der Paleo Thread

[Wursti]

AW: der Paleo Thread

Gut. Manche Zusammenhänge sind vielleicht trivial, aber wenn man sich hier länger aufhält ist man selbst schuld. Ich mache mir nicht die Mühe das irgendwie mit Paleo zu begründen, wenn es um die Giftigkeit von Arsen geht.

es hat hier doch niemand bestritten, daß evolution stattfindet/stattgefunden hat und adaptionen an die vorliegenden umweltbedingungen stattfinden. allerdings konnte man diese aussagen auch ohne weiteres machen ohne das wort paleo zu bemühen.

Ja, aber diese Art der Argumentation geht viel schneller. Rückbestätigung in Form von Experimenten und der Funktionsweise des akutellen Systems=Körper ist schon sinnvoll. Gerade um eine Vorstellung von der Lebensweise der Steinzeitmenschen zu präzisieren um weniger oft Fehlgriffe zu machen.

Der Begriff Paleo kommt aus dem Englischen für Paläo. Heißt, dass man mit paläontologischen Erkenntnissen versucht Aussagen über die heutige Zeit zu tätigen. Deswegen ist Paläo (oder Paleo) auch der richtige Begriff.

Kopiert aus meinem Zettelkasten:
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Das Paradigma der Steinzeiternährung geht davon aus, dass wir uns genetisch nur kaum an die Sesshaftigkeit angepasst haben, weswegen wir aktuell für eine Jäger- und Sammlerdiät geschaffen sind:

(1) Wir sind genetisch für eine Steinzeiternährung angelegt.
(2) Die gute Ernährung ist diejenige, für die wir genetisch hin angelegt sind.
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Also: Die Steinzeiternährung ist die gute Ernährung

Die Metabolic Typing Diet geht davon aus, dass wir genetisch für verschiedene Ernährungsformen angelegt sind. Gemäß der verschiedenen Anlagetypen sollen wir uns dann auch ernähren.

(1) Wir sind genetisch für verschiedene Ernährungstypen angelegt.
(2) Die gute Ernährung ist diejenige, für die wir genetisch hin angelegt sind.
--
Also: Die Typengerechte Ernährung ist die gute Ernährung

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es macht aber schon einen unterschied aus, ob man von (nicht vorhandenen) genetischen anpassungen aus den letzten ca. 10.000 jahren (getreideanbau), 6000 jahre (milchwirtschaft) spricht oder ob man über (nicht vorhandenen) genetischen anpassungen an industrielle nahrungsmittelproduktion spricht, die es im vergleich nun wirklich noch nicht so lange gibt.

Da kann man nur eine Relation aufmachen und sagen, dass wir für Milch besser geeignet sind als für Fertigpizza. Ob dieser Unterschied relevant ist, können wir nicht sagen, weil wir nicht sagen können wie stark und wie relevant die genetischen Entwicklungen der letzten 10000 Jahre sind.

 

[matten]

AW: der Paleo Thread

Ja, aber diese Art der Argumentation geht viel schneller.

akzeptiert. es entbehrt nicht des pragmatismus.

bezüglich dessen was du aus dem zettelkasten kopiert hast:

die schon weiter oben von dir angesprochene kombination erscheint mir, wie schon geschrieben, sinniger. hinzuzufügen wäre von meiner seite aus, daß noch andere faktoren dazu kommen können, die nicht unbedingt auf genetik oder zumindest nicht nur auf eine anlagebedingte prädisposition zurückzuführen sind - unverträglichkeiten können durchaus auch erworben werden. auch da gilt es mittels trial and error sehr individuell zu schauen was denn die persönlich beste herangehensweise ist.

Da kann man nur eine Relation aufmachen und sagen, dass wir für Milch besser geeignet sind als für Fertigpizza.

jep, wobei man hier schon gewisse wahrscheinlichkeiten annehmen kann.

zudem kann man immer nur von relationen ausgehen, da, wie andere user schon angemerkt haben, auch die heutigen gemüsesorten und fleischarten nicht mehr annähernd dem entsprechen was dem gemeinen steinzeitmenschen (wobei es den ja auch nicht gab, sondern unterschiedlichste populationen, ja sogar menschentypen, auch unterschiedlichste ernährungsgewohnheiten hatten - dementsprechend auch unterschiedliche anlagetypen, sprich "Metabolic Typing") zur verfügung standen. versuch mal grasgefüttertes rindfleisch (stichwort: fettsäuerprofil, medikamentenbelastung etc.) zu einen erschwinglichen preis zu erstehen. gerade dir, als vielverzehrer, sollte das nicht leicht fallen.

