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bedee-Training

Auris

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AW: bedee-Training

Fazit:
Bin ganz gut durch die Woche gekommmen und habe trotz immer noch hohem Arbeitspensum die geplanten TEs gebacken gekriegt. Meine Forumsaktivitäten müssen grad halt etwas zurückstecken, aber so ist das nun mal: erst muss mer den Sport mal machen, bevor man drüber schreiben kann ;D

Gratuliere! Damit hadere ich immer am meisten. TEs gebacken bekommen wenn ich hohes Arbeitspensum hab.
 

bedee

Team Ernährung
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AW: bedee-Training

Training KW 42 (bereits durchgeführte sowie geplante TEs):

Montag, 13.10.08:
Sportfrei

Dienstag, 14.10.08:
1,6 km Warmup @ 5:52
Intervalle 10 x 400 m und 200 m Gehpause
(400 m Zeiten:1:46 bis 2:00, wurde bei den letzten 2 Runden deutlich langsamer)
2,0 km Cooldown @ 6:15


Mittwoch, 15.10.08:
Sportfrei(war eigentlich so nicht vorgesehen. Arbeitstag und anschließendes Keller leerräumen dauerten länger als geplant)

Donnerstag, 16.10.08:
KT, Stufe 2 der NROL4W, Workout B2, XX min:

Kreuzheben vom Step, weiter Griff, 35kg: 2x10 Wh

Bulgarian Split-Squat, 10kg-Scheibe: 2x10 Wh
Aufrechtes LH-Rudern, 22.5.kg: 2x10 Wh (Klimmzugstange gerade abmontiert)

Ausfallschritt rückwärts vom Step mit KH, 7,5 kg: 2x10 Wh
KH-Snatch aus Bauchlage auf Schrägbank, 2,5 kg: 2x10 Wh

Crunch auf Ball, 10kg-Scheibe: 2x10 Wh
Beckenheben: 2x10 Wh
Seitl. Crunch: 2x10 WH
Cobra: 2x90 sec


15 Minuten Intervalltraining auf Ergometer: ausgefallen

Verein / Hallentraining:
Aufwärmen mit Medizinball, dann Kugelstoßen mit der 4 kg Gummikugel

Freitag, 17.10.08:
Laufen: 5,76 km gaaanz locker @ 6:12 (und das war jetzt locker? Ja doch!)
evtl. ein halbes Stündchen Ergometer: Nix da

Samstag, 18.10.08:
Sportfrei zum Beinchenschonen und moderates Carboloading.

Sonntag, 19.10.08:

10:00: Laufen 21,1 km
volle Kanne: Schnitt 170 bpm, max 185 bpm
Zielzeit 1:56:46 (sub 2 h erreicht)
;D

Fazit:
3 x Sportfrei diese Woche. Hätte gerne 2 KTs drin gehabt, war aber so auch ok, schließlich hatte Laufen oberste Priorität.
Hoffe, die nächsten Wochen wieder einen ausgewogeneren Mix hinzukriegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

hidden_dragon

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AW: bedee-Training

hallo bedee! ausfallschritte vom step runter kann ich mir grad nicht so vorstellen (bzw vorstellen schon, aber:) - wo ist belastungsmäßig der unterschied zu normalen ausfallschritten (also auf einer ebene)?

interessiert mich vor allem deshalb, weils evtl. eine schöne steigerungsmöglichkeit zu meinen momentanen ausfallschritten wäre.
 

bedee

Team Ernährung
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AW: bedee-Training

Hallo hidden, schön dich hier zu lesen :038:

Ausfallschrittvarianten gibts es ja ziemlich viele: man kann mit einem Schritt nach vorne beginnen oder mit einem Schritt nach hinten. Bei den static lunges (mMn koordinativ weniger anspruchsvoll) geht man lediglich in der Ausfallschrittposition hoch und runter und wechselt nach den vorg. WHs das Bein. Dann kann man die Beine nacheinander trainieren oder abwechselnd bis hin zum Ausfallschrittgehen - aber das weißt du sicherlich schon alles.

Die Übung, nach der du jetzt gefragt hast, heißt im Orginal "reverse lunge from box with forward reach" und ich versuche sie mal zu beschreiben:
- man nimmt ein paar (eher leichte) KH und stellt sich auf einen Step, eine Stufe oder einen niedrigen Kasten.
- man macht mit dem dominanten Fuß einen Schritt zurück und führt die Hanteln zu den Zehenspitzen des vorderen Fußes.
- der vordere Oberschenkel sollte parallel zum Fußboden sein, wenn die Hanteln an den Zehen angekommen sind.
- zurück in die Startposition
- Beinwechsel nach den vorgegebenen WH
- der Rücken bleibt gerade (also kein Buckel oder so, LWS-Lordose bleibt erhalten), der Oberkörper neigt sich vom Becken aus nach vorne.

Wie unterscheidet sich diese Übung jetzt von Ausfallschritten auf einer Ebene? Ich denke, man ist länger in der Abwärtsphase, bevor man mit dem hinteren Fuß auf dem Boden landet und dadurch das arbeitende Bein entlastet. Ist eine schöne Abwechslung und zieht ganz nett rein.
Viel Spaß beim Ausprobieren :003:
 

hidden_dragon

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AW: bedee-Training

klingt gut, werde ich bei gelegenheit ausprobieren (im freihantelbereich meines studios steht zum glück ein step)!
 

ishina

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AW: bedee-Training

Irgendwie ist ja auch grade die Jahreszeit in der man eine geballten KH-Ladung nur schwer entkommen kann. Ob der Süßhunger, der mich von Anfang Oktober bis Weihnachten immer überfällt, wirklich unvermeidbar ist?
Ich möchte hier kurz einhaken, weil du von Carbs sprichst. Du hast schließlich nicht nur einmal davon erzählt, dass es für dich wichtig ist, dass du von den 'schlechten Carbs' weg kommst und zu den guten Carbs hin gehst, weil du ohne nicht kannst.

