- Registriert
- 25. Januar 2008
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- 5.661
AW: Golden Girls Club
Hi Simon,
deinen Drink hab ich dankend angenommen, lecker (zumindest in meiner Vorstellung. Zum Nachmixen fehlten mir die Erdbeeren. Hast du da deinen Sonnenscheinjoghurt reingetan?)
Beim Thema "Vergleichen" denke ich gerade, dass wir aneinander vorbei reden. Darum versuche ich es nochmal zu erklären:
Ich denke, dass das Vergleichen mit Anderen automatisch abläuft und entweder schon genetisch oder durch ganz fühe Erziehung in uns verwurzelt ist. Ich meine Vergleichen, und nicht Bewerten.
Ohne dieses Vergleichen würde unsere Gesellschaft und ein Miteinander von solch unterschiedlichen Individuen gar nicht funktionieren. Wenn ich einen unbekannten Menschen treffe, dann vergleiche ich ihn wohl ganz unbewusst mit mir selber (gleiches oder anderes Geschlecht, älter oder jünger, größer oder kleiner usw) und richte mich in meinem Verhalten dem anderen gegenüber nach den Unterschieden. Man behandelt ja nicht jeden Mitmenschen gleich.
Beispiel:
Ich treffe einen Menschen an der Bushaltestelle.
Ist das ein Schulkind, dann akzeptiere ich z:B. ein Vordrängeln beim Einsteigen eher als bei einem Erwachsenem. Ist das ein älterer Mann mit Krückstock dann behalte ich ihn im Auge, um zu sehen, ob er Hilfe beim Einsteigen braucht. Bei einem jungen Mann, der federnden SChrittes daherkommt, käme ich nicht mal auf die Idee. Säße ich aber selber im Rollstuhl, dann würde ich nicht danach gucken, ob der Mann mit dem Krückstock Hilfe braucht (weil er die von mir ja gar nicht kriegen könnte) sondern ich würde eher Ausschau nach rüstigen Leuten halten, die mir selber beim Einsteigen helfen. Das läuft Alltagssituationen ganz schnell ab, ich vergleiche und setze mich selbst sozusagen als Standard. Jemand ist in diese oder die andere Richtung anders und wird demzufolge so oder anders behandelt. Leute, die so eine Anpassung des Verhaltens nicht können (ich weiß nicht, ob es solche Leute überhaupt gibt), wären in ihrem Sozialverhalten ziemlich gestört. Die würden dann vielleicht einem jungen, dynamischen Mann anbieten, ihm beim Einsteigen in den Bus zu helfen
In Gruppen (Familie, Freundeskreis, Verein usw) funktioniert das mMn genauso: In jeder funktioniernden Gruppe gibt es sozusagen eine Rollenverteilung. Wenn jeder das Alpha-Tierchen spielen wollte, dann würde das überhaupt nicht funktionieren. Am besten funktionierrt eine Gruppe, wenn jeder das tut, was er am besten kann und dazu muss man sich selber erst mal im Vergleich zu den anderen eingeschätzt haben. Und die entsprechende Nische muss natürlich auch noch frei sein. So kann es pasieren, dass ich in der einen Gruppe (Arbeitsplatz) die eine Rolle übernehme und in einer anderen Gruppe (sag mer mal Familie) eine ganz andere Rolle. Alphatierchen werd ich nie machen, das ist nicht mein Ding, soweit kenn ich mich selber. Das ganze aber auch wieder ohne Wertung. Wer die wichtigste Rolle in einer Gruppe hat, ist ja meistens nicht so sehr bekannt. Das merkt man erst, wenn der-/diejenige wegfällt und darufhin die ganze Gruppe auseinander geht. Meistens sind diese "Knotenpunkte" aber nicht die Alphatierchen, die werden in der Regel recht schnell ersetzt.
Dann gibt es noch das Vergleichen im Wettbewerb. Das ist, so wie ich das kenne, auch kein "Fressen und Gefressen werden". Wen ich bei den Games antrete, dann versuche ich mein Bestes zu geben. Auch wenn das derzeit nur für den letzten Platz langt, hat das eine Wirkung auf die Anderen. Die müssen sich dann anstrengen, denn wenn ich auf einmal weiter schmeißen würde als ein Mädel, das 10 Jahre jünger und 30 kg schwerer ist, dann wär das für die doch eine ziemliche Blamage. So hat der Letzte in einem Wettkampf immer noch eine Funktion: der spornt den Vorletzten zur Höchstleistung an. Wenn einer alleine die Tour de France fahren würde, dann kämen gewiss nicht solche Geschwindigkeiten dabei raus (mal abgesehen von den sonstigen Beschleunigern gerade bei der TdF).
Und abgesehen vom Wettkamp und besser-sein-wollen bin ich der Konkurrenz wohl gesonnen (sind ja Leute mit dem gleichen Spleen, insofern haben wir was gemeinsam) und zusammen arbeiten wir an einer guten Wettkampfstimmung und einem gelungenen Event. Ist sicher nicht nur bei Highland Games so, sondern auch bei anderen "gelungenen" Sportveranstaltungen.
Ich kann nichts schlechtes daran finden, mich mit anderen zu vergleichen. Das schließt ein Miteinander ja nicht aus, ist vielleicht sogar erst die Grundlage für ein funtionierendes Miteinander.
Vergleichen ist für mich nicht automatisch gleich Konkurrenz. "Konkurrenten" hab ich so gesehen nur im sportlichen Wettkampf und das auch auf freundschaftlicher Basis.
