AW: der "jetzt-erst-recht"-TP
Sonntag, 18.8.13:
Fun-Highland Games in Stegen-Wittental
Ich hab also wieder mal mein Schottenröckle ausgeführt.
Nach etwas über 2 Stunden Fahrt sind wir am Veranstaltungsort (liegt in der Nähe von Freiburg) angekommen. Gleich ein paar bekannte Gesichter getroffen und nach den fälligen Umärmelungen ab zum Registrieren. Wir waren ja schon online angemeldet, also waren die Formulare schon ausgefüllt. Dann zum Wiegen (ja, es gab Gewichtsbonus) und für das Oufit gabs auch Punkte. Dazu musste ich nochmal vorbeikommen, war nämlich noch nicht umgezogen (gab dann 20 Punkte von möglichen 25).
Nachdem die Piperband die Spiele um halb zwölf deutlich hörbar eröffnet haben mussten sich die Athleten vorstellen: Name, Gewicht, Alter, Beruf, Familienstand, Schuhgröße…. (naja, Schuhgröße hat jetzt keiner kund getan).
Jeder hatte seine Ergebniskarte mit den 7 Disziplinen. Da wir uns kurzfristig mit ein paar Kollegen zu einer Mannschaft zusammengefunden hatten (=3 Mädels und ein männliches Leichtgewicht), standen uns noch 3 weiter Mannschaftsdisziplinen bevor. Für die einzelnen Disziplinen waren Stationen aufgebaut und man konnte diese nach eigenem Gusto durchlaufen, musste halt zu bestimmten Zeiten mit seinem Wettkampf durch sein. Die Mannschaftsdisziplinen fanden ab 14:00 zu jeder vollen Stunde statt.
Baumstammüberschlag:
Den Baum hätte ich eigentlich schaffen können. Blöd nur, dass mich die Vorgaben so irritiert haben. Man durfte ein markiertes Feld beim Aufstellen und beim Anlauf nicht velassen (verm. Aus Sicherheitsgründen, der Platz für den Baum-WK war nicht so sehr groß), hinter einem war ein Drahtzaun und dahinter parkten die ersten Autos. Wenn einem der Stamm nach hinten weg gegangen wäre, dann hätte der eine oder andere Fahrzeugbesitzer also eine Delle im Dach gehabt. Habe also den Stamm nicht gedreht, 0 Punkte.
Fasshochwurf:
Als nächstes sind wir beim Fasshochwurf angetreten. Die Veranstalter hatten für uns Mädels extra ein 14 kg Fass organisiert (anstelle des 18 kg-Fasses der männlichen Teilnehmer, ist doch nett, oder?). Wie kriegt man also ein Fass über die Latte? Erster Versuch Fass quer, das iss nun mal gar nix. Danach auf Fass hochkant umgestiegen, aber damit auch die Latte gestreift und beim 3. Mal zu Kleinholz verarbeitet (aber keine Angst, die Feuerwehr hatte noch mehr Latten!). Der Moderator hat die Zuschauer dann aufgeklärt, dass ich zwar die aufgelegte Höhe (2,20 m) erreicht hätte, aber zu weit hinten gestanden wäre. Kann der das nicht früher sagen, der Eumel?
Also auch wieder 0 Punkte bzw. 25 Punkte, weil ich meinen Kilt anhatte.
Danach „Hammerwurf":
d.h., was die dort so als Hammerwurf bezeichnen. Das waren nur Eisengewichte, mit einem Griff dran und die mussten in der sog. Bowlingtechnik geworfen werden. Jegliche Drehung war verboten, wohl ebenfalls aus Sicherheitsgründen. Die Dinger wogen 7 kg, das Gewicht galt für Männer und Frauen. Hier gabs wenigstens mal ein paar Pünktchen für mich.
Weinfassrollen:
Ein richtig großes Weinfass musste durch einen vorgegebenen Parcour bugsiert werden. Ist gar nicht so einfach, das Dingens um die Ecken zu bringen und gegen Ende hatte ich dann das Gefühl, die Kurven nehmen gar kein Ende mehr. Die Besten haben die Strecke in unter 30 Sekunden geschafft, bei mir waren das gemütliche 86 Sekunden.
