AW: P= F x V - Ein letztes Mal Power für Solos!
Btw. machst du nicht viel eher Standumsetzen als Umsetzen... Ich weiß, Korintenkackerei.
ja, ich mach standumsetzen.
Ja, macht er.
Warum eigentlich nur Standumsetzen? Kein (Stand)reißen oder Stoßen? Ist das üblich beim Kugelstoßen?
die hockversion habe ich sowohl im reißen als auch im umsetzen/stoßen auch mal beherrscht (heute aufgrund mangelnder übung vermutlich mehr schlecht als recht), aber zugunsten der betonung 2. zug schon vor einigen jahren rausgehauen. weiterer grund ist verletzungsprävention: führt man die tiefe hocke nicht "GH-sauber" aus, so birgt sie in meinen augen doch einige "gefahren" für knie, rücken und co., vor allem in kombination mit sprint, sprung und wurf. ich hab aber nicht die zeit und die muße mich mit stundenlangem techniktraining aufzuhalten nur um eine saubere hocke hinzubekommen, die mir dann eh nicht viel weiterhilft, schließlich gehts primär um explosivkraftschulung, hüftstreckung und impulsübertragung. das geht auch und für meine zwecke vielleicht besser ohne hocke. letztlich wäre das für mich einfache vertane kapazität.
Kenne zwar außer dir keinen Kugelstoßer aber wär nicht noch eine Stoßvariante (Standstoßen?!) gut für deine Zwecke?
schwungdrücken und standausstoßen hatte ich in den letzten phasen drin, kombinier das auch gerne im sinne von komplextraining mit anschließenden med.-ballstößen in die vertikale.
generell bin ich bei überkopfgeschichten vorsichtig und würde es typenabhängig machen. ich persönlich habe kein sehr gutes gefühl bei diesen übungen und würde sie nur bei entsprechender beweglichkeit empfehlen.
im leistungsbereich sieht das ähnlich aus. es gibt sowohl gute kugelstoßer (20m+) die stoßen regelmäßig aus (vorne, aber häufig auch aus dem nacken), es gibt aber ebenso stoßer die das nie oder wie ich sehr selten tun.
eine essentielle übungs ist es sicher nicht.
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zur restlichen disskussion: bei den verschiedenen zugübungen liegen definitiv unterschiedlich hohe zuggeschwindigkeiten (max) vor, da hat kecks völlig recht. das ist auch nichts neues, hat z.b. Bartonietz bereits in den 80ern/90ern einiges drüber veröffentlicht.
entscheidend ist die unterschiedliche intention: ein GHler möchte die höchstmögliche last bewältigen. dazu bedarf es einer "mindestzughöhe" plus einer menge weiterer faktoren wie umgruppieren, abbremsen, etc..
die mindestzughöhe ist voraussetzung für einen erfolgreichen versuch. um diese zu erreichen muss die hantel auf eine bestimmte geschwindigkeit beschleunigt werden. diese ist logischerweise für jede last gleich und wird auch als grenzgeschwindigkeit bezeichnet. der "einzige" unterschied ist letztlich die dahinter stehende beschleunigungsleistung, die der athlet realisieren muss um die grenzgeschwindigkeit zu erreichen.
die grenzgeschwindigkeit liegt im reißen beispielsweise im mittel bei etwa 1,8 m/s wenn ich mich grad recht entsinne (sonst wird Kecks mich sicher berichtigen

), ist aber auch immer ein bischen von den fähigkeiten des athleten abhängig. auf jeden fall hat jeder so eine Grenzgeschwindigkeit, das heißt egal welche last da aufliegt, sie muss auf genau diese geschwindigkeit beschleunigt werden, dann kann der versuch erfolgreich gestaltet werden.
es geht also folglich im GH wie von kecks geschrieben um eine optimale, nicht um eine maximale zugbewegung. das macht auch sinn, denn wenn ich immer anders ziehe, habe ich im anschluss mit ständig veränderten parametern wie treibstrecke der hantel, abbremswege, etc. zu kämpfen. auf diese art ein bewegungsmuster zu festigen ist schwer bis unmöglich.
werden die oly-lifts als zubringer genutzt sieht das etwas anders aus. wie ich oben schrieb geht es hierbei primär um explosivkraftschulung, hüftstreckung und impulsübertragung. da macht ein maximal angesteuerter 2. zug dann durchaus sinn. deshalb sind hier die stand- oder zugvarianten (breit, mittel oder eng) auch angesagter.
sich bei den zugvarianten auf basis der geschwindigkeit über spezifität zu zanken finde ich müßig. ich mein, wir reden hier bei maximal schnell gezogenen versuchen von geschwindigkeiten die zwischen 2-3 m/s liegen. die unterschiede zwischen umsetzen und reißen liegen bei 0,irgendwas m/s. hieraus eine überlegenheit bezüglich spezifität abzuleiten finde ich waage. zumal die geschwindigkeiten der zielbewegungen (sprint, sprung, wurf) eh mehrere hundert prozent höher sind und auch die dortigen bewegungsmuster völlig andere sind. deshalb können auch die paar grad unterschiede in den gelenkwinkeln vernachlässigt werden.
GH-übungen sind eine wunderbare möglichkeit der effektiven ansteuerung von grundlegenden fähigkeiten (explosivkraft,...), den anspruch der spezifität erfüllen sie aber sicher nicht.
und deshalb braucht man auch keine der übungen krampfhaft im programm zu haben und kann sich an individuellen besonderheiten sowie vorlieben orientieren.
Gruß