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Donner und Pflicht

Wursti

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Grüße an euch.

Mein Blog ist online. Diesen will ich hiermit vorstellen:

Es geht um Kritik an unserem Leben, wie wir es in der Kultur von Konsum und Arbeit führen. Im Grunde Modernekritik, wobei mir dieser Begriff nicht geheuer ist, weil auch Entwicklungsländer dazugehören, welche nicht Gegenstand der Kritik sind.

Dem, der sich für den Blog interessiert, schlage ich folgende Lesereihenfolge vor:

1. Genesis
2. Ausblick und -bruch
3. Habe Mut zur Moral
4. Wir
5. Schäme, dich Weib!

Nehmt euch Zeit. Einiges ist mit Absicht etwas aphoristisch geschrieben, so dass mehr Interpretationsspielraum bleibt, als bei meinem sonstigem Stil (inbesondere wenn es um Sport geht).

Ihr könnt gerne kommentieren. Schließlich geht es bei Philosophie solcher Art um die Interaktion miteinander.

Beste Grüße
Wursti
 

lensegäber

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AW: Donner und Pflicht

Hi Wursti,
hab schon im FFF deine Signatur gesehen und bereits gelesen. Mir gefällt dein Stil, hast auf jeden Fall mit mir einen Leser mehr. Ich denk nach und nach kommen auch ein paar Kommentare von mir.
Weiter so! :)
 

bedee

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AW: Donner und Pflicht

Hihi, ich hab von hinten angefangen zu lesen!
Warum wohl?
;D
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Donner und Pflicht

Hihi, ich hab von hinten angefangen zu lesen!
Warum wohl?
;D

seltsam, der gedanke kam mir auch, habe aber von vorne angefangen. [img28]

werde mit sicherheit hin und wieder reinschauen. :)
 

Komy

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AW: Donner und Pflicht

Ein paar Gedanken, die beim Lesen entstanden.

Habe den letzten Artikel auch als erstes gelesen (wo ist hier der blaue Lächelsmiley hingewandert? So ähnlich wie dieser:sconfused:, nur mit nach obenhin geschwungenen Mundwinkeln :). Ist mir schon letztens aufgefallen; ich vermisse ihn!) - wollte schauen, für was sich eine Frau schämen soll / muss ;). Ich habe es schon an anderer Stelle ähnlich gesagt - es ist als ob man (in diesem Fall die anderen Direktoren, Zeltbesucher = die Gesellschaft) jemanden zu Boden schlägt und tritt, um ihm dann noch ein paar Tritte zu verpassen, während man ihn verhöhnt, dafür dass er am Boden liegt und sich vor Schmerzen windet. Der Ausruf, die darin enthaltene Klage "Schäm dich" fällt ihn der selben Kategorie.

Sehr viel sinniger wäre dieser Person, die da am Boden liegt, die keine Kraft mehr hat, verletzt und gedemütigt wurde und wird - ihr Mut zuzusprechen, sie mit Courage einflößtenden, bestärkenden Worte zu beflügeln und ihr erneuten Auftrieb zu geben, ihr zu zeigen und zu berichten, wie sie sich vom Peiniger soweit befreit, als dass sie erneut in einem sicheren Stand kommt, wieder sich selbst findet und ihren Boden zurückerobert. Draufhauen und rumkritisieren kann jeder.

Niemand braucht weitere Haue und Verachtungen, und seien sie noch so gut gemeint - "Schäm dich..." , der Ausruf ist meiner Meinung nach unglücklich gewählt, erst recht in jenem Kontext.

"Wer sich selbst schwach -machen lässt-. Wer sich selbst -verkleinern lässt-", wurde überwältigt und verdient eine helfende Hand und zusprechende, machtvolle Worte, um wieder stark zu werden und sich aufrecht und gerade zu richten.

