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Essen nach dem Training

MarmorStein

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5. September 2007
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AW: Essen nach dem Training

Naja, mit ishinas Meinung gehen die Artikel ja konform:
ishina schrieb:
simplify your nutrition
Kauf und nimm unser Supplement, und alles ist just dandy.

Rocky schrieb:
Sowieso ist das Thema Workout Nutrition im Freizeitsport sowieso extrem überbewertet. Jeder sollte einmal verschiedene Sachen ausprobieren, egal ob es jetzt nichts nach dem Training, Protein oder nur KH oder was auch immer ist.
Nun, in der hiesigen Diskussion und den von Dir geposteten Artikeln geht es ja nicht um Freizeitport.

Wo hört (für Euch) der Freizeitsport auf, und wo fängt der Leistungssport an (möglicherweise Thema für einen neuen Thread, falls es den nicht schon gibt)?
Der Begriff Breitensport (auch Freizeitsport) bezeichnet sportliche Aktivitäten, die hauptsächlich der körperlichen Fitness, dem Ausgleich von Bewegungsmangel sowie dem Spaß am Sport dienen.
Aus: [1]
In dieser Definition ist für mich kein „Optimierungsgedanke“ zu finden (wenn, dann eher in die Spaß-Richtung), also wird man sich in diesen Gefilden auch nicht für Ernährungsoptimierung zum Zwecke einer Trainingsoptimierung Gedanken machen. Trainings- und Ernährungsoptimierung im Sinne von so schnell wie möglich so viel wie möglich (abnehmen, aufbauen, was auch immer) ist schon wieder leistungsorientiert.

ishina schrieb:
In den Muskeln befinden sich normalerweise ca. 350 Gramm Glycogen. In der Leber 80-100 Gramm Glycogen.

Die Frage ist für mich: Wie viel von 350 Gramm Glycogen wird im Muskel wirklich verbraucht während des Trainings und ist es für den Körper nicht naheliegender, die Gluconeogenese aus den Glykogenspeichern der Leber zu motivieren, statt Protein kompliziert zu Glucose umzubauen?
Nicht vergessen, dass das Muskelglykogen nicht allen Muskeln zur Verfügung steht (z.B. können die Beinmuskeln nicht wirklich auf das Glycogen in den Armmuskeln zugreifen).
Zudem unabhängig davon, wenn Cortisol freigesetzt wird setzt die Gluconeogenese (auch aus AS) ein [2] (und scheinbar sind wir uns einig, dass bei Training Cortisol ausgeschüttet wird). Ob man sich aber über deren Umfang große Sorgen machen muss, wage ich zu bezweifeln.

Literatur
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Freizeitsport
[2] Lang F., Verrey F. (2007). Hormone. In: Schmidt R.F. (Hrsg.), Lang F. (Hrsg.). Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. 30.A. S.474-502. Springer Verlag: Heidelberg.
 
Zuletzt bearbeitet:

ishina

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23. September 2007
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AW: Essen nach dem Training

Naja, mit ishinas Meinung gehen die Artikel ja konform: Kauf und nimm unser Supplement, und alles ist just dandy.
Ein wunderbarer Werbespruch, nicht? Ich meinte es aber nicht in dem Sinn. Für mich ist sinnvolle Ernährung nur dann anwendbar, wenn sie sich irgendwann automatisiert und kein großes Nachdenken mehr erfordert, was man denn zu sich nimmt.
MarmorStein schrieb:
Wo hört (für Euch) der Freizeitsport auf, und wo fängt der Leistungssport an (möglicherweise Thema für einen neuen Thread, falls es den nicht schon gibt)?
Eine gute Frage. Für mich beginnt Leistungssport dort, wo wettkampforientiert trainiert wird, also um sich mit anderen Individuen in einer spezifizierten Disziplin (auf Basis entsprechender Regeln) zu messen.

