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Gesetzlicher Mindestlohn - Fluch oder Segen?

helikopta

Well-Known Member
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8. Februar 2011
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... ich glaube nicht, dass ALG 2 der Grund dafür ist, dass wir einen Mindestlohn benötigen. Wenn ich mir anschaue, wer in wirklich prekären Bedingungen in D arbeitet, dann sind dies z.B. Putzkräfte, Bauarbeiter, Arbeiter in der Fleischindustrie. Das sind zum grossen Teil Werkvertragsnehmer (siehe auh Scheinselbstständige!), die für 3 Euro eine Sau zerlegen oder für 1,50 Euro ein Hotelzimmer putzen. Der Mindestlohn ist eine sonderbares Seligkeitsversprechen der SPD an die Arbeitnehmer, der Sicherheit vor der Verelendung suggeriert.

Richtig ist zum Einen, dass es in D grundsätzlich weniger Jobs für "helping hands" gibt, als noch vor 40 Jahren. Ungelernte und unflexible Leute fallen durch den Rost. Dies trifft vor allen Dingen die "Dummen" (siehe all die Beispiele, welche schon genannt wurden) und die "Schwachen" (diese Gruppe ist deutlich interessanter - weil schützenswerter - und wurde hier gar nicht genannt: z.B. die Alleinerziehenden). Stellen, welche inländisch nicht besetzt werden (weil keiner mehr Lust drauf hat (oder wer hatte im Poesiealbum "Kopfschlächter" oder "Gartenlandschaftsbauer" als Traumberuf?) oder weil sie einfach zu schlecht bezahlt werden) werden dann im Auslaund aufgefüllt (siehe die ganzen Arbeiter in den Fleischfabriken). Und wir reden hier von wahren prekären Verhältnissen, wo auch noch drei Grossfamilien in Bulgarien mit durchgefüttert werden müssen! Da organisiert das ALG2 keinen Langzeitarbeitslosen hin!!

Wenn wir von Armut in Deutschland reden, dann hat der Mindestlohn aus meiner Sicht keinen Einfluss. Wir reden dann von viel versteckter Armut wie oben beschrieben (über die Zustände in Flüchtlingsunterkünften brauche ich da gar nicht zu schreiben, dann bekomme ich gleich den heiligen Zorn) und eine verwaltete Armut, wo ganze Generationen von Menschen gut versorgt vor dem 200 Zoll Bildschirm hocken, die Kinder aber ohne Frühstück hungernd in der Schule sitzen, weil es den Alten egal ist. Und der Mindestlohn macht da nix aus. Und das ALG2 keinen Unterschied ... es ist nur etwas komplizierter mit den Anträgen ...
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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Die unsichtbare Hand wird hier zu Unrecht gescholten, denn Alg ist ein staatlicher Eingriff in den Markt um Ungleichgewichte, also hier mangelnde Arbeitsnachfrage zu einem best. Preis, abzumildern.

^^daß ein staatlicher eingriff von nöten ist, um die unsichtbare hand daran zu hindern zu bewirken, daß die arbeitnehmer verhungern und elendig zu grunde gehen, ist doch der beste grund um sie zu schelten. oder wäre es dir so vielleicht lieber? :D

wie dem auch sei; die gesellschaftlichen rahmenbedingungen müssen sich wohl geändert haben, wenn prekäre beschäftigungsverhältnisse nach inkrafttreten der alg2 gesetzgebung in dermaßen großem umfang zugenommen haben, wie man es beobachten konnte.
 

königderberge

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^^daß ein staatlicher eingriff von nöten ist, um die unsichtbare hand daran zu hindern zu bewirken, daß die arbeitnehmer verhungern und elendig zu grunde gehen, ist doch der beste grund um sie zu schelten. oder wäre es dir so vielleicht lieber? :D

Das ist die primäre Aufgabe des Staates, Rahmenbedingungen zu setzen damit der Markt funktionsfähig bleibt, sonst endet alles zwangsläufig so wie bei Monopoly.
Leider wird der Staat dieser Aufgabe nur sehr schlecht gerecht, auch weil sich die versch. Strömungen nicht einig sind wie so was ausschaun sollte.
 
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