Baumstammrennen:
Derselbe Parcour, aber diesmal mit einem Baumstamm auf der Schulter. Das Aufheben des Stammes und diesen auf der Schulter platzieren wurden mit gemessen und der Lauf endete erst, nachdem man mit dem Baumstamm die Kuhglocke am Ziel-Torbogen geläutet hat. Zeit: 45 Sekunden. Im Vergleich zum Fass war ich da deutlich schneller (Bestzeit 21 Sek, was ich so gehört habe). Habs aber ohne Strafpunkte geschafft, also ohne Berühren der Pfosten und der oberen Begrenzungen.
Teamwettbewerb Tauziehen:
Dazu gibt’s nicht viel zu sagen, unser Team wurde 5 x über den Rasen geschleift. Zur allgemeinen Belustigung des Publikums. Der erste Zug war gleich gegen die schwersten Jungs und man musste beim Ziehen darauf achten, dass man nicht über die Markierungspfosten gezogen wurde. Das war ein bissle gefährlich.
Tauziehen als Einzeldisziplin:
Ja, das gibt’s auch! Die hatten da so eine Anlage, bei der ein Gewicht hochgezogen werden musste. Das Gewicht wurde über 2 Rollen umgelenkt, man hatte 3 Versuche und das Mindestgewicht war 65 kg. Tja, und ich hab mich da drangehängt und das Dingens rührte sich keinen Millimeter! Egal wie ich gezogen hab. Später hab ich dann erfahren dass ein Mädle <60 kg das Gewicht bis auf 2 Meter hochgezogen hat (die Jungs mussten 4 Meter und haben natürlich auch tüchtig Gewicht aufgelegt). Nach Studium der Physik ist mir auch klar, warum die das schaffen konnte: ich ging nicht weit genug runter, die Kollegin ist beim Ziehen fast waagrecht zum ERdboden gelegen. Hätt mer halt wissen sollen!
Teamwettbewerb Baumstammslalom:
4 Leute tragen einen entsprechend langen Stamm durch den schon 2-mal erwähnten Parcours. Der Erste und der Letzte müssen saumäßig rennen, auf den mittleren Plätzen ist mehr Abbremsen und Beschleunigen gefragt. Und zum Schluss auch wieder die Kuhglocke betätigen. Dabei ist nicht nur mir der Stamm dauernd auf die Schulter gedonnert. Unser Frontmann war nach den 2 Runden erst mal für ne Weile total fertig.
Farmers Walk:
60 Sekunden ein Gewicht im Kreis rumtragen. 2x30 kg für die Herren, 2 „Handtäschle“ @ 25 kg für die Damen. Ich war schon ziemlich fertig, aber ich wollte die Einzel-Disziplinen noch vor dem letzten Team-WK zu Ende bringen. Knalleheiß, aber losgelassen hab ich net. 4,5 Runden waren es dann, die Beine am Ende schon sehr, sehr wackelig.
Teamwettbewerb Weinfassrollen:
Wie bei der Einzeldisziplin, allerdings wurde das Fass mit Wasser gefüllt. Dumm nur, dass das Fass undicht war. Und da unser Team als letztes drankam, war das Wasser schon fast draußen. War aber immer noch schwierig zum Manövrieren, das Fassle.
Ergebnis:
Meine Wenigkeit freut sich über den letzten Platz, haben immerhin 8 Mädels mitgemacht (hat mich bei der Siegerehrung schwer verwundert, hab die nämlich gar nicht in Aktion gesehen). Naja, bei Sachen die man noch nie gemacht hat kann man nur schwer einschätzen, wie man da rangehen soll. Auf jeden Fall hats Spaß gemacht, ich habe tüchtig Sonne getankt und das Lammsteak am Ende war auch ausgesprochen lecker.
Und auf der Heimfahrt wurde ich bei Mac Donalds (ja, auch mich verschlägts alle paar Jahre mal in so einen Laden!) von der Reingungskraft dort angesprochen, die wissen wollte, was wir für einen Sport machen. Hatte mein Röckle schon ausgezogen und war mit dem, was ich normalerweise unterm Rock trage, unterwegs

Ja, hab dann mal von unserem Training geschwärmt und wenn die Dame (sie war 56) nicht so weit weg wohnen würde, hätten wir sie vielleicht mal auf dem Platz gesehen.