Training zum Selbstzweck und um sich gut zu fühlen sehe ich noch als Freizeitsport an.
MarmorStein schrieb:
In dieser Definition ist für mich kein „Optimierungsgedanke“ zu finden (wenn, dann eher in die Spaß-Richtung), also wird man sich in diesen Gefilden auch nicht für Ernährungsoptimierung zum Zwecke einer Trainingsoptimierung Gedanken machen. Trainings- und Ernährungsoptimierung im Sinne von so schnell wie möglich so viel wie möglich (abnehmen, aufbauen, was auch immer) ist schon wieder leistungsorientiert.
Da stimme ich teilweise zu. Zwar habe ich auch leistungsorientierte Faktoren in meinem Training, betreibe es aber vordergründig als Ausgleich und um mich wohl zu fühlen. Zum Wohlfühleffekt gehört für mich allerdings auch die Trainings-Progression dazu.
MarmorStein schrieb:
Nicht vergessen, dass das Muskelglykogen nicht allen Muskeln zur Verfügung steht (z.B. können die Beinmuskeln nicht wirklich auf das Glycogen in den Armmuskeln zugreifen).
Auch hier muss ich mich für meine unklare Ausdrucksweise entschuldigen. Ich meinte natürlich den relativ zur Speicherkapazität des einzelnen Muskels lokal gelagerte Menge Glycogen.
MarmorStein schrieb:
Zudem unabhängig davon, wenn Cortisol freigesetzt wird setzt die Gluconeogenese (auch aus AS) ein [2] (und scheinbar sind wir uns einig, dass bei Training Cortisol ausgeschüttet wird). Ob man sich aber über deren Umfang große Sorgen machen muss, wage ich zu bezweifeln.
Ich denke nicht, dass der Körper eine Menge muskuläres Protein (d.h. Muskelmasse) via Gluconeogenese in Glucose umbaut, ehe er nicht entweder die Gluconeogenese aus dem Aminosäurenpool des Blutes (wenn ich es richtig verstanden habe, ist der AS-Pool des Blutes die Quelle für die Gluconeogenese) bereits gesättigt oder ausreichend Glucose zugefügt (oder aus komplexen Kohlenhydraten heruntergebrochen) wurde.

Von daher sehe ich in der Angst vor Muskelschwund eher eine Panikmache.

Liebe Grüße
ishina
 

MarmorStein

Well-Known Member
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AW: Essen nach dem Training

ishina schrieb:
Ich denke nicht, dass der Körper eine Menge muskuläres Protein (d.h. Muskelmasse) via Gluconeogenese in Glucose umbaut, ehe er nicht entweder die Gluconeogenese aus dem Aminosäurenpool des Blutes (wenn ich es richtig verstanden habe, ist der AS-Pool des Blutes die Quelle für die Gluconeogenese) bereits gesättigt oder ausreichend Glucose zugefügt (oder aus komplexen Kohlenhydraten heruntergebrochen) wurde.
Cortisolausschüttung => Freisetzung von AS aus Geweben (u.A. Muskulatur) ins Blut => MuskelAS werden dem "BlutAS-Pool" hinzugefügt (ich denke wir haben hier eine Art Fließgleichgewicht)

ishina schrieb:
Von daher sehe ich in der Angst vor Muskelschwund eher eine Panikmache.
Dem schließe ich mich an, doch scheint es wohl tatsächlich so zu sein, dass man durch Ernährungsinterventioenen viel raus holen kann (wiederum wohl eher im Leistungsbereich relevant).
Ist eben eine Sache, wie viel Zeit und "Energie" man für seine Zeile zu opfern bereit ist.
 
D

Dr_Frottee

Guest
AW: Essen nach dem Training

@Marmor: Was heißt "viel rausholen"?

@Leistungssport:
Ich würde noch differenzieren zwischen Leistungs- und Hochleistungssport. Leistungssport ist für mich jegliches Training zur Leistungsverbesserung und (annähernden) Ausschöpfung des eigenen Potentials. Wenn also jemand auf Muskelaufbau trainiert und versucht, sein Potential diesbezüglich auszuschöpfen, ist das für mich Leistungssport.

