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Spondylolyse

Galton

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12. Februar 2006
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Hallo Leute!

Bin neu hier im Forum und bringe gleich ein Problem mit bei dem ich hoffe von Euch Tipps zu bekommen.
Bin wegen Rückenschmerzen nach langem Sitzen zum Orthopäden gegangen und der hat via Röntgen eine Spondylolyse diagnostiziert. :(
Hierbei scheint es sich um einen Ermüdungsbruch eines Lendenwirbelbogens aufgrund von falscher Haltung (Hohlkreuz) zu handeln.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit so einer Verletzung und kann man trotzdem weiter Sport betreiben. [frag]
Spiele seit meiner Kindheit Fussball und trainiere leidenschaftlich gerne im Fitnessstudio.
 

de-fortis

Team Sportmedizin
Admin
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Wobei du dir die Spondylolyse zugezogen hast kannst du bzw. der Arzt nicht sagen? Was hat er den empfohlen? Ich denke mal ne Ruhigstellung und anschliessende Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur.
Kreuzheben solltest du erstmal ne Weile lassen und auch sonst starke Rückenbeugungen unterlassen.

Mehr hierzu wird dir one2one oder sporttest sagen können  :)


de-fortis
 

Galton

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12. Februar 2006
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Sportpause ist bei mir bereits seit vier Wochen angesagt ;) Zur Therapie und Prognose hat er mir
bisher noch nichts gesagt.
Diese Woche will nochmals eine Kernspint-Untersuchung machen.
 
G

Gast10

Guest
Hallo!

Also woher die Spondylolyse (Spaltbildung, Ermüdungsbruch) kommt, ist normalerweise nicht eindeutig festzustellen. Das kann angeboren sein, oder durch schlechte Gewohnheiten kommen oder durch einen konkreten Sportunfall.

Am häufigsten tritt sie am 5. Lendenwirbel, am zweithäufigsten am 4. auf, da habe ich sie. Wo ist Deine? Sind beide Seiten betroffen oder nur einseitig links oder rechts?

Wenn beide Seiten betroffen sind, kommt es auch häufig zum Wirbelgleiten (Spondylolysthesis), d.h. der betroffene Wirbel rutscht nach vorne ab, das abgebrochene Stück Wirbelbogen inkl. Dorn- und Querfortsätze, über die der Muskelzug aufgebaut wird, rutscht ein Stück zurück, der Spalt vergrößert sich. Spürbar an der "Sprungschanze", wenn man mit dem Finger über die Wirbelsäule gleitet.

Heilung gibt es keine, die Knochenteile fügen sich auch nicht wieder zusammen. Aber aufhalten kann man es. Pause solange es weh tut, danach wieder trainieren! Alles, was nicht auf den unteren Rücken geht kannst Du jetzt schon weiter trainieren.

Besonders wichtig ist (richtiges) Bauchmuskeltraining. Vermieden werden soll ein übermäßiges Hohlkreuz. Axiale Belastung (von oben) ist gefährlich, Kreuzheben und Kniebeugen mit schwerem Gewicht sind ab jetzt tabu für Dich, und zwar für IMMER! Genauso Schehrkräfte wie Hyperextensions in der Waagerechten ohne Auflage der Lendenwirbelsäule oder diese (angebliche) Erector-Maschine, wo man sitzt und den Rücken nach hinten am Polster drückt. Ebenso Rudern ohne Bruststütze. Die Erklärung ist einfach: die Muskeln halten den Wirbel nicht mehr fest, da diese nur am Wirbelbogen ziehen, der ist aber vom Wirbel abgebrochen.

Und damit ist weder zu spaßen noch zu experimentieren!

Wenn Du vernünftig trainierst, wirst Du keine weiteren Probleme haben. Wer Mist damit baut, falsch trainiert oder Training vernachlässigt, bekommt je nachdem später ein Korsett, Bandscheibenvorfälle, Längsverschraubungen zwischen Gleitwirbel und (noch) verankertem Wirbel mit einhergehender langsamer Versteifung der Lendenwirbelsäule etc...

