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Gesetzlicher Mindestlohn - Fluch oder Segen?

Jadefalke

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Ja; ich weiss noch, wie mein Puls vor kurzem hochging, als es in den Nachrichten hiess, dass der Präsident des Verfassungsschutz sagte, dass uns eine größere Gefahr von IS in Deutschland droht durch Al-Quaida.

Man hätte keine klaren Beweise, aber man müsse davon ausgehen.. Blabla... Diese scheiss Angstmache. Widerlich.

Aber ich will nicht abschweifen, müssen ja nicht nochmal ausgliedern. :D
 

Foxi83

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Hat sich jemand man die Mühe gemacht und das Diskussionspapier
deines noch nicht. Hab aber heute morgen ein anderes von der Uni St. Gallen gelesen. Und einige anderen Artikel als wir die Initiativabstimmung zu dem Thema hatten. Die starke politische und Gesellschaftliche Komponente wird dabei eben meinst aussen vor gelassrn.
 
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ich würde ja diverse blätter und ganz besonders das fernsehen verbieten, dann wäre schnell ruhe.
https://www.freitag.de/autoren/asan...l&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer

Wenn ich diese Diskussion hier zum Mindestlohn betrachte, fallen die meisten auf die Forderung nach Mindestlohn hinein.
ich finde auch, daß es im grunde keinen mindestlohn bräuchte. dann sollte arbeit aber vernünftig entlohnt werden.
 

Angren78

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... ich finde auch, daß es im grunde keinen mindestlohn bräuchte. dann sollte arbeit aber vernünftig entlohnt werden.
Wie viel ist denn vernünftig?

Stell Dir mal vor: Du willst Dir die Haare schneiden lassen.
Wie hoch wäre damit der Preis für den Haarschnitt (und damit mittelbar auch der Stundenlohn für den Friseur) vernüftig?

Ihr müsst einfach mal verstehen, dass der Lohn nicht willkürlich festgelegt wird, sondern anderen Randbedingungen unterliegt.
Wenn diese anderen Randbedingungen zu schlecht sind, wird sich bei Mindestlohn einfach nur der Arbeitsplatz in Luft auflösen.
 

Jadefalke

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Wie viel ist denn vernünftig?

Stell Dir mal vor: Du willst Dir die Haare schneiden lassen.
Wie hoch wäre damit der Preis für den Haarschnitt (und damit mittelbar auch der Stundenlohn für den Friseur) vernüftig?

Ihr müsst einfach mal verstehen, dass der Lohn nicht willkürlich festgelegt wird, sondern anderen Randbedingungen unterliegt.
Wenn diese anderen Randbedingungen zu schlecht sind, wird sich bei Mindestlohn einfach nur der Arbeitsplatz in Luft auflösen.

Es ging auch früher mit einer relativ guten Bezahlung; de facto fällt der Lohn immer weiter. Und das System funktioniert genauso wenig, wenn die Leute nicht genug Geld zum Leben haben und/oder der Staat draufzahlen muss. Dann gibt es keine Kaufkraft und das Dumping wird sich immer weiter steigern, wovon einige wenige profitieren.
 

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Sehr guter Anhang, Jadefalke [img17].
 

Foxi83

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Wenn diese anderen Randbedingungen zu schlecht sind, wird sich bei Mindestlohn einfach nur der Arbeitsplatz in Luft auflösen.
In die Gegenrichtung ist es ja auch so. Wenn der Lohn zu tief ist trägt die Gesellschaft einen Teil der Kosten da sie den Lohnnehmer unterstützen muss. Im Anstellungsverhältnis ist das stossend. Mit dem Mindestlohn signalisiert man an die Unternehmen dass die Gesellschaft Lohndumping und Tieflöhne nicht toleriert und notfalls auch den Wegfall des Arbeitsplatzes in Kauf nimmt da sie ja einen Teil der Kosten sowieso schon zu tragen hat. Die Arbeit ist ja dann trotzdem da und die beginnen dann vielleicht mal an anderen Parameter als am Lohn zu schrauben. Der Lohn ist der grösste Faktor aber noch lange nicht der einzige. Allein die Abstimmung über den Mindestlohn von 4000 Fr (der vom Volk abgelehnt wurde) hat ausgelöst dass nun alle grossen Detailhändler, inklusive der deutschen Discounter, ihre Löhne auf über 4000 erhöht haben. Wieso ging denn das vorher nicht? Entlassungen gab es übrigens nicht.
 