Im Hochleistungssport kommt für mich die Komponente des "sich Messens mit anderen" noch hinzu -- und das auf hohem Niveau.

Wenn also zwei Ektomorphe versuchen, muskelaufbaumäßig alles aus sich herauszuholen, ist das für mich Leistungssport. auch wenn sie bei 1,80m Körpergröße dann nur auf 65kg kommen.

Wenn diese beiden sich dann in nem Wettkampf miteinander messen, ist das aber für mich kein hochleistungssport, weil das objektiv hohe Niveau fehlt. Dafür müßten sie selbst NBB-mäßig mind. 80-85kg auf die Waage bringen.

Freizeitsport ist für mich alles, was just for fun betrieben wird. Auch wenn eine Leistungsverbesserung angestrebt wird, ist es solange Freizeitsport für mich, solange nicht die (annähernde) Ausschöpfung des eigenen Potentials angestrebt wird.

@Gluconeogenese: Ich halte den damit assoziierten Muskelabbau auch eher für Panikmache. MWn werden bis zu 10% des Energiebedarfs über Protein gedeckt, wenn nicht ausreichend KH zur Verfügung stehen. Bei einem intensiven Training sind das bis zu 10% von 700-1.000 kcal pro Stunde -- und das ist schon ein sehr intensives Training -- also bis zu 70-100kcal bzw. bis zu 17-25g Protein.

Ich denke, darüber brauchen wir uns nicht wirklich großartig Gedanken zu machen. Und da diese Menge eh über den Aminosäurenpool zur Verfügung steht, sehe ich da keinerlei Probleme. Klar, die Werbeanzeigen -- die aich in letzter Zeit ja vermehrt als Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zu tarnen versuchen -- stellen es anders dar.

Marmor schrieb:
Cortisolausschüttung => Freisetzung von AS aus Geweben (u.A. Muskulatur) ins Blut => MuskelAS werden dem "BlutAS-Pool" hinzugefügt (ich denke wir haben hier eine Art Fließgleichgewicht)

Sehe ich auch so -- der Körper, also auch die Muskelsubstanz -- befindet sich in einem dauernden parallel ablaufenden Auf- und Abbauprozeß. Er ist nie anabol bzw. katabol per se, sondern es kommt darauf an, welche Prozesse überwiegen.

Grüße
Doc
 

MarmorStein

Well-Known Member
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AW: Essen nach dem Training

Dr_Frottee schrieb:
@Marmor: Was heißt "viel rausholen"?
Tja, wenn man Rocky's Link(s) glauben schenken will z.B.:
Using recovery nutrition, you can recovery [sic!] nearly a day earlier that you otherwise would have!
Aus: [1]
;D

Dr_Frottee schrieb:
Wenn also jemand auf Muskelaufbau trainiert und versucht, sein Potential diesbezüglich auszuschöpfen, ist das für mich Leistungssport.
So seh ich's auch. Ob man Sport mit Ziel des Wettkampfs dann Hochleistungssport nennt oder wie auch immer (ich persönlich bevorzuge den Begriff Wettkampfsport), ist wohl Geschmackssache.

Quellen:
[1] http://www.johnberardi.com/articles/nutrition/puzzle_1.htm
 
D

Dr_Frottee

Guest
AW: Essen nach dem Training

Was die auffüllung der Glycogenspeicher angeht und damit zusammenhängend die Regeneration, glaub das ja sogar noch bzw. in ähnlicher Form hab ich es auch schon gelesen und gelernt. Das hab ich in meinen bisherigen Posts ja auch immer geschrieben bzw. nicht in Zweifel gezogen.

Die Frage war aber auch, wie es im Falle des priorisierten Fettabbaus aussieht. Und wenn Fettabbau an erster Stelle steht, heißt das, daß man dafür notfalls auch Muskelsubstanzverluste in Kauf nimmt. Und diesbezüglich kann und würde ich wieder das gleiche schreiben, was ich schon schrieb.