Ist der Winter für dich eine Zeit, in der dich der Kohlenhydrathunger besonders plagt? Und warum ist es nach Weihnachten vorbei? Weil sie einem dann beim Hals heraus hängen.

Dass es generell auch in kalten Zeiten mit 'wenig' Kohlenhydraten geht, beweise ich mir mittlerweile wieder selbst. Gestern hatte ich ein geplantes Carb-Essen (Gemüse mit Bohnen, dazu eine Menge Quinoa, Teil des Quinoas noch mit Rosinen und Zimt als süßer Nachtisch) und ich kann heute nicht davon berichten, dass es mir damit besonders gut ginge. Allgemein kann man also nicht sagen, dass man in dieser Zeit nicht ohne Carbs auskommen könnte.

Das ist allerdings alles stark Typabhängig - ich denke nicht, dass man den Metabolismus vollkommen auf einen Makronährstoff konditionieren kann, irgendwo hat man immer eine Präferenz. Dabei habe ich letztens bei Ori Hofmekler gehört, dass Menschen mit Typ-I-Muskelfasern-Dominanz eher zu Fett und Menschen mit Typ-II-Muskelfasern-Dominanz eher zu Kohlenhydraten als Hauptenergielieferant neigen. Begründet ist das mit der Verstoffwechselung im Muskel - Typ-II-Fasern arbeiten eher glykolytisch und haben eher weniger Mitrochondialanteil (erschöpfen daher schnell), während der Mitrochondialanteil in Typ-I-Fasern höher ist (die mit Fett als Treibstoff erstklassig arbeiten können).
Eine Analogie darauf ist eine gedachte Kurve des Anteils von Kohlenhydraten und Fett an der Energiebereitstellung in Relation zur Belastungsstufe. Hohe Belastung (Typ II) arbeiten hauptsächlich mit Glycogen/Laktat, während der Körper auf bei niedrigen Belastungen (Typ I) schonender haushält und den guten Langzeit-Brennstoff Fett verwendet.

So viel zu meinen neuesten Erkenntnissen zu diesem Thema. Die Typ-I-Dominanz merke ich bei mir deutlich. Mir fällt es leicht, mein Gewicht zu halten, aber schwer, Muskeln zuzulegen. Wäre ich Typ-II-dominant, würde ich leichter Muskeln aufbauen, aber es schwerer haben, mein Gewicht zu halten. Der Mitrochondialanteil der Muskulatur determiniert schließlich den Energieverbrauch des Muskelgewebes, wenn ich das richtig verstanden habe.

Wenn mich jemand von den besser informierten Usern hier korrigieren könnte, sofern ich Blödsinn erzähle, wäre ich dankbar.

Liebe Grüße
ishina
 

hidden_dragon

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AW: bedee-Training

interessante theorie. kann ich daraus schliessen, dass dem typ II ausdauerleistungen weniger liegen (sei es 'cardio'- oder kraftausdauer), als dem typ I?

spontan würde ich mich klar typ II zuordnen (carbs sind für mich wichtiger als fett), allerdings hält sich mein gewicht quasi von alleine und muskeln aufzubauen dauert lange. wobei man hier sicher nochmal zwischen w und m unterscheiden muss?
 

ishina

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AW: bedee-Training

Natürlich ist auch hier zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden - die generell geringere Konzentration an anabolen Hormonen im weiblichen Körper und auch der Körperbau, der nicht auf besonders große Muskelmasse ausgelegt ist, antagonisiert Pläne für großen Muskelaufbau.

Dein Schluss ist richtig - Typ-II-Sportler entwickeln ungemein viel Kraft mit dem richtigen Training, haben aber mit Cardio weniger am Hut - weil der Muskel zu schnell ermüdet. Sprinten können sie allerdings gut - hier ist Schnellkraft gefragt. Typ-I-Sportler sind eher über die lange Distanz erfolgreicher und ausdauernder. Obwohl sie weniger Kraft entwickeln, sind sie zäher.

Es gibt noch einen Spezialtyp Muskelfaser, den sogenannten Typ-IIa-Muskel. Dieser kann Carbs und Fett hervorragend verstoffwechseln, ist stark und ausdauernd zugleich. Allerdings ist es alles andere als einfach, diesen Muskel zu entwickeln. Kaum ein Mensch hat ihn in signifikanten Anteilen im Körper vorhanden in heutiger Zeit. Es wird angenommen, dass die antiken Kriegervölker (Spartaner, Mazedonier, römische Legionäre) große Anteile dieses Muskelfasertyps besessen haben, aufgrund ihrer Belastungsstruktur. Um Typ-IIa-Muskeln zu trainieren, bedarf es eines Trainings, das mehrere Elemente umfasst: [Maximal]Kraft, Ausdauer, Schnellkraft (Explosivität), Geschwindigkeit. Ich habe mir einmal ein Trainingssystem angesehen, das auf diesen Typ Training abzielt (stammt ebenfalls von Ori Hofmekler - man könnte fast meinen, es sei Scharlatanerie) und mich noch nie daran heran gewagt. Supersets von bis zu 12 Minuten Dauer unter ständiger Hochbelastung, dazu Vor- und Nachermüdung mit Sprints, Frog Jumps und Laufen mit Gewichten in den Händen. Mir ist bisher immer schon beim Ansehen das Laktat durch den Körper geschossen. Hier ein kleines Video dazu, wobei man dort die schwierigen Dinge nicht sieht.

Mag alles komerzieller Natur sein, aber ich habe es aufgrund des Themas eingeworfen. Typ-IIa-Muskelfasern sind meines Wissens nach eine kontroverse Sache. Mein Posting hier reflektiert die eindimensioniale Sicht, die ich mir bisher aneigenen konnte. Ich freue mich über neue Perspektiven.