Angren78

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Wenn sich die Angestellten so einfach ausbeuten lassen und der Gewinn so hoch ist, warum macht ihr dann nicht selbst kurzfristig ein Unternehmen auf und steckt den Gewinn in die eigene Tasche?

Na, Taurus, was ist aus Deinem Online-Shop geworden?
 
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Wenn diese anderen Randbedingungen zu schlecht sind, wird sich bei Mindestlohn einfach nur der Arbeitsplatz in Luft auflösen.
und das ist gut so ;)

die crux ist ja, daß es so viele minderbemittelte gibt, daß sich sogar auf eine 5€ stelle zwanzig leute bewerben.
 

Jadefalke

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Wenn sich die Angestellten so einfach ausbeuten lassen und der Gewinn so hoch ist, warum macht ihr dann nicht selbst kurzfristig ein Unternehmen auf und steckt den Gewinn in die eigene Tasche?

Na, Taurus, was ist aus Deinem Online-Shop geworden?

Was ist das für ein nichtssagendes Argument?
Sich drüber aufregen und genauso machen? Ich wittere provokante Polemik.

@taurus

Verzweifelte; sie wollen den Respekt durch die Arbeit. Niemand sitzt gerne bei der ARGE, das Gefühl hasst jeder.
 
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Verzweifelte; sie wollen den Respekt durch die Arbeit. Niemand sitzt gerne bei der ARGE, das Gefühl hasst jeder.
da hast du leider recht. im letzten jahr war ich etliche monate krank (hüfte) und deswegen joblos. habe mich dann auch mal bei der arge vorgestellt um zu schauen, was es so gibt. hatte zwar keine aussicht auf zahlung (ich besitze grund und forst) aber die erfahrung wünsche ich jedem mal. alleine schon die erfassung ist menschenunwürdig.
Na, Taurus, was ist aus Deinem Online-Shop geworden?
ich hatte einen online shop? wusste ich gar nicht[img28]

du meinst die sache,als ich kettlebells vertickte? da war ich nur verpacker und versender. aber ich pendele schon seit langem zwischen selbständigkeit und angestelltenverhältnis hin und her. von daher weiß ich schon bescheid. ;)
 

Jadefalke

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da hast du leider recht. im letzten jahr wahr ich etliche monate krank (hüfte) und deswegen joblos. habe mich dann auch mal bei der arge vorgestellt um zu schauen, was es so gibt. hatte zwar keine aussicht auf zahlung (ich besitze grund und forst) aber die erfahrung wünsche ich jedem mal. alleine schon die erfassung ist menschenunwürdig.

Ich selber war nur kurz in der Maschinerie und habe, in Begleitung von jemandem, auch durchaus nette Bearbeiter erlebt.
Das System dahinter ist trotzdem sehr unwürdig und es gibt auch RICHTIGE Drecksäcke da.
Einmal, ich war in Begleitung dabei, selber in Arbeit, habe ich eine Sachbearbeiterin erlebt, bei der ich nach knapp 2-3 Minuten schon das Bedürfnis hatte über den Tisch zu springen, sie am Kragen zu packen und anzubrüllen, dass sie von meinem verdammten Geld bezahlt wird und eine Dienstleisterin ist, sich also auch so verhalten soll.

Und ich weiss von den Begleitungen auch gut, auch wenn ich nur dabei war, wie übel man sich fühlt und der Selbstwert leidet.
 