Wenn zusätzlich zum Fettabbau ein gleichzeitiger Muskelaufbau angestrebt ist, sieht die Geschichte wieder anders aus. Dazu schrieb ich ja was in meinem "Selbstexperiment" im Unterforum "Feldversuche".

Grüße
Doc
 

Rocky

Member
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759
AW: Essen nach dem Training

Die Frage war aber auch, wie es im Falle des priorisierten Fettabbaus aussieht. Und wenn Fettabbau an erster Stelle steht, heißt das, daß man dafür notfalls auch Muskelsubstanzverluste in Kauf nimmt. Und diesbezüglich kann und würde ich wieder das gleiche schreiben, was ich schon schrieb.

Ich denke das kommt auf die Person/Sportart an. Ich kann mir vorstellen, dass es für einen Freizeitsportler keine Tragödie ist, evtl. bei einer Diät etwas Muskelmasse zu verlieren. Bei Wettkampfbodybuildern sieht das ganze schon wieder anders aus. Da ist zwar das Ziel, so viel Fett wie möglich zu verlieren, aber gleichzeitig auch soviel Muskelmasse wie möglich zu erhalten. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass in diesem Bereich jemand Muskelabbau in Kauf nehmen würde.
 
D

Dr_Frottee

Guest
AW: Essen nach dem Training

Hi Rocky,

wie gesagt: Wenn Fettabbau und gleichzeitiger Muskelerhalt oder sogar noch -aufbau angestrebt ist, sieht die Geschichte nochmal anders aus. Da kommen wir auch wieder zusammen -- hatte ich ja auch in meinem Selbstexperiment unter Feldversuche beschrieben. Im Prinzip hab ich da was ganz ähnliches gemacht, wie das, was Du beschrieben hast.

Was ich zur Prio 1 Fettabbau schrieb, war eine Methode, die mMn den Fettabbau forciert. wobei aber, wie ich auch schrieb, Muskelsubstanz und Regeneration (tw.) auf der Strecke bleiben. Außerdem ist es mMn noch ein Unterschied, ob man als Training Krafttraining betreibt oder ein (hoch-)intensives Ausdauertraining.

Wenn ich nicht geistig umnachtet war, hatte ich mich auf (hoch-)intensives Ausdauertraining bezogen. Bzgl. Krafttraining sind wir auch wieder beisammen -- da würde ich grundsätzlich relativ schnell die KH-Speicher auffüllen und auch eine gute Portion Protein zuführen (ca. 0,5g pro kg Kgw bzw. FFM).

Grüße
Doc
 

bedee

Team Ernährung
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AW: Essen nach dem Training

Hmmm, Marmor, wenn ich dein [sic!] und ;D ein paar Posts vorher richtig interpretiere, dann gehörst du wohl auch mit zu den Leuten, für die die Glaubwürdigkeit eines Artikels mit der Anzahl der Rechtschreibfehler abnimmt.

Die Berardi-Seiten sind schon etwas Amimäßig aufgemacht, da stimme ich zu. Und die ganzen PN-Sachen sind schon auch ziemlich auf Profit ausgerichtet. Allerdings macht der Gute kein Geheimnis aus seinem Recovery-Shake und man kann sich das Zeugs auch gut selber zusammenmixen. Natürlich müsste man einige Zutaten einkaufen, aber da hab ich kein Problem damit. Ich kaufe ja auch Zucker und Mehl aus industrieller Fertigung und mach mir das nicht selber aus der eigenen Ernte.

Ob ein just-for-fun-Sportler jetzt die perfekte PWN und das perfekte Timing braucht? Für ein bisschen Fitness und Gewicht im Rahmen halten vermutlich eher nicht. Allerdings müsste ich mich den Ausführungen des Dr.Frottee nach als Leistungssportler sehen, weil ich versuche, das mir maximal Mögliche an Muskeln zu erreichen und das auch noch zusammen mit einen niedrigen KFA. Für a bissle Fitness könnte ich das Ganze sehr viel lockerer angehen lassen.

