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bedingungsloses grundeinkommen für alle?

MondayMassacre

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Ohne jetzt speziell diesen Artikel gelesen zu haben, ist das bedingungslose Grundeinkommen ein beispielloses Umverteilungskonzept, das ich nur unterstützen kann. Entgegen der derzeit speziell am neoliberalen Sektor verbreiteten Geisteshaltung des Konkurrenz-vor-Kooperations-Prinzips zeigen Beispiele höchster Heterogenität aus aller Herrenländer zu Krisen und nicht-Krisenzeiten eindeutig auf, dass Geld alleine kein Motivationsanreiz, sondern durch die krasse Ungleichverteilung sogar ganz gegenteilig eher ein Demotivationsfaktor ist.
Menschen, die in den Genuss einer ähnlichen Abfertigung (Krankengeld, Frühpension, Invalidenrente oder ähnliches) kommen, leiden meist unter Perspektivenverlust oder eben gesundheitlichen Gebrechen, die den gesunden Ehrgeiz eines jeden Menschen schwächen würden. Natürlich liegt jeder eine Zeit lang auf der faulen Haut - das hat er sich schließlich auch verdient, doch mir ist kein noch so "asozialer" Mensch bekannt, der seine Freude nicht aus einem (kreativ) schaffenden Prozess schöpfen würde. Ich gehe so weit, zu sagen, dass es die Natur des Menschen ist, sich in irgend einer Art konstruktiv in der Gesellschaft einzubringen. Es ist vielmehr ein Problem der Vermarktbarkeit, dass viele (und ich sage: die meisten!) Arbeiten heutzutage einfach keine Anerkennung finden. Die Menschengemeinschaft würde um ein vielfaches besser (d.h. friedlicher, fairer und ausgeglichener) dastehen, könnte sich jeder Mensch seinem Talent, seiner Muse widmen, müsste er sich nicht um sein Überleben Gedanken machen, das von einer völlig willkürlich definierten Metrik (Leistung) in einer noch viel willkürlicheren Einheit (Euro / Dollar) gemessen wird.

Abgesehen davon: Das Gros aller sozialen Probleme ist hausgemacht; im kapitalistischen System verwurzelt, ja eingebaut - oder wird dadurch verstärkt. Dass all diese Probleme mit monetärer Förderung zu lösen sind, ist klar: Wer sagt, diese Probleme sind mit Geld nicht lösbar, der akzeptiert das Scheitern des Kapitalismus. Wer sagt, diese Probleme sind mit Geld lösbar, will aber die Summen nicht locker machen, der macht sich an jedem sozialen Brennpunkt mitschuldig.

Wollen wir unser monetäres System beibehalten, führt meines Erachtens an einer Kapitalumverteilung im großen Stil kein Weg vorbei. Ob dies mit automatischer Entwertung passiert (Stichwort Geld mit Ablaufdatum), mit einer absoluten Vermögensobergrenze, mit Gemeinwohlökonomie oder dem bedingungslosem Grundeinkommen - so wie's jetzt läuft, kann es nicht weitergehen.
 
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königderberge

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Bin, natürlich, nicht mondays Meinung. ;D
Mal ganz davon abgesehen daß man praktisch für die blosse Existenz bezahlt werden soll, würden sich viele Arbeiten extrem verteuern, bestimmte Berufe haben es ja jetzt schon schwer Nachwuchs zu finden.
Davon abgesehen muss man, ausgehend aus empirischen Erfahrungen, davon ausgehen daß es auch Menschen geben wird die sich damit zufrieden geben oder es zumindest zeitweise tun und so den Anschluß an die Arbeitswelt verlieren. Rein logisch müssten sich je auskömmlicher das GE ist, desto mehr für dieses Lebensmodell entscheiden, das ist aber nur eine Hypothese, so wie das ganze Konstrukt.
Gerade Nachwuchs aus bildungsfernen Familien könnte darunter fallen.
Vieles was monday dem Kapitalismus in die Schuhe schiebt ist eigentlich dem menschlichen Verhalten geschuldet und hat mit Geld eigentlich nur rudimentär zu tun.
Was hindert uns denn daran auch Arbeiten und Tätigkeiten zu schätzen die ehrenamtlich sind? Warum haben Vereine dann Probleme wenn doch jeder sich in die Gesellschaft konstruktiv einbringen will, da müssten doch die Hartz IV Empfänger Schlange stehen. Die stehen allenfalls am Stehausschank rum.

Geld ist nur ein Mittel zum Konsum, damit lässt sich bei weiten nicht alles erklären oder gar lösen, zumindest nicht dauerhaft. Ich glaube man geht da von einem völlig falschen Menschenbild aus das so nicht existiert.