Liebe Grüße
ishina
 

de-fortis

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AW: bedee-Training

Die Typ-I-Dominanz merke ich bei mir deutlich. Mir fällt es leicht, mein Gewicht zu halten, aber schwer, Muskeln zuzulegen. Wäre ich Typ-II-dominant, würde ich leichter Muskeln aufbauen, aber es schwerer haben, mein Gewicht zu halten. Der Mitrochondialanteil der Muskulatur determiniert schließlich den Energieverbrauch des Muskelgewebes, wenn ich das richtig verstanden habe.
Die genetische Determination der Verteilung an FT und ST Fasern, macht zwar einen relativ großen Teil aus, man darf aber eines nicht vergessen: Die Muskelfasern verhalten sich nach der Art ihrer Innervation, durchtrennt man die Nerven von ST- und FT-Fasern, und verbindet sie entgegengesetzt, so haben die Fasertypen aufeinmal völlig unterschiedliche Merkmale/Eigenschaften als vorher[1]. Ein Sprinter mit 70% Anteil ST-Fasern, hat zwar einen großen Vorteil, aber völlig von der Veranlagung abhängig würde ich das Ganze nicht machen, die Einteilung in ST/FT-Menschen finde ich daher viel zu pauschal. Eben weil die Fasern wie erwähnt bei unterschiedlicher Innervierung, unterschiedlich reagieren. Zudem darf man nicht vergessen, das selbst unterschiedliche Muskeln, unterschiedliche Anteile der Muskelfasertypen besitzen, dies je nach Funktion [2]. Ein weiteres Argument: die Zusammensetzung lässt sich durch Training beeinflussen, von FT auf ST und zurück, wobei ersteres einfacher funktionieren soll [2]. Es ist deshalb denkbar weil sich das Innervationsmuster bestimmter motorischer Einheiten durch Training beinflussen lässt [1].

Es gibt noch einen Spezialtyp Muskelfaser, den sogenannten Typ-IIa-Muskel. Dieser kann Carbs und Fett hervorragend verstoffwechseln, ist stark und ausdauernd zugleich. Allerdings ist es alles andere als einfach, diesen Muskel zu entwickeln. Kaum ein Mensch hat ihn in signifikanten Anteilen im Körper vorhanden in heutiger Zeit.
Eigentlich kein Spezialtyp ist die Typ IIa, oder auch FTO-Faser(fast-twitch oxidative fibre, auch Intermediär-Typ genannt). Sie macht so ca. 50-70% der Gesamtmenge der Fasern aus [2] und ist eigentlich nur ein Mittelding zwischen Typ I und Typ II Faser, sie hat die Stoffwechseleigenschaften von Typ I, sprich: einige Mitochondrien(zumindest mehr als die normale Typ II-Faser) und ist wie die Typ II fast twitched in der Lage relativ schnell zu kontrahieren, ermüdungsresistender als die normalen FTs sind sie aber allemal, da hast du Recht. Aber ne Special-Faser ist die FTO nicht... ist halt da und kein Relikt der Spartaner...

Zu Ori Hofmekler möchte ich noch sagen: so langsam beschleicht mich das Gefühl, dass der Kerl ganz schön komerziell arbeitet, wie du schon sagst. Neben sehr luftigen Artikeln in gewöhnlichen Fitnesszeitungen, Statements die für Supplemente werben und Büchern ohne jeglichen wissenschaftlichen Hintergrund?, scheint es jetzt auch noch Programme zu geben, um Fasern zu forcieren, die eh im Überschuss vorhanden sind und ganz gut mit normalen Training siehe Wursti-Stil, beansprucht werden. Mich stört es einfach, dass er Bücher schreibt und ich dazu bisher noch keine relevante Quelle zu seinen Aussagen finden konnte, denn Empirismus ist hier einfach fehl am Platz. @Video: bei 1:45min schreit meine Wirbelsäule ganz laut: "Aua"

Kann auch gut möglich sein, dass ich einen falschen Eindruck von ihm habe und seine Bücher voll mit sehr aussagekräftigen Quellen und Literaturangaben sind und er Öko-/Trophologe ist. Aber wenn ich bisher nie was in der Richtung von ihm lesen konnte, ist mein Verdacht doch nicht ganz unbegründet? Irgendwo müssen diese "Fakten" ja herkommen? Ich möchte allerdings nicht voreilig aufgrund von fehlenden Informationen über ihn und seine Werke urteilen, zu spät [img5]


Literatur:
[1] Markworth, P. (2007). Sportmedizin. Physiologische Grundlagen. 21.A. Rowohlt Taschenbuch Verlag: Reinbek bei Hamburg
[2] Beschreibende und funktionelle Anatomie des Menschen, Kurt Tittel, Urban & Fischer Verlag 14. Auflage
 

ishina

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AW: bedee-Training

Mich stört es einfach, dass er Bücher schreibt und ich dazu bisher noch keine relevante Quelle zu seinen Aussagen finden konnte, denn Empirismus ist hier einfach fehl am Platz.
Es ist sicher zu einem Teil Empirismus, aber das Buch, auf das ich mich beziehe, hat auch einiges an Quellenangaben zu bieten - wobei ich ad hoc nicht zuordnen kann, welche Quelle wozu gehört, das gibt das Buch nicht so genau an, wie ich das gerne hätte.
de-fortis schrieb:
Kann auch gut möglich sein, dass ich einen falschen Eindruck von ihm habe und seine Bücher voll mit sehr aussagekräftigen Quellen und Literaturangaben sind und er Öko-/Trophologe ist.
Ich verstehe deine Bedenken und habe sie selbst auch. Die Sache ist natürlich kommerziell (er lebt immerhin sehr gut davon), aber ich habe mir daraus die Dinge herausgeholt, die mich interessieren.