"Erweitern wir das Beispiel um eine kleine Vorgeschichte: Diese alte Dame hat dich bei der GEZ angeschwärzt (kein Problem - sie haben trotzdem nicht das Recht deine Wohnung zu überprüfen). Sie sagt niemals “Danke”, wenn du ihr im Hausflur die Tür aufhälst (vielleicht passt es ihr nicht, dass du ihr das kleine Armtraining vereitelst ;) oder das Türaufhalten ist oder sollte eine solche Selbstverständlichkeit sein im Falle einer älteren, schwächlicheren Person, dass ein Danke fast schon deplatziert, müßig ist) und hat schon einige Male dein Fahrrad aus dem Hausflur auf den Gehweg geworfen, weil es für sie sich nicht so gehört (mit gutem Recht - im Falle eines Brandes verbrennen oder vergasen womöglich Menschen (bspw. ältere Menschen oder Kinder, die davon leicht behindert werden, stürzen, darunter vergraben werden und oder daran hängen bleiben und sich nicht mehr befreien können) wegen dem eigenen Versäumnis, sprich weil das jeweilige Gerümpel im Hausflur steht, das dort definitiv nichts zu suchen hat)."

Hilfst du ihr trotzdem? Also, wer es aus obigen oder ähnlichen Gründen nicht tut, dem sollte man wiederum allerlei Gerümpel direkt vor seiner Tür schmeißen ;).

Schon klar der allgemeine Standpunkt des "Moral"-Textes, deine obigen Beispiele waren nur Beispiele und die passen manchmal nicht immer - aber andererseits ist die im Text angesprochene Schadenfreunde oftmals gänzlich unbegründet und die daraus entstehenden Versäumnisse erst recht zweifach unrecht, da wie man oben sieht vielen Taten Sinniges, Vorausschauendes und Notwendiges vorausgeht, das einem manchmal verborgen bleibt.


Ich studiere Philosophie und bin der Meinung, dass eine der wichtigen Aufgaben der Philosophie die Anleitung zum guten Leben ist.
Mag sein, aber für solch ein Tun und Streben ist meiner Meinung nach Psychologie in Kombination dessen unentbehrlich.
 
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aufziehvogel

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AW: Donner und Pflicht

ganz ehrliche meinung: bin nicht begeistert von dem projekt. von dir hätte ich lieber einen richtigen philoblog gelesen und keine erbauliche laienkanzel für suchende à la zippel.
hat (hoffe ich) nichts mit akademischer ignoranz zu tun, ich finde einfach, wer sich ernsthaft für diese literatur interessiert (modernekritik pathetisch aufbereitet und mit aphorismen unterfüttert), findet dazu schon zwei überquellende bücherwände bei bovier. du hast mehr drauf.
 

kecks

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AW: Donner und Pflicht

das willst du vielleicht jetzt nicht hören, aber ja: der vogel hat recht. du kannst mehr. du kannst vor allem präziser und konstruktiver und komplexer. der vom vogel gezogene vergleich passt voll und ganz (und ich kenne den besagten herrn persönlich recht gut und schätze ihn; dich kenne ich nicht persönlich, aber du bist anders, ziemlich anders).
 

Wursti

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AW: Donner und Pflicht

@komy: Kannst du deinen Post irgendwie in eine leserliche Form bringen? Die Formatierung durch das Copypasta macht meinen Augen und meiner Denkfähigkeit Probleme. Dann werde ich natürlich auch antworten.

@Aufziehvogel: Den Unterschied zwischen mir und Zippel solltest du eigentlich jetzt schon erkennen können. Ich will mir natürlich nicht anmaßen mich auf Nietzsches Stufe zu stellen, aber seine Werke sind, gerade weil er so schreibt, gehaltvoller als der meiste andere Kram.
Ich verstehe deine Kritik und sie ist solange gerechtfertigt, wie ich bei nur dieser Art des Schreibens verbleibe. Deiner Kritik werde ich mindestens dann entsprechen, wenn es um Begriffsdefinitionen geht, weil hier Klarheit unglaublich wichtig ist.

Als Ausblick: Nicht wenige Beiträge werde ich selbst noch einmal erklärend interpretieren. Dabei kann es auch passieren, dass ich mich selbst korrigiere, weil die Posts nur in zwei Schritten entstehen:
1. Schreiben
2. Nur eine Korrektur

Das halte ich bewusst so, um die Entwicklung meiner Gedanken offenzulegen. Irrtum gehört eindeutig dazu.
Wenn du deine Kritik eingrenzt, kann ich vielleicht mein Vorgehen besser erläutern.