Muskeln bauen ist für Frauen eh nicht ganz einfach und je älter jemand wird, umso schwieriger wird die ganze Sache. Wenn dann z.B. so Sachen wie Traubenzucker und Aminosäuren in der richtigen Dosis und zur richtigen Zeit das Projekt unterstützen können, warum nicht?
Und keine Angst dass ich mir irgendwelches komisches Zeugs reinzwitscher. Ich hab schon Bisoprolol aus meinem Leben verbannt, da werd ich dann grade mit einem anderen -olol anfangen....
 

MarmorStein

Well-Known Member
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AW: Essen nach dem Training

bedee schrieb:
Hmmm, Marmor, wenn ich dein [sic!] und ein paar Posts vorher richtig interpretiere, dann gehörst du wohl auch mit zu den Leuten, für die die Glaubwürdigkeit eines Artikels mit der Anzahl der Rechtschreibfehler abnimmt.
Naja, nicht wirklich, ich mach ja selber genug Rechtschreibfehler in meinen Posts/Artikeln (ich versuche mich allerdings zu bessern ;D). Bei solchen "Hollahopp und supertoll" Artikeln blinken bei mir aber alle Warnlichter.

bedee schrieb:
Allerdings müsste ich mich den Ausführungen des Dr.Frottee nach als Leistungssportler sehen, weil ich versuche, das mir maximal Mögliche an Muskeln zu erreichen und das auch noch zusammen mit einen niedrigen KFA.
That's the point. Da gehörst Du auch nach meiner Ansicht zu den Leistungssportlern ... Du möchtest ja das "maximal mögliche" erreichen, wie Du sagst, das hat mit "just for fun" nix mehr zu tun.

bedee schrieb:
Ich hab schon Bisoprolol aus meinem Leben verbannt, da werd ich dann grade mit einem anderen -olol anfangen....
Ich sehe nicht, worauf Du hinauswillst ... mMn ist ein Vergleich von Betablockern mit einer optimierten (aber cleanen) PWN sozusagen "interessant" ...
 

bedee

Team Ernährung
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AW: Essen nach dem Training

Ich sehe nicht, worauf Du hinauswillst ... mMn ist ein Vergleich von Betablockern mit einer optimierten (aber cleanen) PWN sozusagen "interessant" ...
Sorry, da hab ich mich wohl verwirrend ausgedrückt. Ich wollte nicht Betablocker mit einer cleanen oder nicht so cleanen PWN vergleichen. Das war lediglich eine Wortspielerei und nur auf den ähnlichen Klang des einen -olol mit anderen -olol (oder auch -olon) bezogen.
 

sportsfreund

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AW: Essen nach dem Training

Hi,
ich will euch nur kurz eine Anekdote bringen:

Ich war in letzter Zeit mit sehr vielen Nachwuchs-Spitzensportlern aus verschiedensten Sportarten zusammen; ihre Erfolge waren durchschnittlich von Vize- bis Staatsmeister der Jugend (in AUT) bis über Top 20 bei Junioren-WM (soll nur zeigen, dass es wirklich gute waren).

Auf jeden Fall wird auch bei den Sportarten, in denen Krafttraining wichtig ist, die PWN nicht perfekt abgestimmt oder sonst was. Viele wissen eigentlich nicht mal wirklich was darüber, sondern die trinken was isotonisches oder sonst irgendein Sport-Safterl.
Also macht euch mal nicht zu viel Sorgen ;)

Ich bin so auch der Meinung, dass man mit Ernährung generell viel rausholen kann, aber wenn ich mir anschaue, was die alles in sich reinhauen (Kraft- und Ausdauersportler)... dann denke ich mal wieder, dass doch das Training den bedeutend größeren Einfluss hat.

mfg
 
D

Dr_Frottee

Guest
AW: Essen nach dem Training

@sportsfreund: SIC! Sehe ich genauso. In keinem anderen Sport wird soviel Tamtam um tw. wirkliche Kleinigkeiten gemacht wie im BB.

