Dazu habe ich leider nichts gehört, wobei es allerdings nicht schwer ist, die Wirkungsweise einzugrenzen. Cathechine können aufgrund ihrer vielen OH-Gruppen, welche gut für oragnischchemische Reaktionen genutzt werden können als auch wegen ihrer stabilen Ringdomänen, welche einen sogar eher ungünstigen Zustand des Moleküls gut stabilisieren, theoretisch direkt in einer Reaktion mit Methyl-Cytosin (nehme die Base einfach als häufigsten Vertreter) eine Demethylisierung vornehmen. Da dieser Fall allerdings keiner ist, den man auf die Schnelle klassisch lösen kann , kann ich dir auf die Schnelle keinen Reaktionsmechanismus präsentieren, der auf dem Papier geht. Wobei solch einer an sich auch ziemlich wertlos ist, da viele solche Mechanismen experimentell nicht nachweisbar sind.
Die 2. Möglichkeit wäre, dass Cathechine ihrerseits wiederum DNA-Exprimationsbeeinflussend sind, oder aber z.B. ein allosterischer Faktor für ein Enzym "Demethylase" (Kunstname von mir, da ich aber weiß, dass es es Enzyme gibt, die Methylgruppen andocken; "Methyltransferasen"; wird es sehr wahrscheinlich auch ein Enzym für die Gegenreaktion geben) ist, wodurch das Enzym aktiviert wird oder dessen Aktivität erhöht wird, sodass eine Demethylierung stattfindet.
Cell - DNA Cytosine Demethylation: Are We Getting Close?
Der obige Link legt nun Möglichkeit 2 nahe, da zumindest ein Demethylasekomplex in einem höheren Lebewesen gefunden wurde. Desweiteren spricht alleine auch schon die Größe des Epigallocathechingallat für eine Cofaktorrolle. Auch die OH-Gruppen als Elektronenziehende Reste sind brauchbar um die Proteinstruktur eines Enzyms bzw eines Präenzyms nachhaltig für die Verweildauer des Moleküls zu verändern. Noch genauer würde ich für den Enzymmechanismus eher auf einen induced fit denn auf ein Schlüssel-Schloss Enzym tippen, da der gefundene Enzymkomplex sowie das Cathechin als allosterischer Ligand eher für eine mehrstufige Bindungsreaktion des Substrats und damit eine weitere Enzymveränderung während der Substratbindung sprechen, als für einen direkt festgefahrenen Bindungskomplex.
Ist dies der Fall so unterliegt das Enzym Demethylase wohl keiner Michaelis-Menten-Kinetik und ist damit Mengenabhängig vom Cathechinligand. Dies untermauert die Untersuchungsergebnisse, welche einen Konsum von 5 Tassen/Tag zugrundelegen. Interessant zu wissen wäre überdies, ob Cathechine Lacoperon-artig die Bildung eines möglichen Demthylasekomplexes induzieren und erhöhen, wobei ich denke, dass das Molekül hierfür zu groß ist.
Insofern würde ich Cathechine als Cofaktoren einer Demethylierungsreaktion bezeichnen, womit sie auf der selben Stufe stünden wie Vitamine.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Ich möchte nochmal hervorheben, dass ich abgesehen von dem Hinweis durch den Artikel auf die Existenz eines Demethylaseenzymkomplexes keine fundierten wissenschaftlichen Beweise habe, sondern bloß gängigen Prinzipien und Überlegungen auf die Schnelle gefolgt bin.
Mfg