Als Beispiel: Die Zirkusmetapher. Eine mögliche Kritik: Warum benenne ich den Missstand nicht einfach direkt und schreibe, dass ich Germany's next Topmodel als ein Problem sehe, dass sowohl Ursache als auch Wirkung sein kann?
Metaphern sind nicht nur griffig, weil man abstrakte Dinge handhabbar macht. Eine gute Metapher zeigt auch versteckte Eigenschaften auf, an die man im ersten Augenblick gar nicht gedacht hat. Ich denke, dass der Zirkus eben eine solche ist. In nicht allzu ferner Zukunft werde ich sie auch erklären.

Ein Teil meiner Posts wird sich auch mit der Art des Philosophierens selbst beschäftigen. Dort werde ich mein Vorgehen, dass zweifellos in der Art auch von "Philosophen" wie Zippel missbraucht wird (er ist dabei mit Verlaub schlecht), rechtfertigen.

Es wird auch nicht immer neutral sein, weil es zweifellos auch meine persönliche Reflexion auf den ganzen Laden hier ist. Das heißt, ich schreibe manchmal so, wie ich rede und manchmal eben auch wie Leute, deren Denken ich für gut Befinde (Kant und Nietzsche sind die Speerspitzen).

@kecks: Siehe Vogelmann
 
G

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AW: Donner und Pflicht

Als Ausblick: Nicht wenige Beiträge werde ich selbst noch einmal erklärend interpretieren. Dabei kann es auch passieren, dass ich mich selbst korrigiere, weil die Posts nur in zwei Schritten entstehen:
1. Schreiben
2. Nur eine Korrektur

wieso nur eine korrektur bei zu erwartender kritik und damit verbundener nacharbeit?

Eine mögliche Kritik: Warum benenne ich den Missstand nicht einfach direkt und schreibe, dass ich Germany's next Topmodel als ein Problem sehe, dass sowohl Ursache als auch Wirkung sein kann?

nicht jedermann sieht fern. die welt ist größer. warum unterhältst/beschäftigst du die leser mit trivialem?
 
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kecks

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AW: Donner und Pflicht

...auf den punkt: mir *persönlich* ist das zu wenig entspannt (aka sarkastisch, ironisch, uneigentlich). mir fehlt ab und an die ästhetik der veranstaltung. zeig, dass dir das schreiben freude macht, zumindest ein bisschen. bedeutungsschwanger und altväterlicher zorn stehen dir nicht.

(...*stilikritik* und damit nicht persönlich: die zirkusmetapher geht gar nicht; das ist nietzsche mit einer prise kafka durchgequirlt, spenglers untergang des abendlandes und ein bisschen feminismus hinzugefügt... das kannst du besser! inhaltlich wie auch in der form! einfacher, klarer, simpler, schlichter, präziser, direkter, komplexer!)
 
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Wursti

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AW: Donner und Pflicht

wieso nur eine korrektur bei zu erwartender kritik und damit verbundener nacharbeit?
Um das Veröffentlichte sehr nah an meinem Ursprungsgedanken zu halten. So kann ich mehr in Kontakt mit Kritik bleiben. Ich gestalte einen Beitrag nicht als unangreifbare Festung. Außerdem werde ich jetzt erst sehr viel Text produzieren. Aus diesem werde ich dann auswählen und redigieren. Ein Teil meiner Korrektur findet also einfach in der Öffentlichkeit statt, was mir mehr behagt, weil ich ersteres bei diesem Thema etwas feige von mir fände.

nicht jedermann sieht fern. die welt ist größer. warum unterhältst/beschäftigst du die leser mit trivialem?
Die Allermeisten sehen fern. Ihnen gilt auch die meiste Kritik. Ich habe auch geschrieben, dass es um Kritik an unserer Kultur geht und nicht um Kulturaussteiger. Aber keiner Sorge. Vielleicht trifft es dich auch noch irgendwann. :sbiggrin:
Ich finde es auch nicht trivial, dass Generationen von Menschen unter Einfluss von sowas aufwachsen und sich entwickeln. Ich finde das eher schlimm und wichtig.