Und ich erinnere mich an einen Ausspruch von Peter Butze (guter DDR-Bodybuilder bzw. Körperkulturist, wie es dort hieß), der sinngemäß etwa lautete: "Wenn das alles stimmen würde, was man heute so liest, dann hätten wir damals in der DDR gar keine Muskeln haben dürfen."

Überhaupt finde ich zu dem Thema Training und Ernährung das Buch von Andreas Müller "Bodybuilding in der DDR" ziemlich gut. Er beschreibt da, wie er selber mit einfachsten Mitteln und selbstgebauten Hanteln (gab nichts anderes) sowie Milch-Quark-Shakes Muskeln aufgebaut hat -- so wie alle anderen auch. Gut, manche nahmen Oral-Turinabol, andere aber anscheinend nicht. Und die haben's auch zu was gebracht.

Aber im Großen und Ganzen denke ich, daß die ganze Fitness- und BB-Branche ziemlich werbeverseucht ist. Und es scheint mir die einzige Branche zu sein, in der mithilfe von Aussagen aus Werbeanzeigen argumentiert wird.

Und ob bei einem Pre-Workout-Shake, der aus Traubenzucker und 6g essentiellen aminosäuren mehr von diesen in der Muskulatur aufgenommen werden als bei einem identischen Post-Workout-Shake, ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich Schnuppe.

Einerseits weil es sich nur um 6g EAS handelt (was ist das schon?), andererseits, weil im gleichen Zeitfenster gemessen wurde -- also von vor dem Training bis eine gewisse Zeit danach -- wenn ich das richtig verstanden hab. Sinnvoll wäre vielleicht gewesen, den Zeitraum ab Einnahme zu betrachten ... *?* ...

Argh -- ich schweife ab. Wahrscheinlich ist es genau so einfach, wie die alten Lehrbücher es schon vor 20-30 Jahren geschrieben haben: Trainieren, proteinreich essen, wachsen. Fertig, Ende, aus.

Grüße
Doc
 

bedee

Team Ernährung
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5.661
AW: Essen nach dem Training

i
Ich war in letzter Zeit mit sehr vielen Nachwuchs-Spitzensportlern aus verschiedensten Sportarten zusammen; ihre Erfolge waren durchschnittlich von Vize- bis Staatsmeister der Jugend (in AUT) bis über Top 20 bei Junioren-WM (soll nur zeigen, dass es wirklich gute waren).

Ich glaube, da hast du die Begabten alle auf einem Haufen gesehen. Und gegen ne gute Genetik kommt die beste PWN nun mal nicht an.
 

ishina

Active Member
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23. September 2007
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AW: Essen nach dem Training

Ich glaube, da hast du die Begabten alle auf einem Haufen gesehen. Und gegen ne gute Genetik kommt die beste PWN nun mal nicht an.
Das sehe ich auch so - wer eine gute Genetik hat, ist selbst mit perfekter Vorbereitung kaum zu schlagen, auch wenn der Mann mit guter Genetik nur zweitklassige Diszplin in Sachen PWN hat. Ein reinrassiger Mesomorph wird mich in Sachen Kraft und Muskulatur auch ohne wirklich gutes Training sofort ausstechen - ich kann gegen ihn einfach durch meine Veranlagung gar nicht an.

In anderen Aspekten wird er mir allerdings von Grund auf nachhumpeln.
 

sportsfreund

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AW: Essen nach dem Training

Ich wollte euch eigentlich Folgendes klar machen: Selbst im Spitzensport wird wegen der PWN nicht ewig rumgeredet oder geplant (Dr_Frottee hat das in seinem Anwortpost imho recht gut dargestellt).
Und die Aussage mit der Genetik gilt nicht: Die messen sich ja auch nicht mit durchschnittlichen Sportlern, sondern mit denen auf ihrem Niveau. Von sämtlichen kann man also davon ausgehen, dass sie für ihren Sport Talent, Begabung, gute Genetik besitzen. Da das Niveau der Leistungen aber hoch ist, sind die Steigerungen nur mehr in kleineren Bereichen möglich. Also zählt jede Steigerung. Dass Leistungssteigerungen aber durch gute Trainingsplanung (und vor allem viel Training^^) erreicht werden sollen und nicht durch perfekte PWN, spricht meiner Meinung nach für sich.

