heraus mit mehreren Sätzen, so dass ich zwangsläufig über die Wochen auch mein Maximum steigere. Am 8x1-Tag werden sporadisch noch Negative und Overloads eingesetzt. Am leichteren Tag, wo man Bankdrücken mit 80% ausführt, sollte man ab und an die Verwendung von Bändern oder Ketten in Erwägung ziehen. Ebenso sollten die Griffbreiten an diesem Tag variieren, d.h. entweder durchgehend mit einem Griff (mal breit, mal eng u.s.w.) oder mit in einer Trainingseinheit variierenden Breiten, von eng auf breit o.ä."
Der Trainingsplan von Stefan Kahlfeld mag auf dem Papier recht übersichtlich aussehen, die Ausführung ist jedoch alles andere als ein Spaziergang. Wenn Sie bereit sind einen harten aber lohnenden Weg zu gehen, wäre "Kahlfeld's 8x1" eine gute Wahl für Sie