Was sind aussägekräftige Quellen? Medizinische bzw. biochemische Publikationen zählen dazu? Davon finde ich eine ganze Wagenladung im "References"-Abschnitt. Er selbst ist im Übrigen Biologe und war früher Ausbilder bei der israelischen Armee. Einschätzen kann ich ihn jedoch weiter nicht. Man bewegt sich irgendwo immer in einem Dunstkreis. Ich schätze beispielsweise Jürgen Reis sehr, der wiederum von Ori Hofmekler viel hält, bringe auch Clarence Bass für seine Arbeiten großen Respekt entgegen und Pavel Tsatsouline - der Ori Hofmekler wie auch Clarence Bass sehr gut findet - ist ohnehin ein bekannter Name. Marty Gallagher (mehrfacher amerikanischer Meister im Powerlifting) ist auch irgendwo mit all diesen Namen in Kontakt und gut bekannt. Ich halte von all diesen Leuten viel, weil sie ihre Message auch leben und für mich Authentizität ausstrahlen. Das ist etwas, das ich nicht auf eine Quelle festmachen kann - und eben subjektiv. Deshalb werde ich auch so gelernte Lehren weiter vertreten - und mich gerne belehren lasse, so ich mich irre. Anders kann ich mich nicht weiterentwickeln. Ich bitte um Verständnis dafür (und dafür, dass ich bedees Tagebuch vollspamme).

Liebe Grüße
ishina
 
W

Wursti

Guest
AW: bedee-Training

Was sind aussägekräftige Quellen?
Die Frage nach den Quellen ist nur eine von vielen Kriterien. Man kann mit völlig seriösen Quellen totale Scharlatanie betreiben.
Man siehe diesen Artikel.
Einen Haufen Quellen, aber absolut keinerlei Argumentation. In den Artikel stehen einige Dinge, die ich auch für richtig halten würde, aber es könnte sonstwas dort stehen und genauso in den Quellen. Es gibt zwar offensichtlich inhaltliche Überschneidungen zwischen Quellenangaben und Artikeltext, aber eine Verknüpfung zu Argumenten fehlt völlig.
Eine wissenschaftliche Zitierweise ist absolute Basis des Schreibens von wissenschaftlichen Texten. Also Texten die Wissen schaffen (sollen).

Desweiteren müssen die Quellen auch wirklich das Aussagen, wofür sie benutzt werden. Also im großen Ganzen muss der Text mit seinen Aussagen nach den Regeln der formalen Logik gültig sein.

btw.
Tatsaouline ist der absolute Scharlatan. Sein Zeug ist quasi zu 100% geklaut und aufgepeppt mit "comrade" und "fuck of chickens".
Viele von Pavels Texten sind gut, weil sie nicht von ihm stammen, sondern der sowjetischen Trainingstradition/-kultur entstammen, aber Pavel selber gut zu finden, ist unbegründet (für mich = falsch).

Deshalb werde ich auch so gelernte Lehren weiter vertreten - und mich gerne belehren lasse, so ich mich irre.
Dazu könnte ich dir dieses Buch nahe legen.
Bzw. ein von mir modifiziertes Zitat meines Dekans:
"Die Logik ist in vielen Fällen besser als die Intuition, in allen Fällen mindestens genauso gut."
In Verknüpfung mit Dr. House:
"Klarheit ist immer besser als keine Klarheit."

Oder auf den Punkt:
Lass' dich nicht von Charisma über fehlende Vernunft hinwegtäuschen.

Im Grunde puzzelt sich der ganze Kram irgendwann von alleine zusammen, wenn man sich genug damit beschäftigt hat. Lehren von bestimmten Leuten zu folgen bzw. sie zu vertreten, wirft dich trainingstheoretisch viele Jahrzehnte zurück. Nämlich zurück in die Zeit der "Meisterlehren" (vgl. Hohman/Lames/Letzelter - Einführung in die Trainingswissenschaft). Da hat die Theorie nur sehr geringe Qualität.
 

bedee

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AW: bedee-Training

Guten Morgen Allerseits :038:

erst mal vorneweg: Es ist mir eine Ehre, euch alle hier zu lesen und ich fühle mich in keinster Weise zugespamt. Interessante Diskussion hier und erstaunlich, was so abgeht wenn ich mal nicht vorm PC hocke und mein TB bewache.

Die Aussage, jemand müsse reichlich Carbs essen, weil er die vererbte Muskelfaserverteilung nicht verändern könne, gefällt mir eigentlich nicht so sehr. Ich glaube halt gerne, dass man in seinem Leben sehr viel verändern kann. Gibt ja schon genug, was ich akzeptieren muss (Alter, Geschlecht, Haut- und Augenfarbe, Körperbau usw.) Nicht, dass mich hier jetzt jemand falsch versteht: Ich bin ganz zufrieden mit den Gegebenheiten, da ist nix verkehrt oder prinzipiell schlecht dran.

Bücher von Reis und Orimekler hab ich jetzt mit Absicht noch nicht gelesen. Ich befürchte, dass mich deren Bücher zu sehr in ein Schüler-Meister Verhältnis bringen, was ich so nicht möchte (wie es Wursti schon erwähnt hat). Tsatsouline hab ich mir mal überlegt, aber wenn der mit "fuck of chickens" um sich schmeißt, kann er mir grade gestohlen bleiben. Die russische Trainingskultur finde ich aber denoch interessant und ich werde mich, wenn ich mit meinem aktuellen Bücherstapel durch bin, auch mal in diese Richtung informieren.

In einem anderen Forum hat auch mal jemand gesagt, dass ein guter Trainer nicht unbedingt selber gut sein/gut aussehen muss. Und dass ein Top-Athlet nicht unbedingt ein guter Trainer ist. Ich habe allerdings auch etwas Schwierigkeiten, Trainings- und Ernährungstipps von jemandem anzunehmen, dem der Bauch über den Hosenbund hängt.

