AW: der "jetzt-erst-recht"-TP
Kilts im Schnee – Oßweiler Herbst-Highland-Games am 27.10.2012
Unsere Herbst-Highland-Games haben sich seit langem als Abschluss der Highlander-Saison etabliert und von Jahr zu Jahr können wir Ende Oktober mehr Athleten zu diesem Wettkampf begrüßen. Die Wettkämpfe finden im kleinen Rahmen statt und ohne den Aufwand für die Zuschauer, den unser Verein bei den Sommer.HG betreibt. Dieses Jahr fanden auch die Wettbewerbe der Junioren und der Masters vom DHGV (Deutscher Highland Games Verband) an diesem Termin statt.
Der Wetterbericht versprach nichts Gutes. Eigentlich hat keiner von uns wirklich daran geglaubt, dass wir Schnee kriegen würden, der Freitag sah ja noch ganz manierlich aus. Am Samstag morgen sah es dann ganz anders aus, nämlich noch viel schlimmer: der versprochene Schneeregen hatte uns erreicht und hörte den ganzen Tag nicht auf. Irgendjemand hat wohl seinen Teller nicht leer gegessen und das war keiner von den Highlandern, wie jeder mir glaubhaft versicherte und denen auch anzusehen war.
Nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich also noch den zu spendenden Kuchen und Salat fertig verpackt (Kommentar vom Family: da macht sie wieder voll die leckeren Sachen für ihre Wikinger-Freunde) und raste durchs Haus, um mir sämtliche halbwegs taugliche und vor allem warme Klamotten einzupacken. Handtücher dazu, ne Thermoskanne mit heißem Tee und fertig. Mein lieber Mann hat mich dann mit Speisen und Sporttasche zum Sportplatz gefahren, wo schon ziemlich viel los war.
Unten im Versammlungsraum war die Highlander-Chefin emsig dabei, die ankommenden Athleten zu begrüßen und den Obolus fürs abendliche Buffet einzutreiben. Jeder bekam einen Aufkleber für den Kilt:
Eine ganze Gruppe von 12 Mann hat kurzfristig abgesagt: waren eben doch Pussies!
Der Zustand des Platzes hätte schlechter nicht sein können. Nass, weich und rutschig. Der Schnee klebte an den Stiefeln und am Wettkampfgerät. Eigentlich wäre es das perfekte Wetter zum Schneemann bauen gewesen.
Nachdem sich alle ordentlich gedopt hatten (Kaffee gabs ohne Ende) und nach Vorstellung und Begrüßung ging es kurz nach 11 los. Wir hatten drei Kampfrichtergruppen, welche die Gruppen über die verschiedenen Stationen begleiteten. Zwischendurch gabs für jede Gruppe Pausen, in denen man sich in der beheizten Turnhalle aufwärmen konnte. Die Kampfrichter hatten den coolsten Job und mussten am längsten in der Kälte ausharren (wurden aber auch immer mal wieder ausgetauscht).
Folgende Gruppen waren unterwegs:
DHGV-Wettkämpfer:
Masters Herren
Masters Damen
Junioren
Open Heavies:
Damen
Herren Gruppe I & II (außer beim Gewichthochwurf in 2 Gruppen aufgeteilt)
Da ich mit den Masterdamen unterwegs war, habe ich von den Anderen gar nicht so sehr viel mitbekommen.
Die Ladies 40+ fingen mit dem
leichten Stein an.
Wie schon geschrieben, sammelte der Stein beim Rollen über den Platz unglaublich viel Schnee an und es hätte wohl eher Schneekugelstoßen heißen müssen. Einer der Kampfrichter hat dann einen Metallspatel ausgegraben und hat uns den Stein vom meisten Schnee befreit. Die Master-Herren haben das Problem bei uns beobachtet und sich in weiser Voraussicht einen Eimer mit warmem Wasser besorgt, was das Enteisen des Steines wesentlich vereinfachte.
Der Anlauf war sehr schwierig und nach dem ersten Durchgang haben fast alle aus dem Stand gestoßen. Wollte sich ja keine verletzen und bei den Wetterbedingungen war die Gefahr ja durchaus gegeben.
Gewichtweitwurf (leichtes Gewicht)
Auch hier ausgesprochen glatt und jede war ziemlich vorsichtig bei den Drehungen. War auch nicht so wichtig, den Schnee von den Gewichten zu entfernen. Den Griff abgetrocknet und weg mit der Kugel.
Schottenhammer (leicht)
Hier hab ich den ersten Wurf versemmelt (oh, it touched the ground! → no throw!!) und die anderen beiden waren auch extrem schlecht. Muss wirklich mein Equipment verbessern, ohne Takky (Klebstoff für die Hände) geht mitm Schottenhammer gar nix und danach braucht man auch die Chemikalien, um das Zeugs wieder von den Händen zu kriegen. Für Hammerschuhe bin ich aber noch zu "jung"
Gewichthochwurf
Wir waren, glaub ich, die letzten an der Hochwurfanlage und das Gewicht hätte aus 20 cm tiefem Schlamm ausgebuddelt werden müssen. Damit die Ladies sich die Hände nicht schmutzig machen müssen, wurde für uns extra eine Matte hingelegt. Hätte man schon früher machen können, dann wäre zumindest ein Kilt sauberer geblieben.
Eigentlich
wären die schweren Gewichte und der Baum noch dran gewesen. Die wurden aufgrund der ungünstigen Umstände gestrichen. Baum war auch einfach zu gefährlich.
Als zusätzliche Disziplin könnte man noch das Trocknen der Ergebnislisten werten. War nicht ganz einfach, die Ergebnisse auf dem nassen Papier zu retten.
Anschließend haben sich alle in der Halle zum Aufwärmen und zur Siegerehrung getroffen. Danach wurde das Buffet geplündert und diejenigen, die nicht am Samstag noch heimfahren mussten, konnten den Abend in geselliger Runde ausklingen lassen.
Fazit:
Ich war ein bisschen enttäuscht, dass mich das Wetter so irritiert hat und meine Weiten so sehr viel schlechter als die im Moment eh nicht so guten Trainingsergebnisse waren. Das ging den Anderen aber ganz genau so. Aber ich hab mich auch gefreut, dass ich mich doch noch zur Teilnahme entschlossen habe (dabei sein ist alles) und die ersten HG seit 2010 „lebend“ überstanden habe. Ich hab mich sehr gut mit ein paar Mädels übers Training unterhalten und nehme einen schönen Motivationsschub für die nächste Saison mit. Und so einige Ideen fürs Training.
So, das waren erst mal ein Haufen Worte. Ein paar Bilder folgen, sobald ich welche ergattern kann. Ich selbst habe nicht so viele gemacht.