...auf den punkt: mir *persönlich* ist das zu wenig entspannt (aka sarkastisch, ironisch, uneigentlich). mir fehlt ab und an die ästhetik der veranstaltung. zeig, dass dir das schreiben freude macht, zumindest ein bisschen. bedeutungsschwanger und altväterlicher zorn stehen dir nicht.
Diese Sprachspielerein, die ich aus der Literatur- und Kulturwissenschaft kenne, sind mir ehrlich gesagt total zuwider. Arno Schmitt und Markus Krajewski finde ich übel grausam.
Desweiteren geht es in dem Blog um Zorn (Donner und so). Ich bin auch nicht entspannt und nicht ästhetisch. Wenn ich an meinem Fantasyroman schreibe, schon eher.
Allerdings macht mir diese Schreibe Spaß. Ich experimentiere gerade mit dieser Art des Schreibens und meinen Enthusiasmus würdest du auch sehen, würdest du mich beim Schreiben beobachten können (oh, Gott. Webcamspy)

(...*stilikritik* und damit nicht persönlich: die zirkusmetapher geht gar nicht; das ist nietzsche mit einer prise kafka durchgequirlt, spenglers untergang des abendlandes und ein bisschen feminismus hinzugefügt... das kannst du besser! inhaltlich wie auch in der form! einfacher, klarer, simpler, schlichter, präziser, direkter, komplexer!)
Tja, dass ich ein Nietzsche-Fanboy bin und auf Kafka geil finde, habe ich schon geschrieben und mir ist es auch bewusst, dass man das auch deutlich erkennt. Was daran schlecht sein soll, das ist allerdings noch begründungswürdig.

Mit der Liste der comperativen Aufforderungsadverbien (oder so) kann ich nix anfangen. Das ist ist ähnlich wie die Forderung wie "sei mal spontan!" nur ohne Paradoxie.
Ich verstehe Stilkritik als Handwerkskritik. Wenn du mir sagst, dass die Dichte von Alliterationen zu groß ist. Dass man an bestimmter Stelle mehr verbalisierter und weniger substantiv schreiben sollte (mit Begründung selbstverständlich). Dass ständige Elipsen holprig sind.
Damit kann ich etwas anfangen, weil das in Handlung und/oder Verhalten umsetzbar ist.

Wenn du mir sagst, dass die Zirkusmetapher nicht funktioniert, weil die Relationen ihrer Objekte nur ungenügend den Relationen der Objekte ihres Bezugs entsprechen (und begründet aufzeigst, wo die Unterschiede sind und warum diese wichtig sind), ist das für mich verstehbar.
Wenn du einfach diagnostizierst, wie man meinen Stil in verschiedene andere Stile dekomponieren kann, finde ich das interessant (Feminismus sehe ich z.B. nicht und Spengler kenne ich nicht), aber irgendwie erschließt sich da für mich keine Kritik, weil an und für sich genommen daran erstmal nix Schlimmes ist.

Wenn du irgendein idiosynkratisches Ästhetikurteil fällst (was deine Stildiagnose bisher noch ist), sind deine beiden Punkte Geschmack. Finde ich interessant, aber für mich nicht in Handlung umsetzbar, weil dein Geschmack (deine Meinung natürlich sehr wohl) nicht wichtig sondern nur interessant ist.
 
G

Gast

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AW: Donner und Pflicht

Um das Veröffentlichte sehr nah an meinem Ursprungsgedanken zu halten. So kann ich mehr in Kontakt mit Kritik bleiben. Ich gestalte einen Beitrag nicht als unangreifbare Festung. Außerdem werde ich jetzt erst sehr viel Text produzieren. Aus diesem werde ich dann auswählen und redigieren. Ein Teil meiner Korrektur findet also einfach in der Öffentlichkeit statt, was mir mehr behagt, weil ich ersteres bei diesem Thema etwas feige von mir fände.

hmm..also geht's um dich, nicht um die leser?

Die Allermeisten sehen fern. Ihnen gilt auch die meiste Kritik. Ich habe auch geschrieben, dass es um Kritik an unserer Kultur geht und nicht um Kulturaussteiger. Aber keiner Sorge. Vielleicht trifft es dich auch noch irgendwann.
Ich finde es auch nicht trivial, dass Generationen von Menschen unter Einfluss von sowas aufwachsen und sich entwickeln. Ich finde das eher schlimm und wichtig.

schlimm finde ich es auch. wichtig nicht. evtl. erwähnenswert.

