• Zahlreiche Trainingspläne, Rezepte, Videoanalysen und über 500 verschiedene Trainings- sowie Ernährungstagebücher erwarten Dich im Muscle Corps Forum.

    ✓ Fundiertes & praxisbezogenes Wissen
    ✓ Experten mit langjähriger Erfahrung
    ✓ 100% Natural Bodybuilding

    Ausgebildete Trainer, Physiotherapeuten, Mediziner und Wettkampfathleten beraten Dich gerne.
    Sei auch Du dabei!

Doping Razzia Strongmanszene

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
Admin
Registriert
15. März 2006
Beiträge
13.726
AW: Doping Razzia Strongmanszene

ich habe ja keinen soll zustand beschrieben, sondern ein charakteristikum bei der genese des sportes benannt, welches faktisch vorhanden war und ist.

die einrichtung von verbänden in denen doping offiziell erlaubt waäre, ja sogar erwünscht wäre und die dieses so mit der öffentlichkeit kommunizieren würden, würde diesem charakteristikum entgegenstehen, dem sport also etwas zentrales nehmen, was ihn ausmacht.

zudem habe ich die frage in den raum gestellt wofür die allgemeinheit ihre fördermittel zur verfügung stellt. diese frage dem publikum der veranstaltungen zu überlassen ist eine entdemokratiesierung des entscheidungsprozesses darüber wofür fördermittel zur verfügung gestellt werden und zudem eine entmachtung des sportlers.

das hat so erst mal nichts realtätsfernes, sondern ist ganz im gegenteil die betrachtungen dessen, was real vorhanden ist. ich trete hier auch nicht für härtere starfen ein - wüsste echt nicht wo ich auch nur annähernd so etwas geschrieben haben sollte.

sicherlich bringt die jetzige verfahrensweise keine oder sagen wir mal nur eine marginale besserung mit sich, aber in wie fern sollte denn jetzt ein offizieller dopingverband eine besserung herbeiführen? natürlich würde man nicht mehr verschleiern müssen oder beim pinkeltest täuschen (es sei denn man würde im naturalen verband antreten und betrügen - was ja auch weiterhin laufen würde), aber trotzdem würden die sportler des dopingverbandes doch weiterhin alles tun um den sieg zu erringen. dabei würde ihnen dann auch nicht mal einer auf die finger schauen. die praktiken die sich entwickeln würden wären um keinen deut besser oder gesünder oder sonst irgendetwas als wenn kontrollen vorliegen.

es geht eben nicht darum, daß ein junkie mit sauberen, legalen stoff ein völlig unauffälliges leben führen kann, einer erwerbstätigkeit nachgehen kann und auch gesundheitlich wesentlich besser dar stände als mit dem zeugs vom schwarzmarkt, denn der junkie strebt nur die befriedigung seiner sucht an, während der dopende sportler immer noch eins drauf legen muss, um den sieg zu erlangen.
 
A

Alte Dame

Guest
AW: Doping Razzia Strongmanszene

Wegen der öffentlichen Förderung... Hmmm... Ich weiß nicht, wie die "Allgemeinheit" wirklich zu Doping im Sport steht. - Würden die Leute, - die demokratische Mehrheit, - etwas dagegen haben, wenn Doping erlaubt wäre? Ich glaube, dass die meisten Leute, so wenig Ahnung von der Materie haben, dass ihre Meinung mit wenigen Schlagzeilen in der Zeitung in jeder beliebige Richtung gedreht werden kann.

Die Abtreibung ist eine Leistung, die durch gesetzliche Versicherung bezahlt wird, - also bezahlen wir alle. Und keiner muckt auf. Und das ist ein anderes Kaliber als "unfair im Sport". - Da sterben täglich Menschen... So ist es mit der Demokratie. Ich halte die Abtreibung für ganz gewöhnlichen Mord. Und doch habe ich es aufgegeben, gegen die Fristenlösung zu kämpfen. Weil es unter Abtreibungsverbot nur noch schlimmer war...:scry:

Ich hoffe, dass die Dopingforschung, in die doch ein irrer Haufen Geld reinfliesst, durch die Legalisierung eine andere Richtung nehmen würde: vom Kampf um die "Nicht-Nachweisbarkeit um jeden Preis" zur Entwicklung der Medikamente, die halbwegs mit dem Weiterleben vereinbar sind. Und ich hoffe, dass dieses irre Herumexperimentieren und das Übel der U-Labs aufhören würde. Und ich hoffe, dass dann weniger Insulin genommen wird. Insulin ist das beliebteste Doping der Kaderathleten, - da praktisch nicht nachweisbar, - aber gleichzeitig das gefährlichste Zeug von allem.