helikopta

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Mindestlohn ist ein sonderbarer Geselle. Da wird ein Wert festgelegt, zu dem minimal pro Stunde geschafft werden soll. Der Wert ist recht niedrig wie alle bestätigen, die zu diesem Wert einmal Vollzeit zu arbeiten hatten. Wird man davon reich? Kann man davon eine Wohnung kaufen? Oder gar ein Haus? Vielleicht irgendwo abgelegen im Westerwald. In einem Ballungsraum: no Way. Und doch gibt es Geschäftsmodelle in Deutschland, wo selbst unter Bezahlung des kümmerlichen Mindestlohns die Unternehmer rote Zahlen beginnen zu schreiben. Dies vor allen Dingen im Dienstleistungssektor. Überlassen wir es dem Markt, dann wird die Lösung folgende sein: die nicht-profitablen geschäftsmodelle werden kaputt gehen. Die Jobs werden entsprechend verschwinden oder ausgelagert. So wie es schon viele Jobs in der Industrie (wie schauen mal auf die Textilindustrie, welche Bangladesch und China verlässt, weil die Löhne inzwischen dort zu hoch sind (sic!)). Und regulieren wir es, dann kommt so ein bescheuertes Monster mit Sondergenehmigungen heraus wie unser mindestlohngesetz (fragt doch mal auf einer Grossbaustelle nach wie viele Bulgarische Praktikanten mittleren Alters dort arbeiten ... ), welches zudem noch von den Arbeitgebern gedrückt wird wo es nur geht. Aber auch einfachere mindestlohnregelungen wie z.b in USA haben nicht zum Reichtum der arbeitenden Masse geführt. Wie viele Leute haben dort mehrere Jobs?
Die Frage, die ich mir Stelle ist, ob es nicht bessere Wege und Möglichkeiten des Ausgleichs in der Gesellschaft gibt, als den Mindestlohn.
 

matten

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der niedriglohnsektor hat sich doch in deutschland nur so weit ausgedehnt, weil mit der aktuellen gesetzgebung zum alg2 arbeitnehmer dazu gezwungen sind auch schlecht bezahlte jobs unterhalb der vorher marktüblichen vergütung anzunehmen, wenn sie keine sanktionen riskieren wollen. an dieser stelle wurde dem arbeitssuchenden die wahlmöglichkeit genommen und er kann nicht ohne weiteres sagen: "nein, für das geld arbeite ich nicht."

will man nun verhindern, daß sich der niedriglohnsektor weiter ausdehnt, dann kommt man nicht daran vorbei entweder die alg2 gesetzgebung zu verändern oder eben als korrigierenden faktor einen mindestlohn einzuführen.
 

Angren78

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...
Die Frage, die ich mir Stelle ist, ob es nicht bessere Wege und Möglichkeiten des Ausgleichs in der Gesellschaft gibt, als den Mindestlohn.
Die beste Frage vom heutigen Tag. Darüber sollten wir uns lieber austauschen. Ich hoffe, dass ich kein Zweifel daran gelassen habe: Mindestlohn halt ich für unwirksam.
Das Problem ist allerdings wesentlich weiter als nur der Faktormarkt selber. Es muss nämlich verhindert werden, dass dieser Ausgleich die Preisstruktur der Produkte/Dienstleistungen stört.
 

königderberge

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der niedriglohnsektor hat sich doch in deutschland nur so weit ausgedehnt, weil mit der aktuellen gesetzgebung zum alg2 arbeitnehmer dazu gezwungen sind auch schlecht bezahlte jobs unterhalb der vorher marktüblichen vergütung anzunehmen, .

Niemand kann Dich zwingen einen Job anzunehmen, wenn Du allerdings Geld der Allgemeinheit haben willst musst Du Dir auch gefallen lassen daß dafür Bedingungen gelten. Dass die Hürde für die Ablehnung eines Arbeitsangebotes hoch ist, ist doch verständlich.

Ich bin allerdings überrascht wieviele von euch den Eindruck haben daß es bergab geht, in meiner peer group und auch im Umfeld beobachte ich eher das Gegenteil. :eek:
Natürlich habe ich auch durch mein soziales Engagement Kontakt zur "Unterschicht", aber es ist eigentlich sehr selten so daß diese völlig unverschuldet an ihrer Lage sind. Mit 17 die Lehre abgebrochen, schwanger und dann 3 Kinder von zwei verschiedenen Vätern oder Jungs ohne Ausbildung aber Konsumverhalten eines Gutverdieners, sorry das kann ja nicht von Erfolg gekrönt sein. Da wäre ja jeder der fleissig und ehrlich seinen Weg macht der Dumme!
Ich erlebe Hauptschüler die gerade mal mit 2 zugedrückten Augen den Quali schaffen die dann "auf jeden Fall ins Büro" wollen, obwohl im Handwerk händeringend Azubis gesucht werden.
Viele stehen sich auch einfach selber im Weg.
Ein gutes Beispiel ist in den USA zu sehen, während Farbige unverhältnismässig oft auf Sozialhilfe angewiesen sind schaffen es Asiaten häufig sich durch Fleiß und Einsatz einen bescheidenen Wohlstand zu erarbeiten, warum?