Rückentraining im Bereich der Lendenwirbelsäule an der schrägen Hyperextension mit Bauchrolle, am Boden in Bauchlage mit Rumpf- oder Beinheben, Froschübung in Bauchlage mit frei hängenden Beinen (anziehen, strecken), Bauchlage mit frei hängender Hüfte auf Bank oder Dr. Wolff Glutaen-Bank, dann ins Hohlkreuz ziehen und wieder senken etc.

Bei weiteren Fragen... gerne!

Grüße,
Peer
 

Galton

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@one2one-Training:erstmal danke für die Antwort.
Das klingt ja gar nicht gut  :( aber immerhin kann man
überhaupt noch trainieren. Bei mir ist die erste Diagnose jetzt schon vier Wochen her und es schmerzt immer noch am unteren Rücken.
Würdest Du deshalb noch weiter komplett pausieren oder bereits wieder anfangen trotz Schmerz mit Übungen´, die nichts mit dem unteren Rücken zu tun haben.
 

Galton

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@one2one-Training:Wie würde denn ein 2er Spilt mit meiner Verletzung jetzt am besten aussehen?
Welche Übungen sind unbedenklich?
 
G

Gast10

Guest
Auf jeden Fall weiter trainieren. Sehr vorsichtig, vielleicht mal auf Kraftausdauer und dabei sehr genau auf Deinen Körper hören. Alles was weh tut sofort abbrechen und entweder die Körperhaltung ändern oder eine andere Übung suchen. Ist eine super Chance, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln.

Splitten kannst Du wie Du willst, vermeide nur schweres Gewicht über den Oberkörper auf die Wirbelsäule zu übertragen - jegliches Heben, Beinpresse liegend, also vielleicht mal lieber Gerätetraining wo Du fixiert bist als freie Gewichte. Später geht das aber wieder problemlos. Und vermeide Kräfte, die am Oberkörper senkrecht zur Wirbelsäule ziehen, also Schehrkräfte (Kreuzheben, Kniebeuge, Hyperextension, freies LH-Rudern, Rudern im Sitzen ohne Aufstützhilfe für die Brust etc....).

Das wird schon wieder. Wenn Du weiter trainierst, schlechte (schlecht für einen Spondylolyse-Patienten) Übungen rauswirfst und gegen gute ersetzt, dann kannst Du gut damit leben und merkst nur noch sehr selten was davon.

Ca. 5% der Bevölkerung hat das und viele wissen es gar nicht, also keine Panik!

Grüße,
Peer
 

Galton

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Nochmal ein paar Fragen (bin ja echt froh jemanden gefunden zu haben, der sich mit Training bei so einer Verletzung auskennt :) )
Wie sieht es denn mit so Übungen wie Klimmzügen oder Dipps aus? Sind so meine Lieblingsübungen und belasten eigentlich nicht direkt den unteren Rücken?
Und wie ist es mit Bankdrücken? Langsam mit wenig Gewicht wieder einsteigen oder erstmal nur Geräte für die Brust?
 

Sport-Test.org

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Hi,

ich kann mich nur dem bereits Geschriebenen anschließen. - Interessant wäre, ob es angeboren oder erworben (Ermüdungsbruch) ist - Kann man i. d. R. im NMR unterscheiden.

Grundsätzlich gilt nach 4 - 6 Wochen: Übungen sauber ausführen, insbesondere darauf achten, daß der Rücken nie zu stark ins Hohlkreuz kommt - und es darf nicht "Wehtun" - dazu gehören auch muskelkaterartige dumpfe Empfindungen! - Ansonsten, naja mit Maß und Ziel!

TB
 
G

Gast10

Guest
Klimmis, Dips, Bankdrücken... alles kein Problem... solange es nicht weh tut, das kann evtl. bei Klimmis mal vorkommen, wenn Du Dich ins Hohlkreuz hängen lässt.
 