Ob dieser Unterschied relevant ist, können wir nicht sagen, weil wir nicht sagen können wie stark und wie relevant die genetischen Entwicklungen der letzten 10000 Jahre sind.

meiner ansicht nach eine der schwächen, wenn man sich auf die paleogeschichte reduzieren sollte. auch hier ist wieder der einzige ausweg; trial and error.

 

[Wursti]

AW: der Paleo Thread

Die Anlagebedingungen sind bei weitem nicht das Einzige, was bei einer guten Ernährung dazu kommt. Epigenetik ist auch nicht das, was da so reinhaut, auch wenn einem die Populärwissenschaft vermitteln will, dass man ein epigenetisches Spiel auf der genetischen Klaviatur spielen kann. Es gibt einen Haufen andere Anpassungserscheinungen, wovon ich ein Beispiel von mir nennen will:

Ich bin krasser Proteintyp. Deswegen kann und muss ich auch so kohlehydratarm essen. Mein typischer Tag mit 16:

Frühstück: Eine halbe Packung Kellogs Frosties (ca. 1-1,5l Milch waren nötig.
Vormittag: Ein Kuchen (400g)
Mittags: 500g Nudeln mit Bolognese
Nachmittags: Tütenweise Gummibärchen, Süßigkeiten, Eistee
Abends: Brote, Brote, Brote

Ich bin JEDEN Morgen mit dem größtmöglichen Hunger aufgewacht. Mein Stoffwechsel ist so dermaßen am rasen gewesen.

Ich reagiere auf Kohlehydrate mit einer enormen Stoffwechselbeschleunigung und massivem Gewichtsverlust. Ein Urlaub vor einigen Jahren, wo ich mich quasi von Haferschleim ernährt habe, habe ich 8-10kg in knapp mehr als einer Woche verloren (soweit ich mich erinnere. Vielleicht waren es weniger, aber ein Kilo pro Tag sind bei mir nicht unüblich, wenn ich meine Ernährung auf starke Carbmast umgestellt habe).

Sowas ist durch Metabolic Typing durch die Differenz von Functional und Genetic Type aufgefangen. Ich war kohlehydratsüchtig. Ich habe die auch gebraucht und ohne ging es mir richtig schlecht. Allerdings ist mir die Umstellung sehr leicht gefallen. Ich habe mich immer mehr meinem Genetic Type gemäß ernährt. Das hat mir sehr viel gebracht.

Logischer Weise ist es am geschicktesten seinen Functional und seinen Genetic (dazu gehört teilweise auch der epigenetische) Type in Einklang zu bringen.

Die Proteomik wird in doch sehr langer Zeit nochmal einen großen Schub an neuen Modellen des Körpers mit sich bringen:

Weil aber die ganze Geschichte so kompliziert ist, braucht man sehr effiziente Erkenntnismethoden. Für sich selbst um überhaupt sinnvoll handeln und entscheiden zu können.
Ich persönlich leite erstmal so ziemlich alles aus dem Paläoparadigma ab. Dann teste ich, ob es zu meinem Modell vom Körper passt. Und dann teste ich es und verändere dann ggf. Das Körper-, Steinzeitlebenstil- und Metabolicmodell.

 

[matten]

AW: der Paleo Thread

Ich bin JEDEN Morgen mit dem größtmöglichen Hunger aufgewacht. Mein Stoffwechsel ist so dermaßen am rasen gewesen.

Ich reagiere auf Kohlehydrate mit einer enormen Stoffwechselbeschleunigung und massivem Gewichtsverlust.

haha, ich wünschte, daß wäre so leicht bei mir. umgekehrter fall; zuviel kohlenhydrate und ich nehme maximal zu, bin aber z.b. ausdauertechnisch auch wesentlich leistungsfähiger, wenn ich zumindest eine gewisse menge an kohlenhydraten zuführe.

wenn man das erst mal weiß, dann kann man damit arbeiten.

Logischer Weise ist es am geschicktesten seinen Functional und seinen Genetic (dazu gehört teilweise auch der epigenetische) Type in Einklang zu bringen.

ja, da bin ich sehr mit einverstanden.

Weil aber die ganze Geschichte so kompliziert ist, braucht man sehr effiziente Erkenntnismethoden. Für sich selbst um überhaupt sinnvoll handeln und entscheiden zu können.

gut, das ist wahrscheinlich der wesentliche vorteil an de geschichte.

Ich persönlich leite erstmal so ziemlich alles aus dem Paläoparadigma ab. Dann teste ich, ob es zu meinem Modell vom Körper passt. Und dann teste ich es und verändere dann ggf. Das Körper-, Steinzeitlebenstil- und Metabolicmodell.

ja, erscheint mir als ein sehr zielführendes herangehen. sicherlich nicht meins, aber egal, hauptsache im endeffekt funzt es.

p.s.: endlich wird die diskussion mal interessant.

 

[bedee]

AW: der Paleo Thread

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