Zu guter Letzt möchte ich noch zu bedenken geben daß wir vieles selber in der Hand haben durch unser Konsumverhalten. Über das geringe Gehalt von Friseurinnen jammern, aber Mutti schneidet der ganzen Familie die Haare. Bei den Studios ist es eben dasselbe, auch ein Mindestlohn wird nicht verhindern daß vielen einfach eine gute Betreuung nichts wert ist, siehe Mc Fit.
 

Foxi83

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Ein gutes Beispiel ist in den USA zu sehen, während Farbige unverhältnismässig oft auf Sozialhilfe angewiesen sind schaffen es Asiaten häufig sich durch Fleiß und Einsatz einen bescheidenen Wohlstand zu erarbeiten, warum?
Weil Asiaten den Ruf haben fleissig und Schwarze den Ruf faul zu sein. Also stell ich lieber den Asiaten ein. Zudem haben viele Asiaten in den USA das ganze innerhalb ihrer Community gelöst. Chinatown, ein Manifest fehlender Integration, wird dann von Touristen besucht die sich zuhause über mangelnde Integration von Türken oder Albaner klagen :D
 

königderberge

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Der Ruf kommt nicht von ungefähr, ich kenne selber einige Asiaten, auch aus den USA dies sind extrem ehrgeizig und fleissig. Da kommt man sich gleich richtig faul vor. :oops:
Nicht umsonst gibt es in Japan ein eigenes Wort für Tod am Arbeitsplatz. (Karoshi)
 

matten

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Niemand kann Dich zwingen einen Job anzunehmen, wenn Du allerdings Geld der Allgemeinheit haben willst musst Du Dir auch gefallen lassen daß dafür Bedingungen gelten. Dass die Hürde für die Ablehnung eines Arbeitsangebotes hoch ist, ist doch verständlich.

nochmal:

es geht darum, daß die alg2 gesetzgebung die marktregulierung von angebot und nachfrage im unteren lohnbereich aushebelt. mittels sanktionen gibt es faktisch eine pflicht unterbezahlte jobs anzunehmen, es sei denn man möchte riskieren von der grundsicherung des soziokulturellen existensminimums etwas weggestrichen zu bekommen.

genau das führte zu einem deutlichen ausbau des niedriglohnsektors in deutschland. es gibt heutzutage mehr prekäre beschäftigungsverhältnisse als jemals zuvor.

ist immer wieder lustig... auf der einen seite wird die unsichtbare hand beschworen und gelobpreist, aber auf der anderen seite wird sie dann, wenn es einem gerade mal so gefällt, einfach mal gefesselt.
 

königderberge

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ist immer wieder lustig... auf der einen seite wird die unsichtbare hand beschworen und gelobpreist, aber auf der anderen seite wird sie dann, wenn es einem gerade mal so gefällt, einfach mal gefesselt.

Die unsichtbare Hand wird hier zu Unrecht gescholten, denn Alg ist ein staatlicher Eingriff in den Markt um Ungleichgewichte, also hier mangelnde Arbeitsnachfrage zu einem best. Preis, abzumildern.
Du wirst in den nächsten Jahren genau das Gegenteil erleben, gutausgebildete Fachkräfte können sich kleinere Firmen kaum mehr leisten, ich habe persönlich erlebt daß ein Handwerksbetrieb nicht mehr ausbildet weil praktisch alle seine Gesellen zu BMW gewechselt sind.
Dabei ist ein engagierter Ausbildungsbetrieb einfach weggefallen.
Viele Betriebe könnten Leute einstellen, bekommen aber keine weil die sich die besten Stellen aussuchen und einfach nicht genug da sind. Eine bekannte von mir musste einen Friseursalon schließen, weil sie nicht mehr genug Mitarbeiter hat um ihn adäquat zu besetzen.
 
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