..bin gespannt wann es mich trifft.

btw, tv konsum ist bildungsschicht abhängig. wen willst du ansprechen?
 

kecks

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AW: Donner und Pflicht

Tja, dass ich ein Nietzsche-Fanboy bin und auf Kafka geil finde, habe ich schon geschrieben und mir ist es auch bewusst, dass man das auch deutlich erkennt. Was daran schlecht sein soll, das ist allerdings noch begründungswürdig.
begründung: das ist ihrs, nicht deins. sowas wirkt immer aufgesetzt und eben bedeutungsschwanger. es klingt wie spengler oder wie zippel oder ja, wie ein fanboy. bist du ein "boy"? schreibst du fanfiction? nö, oder?

lies ein bisschen spenglers "untergang des abendlandes", hübsch zu lesen, wirklich hübsch, aber sowas geht heute einfach nicht mehr. dafür ist zuviel passiert, die welt zu komplex, der ansatz zu wenig präzise. ästhetik ist wichtig, jetzt wichtiger denn je.
(jeder satz hat seine ästhetik, ein "wie", eine form, eine spezifische logik, eine art und weise, in der er gesagt/formuliert/geschrieben wird. die beeinflusst die rezeption ganz massiv, ob man das will als leser und/oder schreiber oder nicht. wenn man diese ästhetik nicht so in der vordergrund räumen möchte - was dir offenbar gerade wichtig zu sein scheint - dann ist man erfahrungsgemäß mit schlichtheit, klarheit, präzision, simplizität ohne verfälschende reduktion = komplexität, funktionalität meistens ganz gut dabei.
metaphorisch gesagt: schreib mehr wie ein bauhaus architekt plant, weniger wie nietzsche oder kafka schreiben. momentan klingt das zu sehr wie fanboy in wütend. emo philosophie?! kannst du besser.)
 

Wursti

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AW: Donner und Pflicht

hmm..also geht's um dich, nicht um die leser?
Bei meinem Vorgehen? Zum Großteil ja. Ich will mich als Mitteilender weiterentwickeln. Klar, ohne dass mir jemand zuhört, brauche ich auch nichts mitzuteilen. Ich schreibe aber nicht für jemanden, ich schreibe so wie ich das in dem Augenblick für richtig halte und freue mich, wenn das jemand genauso sieht oder wenigstens interessiert.

Zum Beispiel kecks Kritik ist so ein Fall. Mit dem Inhalt der Kritik bin ich, wie man sieht nicht einverstanden, aber dass kecks kritisiert finde ich super. Gerade auch der Zeitpunkt, zu welchem kecks kritisiert, finde ich super nützlich. Ich bin gerade in der Entwicklung meines persönlichen Stils. Als Literaturhistorikerin (hoffentlich richtig so) hat kecks einige Kompetenzen und Urteilshorizonte, die ich wahrscheinlich niemals haben werde. aasd

schlimm finde ich es auch. wichtig nicht. evtl. erwähnenswert.

..bin gespannt wann es mich trifft.

btw, tv konsum ist bildungsschicht abhängig. wen willst du ansprechen?
Ich bin mir nicht sicher, wie du das meinst. Ob das Thema jetzt persönlich interessiert, ist nun eine Sache. Mich schon, deswegen schreibe ich darüber. Wenn es dich nicht interessiert: Abwarten. Es kommen noch andere Themen (Sport ist auf jeden Fall auch ein Thema), die dich vielleicht noch interessieren. Bevor ein Gesamkonzept ersichtlich wird, könnte man sagen: Der Blog ist wie eine Zeitung. Man liest auch nicht den ganzen Kram, sondern nur das, was für einen selbst relevant ist.

begründung: das ist ihrs, nicht deins. sowas wirkt immer aufgesetzt und eben bedeutungsschwanger. es klingt wie spengler oder wie zippel oder ja, wie ein fanboy. bist du ein "boy"? schreibst du fanfiction? nö, oder?
Dass es holpert, da gebe ich dir Recht. Übung fehlt mir einfach. Der Vergleich mit Zippel ist hart und den sehe ich nicht so. Die Kritik ist die Gleiche: Gewollt und nicht gekonnt. Bei beiden wohl richtig, aber der Kritikpunkt ist ein anderer.