Ich möchte hier kurz einhaken, weil du von Carbs sprichst. Du hast schließlich nicht nur einmal davon erzählt, dass es für dich wichtig ist, dass du von den 'schlechten Carbs' weg kommst und zu den guten Carbs hin gehst, weil du ohne nicht kannst.
Das stimmt so nicht, ich kann eigentlich ganz gut ohne. Oder sagen wir mal, mit relativ wenig Carbs. Ich hab mal für 12 Wochen eine modifizierte Kirsch-Diät gemacht, von der man ja sagt, das sei der kalte Entzug in Punkto Kohlenhydrate. Modifiziert in dem Sinne, dass ich mir so 3-4 Stücke Obst pro Woche gegönnt habe und auch mal ein paar Löffel Joghurt pro Tag. Obst und Milchprodukte wären ja sonst ganz verboten.

Die ganzen 12 Wochen hab ich davon geträumt, dass ich nach dem Termin einen Teller Pasta verdrücke, wo die Nudeln links und rechts runterhängen. Als dann der bewusste Tag kam hab ich meinen Bauch befragt. Und siehe da, es wurde ein Teller Bohnen mit nem Stück Hühnchen drauf, ich hatte gar keine Lust auf Nudeln. Und ein paar Tage später das Stück Marmorkuchen aus eigener Produktion war ja sowas von bäbbsüß, richtig eklig.

Meiner Ansicht nach sind ja "Diäten" sowieso weniger zum Abnehmen da, sondern eher dazu, sich von Geschmacksverirrungen zu befreien und ein anderes Ernährungsverhalten einzuüben.

Warum ich jetzt dann nicht ganz Low Carb lebe? Nun, ich halte nichts davon, einen der Hauptnährstoffe zu verteufeln. Es gab ja auch schon mal einen Low Fat Hype, und fettarmes Essen macht mir definitiv ein noch dünneres Fell (Haut und Nerven), als ich sie eh schon habe.


Ist der Winter für dich eine Zeit, in der dich der Kohlenhydrathunger besonders plagt? Und warum ist es nach Weihnachten vorbei? Weil sie einem dann beim Hals heraus hängen.

Bisher war es jedes Jahr so, dass ich bis Weihnachten fleißig zugespeckt habe und danach das Gewicht wieder verloren habe. Die jährlichen Schwankungen bewegen sich im Rahmen von ca. 3 kg, mein Tiefstgewicht habe ich immer so im Juli/August vor dem Urlaub.
Ich hab mir auch schon überlegt, woran das liegen könnte. Eine Art körperliches Bedürfnis oder nur die Tatsache, dass Lebkuchen und Plätzchen so allgegenwärtig sind?

Um das herauszufinden, muss ich wohl wirklich einen Selbstversuch starten. Damit könnte übernächste Woche nach meinem Zahnrzttermin anfangen, da ich ja dann auch zu keinem Lauf mehr verpflichtet bin. So um die 2 kg Fett könnten weg bis Weihnachten, hab ich mir gedacht.
Wie schwer das sein wird? Keine Ahnung.

Es wäre wesentlich einfacher, wenn ich die ungeliebten Lebensmittel ganz aus meiner Reichweite verbannen könnte. Aber ich hab das Zeug ja immer in der Hand, beim Einkaufen und Kochen. Und ihr solltet mal sehen, was meine Kollegen im Geschäft immer so auftischen: Die bauen ein ganzes Buffet auf mit Süßigkeiten, Keksen und Kuchen und halten mir immer auch noch die Teilchen vor die Nase. Ich räum das Zeugs dann immer in den Schrank, das sieht im Büro ja aus wie beim Konditor und der Chef bzw. unsere Kunden sollten eigentlich denken, dass gearbeitet wird und nicht nur Kaffee getrunken.
[img97]
 

STCH

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AW: bedee-Training

Tsatsouline hab ich mir mal überlegt, aber wenn der mit "fuck of chickens" um sich schmeißt, kann er mir grade gestohlen bleiben. Die russische Trainingskultur finde ich aber denoch interessant und ich werde mich, wenn ich mit meinem aktuellen Bücherstapel durch bin, auch mal in diese Richtung informieren.

So schlecht finde ich seine Bücher nicht. Wursti hat Recht damit, dass es sich dabei nicht um seine eigenen Erkenntnisse handelt, sondern um althergebrachte sowjetische Trainingsmethoden, die er zusammengesammelt und für eine breite Masse (in einem für einige recht provokantem Ton, ich finde es angenehm, da leicht zu lesen) verständlich gemacht hat.

Wenn man nicht in die Tiefe der Trainingslehre gehen muss, kann man schon einiges erfahren, insbesondere, worauf man bei Übungen besonders achten muss (ob das alles den Preis rechtfertigt, ist eine andere Frage).
 

ishina

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AW: bedee-Training

Tatsaouline ist der absolute Scharlatan. Sein Zeug ist quasi zu 100% geklaut und aufgepeppt mit "comrade" und "fuck of chickens".
Viele von Pavels Texten sind gut, weil sie nicht von ihm stammen, sondern der sowjetischen Trainingstradition/-kultur entstammen, aber Pavel selber gut zu finden, ist unbegründet (für mich = falsch).
Deine Einschätzung fußt auf deinen persönlichen Erfahrungen - die ich selbst noch nicht in dem Rahmen gemacht habe. Von daher kann ich deine Meinung akzeptieren, durchdenken und dir natürlich insofern recht geben, dass Pavel etwas tut, das viele heute bekannte Sportautoren tun: Sie erfinden das Rad nicht neu, sondern verpacken altbekanntes Wissen nur in besserer Buchform (in diesem Fall: Besser lesbar, auf das Publikum zugeschnitten). Dabei ist die Mannigfaltigkeit der Quellen immer unterschiedlich. Einige nehmen nur eine Stilrichtung in ihre Literatur auf, andere wiederum schreiben über das katalysierte Wissen aus verschiedensten Bereichen (Jürgen Reis würde ich als einen solchen Autor sehen - von seinen Lehren hat er nichts neu erfunden, sondern nur neu kombiniert, wie es ihm sinnvoll erschienen ist).
Wursti schrieb:
Dazu könnte ich dir dieses Buch nahe legen.
Dieses Buch sieht gut aus, Inhalt und Reviews lesen sich vielversprechend. Die fünf Euro, die es mich kostet, sind sicher gut angelegt. Neben der "Autobiographie eines Yogi" sicher ein weiteres interessantes spirituelles Buchwerk, das nicht nur einmal gelesen sein möchte.
Wursti schrieb:
Bzw. ein von mir modifiziertes Zitat meines Dekans:
"Die Logik ist in vielen Fällen besser als die Intuition, in allen Fällen mindestens genauso gut."
In Verknüpfung mit Dr. House:
"Klarheit ist immer besser als keine Klarheit."
Dagegen hält die Annahme, dass die Intuition grundsätzlich weiter entwickelt sei als die Logik bzw. ganz andere Fähigkeiten besitzt. Aber es gibt nur einen ganz kleinen Pool an Menschen, die zu Lebzeiten eine Intuition erlernt haben, die einer messerscharfen Logik überhaupt das Wasser reichen kann. Im obrig genannten Buch von Paramahansa Yogananda werden einige solche Menschen erwähnt - die Stufe ihrer geistiger Erwachung macht sie allerdings zu einer Rarität (in diesem Kulturbereich wurde und wird ein solcher Mensch gebräulicherweise als ein Heiliger oder Prophet bezeichnet).
Wursti schrieb:
Oder auf den Punkt:
Lass' dich nicht von Charisma über fehlende Vernunft hinwegtäuschen.

