AW: CrossFit 2014: Wendler, MetCons & Kettlebells
grundsätzlich finde ich das schon große klasse, was ihr da aufzieht, denn sport in selbstorganisation zu realisieren ist für mich ein absolutes ideal.
für ein paar jahren habe ich das auch so gemacht: mit ein paar freunden habe ich ein boxtraining (leichtes sparring und gerätearbeit, sowie natürlich bwe-training) durchgezogen, wobei der einzige der zumindest zwei jahre botraining unter traineranleitung gemacht hat ich war. was dabei rausgekommen ist war sicherlich nicht die hohe schule des boxens, aber zumindest ein hocheffektives training, das relativ sicher war.
nun halte ich mir zugute, daß ich auch schon damals etliche jahre sporterfahrung mein eigen nennen konnte, aber es ist meiner ansicht nach schon enorm wichtig, daß man genau guckt und auch eine (selbst)ehrliche risikobewertung durchführt. lieber hier ein bisschen vorsichtiger sein, als hinterher lauter krüppel um sich zu haben.
wie
Solos schon ganz richtig angemerkt hat: übungen im ermüdungszustand sollten möglichst wenig anforderungen an koordinative korrektheit haben oder zumindest so ausgewählt sein, daß leichte schludrigkeiten sich nicht dermaßen gefährlich auswirken können, wie das nun mal mit gewichtheberübungen mit der langhantel leider zu befürchten ist. genau das ist eines der großen probleme von crossfit-training oder daran angelehnten aktivitäten. kleinere schludrigkeiten innerhalb eines bwe-zirkel sind einfach wesentlich verzeihlicher.
aber unterschätz da bloß auch nicht die kugelhanteln. es stimmt schon, daß dort wesentlich mehr varianz in den ausführungstechniken möglich und auch üblich ist, als beim langhantelgewichtheben, aber das liegt auch ein wenig daran, daß die kugeln häufig im high-rep bereich benutzt werden, während sich die gewichtheberübungen gerade so entwickelt haben wie sie heutzutage sind, weil sie genau auf das gegenteilige ziel ausgerichtet waren, nämlich
möglichst viel gewicht in einer wiederholung zu bewältigen. somit sind langhantel-gewichtheberübungen so ziemlich das ungeeignetste für viele wiederholungen und der damit einhergehenden ermüdung. aber kugelhanteln haben halt eine andere besonderheit, die das ganze schwierig macht, nämlich die einwirkenden fliehkräfte.
deswegen finde ich
sportsfreunds einwurf auch sehr treffend:
Sagt ihr den Personen im Nachhinein, dass die Gruppe für ihre derzeitige Technik/Stabi noch zu hochgegriffen war, wenn euch sowas auffällt? Das wäre find ich noch ein sehr wichtiger Punkt. (Mir ist natürlich auch klar, dass man die Leute bei Laune halten will.)
wenn einer dabei ist, der wirklich lernen möchte kannst du den natürlich auch gern mal auf die videoanalyse hier im forum aufmerksam machen. kann wirklich nicht schaden, auch wenn ein trainer vorort mindestens 10 mal besser wäre.
p.s.: ich habe mir die ganze geschichte mit dem training ja auch hauptsächlich als autodidakt in den letzten 25 jahren praxis und theorie angeeignet. das ist nichts schlechtes, sondern generell etwas ganz feines, aber es bringt halt auch gefahren mit sich. in der ganzen zeit habe ich etliche fehler gemacht und hoffentlich mittlerweile auch genügend daraus gelernt, aber das ist halt ein langer, steiniger weg. wenn ich mit meiner heutigen perspektive von vorne anfangen würde, so würde ich vieles anders machen. heutzutage gibt es mit dem internet noch viel möglichkeiten des fruchtbaren austausches. dementsprechend könnt ihr euch vielleicht so manchen irrweg ersparen...