AW: Gesünder. Schöner. Besser.
Kurze Erläuterung:
Aristoteles beschäftigt sich, wie eigentlich die meisten Philosophen der griechischen Antike (das sind die Ursprünge der europäischen Geistesgeschichte) mit der Frage, wie der Mensch glückselig werden kann (bzw. wie er ein moralische gutes Leben führen kann; pauschal gesagt, ist gutes Leben in der Antike immer gleichzeitig moralisch gut und glücklich machend). Seine Antwort auf diese Frage besteht ganz knapp zusammengefasst darin, dass man etwas tun soll, was seinen Zweck in sich selbst trägt. Du hast oben eine Liste verfasst, warum du x tust (Pilates machen, Verteidigen lernen, Krafttraining, Bildung usw.): Zum Beispiel Pilates, um dich zu entspannen, oder Krafttraining, um besser auszusehen usw. Du gibst also immer für deine Tätigkeit x einen Grund z an; du machst x, um z zu erreichen, wobei z eben nicht in x liegt. Alles was du machst, hat einen Zweck, der außerhalb der betreffenden Tätigkeit liegt. Du tust diese Dinge, um etwas anderes damit zu erreichen. Die Tätigkeiten (Pilates, Krafttraining, Bildung...) sind damit Mittel zu einem bestimmten Zweck.
Aristoteles meint nun, man solle versuchen, möglichst viele Sachen zu tun, nur damit man sie tut. Nicht, um irgendetwas zu erreichen, oder bestimmte Ziele zu realisieren oder sonstwas zu verfolgen, sondern einfach, weil man die Sache selbst tun möchte. Nicht einem außerhalb der Tätigkeit liegenden Zweck folgen, sondern wirklich zum Beispiel rennen, weil man gerne jetzt gerade rennt. Oder zum Beispiel etwas lernen (etwa Aristoteles verstehen

), weil man eben gerne lernt. Oder einem anderen bei etwas helfen, weil man eben gerne hilft. Aristoteles denkt, dass man auf diese Weise, platt gesagt, glücklich werden kann. Nur ein kleiner Denkanstoß. Die moderne Psychologie verfolgt dieses Phänomen als "Flow" und kennt mittlerweile auch entsprechende neurophysiologische Korrelate (sprich, man kann das empirisch nachweisen), Stichwort Dopamin usw. Flow macht glücklich. Sport ist prima geeignet, um in unserer sehr zweckorientierten (zielorientierten, am Ergebnis orientierten, aufs Siegen versessenen) Gesellschaft für sich selbst solche kleinen selbstgenügsamen Inseln zu schaffen. Also Training, nur damit man trainiert, sich spürt, bei sich selber ist. Schönheit, Kraft, Ausdauer und was weiß ich noch alles gibt es dann gratis oben drein, ist aber völlig sekundär.