Im Grunde puzzelt sich der ganze Kram irgendwann von alleine zusammen, wenn man sich genug damit beschäftigt hat. Lehren von bestimmten Leuten zu folgen bzw. sie zu vertreten, wirft dich trainingstheoretisch viele Jahrzehnte zurück. Nämlich zurück in die Zeit der "Meisterlehren" (vgl. Hohman/Lames/Letzelter - Einführung in die Trainingswissenschaft). Da hat die Theorie nur sehr geringe Qualität.
Ich denke, dass schlussendlich nicht das ankam, was ich ursprünglich ausdrücken wollte. Natürlich vertrete ich Lehren, die ich nicht widerlegen kann und die für mich funktionieren, genau aus dem Grund, weil ich keinen Grund habe, ihnen zu widersprechen, so lange sie mich in der praktischen Anwendung (im Gegensatz zur widerlegbaren Theorie) nicht enttäuschen. Das habe ich vergessen zu erwähnen. Wenn ich jedoch mit einer interessanten Theorie konfrontiert werden und sie nicht falsifizieren kann, bleibt sie für mich auch bis zu diesem Zeitpunkt eine Wahrheit für sich - ein Forscher, der sich mit einer Theorie beschäftig hat wird vermutlich von deren Inhalt mehr verstehen als ich. Sollte ich - aufgrund erweiterten Wissens oder anderer Faktoren - jedoch einen Fehler in der Logik des Wissenschaftlers finden bzw. diese überhaupt widerlegen können (durch die Zusammensetzung anderslautender Theorien), werde ich an dieser Theorie nicht festhalten, so charismatisch der Urheber auch sein mag und so sehr er mich ursprünglich auch beeindruckte.

Einen 'Meisterkult' halte ich für eine fehlgeleitete Angelegenheit. Dieser Kult wird in der Autobiographie eines Yogi auch sehr gut illustriert, wobei er in der dortigen Form in Ordnung geht - ein Guru, der seinen Schüler zur Erwachung führt und sie so von seiner Leitung emanzipiert (statt sie an ihn zu binden, wie das moderne Pseudo-Gurus gerne tun).
Die Aussage, jemand müsse reichlich Carbs essen, weil er die vererbte Muskelfaserverteilung nicht verändern könne, gefällt mir eigentlich nicht so sehr. Ich glaube halt gerne, dass man in seinem Leben sehr viel verändern kann. Gibt ja schon genug, was ich akzeptieren muss (Alter, Geschlecht, Haut- und Augenfarbe, Körperbau usw.) Nicht, dass mich hier jetzt jemand falsch versteht: Ich bin ganz zufrieden mit den Gegebenheiten, da ist nix verkehrt oder prinzipiell schlecht dran.
Ich muss auch dieses Aussage meinerseits verfeinern. Es ging dabei um eine vorhandene Dominanz, nicht darum, dass diese Dominanz in Stein gemeißelt ist. forti hat bereits richtigerweise zwei Dinge erwähnt:

Morphing
Der Muskel kann umgewandelt werden. Von Typ I in Typ II, da stimme ich forti zu. Die Gegenentwicklung wird allerdings von Ori als nicht möglich bezeichnet - da es sich beim Muskeltyp II um einen primitiveren Typ handle als bei Typ I. Die Quelle dazu muss ich mir noch einmal zu Gemüte führen, hier stehe ich auf dünnem Eis. Ich würde mich über eine Abschrift der entsprechenden Quelle für die Konversion von Typ II in Typ I freuen, um es besser zu verstehen.

Kraft durch Innervation
Innervation ist die mächtigste Determinante für die verfügbare Kraft im Muskel, da die meisten Menschen ihre Muskeln nur partiell einsetzen können. Wer seinen Muskel stark verschaltet, ermöglicht ihm Ausreizung des Potentials und damit entscheidend größere Kraftentwicklung. Das Trainingsziel sollte also nicht nur Hypertrophie, sondern auch Koordination lauten, die mit der Innervation korreliert.
bedee schrieb:
Bücher von Reis und Orimekler hab ich jetzt mit Absicht noch nicht gelesen. Ich befürchte, dass mich deren Bücher zu sehr in ein Schüler-Meister Verhältnis bringen, was ich so nicht möchte (wie es Wursti schon erwähnt hat). Tsatsouline hab ich mir mal überlegt, aber wenn der mit "fuck of chickens" um sich schmeißt, kann er mir grade gestohlen bleiben. Die russische Trainingskultur finde ich aber denoch interessant und ich werde mich, wenn ich mit meinem aktuellen Bücherstapel durch bin, auch mal in diese Richtung informieren.
Meine Gedanken zum Schüler-Meister-Verhältnis habe ich weiter oben erläutert. Ich halte nichts davon, sich an den Meister zu binden (auch wenn man mir attestieren könnte, dass ich ein 'Apostel' von entweder Ori Hofmekler oder Jürgen Reis bin, so oft ich die beiden als Quelle anführe - und doch verwende ich nur einen Teil ihrer Prinzipien und nehme mir den Rest aus anderen Quellen - eine Zusammenstückelung, die ganz zu meinen Zielen passt).
bedee schrieb:
In einem anderen Forum hat auch mal jemand gesagt, dass ein guter Trainer nicht unbedingt selber gut sein/gut aussehen muss. Und dass ein Top-Athlet nicht unbedingt ein guter Trainer ist. Ich habe allerdings auch etwas Schwierigkeiten, Trainings- und Ernährungstipps von jemandem anzunehmen, dem der Bauch über den Hosenbund hängt.
Meine Meinung ist, dass es hier zwei Faktoren gibt.