Ich glaube nicht an den Sport, der sich selber eine Grenze setzt, - welche auch immer. Es wird immer Menschen geben, die eben bereit sind Alles zu geben, - und gerade diese Menschen zieht der Leistungssport an.

Übrigens, bin ich auch für die Legalisierung von Drogen und Prostitution. Ich habe das Gefühl, dass man Menschen überhaupt nichts verbieten kann. Man kann nur versuchen, die Schwachen zu schützen und den Überzeugten die Gelegenheit zu geben, ungestört ihre Überzeugung zu leben...
 
A

Alte Dame

Guest
AW: Doping Razzia Strongmanszene

Naja, ich bin natürlich nicht für die komplette Abschaffung des Strafrechts. Aber das Strafrecht ist sekundär und alleine hilflos gegen die Realität. Wie bekämpft man den Mundraub? Mit Arm abhacken für einen gestohlenen Apfel? Mit Beseitigung der Hungernot kommt man viel weiter.

Die Bestrafung der Verbrecher befriedigt die Vergeltungslust der "Guten"... Aber die Abschreckung funktioniert NICHT. Wenn Menschen Verbrechen begehen, auf die Todesstrafe steht, werden sich sich wohl nicht von einer Sperre schrecken lassen.

Die Betrafungen, erst recht wenn sie zu einem öffentlichen Spektakel gemacht werden, wecken die niedersten Gelüste und schaden somit auch dem "Publikum". Ich habe von einer wutschnaubenden Kollegin gehört, man solle Todesstrafe für die Dopingssünder einführen. Und das war ihr Ernst, - der Blutrausch der "Gerechten"...

Aber was soll beseitigt werden, damit die Menschen aufhören zu dopen? Was fehlt den Menschen so sehr, dass sie sich bewußt in Lebensgefahr und in die Gefahr des "Gesichtsverlustes" begeben für 10kg mehr auf der Hantel??? Gerade in unserem Randsport ist es sicher nicht das Geld...
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
Admin
Registriert
15. März 2006
Beiträge
13.726
AW: Doping Razzia Strongmanszene

meiner ansicht nach wirfst du hier einfach eine ganze menge durcheinander. du vergleichst doping mit abtreibung (ist für mich übrigens nicht zwangsläufig mord) und der legalisierung von weichen und harten drogen (wo auch ich, wenn es denn einer vernünftigen regelung unterliegt vorteile sehe) und letztlich kommst du auch noch mit mundraub und der nicht vorhandenen abschreckungswirkung des strafrechtes.

aber alle diese erscheinungen sind nicht 1:1 vergleichbar. die unterschiede zwischen dem beispielhaften junkie und dem dopenden sportler habe ich ja schon angesprochen.

dann kommst du mit der beeinflussungsmacht der massenmedien (klar gibt es die, ist doch wohl unstrittig, siehe z.b. bildstudie) und forderst auf der anderen seite die abstimmung durch das publikum, welches ja eben von den massenmedien beeinflusst wird und das schneller, weiter höher einfordert, welches mit sicherheit im gemengelage der begründung von doping eine wesentliche rolle spielt.

letztlich vergisst du aber auch, daß es immer noch eine menge sportler gibt, die ein interesse daran haben sich auch ohne doping miteinander zu messen und denen ist mit deinem vorschlag der dopingverbände nicht im geringsten geholfen, ganz im gegenteil; schon jetzt werden fast alle sportler in kraftdisziplinen, aber auch eine ganze menge breitensportler, die erfolgreich und dopingfrei mit hanteln arbeiten gegen ihren willen mit doping in verbindung gebracht. wie soll das erst werden, wenn es offizielle freakverbände geben würde?
 
Oben