AW: die sache wulff
Ich denke daß die Herkunft und damit auch die vermittelten Werte eine grosse Rolle in der Entwicklung eines Menschen spielen, oft kann man sich lebenslang nicht von Vorstellungen die in der Kindheit geprägt wurden lösen, trotz besseren Wissens.
ja, absolut, z.b. macht es einen riesen unterschied für die spätere entwicklung und die chancen im bildungssystem aus wieviele bücher im elternhaushalt vorhanden sind. --> soziale herkunft
ebenso macht es z.b. einen riesen unterschied aus welches sprachniveau dort herrscht. --> soziale herkunft
auch macht es z.b. es einen unterschied aus, welche konfliktlösungsstrategien in der herkkunftsfamilie herrschen. --> soziale herkunft
alle genannten beispiele treffen auf angehörige der
verschiedensten kulturkreise zu, denn in
jedem kulturkreis unterscheiden sich soziale schichten bezüglich der anzahl der bücher im haushalt, des sprachniveaus und der vorherrschenden konfliktlösungsstrategien.
doch welche werte sind es denn, die jetzt in den verschiedenen kulturkreisen vermittelt werden? kann man dahingehend wirklich derartige unterschiede ausmachen, wie sie manchmal behauptet werden? was unterscheidet die christliche nächstenliebe vom almosen im islam? inwiefern wäre denn die heteregonität der islamischen welt geringer als die der christlichen? losgelöst von der religiösen kultur, was ist denn die arabische kultur und welche werte werden dort vermittelt? ist das nicht ebenso heterogen? was ist die asiatische kultur?
kannst du da ernsthaft etwas auch nur annähernd stichfestes benennen? die fragenliste könnte man bis in das unendliche fortsetzen.
klar gibt es unterschiede, aber eben nicht nur zwischen sogenannten kulturkreisen, sondern eben auch ganz heftig innerhalb eines kuturkreises. wir beide sind doch schon ein hervorragendes beispiel - wie entstammen im großen und ganzen dem selben kulturkreis und doch vertrittst du andere werte als ich.
ehrlich, wenn mir einer mit deutscher leitkultur kommt, dann bekomme ich einen würgreflex. wer soll denn bestimmen wie diese kultur auszusehen hat. derjenige der sie fordert wünscht sich unter garantie da etwas anderes als ich es gut finden würde und ich lasse mir da bestimmt nichts aufzwingen.
Dies zeigen Beispiele die jeder von uns kennt, Menschen die es trotz widriger finanzieller oder sozialer Umstände "geschafft" haben.
klar gibt es diese beispiele, nur was sagen sie denn aus?
sie sagen zumindest nichts über eine chance aus, denn wenn man eine chance berechnet oder benennt, so stellt sich die frage wieviel leute z.b. von hundert es denn geschafft haben. und da lässt sich dann die aussage treffen, daß es einfach weniger leute aus herkunftsfamilien schaffen, die präkere finanzielle verhältnisse aufweisen als denn aus finanziell besser ausgestatteten familien.
Aus einem bildungsfernen Pärchen ohne feste dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse wird nunmal keine solide und verantwortungsvolle Familie und die zunehmende Zahl an Alleinerziehenden macht die Sache auch nicht besser, aber auch da sehe ich keine gesellschaftliche Schuld.
Jeder trägt eben die Verantwortung für seine Entschaidungen und das ist gut so, auch wenns mal schiefgeht.
sind deiner meinung nach die kinder des bildungsfernen pärchens schuld an ihrer sozialen herkunft?
haben sie die verantwortung dafür, daß sie schlechtere chancen haben?
ich gehe hier auch nicht von einem so absurden begriff wie schuld aus.
ich sehe da weder eine gesellschaftliche schuld noch eine schuld der eltern, die ja auch nur die kinder irgendwelcher eltern sind und schon gar nicht sehe ich hier eine schuld der kinder.
ein begriff wie schuld ist einfach nicht dazu geeignet irgendwelche handlungsmaximen festzulegen und ist nicht im geringsten zielführend, wenn es darum geht einen gewünschten zustand zu erreichen.
es nützt einfach rein gar nichts auf die verantwortung der eltern zu pochen, wenn die eltern, aus welchen gründen auch immer, einfach nicht in der lage sind etwas entscheidendes zur verbesserung der chancen ihrer kinder beizutragen.
die einzig pragmatische herangehensweise ist es in dem fall, daß das gemeinwesen bzw. der staat geeignete maßnahmen einleitet um die chancen dieser kinder zu verbessern.
das heißt ja noch lange nicht, daß man die eltern aus ihrer
pflicht entlässt - im gegenteil man sollte durchaus auch von ihnen etwas einfordern. nur wenn man etwas von ihnen einfordern will, so muß man sich darüber im klaren sein, daß man von ihnen nichts einfordern kann was sie einfach nicht leisten können und dann muß man schauen was man einfordert.
einfach nur zu lamentieren die eltern seien schuld und hätten die verantwortung bewirkt rein gar nichts - man kann den kopf genauso gut einfach in den sand stecken.
Selbst bei Chancengleichheit wären die Verhältnisse nach kurzer Zeit wieder genauso, ausser Du bremst die Erfolgreichen ständig aus.
inwiefern bremst man jemand erfolgreichen aus, wenn man mehr leuten die chance eröffnet erfolgreich zu sein?
schmählert sich der erfolg dadurch, daß mehr leute erfolgreich sind? ist man nur erfolgreich, wenn man privilegiert ist?
Schickst Du dann auch einen aus dem Trainingsraum weil er durch fleissiges und regelmässiges Training viel besser aussieht wie die Anderen Junk Food Bubis?
wenn von 10 leuten 3 es schaffen gut auszusehen, schmählert es dann das gute aussehen dieser 3 wenn es plötzlich sagen wir mal 5 oder 6 von 10 leuten es schaffen gut auszusehen, weil man den zusätzlichen 2 oder 3 gut aussehenden einen zugang dazu vermittelt sich genauso reinzuknien wie es die anderen 3 schon taten?
was wäre das ziel eines trainers, der versucht seinen job gut zu machen? 3 oder 6 leute, die es schaffen?
edit:
@ könig:
ich denke an dieser stelle oder meinetwegen auch nach deiner erwiderung können wir das ganze auch beenden, ich denke da kommt eh nichts neues mehr bei rum. wahrscheinlich liest außer
MondayMassacre auch kein anderer mehr mit.
wir haben da offensichtlich sehr verschiedene blickwinkel. daran wird auch die fortsetzung der diskussion wohl kaum etwas ändern. sei es drum, ich kann damit gut leben, daß nicht jeder meine meinung teilt. vielleicht sollten wir auch das ganze mal bei ein paar bieren weiterdiskutieren und vielleicht hätte
Monday auch lust mitzumischen.