Hi Simon,
deinen Drink hab ich dankend angenommen, lecker (zumindest in meiner Vorstellung. Zum Nachmixen fehlten mir die Erdbeeren. Hast du da deinen Sonnenscheinjoghurt reingetan?)
Beim Thema "Vergleichen" denke ich gerade, dass wir aneinander vorbei reden. Darum versuche ich es nochmal zu erklären:
Ich denke, dass das Vergleichen mit Anderen automatisch abläuft und entweder schon genetisch oder durch ganz fühe Erziehung in uns verwurzelt ist. Ich meine Vergleichen, und nicht Bewerten.
Ohne dieses Vergleichen würde unsere Gesellschaft und ein Miteinander von solch unterschiedlichen Individuen gar nicht funktionieren. Wenn ich einen unbekannten Menschen treffe, dann vergleiche ich ihn wohl ganz unbewusst mit mir selber (gleiches oder anderes Geschlecht, älter oder jünger, größer oder kleiner usw) und richte mich in meinem Verhalten dem anderen gegenüber nach den Unterschieden. Man behandelt ja nicht jeden Mitmenschen gleich.
Beispiel:
Ich treffe einen Menschen an der Bushaltestelle.
Ist das ein Schulkind, dann akzeptiere ich z:B. ein Vordrängeln beim Einsteigen eher als bei einem Erwachsenem. Ist das ein älterer Mann mit Krückstock dann behalte ich ihn im Auge, um zu sehen, ob er Hilfe beim Einsteigen braucht. Bei einem jungen Mann, der federnden SChrittes daherkommt, käme ich nicht mal auf die Idee. Säße ich aber selber im Rollstuhl, dann würde ich nicht danach gucken, ob der Mann mit dem Krückstock Hilfe braucht (weil er die von mir ja gar nicht kriegen könnte) sondern ich würde eher Ausschau nach rüstigen Leuten halten, die mir selber beim Einsteigen helfen. Das läuft Alltagssituationen ganz schnell ab, ich vergleiche und setze mich selbst sozusagen als Standard. Jemand ist in diese oder die andere Richtung anders und wird demzufolge so oder anders behandelt. Leute, die so eine Anpassung des Verhaltens nicht können (ich weiß nicht, ob es solche Leute überhaupt gibt), wären in ihrem Sozialverhalten ziemlich gestört. Die würden dann vielleicht einem jungen, dynamischen Mann anbieten, ihm beim Einsteigen in den Bus zu helfen
In Gruppen (Familie, Freundeskreis, Verein usw) funktioniert das mMn genauso: In jeder funktioniernden Gruppe gibt es sozusagen eine Rollenverteilung. Wenn jeder das Alpha-Tierchen spielen wollte, dann würde das überhaupt nicht funktionieren. Am besten funktionierrt eine Gruppe, wenn jeder das tut, was er am besten kann und dazu muss man sich selber erst mal im Vergleich zu den anderen eingeschätzt haben. Und die entsprechende Nische muss natürlich auch noch frei sein. So kann es pasieren, dass ich in der einen Gruppe (Arbeitsplatz) die eine Rolle übernehme und in einer anderen Gruppe (sag mer mal Familie) eine ganz andere Rolle. Alphatierchen werd ich nie machen, das ist nicht mein Ding, soweit kenn ich mich selber. Das ganze aber auch wieder ohne Wertung. Wer die wichtigste Rolle in einer Gruppe hat, ist ja meistens nicht so sehr bekannt. Das merkt man erst, wenn der-/diejenige wegfällt und darufhin die ganze Gruppe auseinander geht. Meistens sind diese "Knotenpunkte" aber nicht die Alphatierchen, die werden in der Regel recht schnell ersetzt.
Dann gibt es noch das Vergleichen im Wettbewerb. Das ist, so wie ich das kenne, auch kein "Fressen und Gefressen werden". Wen ich bei den Games antrete, dann versuche ich mein Bestes zu geben. Auch wenn das derzeit nur für den letzten Platz langt, hat das eine Wirkung auf die Anderen. Die müssen sich dann anstrengen, denn wenn ich auf einmal weiter schmeißen würde als ein Mädel, das 10 Jahre jünger und 30 kg schwerer ist, dann wär das für die doch eine ziemliche Blamage. So hat der Letzte in einem Wettkampf immer noch eine Funktion: der spornt den Vorletzten zur Höchstleistung an. Wenn einer alleine die Tour de France fahren würde, dann kämen gewiss nicht solche Geschwindigkeiten dabei raus (mal abgesehen von den sonstigen Beschleunigern gerade bei der TdF).
Und abgesehen vom Wettkamp und besser-sein-wollen bin ich der Konkurrenz wohl gesonnen (sind ja Leute mit dem gleichen Spleen, insofern haben wir was gemeinsam) und zusammen arbeiten wir an einer guten Wettkampfstimmung und einem gelungenen Event. Ist sicher nicht nur bei Highland Games so, sondern auch bei anderen "gelungenen" Sportveranstaltungen.
Ich kann nichts schlechtes daran finden, mich mit anderen zu vergleichen. Das schließt ein Miteinander ja nicht aus, ist vielleicht sogar erst die Grundlage für ein funtionierendes Miteinander.
Vergleichen ist für mich nicht automatisch gleich Konkurrenz. "Konkurrenten" hab ich so gesehen nur im sportlichen Wettkampf und das auch auf freundschaftlicher Basis.
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