Btw: Manche Ausdauerathleten machen auch öfters Krafttraining, z.B. die Triathleten. Mesomorph hätte ich aber von denen dort keinen eingeschätzt.
 
D

Dr_Frottee

Guest
AW: Essen nach dem Training

Sportsfreund schrieb:
Und die Aussage mit der Genetik gilt nicht: Die messen sich ja auch nicht mit durchschnittlichen Sportlern, sondern mit denen auf ihrem Niveau.

Schön, daß Du es ansprichst. Denn gerade im Spitzensport/Hochleistungssport geht es ja darum, auch die letzten 0,5-1% an Leistung herauszuquetschen. Ein Höhentraining, welches "nur" 1-2% Leistungsverbesserung bringt, ist für Otto Normalverbraucher sinn- und zwecklos -- im Spitzensport entscheiden diese 1-2% über den ersten oder letzten Platz.

Wenn die Post-Workout-Nutrition tatsächlich derart wichtig wäre, würde es im Spitzensport zumindest in den Kraftdisziplinen (um eine Vergleichbarkeit mit BB zu haben) angewendet werden. Da das nicht der Fall ist, scheint es keine allzugroßen Vorteile zu bieten -- um nicht zu sagen: gar keine. (Danke Sportsfreund, daß Du einmal aus erster Hand berichtest, was im Spitzensport gemacht wird bzw. was nicht!)

Mit PWN meine ich jetzt speziell irgendwelche Shakes mit irgendwelchen Pillchen und Pülverchen nach dem Training. Daß eine gezielte Ernährung in den Stunden (nicht Minuten) nach dem (Kraft-)Training Einfluß hat, bestreitet sicherlich niemand.

Auch ist mir kein Spitzen-BB bekannt, der sich mal/jemals zu PWN geäußert hat. Ronnie Coleman z.B. sieht man in seinen Videos nach dem Training nichts essen oder trinken (Shake), sondern ins Steakhouse fahren.

Dieser ganze Hype ist -- soweit ich das richtig mitbekommen habe -- mit durch Bryan Haycock im Gefolge seines HST als HSN (hypertrophy specific nutrition) hochgekocht.

So sehr ich Bryan und seine Arbeit schätze -- der HSN-Geschichte kann ich nichts abgewinnen. Mir persönlich hat sie erstens schlechtere Ergebnisse gebracht, als wenn ich sie nicht befolgt hätte; und zweitens war mir davon immer nur übel -- speziell nach dem Pre-workout-Shake vor dem Training.

Mittlerweile halte ich es mit der alten "Train-Eat-Rest-Grow"-Regel. Oder wie Karsten Pfützenreuter (PITT) zu sagen pflegt (sinngemäß): Wenn das Training vernünftig und gut war, wird Dein Körper sich schon melden und die Nährstoffe verlangen, die er braucht.

(Bitte richtig verstehen: Das ist jetzt keine Aussage pro PITT, sondern die Aussage als solche bzgl. eines vernünftigen Trainings lesen -- wie auch immer das Training im Einzelfall aussehen mag.)

Grüße
Doc
 

de-fortis

Team Sportmedizin
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AW: Essen nach dem Training

Ich bin der Meinung, dass sich jeder der hobbymäßig was im BB oder Kraftsport erreichen will, etwas Dextrose nach dem Training geben sollte. Das ist immer noch das sinnvollste und effektivste Mittel um die Regeneration positiv zu beeiflussen und aus dem katabolen Loch mittels "Insulinschock" zu kommen. Sich Proteinshakes direkt nach dem Training zu gönnen, ist ein festgefahrenes Ritual an dem man als Anfänger leider kaum herum kommt. Erst später begreift man meist, dass es eigentlich keinen Unterschied macht und weiss evtl. auch das der Körper kurz nach Beendigung der Belastung mit Eiweiß eh nicht viel anfangen kann.