Authentizität
Nur jemand, der seine Lehren lebt, kann sie auch authentisch weiter geben. Nur jemand, der auch das praktiziert, was er predigt, kann von sich behaupten, sich damit auszukennen und lebendiges Wissen zu vermitteln. Ärzte mit Übergewicht, die Ernährungstipps abgeben sind für mich genauso grenzwertig wie Trainer, die weder trainiert aussehen noch jemals beim Training beobachtet werden können.

Lehrfähigkeit
Die Fähigkeiten gut zu lernen und zu lehren machen einen guten Lehrer aus. Wer die Authentizität erfüllt und fähig ist, Wissen so weiter zu geben, dass für den Schüler Wissen schafft (wie Wursti das erwähnt hat), dann hat er seinen selbsterkorenen Lehrauftrag erfüllt. Der Schüler soll sich unter seiner Leitung auf ein Level entwickeln können, das das seine zumindest erreicht.
bedee schrieb:
Das stimmt so nicht, ich kann eigentlich ganz gut ohne. Oder sagen wir mal, mit relativ wenig Carbs. Ich hab mal für 12 Wochen eine modifizierte Kirsch-Diät gemacht, von der man ja sagt, das sei der kalte Entzug in Punkto Kohlenhydrate. Modifiziert in dem Sinne, dass ich mir so 3-4 Stücke Obst pro Woche gegönnt habe und auch mal ein paar Löffel Joghurt pro Tag. Obst und Milchprodukte wären ja sonst ganz verboten.
Dann brauchst du sie wirklich nicht in dem Umfang, keine Frage. Ich habe das damals missverstanden.
bedee schrieb:
Die ganzen 12 Wochen hab ich davon geträumt, dass ich nach dem Termin einen Teller Pasta verdrücke, wo die Nudeln links und rechts runterhängen. Als dann der bewusste Tag kam hab ich meinen Bauch befragt. Und siehe da, es wurde ein Teller Bohnen mit nem Stück Hühnchen drauf, ich hatte gar keine Lust auf Nudeln. Und ein paar Tage später das Stück Marmorkuchen aus eigener Produktion war ja sowas von bäbbsüß, richtig eklig.
Eine interessante Erfahrung.
bedee schrieb:
Meiner Ansicht nach sind ja "Diäten" sowieso weniger zum Abnehmen da, sondern eher dazu, sich von Geschmacksverirrungen zu befreien und ein anderes Ernährungsverhalten einzuüben.
Die dich in dieser Annahme stark bestätigt. Ich kann das im Übrigen nur mit unterstreichen. Wenn ich anders und bewusster esse, entwickle ich auch einen anderen Zugang zu gewissen Lebensmitteln. Kuchen ist mir beispielsweise mittlerweile auch meist zu süß. Manches Obst zu intensiv. Und mancher Käse einfach zu salzig.
bedee schrieb:
Warum ich jetzt dann nicht ganz Low Carb lebe? Nun, ich halte nichts davon, einen der Hauptnährstoffe zu verteufeln. Es gab ja auch schon mal einen Low Fat Hype, und fettarmes Essen macht mir definitiv ein noch dünneres Fell (Haut und Nerven), als ich sie eh schon habe.
Ebenfalls korrekt. Ich halte nichts davon, einen der Makronährstoffe zu streichen. Erstens ist Fett nicht für jeden ein optimaler Treibstoff und zweitens wirken Kohlenhydrate strategisch antikatabol und Kohlenhydrat-Entzug macht nicht gerade glücklich - ist auch nicht notwendig.
Ich würde jedoch auf die Quellen achten. Lieber Obst als Pasta, wenn es nach meiner Meinung geht.
bedee schrieb:
Bisher war es jedes Jahr so, dass ich bis Weihnachten fleißig zugespeckt habe und danach das Gewicht wieder verloren habe. Die jährlichen Schwankungen bewegen sich im Rahmen von ca. 3 kg, mein Tiefstgewicht habe ich immer so im Juli/August vor dem Urlaub.
Das wäre ein Beleg der Existenz eines Körpergewichts-Setpoints, den man relativ leicht wieder erreicht (weiter nach unten geht es allerdings selten).
bedee schrieb:
Ich hab mir auch schon überlegt, woran das liegen könnte. Eine Art körperliches Bedürfnis oder nur die Tatsache, dass Lebkuchen und Plätzchen so allgegenwärtig sind?
Meine Meinung: Die Omnipräsenz von Leckereien macht sie gefährlich. Alle Jahre wieder esse auch ich viele Kekse und bin sündig - obwohl ich nichts davon wirklich brauche und es mich weder glücklich macht. Lecker ist es allemal - aber noch besser schmecken dieses zuckrigen Delikatessen allerdings, wenn man sie sehr bewusst in Maßen genießt. Dann wirken einige davon allerdings schnell sehr überzuckert - und nicht mehr gut. Auch eine Art und Weise zu eruieren, ob man Weihnachtsgebäck wirklich mag.
bedee schrieb:
Um das herauszufinden, muss ich wohl wirklich einen Selbstversuch starten. Damit könnte übernächste Woche nach meinem Zahnrzttermin anfangen, da ich ja dann auch zu keinem Lauf mehr verpflichtet bin. So um die 2 kg Fett könnten weg bis Weihnachten, hab ich mir gedacht.
Was möchtest du hier genau testen?
bedee schrieb:
Es wäre wesentlich einfacher, wenn ich die ungeliebten Lebensmittel ganz aus meiner Reichweite verbannen könnte. Aber ich hab das Zeug ja immer in der Hand, beim Einkaufen und Kochen. Und ihr solltet mal sehen, was meine Kollegen im Geschäft immer so auftischen: Die bauen ein ganzes Buffet auf mit Süßigkeiten, Keksen und Kuchen und halten mir immer auch noch die Teilchen vor die Nase. Ich räum das Zeugs dann immer in den Schrank, das sieht im Büro ja aus wie beim Konditor und der Chef bzw. unsere Kunden sollten eigentlich denken, dass gearbeitet wird und nicht nur Kaffee getrunken.
[img97]
Wenn viel vorhanden ist, ist es schon einmal einen Grad schwieriger. Aber nicht umöglich deswegen. Es wird auch hier bei mir zu Hause oft etwas aufgetischt, das ich nicht essen sollte, aber ich eigentlich früher sehr gern gegessen habe - Kuchen und andere KH-Fett-Kombinationen. Mittlerweile taxiere ich dieses Dinge nur noch leicht und esse lieber meinen Obstsalat oder ein wenig Quark. Ich weiß, was mein Körper braucht und habe mich deutlich von meiner 'Sucht' losgelöst. Wenn ich allerdings bewusst Kuchen essen möchte, greife ich bewusst zu. Wenn ich bewusst ein Blech Kuchen vernichte, dann ist das halt so. Auf die lange Sicht gesehen ist es kein Beinbruch.