Egal. Ich behaupte: Auch wenn es bei mir noch etwas scheiße klingt, weiß ich wovon ich schreibe. [img3]

Dass du meinen Begriff "fanboy" auffällig häufig verwendest, verleitet mich ja zur Analyse der Kritikerin und nicht der Kritik. :sbiggrin:
Das wäre aber nicht sachlich, kann ich also nicht wollen.

metaphorisch gesagt: schreib mehr wie ein bauhaus architekt plant, weniger wie nietzsche oder kafka schreiben. momentan klingt das zu sehr wie fanboy in wütend. emo philosophie?! kannst du besser.
Kannst du das noch etwas weiter ausführen?

Ich habe tatsächlich einfach so losgeschrieben. Ich habe meinen Stil ein bisschen pathetischer gehalten, aber die Zirkusmetapher z.B.: Die würde ich genauso in einer Unterhaltung verwenden. Vielleicht nicht in der sprachlichen Form, da habe ich ein bisschen auf Kanzel gemacht, aber sie selbst: Das ist mein Denken.

Und es gilt weiterhin:
Ich verstehe deine Kritik und sie ist solange gerechtfertigt, wie ich bei nur dieser Art des Schreibens verbleibe. Deiner Kritik werde ich mindestens dann entsprechen, wenn es um Begriffsdefinitionen geht, weil hier Klarheit unglaublich wichtig ist

Es wird sich nicht darauf beschränken, was bisher gekommen ist. Es gibt jede Menge Reflexionen auf mein Vorgehen, jede Menge Philsophie analytischer Einstellung (vgl. Beckermann) und noch einiges mehr. Nicht wenige Beiträge werden auch so geschrieben werden, wie ich tatsächlich rede, obwohl auch das nicht ganz sauberer Schriftstil sein wird.

Der "altväterliche Zorn" hat auch folgenden Grund (mal abgesehen davon, dass ich das einfach geil und sympathisch finde, aber das ist meine persönliche Pathologie): Ich bin der Meinung, dass er immer noch angemessen ist.

Ninja-Edit: Unmäßiger Vergleich:

http://www.youtube.com/watch?v=tf1alt32j6c

ab 8:50 ich sehe die Welt in so, wie ich sie da beschreibe. Ich versuche Worte zu finden um mir adqäquaten Ausdruck zu geben. So sehe ich die Dinge nun einmal. Vielleicht bin ich ja einfach veraltet. :)
 
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AW: Donner und Pflicht

Bei meinem Vorgehen? Zum Großteil ja. Ich will mich als Mitteilender weiterentwickeln. Klar, ohne dass mir jemand zuhört, brauche ich auch nichts mitzuteilen. Ich schreibe aber nicht für jemanden, ich schreibe so wie ich das in dem Augenblick für richtig halte und freue mich, wenn das jemand genauso sieht oder wenigstens interessiert.


Ich bin mir nicht sicher, wie du das meinst. Ob das Thema jetzt persönlich interessiert, ist nun eine Sache. Mich schon, deswegen schreibe ich darüber. Wenn es dich nicht interessiert: Abwarten. Es kommen noch andere Themen (Sport ist auf jeden Fall auch ein Thema), die dich vielleicht noch interessieren. Bevor ein Gesamkonzept ersichtlich wird, könnte man sagen: Der Blog ist wie eine Zeitung. Man liest auch nicht den ganzen Kram, sondern nur das, was für einen selbst relevant ist.

gut, ich warte mal ab wie es weitergeht. du magst jetzt vielleicht enttäuscht sein wegen der fehlenden gegenantwort, aber ich werde erstmal interessiert zuschauen wie sich dein blog unter den von dir genannten gesichtspunkten entwickelt.
...btw, ich lese zeitungen grundsätzlich von vorne nach hinten inkl. der beiträge die mich nicht interessieren.
 

kecks

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AW: Donner und Pflicht

nenene. ich meine nicht "gewollt und nicht gekonnt". ja, du kannst keinen nietzsche oder kafka. das kann aber kaum wer (ich wüsste jetzt genau eine lebende person, die ich persönlich kenne und die das kann. das ist ein ganz, ganz besonderes und sehr, sehr seltenes talent für text und sprache und schreiben.) insofern keine schande.