Galton

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Alles klar - das hört sich sehr gut an :)
Am Montag werde ich wieder langsam mit dem Training starten und mal berichten wie es gelaufen ist ;)
 

Galton

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Wollte mal erzählen wie die Kernspint gelaufen ist,
vielleicht ändert sich ja jetzt was für mich was das Training angeht: es handelt sich bei mir um den 5. Lendenwirbel und zwar unilateral rechts.
Doc meint aber, dass der Bruch rechts nicht frisch ist,
sondern bereits Jahre zurück liegen müsste.
Seltsam finde ich jetzt nur, woher dann die Rückenschmerzen kommen, wegen denen ich eigentlich zum Arzt gegangen bin.

War heute auch trainieren, konnte ohne Schmerzen die Übungen, die nicht auf den unteren Rücken gehen, trainieren. Allerdings habe ich wenig Gewicht genommen.
 

Sport-Test.org

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Wie heißt es immer so schön: Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.

In einem solchen Fall kommen die großen Schmerzen i.d.R. nicht plötzlich (wie bei einem Schienbeinbruch), sondern erst dann, wenn der statische Halteapparat, der die knöcherne Struktur der Wirbelsäule in Form hält - aus welchen Grund auch immer - überlastet ist, oder Selbstheilungskräfte (z.B. Narbengewebe) sie z.B. durch eine Reizung von umliegenden Nervenfasern auslösen.

Also, es kann durchaus sein, daß der Bruch schon etliche Jahre her ist, damals nur geringe Beschwerden verursachte und halt jetzt - naja, warum auch immer große Schmerzen verursachte!

TB
 

Galton

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Meint Ihr T-Bar Rudern ist eine gute Alternative
zum freien Rudern, was man ja wegen Spondylolyse
nicht mehr machen kann?
 

Jadefalke

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Die interessante Frage ist ihmo eher, ob die Spondylolyse fuer die Rueckeschmerzen verantwortlich ist oder ob diese woanders herkommen; eine Spondylolyse ist nicht ohne Grund meistens eine Zufallsdiagnose und haeufig beschwerdefrei...
 

Sport-Test.org

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Erfreulicherweise ist sie häufig beschwerdefrei; das heißt aber nicht, daß sie - und auch andere "physiologische Normvarianten" gerade im lumbosacralen Übergang erfahrungsgemäß einen - Risikofaktor für Rückenschmerzen darstellen. -

Warum das so ist, ist ein hochspannendes Thema - Daß dadurch lediglich minimale Dybalancen entstehen, die Ihrerseits zu Blockierungen führen, ist mir persönlich zu platt - obwohl es sicherlich in einigen Fällen einfach so platt abläuft. Hochinteressante Ansätze bietet hier die Chinese Medical Science (früher auch TCM genannt), die zusammenfassend gesagt diese "Schwäche" in der unteren LWS (und das sind die o.g. Veränderungen ja großteils entweder strukturell und/oder funktionell), sowie die dabei auftretenden Irritationspunkte (großteils analg den Shu-Punkten) in theoretische ursächliche Beziehung bringt und behandelt.

TB
 
G

Gast10

Guest
So spannend finde ich das gar nicht, sondern einfach mechanisch logisch, da brauche ich auch keinen Chinesen dazu ;D ;D

Da der Wirbel muskulär nicht mehr gesichert ist, ist das Risiko, bei ungewohnten Bewegungen eine Verschiebung/Reizung/Einklemmung zu erwirken wahnsinnig groß. Und da eine Altersbandscheibe (ab ca. 30) einem so etwas übler nimmt als eine junge, treten Probleme eben erst ab ca. diesem Alter auf. Gerade bewegungsarme Menschen merken das erwartungsgemäß seltener, aber wenn dann umso heftiger.
 

Galton

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Viel wichtiger finde ich persönlich ja, was man dagegen unternehmen kann. Bin ja seit einiger Zeit wieder am Trainieren und das auch schmerzfrei, aber bei bestimmten spontanen Bewegungen meldet sich der
Schmerz wieder.
Das hat einen ziemlich negativen Einfluss auf mein Körpergefühl.
 

Jadefalke

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Trotzdem halte ich eine naehere Diagnostik fuer unausweichlich, da es durchaus moeglich ist, dass es muskulaer stabilisiert wird; natuerlich ist das Risiko einer Spondylolisthese relativ hoch, aber solange diese nicht auftritt sind Beschwerden eher als atypisch zu betrachten...
 
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