So viel zu meinen Gedanken.

Liebe Grüße
ishina
 

bedee

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Das Training KW 43 ist schnell erzählt:
0,nix

Dass ich nach dem geplanten Zahnarzttermin den einen oder anderen sportfreien Tag brauchen würde, war mir ja vorher schon klar. Dass ich mir aber dazu auch noch eine passable Erkältung einfangen würde, war so nicht geplant. Und darum war ich auch ein braves bedee und hab die ganze Woche pausiert. Ersäufe mich in Tee und bin ansonsten recht ungnädig, mir fehlt halt mein Anti-Frust-Programm.

Mal sehen, wann ich wieder weitermache. Das entscheide ich kurzfristig, vielleicht wache ich ja demnächst eines Morgens auf und fühle mich wie neu.....
 

ishina

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Es ist zwar nur ein schlichtes 'Gute Besserung!', aber ich hoffe, dass es die gewünschte Wirkung tut!

Auf dass du bald wieder auf den Beinen bist.

Liebe Grüße
ishina
 

bedee

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Training KW 44:

Montag, 27.10.08:
Sportfrei

Dienstag, 28.10.08:
Sportfrei

Mittwoch, 29,10,08:
45 min Ergometer (20,6 km, Stufe 2 mit 80-100U/min)

Donnerstag, 30.10.08:
KT, Stufe 2 der NROL4W, Workout A3, 45 min:

Front-KB-Pushpress-Kombi, 22,5 kg: 2x10 Wh

Step-Up mit 5kg KH: 2x10 WH
vorgebeugtes KH-Rudern auf einem Bein, 5kg: 2x10 Wh

Ausfallschritt, hinteres Bein auf Step, 5 kg KH: 2x10
Liegestütz, BW: 2x10

Plank: 2x90 sec
Rotation im Liegen, 5kg-Gewichtsscheibe: 2x10 Wh

Nach der langen Pause konnte ich die Gewichte wider Erwarten halten, bin aber bei den LS furchtbar eingebrochen: Normale Variante mit Ablegen.

Verein:
ca. 1 Stunde Medizinbälle (1-4 kg) an die Wände schmeißen.
Mann, bin ich schlecht was explosive Bewegungen anbetrifft. Wurde aber im Verlauf der Stunde deutlich besser. Den Medizinball dann wieder aufzufangen, wenn der von der Wand zurückkommt, hats wirklich in sich. Diese Stunde ergab dann auch nen feinen MK (so zwiscehn Schulter und Brust in Höhe der Achselhöhle)

Freitag, 31.10.08:
der erste Lauf seit dem HM:
7,8 km @6:16

Samstag, 1.11.08:
Sportfrei
Merke: Nicht so lange rumtrödeln sonst ist der Tag auf einmal vorbei und die geplante TE immer noch nicht gebacken

Sonntag, 2.11.08:
45 min Egometer (23 km, Stufe 2 bei ca. 100 U/min

KT, Stufe 2 der NROL4W, Workout B3, 60 min:
Kreuzheben vom Step, weiter Griff, 32,5kg: 2x10 Wh

Bulgarian Split-Squat, 10kg: 2x10 Wh
Chin-ups mit Hochspringen: 2x10 Wh gestückelt(4-3-3)

Ausfallschritt rückwärts vom Step mit KH, 7,5 kg: 2x10 Wh
KH-Snatch aus Bauchlage auf Schrägbank 2,5 kg: 2x10 Wh

Crunch auf Ball, 10 kg: 2x10 Wh
Beckenheben: 2x10 Wh
Seitl. Crunch: 2x10 WH

Cobra: 2x90 sec

15 Minuten Intervalltraining auf Ergometer:
3Min Warmup-4x1min Intervall mit 2 min locker- 2 Min Cooldown


Fazit:

Bin wieder dabei und voll motiviert.
Vor allem das Training beim Verein ist spannend. Nächstes Mal den Spezialisten fürs Reissen anbaggern, der hat mal bei den Gewichthebern trainiert :scool:
 
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