In meinen Augen sollte man als naturaler Sportler mit dem Ziel Masse- und Kraftaufbau ganz einfach nicht auf die "schnellen" carbs nach dem Training verzichten, zusätzlich die Deckung des Eiweißbedarfs, sowie Anpassung der Energiemenge und es ist genug optimiert. Da braucht man dann auch nichts mehr zu verkomplizieren. Wer den Groschen noch über hat, kann evtl nach den Jahren mal zu Creatin und/oder Glutamin greifen, den wohl einzigen Supps die annährend Sinn machen.

Ronnie Coleman z.B. sieht man in seinen Videos nach dem Training nichts essen oder trinken (Shake), sondern ins Steakhouse fahren.
Ob sich Pros wie Coleman jetzt nach dem Training einen Dextrose-Schock geben, macht da kaum noch einen Unterschied, im Vergleich zum naturalen Heimhantelschwinger greift der Ronnie auf den Medizinschrank mit vielen bunten Smarties zurück, hat sowieso ne einmalige Genetik und futtert eh den ganzen Tag Supps.
 
D

Dr_Frottee

Guest
AW: Essen nach dem Training

Hey forti,

im Prinzip bin ich da bei Dir.

Und ja, Ronnie hat eine ausnahmegenetik und sicherlich auch einen ziemlich großen Medizinschrank. ;) Trotzdem würde er, wenn diese ganze "ausgeklügelte PWN Geschichte" wirklich so toll und wirksam wäre, wie sie verkauft wird, würde sich auch ein Ronnie trotz Genetik und Medizinschrank sich diesen Vorteil sicherlich nicht entgehen lassen.

Denn was für Naturals wirkt, ist bei "medizinverwendenden genetischen Freaks" sicherlich nicht schädlich oder hemmend.

Falls ich mich vorher unklar ausgedrückt habe -- ich denke, es sind nur wenige dinge zu beachten:

  1. je nach Intensität des Trainings und des "KH-Speicherlevels" eine mehr oder minder große Gabe an "schnellen" KH innerhalb von 1 Std. nach dem Training
  2. rund 0,5g Protein pro kg FFM (bzw. Kgw) innerhalb von 1-2 Stunden nach dem Training
  3. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Training weitere 1,5g Protein pro kg FFM (bzw. Kgw)
  4. Innerhalb von 6-12 Stunden soviele KH, daß die KH-Speicher gut gefüllt sind.
Wenn das unter PWN fällt, okay. Was ich nicht verstehe, sind Menschen, die sich verrückt machen, weil sie nicht innerhalb von 5 min nach dem Training ihren PWN-Shake bekommen und deshalb anfangen hohlzudrehen und zu glauben, ihr gesamtes Training wäre für die Katz. MMn handelt es sich um die 12-24 Stunden nach dem Training, in denen ein paar Ernährungsregeln beachtet werden sollten und nicht um Minuten und irgendwelche Pillen, Pulver oder was die Supp-Industrie sonstz noch anbietet.

Und ehrlich gesagt: Mein Körper sagt mir sehr deutlich, was er nach einem Training haben will. Wenn ich nichts zuführe, kriege ich innerhalb von 30 min einen solchen Hunger, daß Kühlschrank und vorratskammer nach meiner Freßattacke leer sind. ;)

Grüße
Doc
 

de-fortis

Team Sportmedizin
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19. März 2005
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AW: Essen nach dem Training

Grundsätzlich hast du Recht, allerdings wollte ich auf die Tatsache hinaus, dass es jetzt einfach kaum noch einen Unterschied macht ob er sich den Zucker jetzt einschmeisst oder nicht, da er etliche Vorteile oder besser: mehr Asse im Ärmel hat als der Naturale... Beim Naturalen bringt es auf eine gewisse Art einfach mehr, da ihm einige "Asse" fehlen.
 
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