problem: das bedeutungsschwangere, eigentliche, zornige, das stört. das stößt so ein bisschen auf/steht dir nicht. du bist doch sonst nicht so pathetisch und trampelig (sorry). versuch doch mal, mehr so zu schreiben wie du das hier in deinen posts machst. das steht dir. (du siehst, es geht um ästhetik. es geht um das wie, um die "logik" des textes, um die art und weise, eben um den stil. um die form. die kommuniziert hier durch die gewählte form, da du ja auch eine andere hättest wählen können: "ich bin jung, ich bin sauer, und jetzt hört mir doch endlich mal zu, ich hab was zu sagen. es ist wichtig."
besser wäre eine form, die dem inhalt deiner texte entspricht: klar, gerade, direkt, funktional, schlicht, simpel, komplex, präzise... bauhaus eben. form follows function. momentan gallopiert die form vorneweg und schreit "zorn! wut! untergang", anstatt dass man sich erstmal entspannt hinsetzen und deinem gedankengang folgen kann. du bist nicht spengler, und das ist gut so.)
 

Wursti

Moderator / Team Lowtech/-Fitness
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AW: Donner und Pflicht

momentan gallopiert die form vorneweg und schreit "zorn! wut! untergang", anstatt dass man sich erstmal entspannt hinsetzen und deinem gedankengang folgen kann.
Ah. Damit kann ich etwas anfangen. Dann werde ich mir meinen Zorn erst verdienen.
 

aufziehvogel

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AW: Donner und Pflicht

kecks hat ja schon ordentlich was rausgehauen.
ich sehe es ähnlich. wahrscheinlich versucht jeder sprachaffine nietzsche-leser in seinem leben mal, diesen stil zu kopieren, bisher ist es bei jedem schiefgegangen. ihm nachzuschreiben hat etwas von kunstfälschung, da ists mit handwerkritik nicht getan.
du fragst nach konkreter kritik:
grundsätzlich sind persönliche reflexionen über zitate und aphorismen ein minenfeld, in das ich mich garnicht wagen wollte. es ist da einfach sehr schwierig, den eindruck zu vermeiden, dass man sich entweder unehrlich dem autor gegenüber verhält/ihm nicht gerecht wird (plündernde soldaten), oder sich für klüger als er hält (letzteres stimmt dann nie). von 99% solcher texte bleibt in mir nur das schlechte gefühl zurück, dass das zitat im originalkontext mir mehr gegeben hätte. das ist jetzt wie gesagt ne grundsätzliche kritik am genre und nicht speziell nur auf dich bezogen. ähnliches gilt für mich im genre "persönlich gefärbter modernekritik", vor allem in kombination mit "zornig von der kanzel". das kann ich einfach nicht ernst nehmen. da spricht meist aus jeder zeile der vergammelte typ mit dem irren blick von der speakers corner. oder der wirre seniorstudent im hauptseminar, bei dessen meldungen alle die augen verdrehen.
zweiter punkt, diesmal auf inhaltliches bezogen: ich finde es absolut nicht unproblematisch, nietzsche und kant zusammenzulesen. beispiel im text: der abschnitt über pflicht bei kant. ich habe schon den eindruck, dass du kants ethik zu deiner eigenen machst. aber das ist sklavenmoral (das wort hat schopenhauer erst dafür erfunden). gott, das gute... wie flickst du das mit dionysos aus der götzendämmerung zusammen? deine antwort interessiert mich auch darum, weil ich von nietzsche nicht alles kenne.
 

Komy

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AW: Donner und Pflicht

Die kekschen Anmerkungen, Analysen sind herrlich; mußte sehr oft lachen beim Lesen :sbiggrin:, weil witzig und auf den Punkt gebracht.
Geben exakt viele meiner Empfindungen wieder, als ich neulich die Texte las. Um nicht zu sagen, dass ich etwas geschockt und ratlos war, weil ich den einen oder anderen Forumsbeitrag von Wursti ebenso kenne. Aber wer weiß, vielleicht gedeiht und wächst der "Blogstil" noch mit der Zeit. In dem Falle wäre es schade, wenn man das Ganze abrupt stoppen würde und nunmehr in einem altbekannteren, sicheren Schreibstil verfiele.
 
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