Wichtig finde ich zB daß wir für jeden eine Chance bieten wenn er sich ehrlich bemüht, natürlich wird nicht jeder Vorstandsvorsitzender werden, aber es sollte für ein bescheidenes Auskommen reichen.
Meine moderaten Vorschläge wären ein Anheben der Erbschaftssteuer um Kapitalakkumulationen, die volkswirtschaftlich schädlich sind, zu bremsen, sowie davon wegzukommen Arbeit monetär zu belasten und dafür die Konsumsteuern zu erhöhen.
Wer mehr verdient wird auch mehr ausgeben, was soll er sonst mit seinem Geld?
 

MondayMassacre

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Hi kdb, war klar, dass man sich in dem Thread trifft ;D

Du erinnerst mich (wenig verwunderlich) an manche Vertreter der Österreichischen Wirtschaftspartei ÖVP (Österreichische Volkspartei). Erst gestern haben sie zur Erleichterung vorgeschlagen, das erste Eigenheim solle doch bitteschön grunderwerbssteuerfrei sein. Und sie wollen auch den Wegfall der Mietvertragsvergebührung. Also ordentliche Erleichterungen im Bereich Wohnen. Nur: Das Geld um sich überhaupt Bauland zu kaufen muss man erst mal haben. Und das für das darauf zu bauende Haus sowieso. Und heute schreibst du etwas von Anheben der Erbschaftssteuer.
Wie kommt's, dass ihr Neoliberalen immer nur Erleichterungen haben wollt's für Leute, die bereits etwas (viel) besitzen? Wieso wird's immer billiger, je mehr man hat und wieso, um den liberalen Gedanken hervorzukehren, will niemand denjenigen Freiheiten zugestehen, die eh schon kaum was haben? Da ists, wo sichs im Neoliberalismus für mich einfach spießt. Ich kann diesem Gedankensprung einfach nicht folgen. Ich kapier diese Ideologie einfach nicht.

Geld ist heutzutage eine Lebensnotwendigkeit. Es gibt nichts, wofür man nicht Geld braucht. Nichts. Ja wenn es nach den Herrendamen in Brüssel ginge, läuft auch das Wasser bald nicht mehr einfach so irgendwo raus. Das heißt, Geld ist überlebensnotwendig und den Bezug von Geld leistungsabhängig zu machen ist ethisch fragwürdig. Dass mit Geld bis zur persönlichen Gesundheit alles kaufbar ist, und damit von einer überlebensnotwendigen, nicht gleichmäßig vorhandenen Resource grundlegend die Lebensqualität abhängt, verstößt gegen das Gleichheitsprinzip.
Vielleicht haben die Herrendamen in der EU schon so weit gedacht, als sie das Girokonto als lebensnotwendig bezeichneten, denn sie versäumen es, das darauf befindliche Geld, das eigentlich Wertvolle, in diese Erklärung mit einzubeziehen. Und da wir alle wissen, dass Geld leistungsbezogen ist, ist das Recht auf Überleben leistungsbezogen.
Leistungsbezogenes Überleben klingt nicht schlecht, aber ich wär dafür, die evolutionäre Auslese nicht in die Hände von Großkapitalisten zu geben.

Es wird immer Menschen geben, die das bestehende System ausnutzen. Das ist nämlich ebenfalls eine Überlebensstrategie. Leistungsloses Grundeinkommen gibt es immerhin bereits für alle Menschen, die keiner gewöhnlichen Arbeit nachgehen, und das ist eine ganze Menge, bedenkt man, dass Geld Geld machen kann. Die Anzahl der "born rich" steigt ständig und auch deren Vorfahren können schon ganz easy von dem leben, was ihr Geld von selber erwirtschaftet. Der einzige Unterschied zwischen den "faulen" der Oberschicht und den "faulen" der Unterschicht ist das Auto, das sie fahren (wenn sie sich überhaupt eins leisten können, oder andererseits nicht schon mit dem Helikopter fliegen). Aber der wahre Unterschied liegt darin, dass das Eine erstrebenswert ist und das Andere nicht.

Desto höher das Grundeinkommen ist, desto mehr Leute werden sich auch dafür entscheiden, denn ab einem gewissen Punkt fragt man sich natürlich schon, wofür denn Arbeiten gehen? Wenn mir mein Job Spaß macht, dann arbeite ich auch gerne für ein Salär, dass gleich einem hypothetisch überhöhten GE ist. Weil wenn ich damit einen Dienst an der Allgemeinheit leisten kann, dann wieso nicht? Das GE ist als Einstiegshilfe konzipiert, nicht als Ausstiegsanreiz. Wer sich mehr leisten will als das, was er vom Staat bekommt, wieso sollte er nicht arbeiten gehen?
Es ist eins zu eins das selbe Prinzip wie heute, es ist die selbe Motivation arbeiten zu gehen und mehr zu verdienen wie heute - bloß startet man nicht mit null oder gar Schulden ins Spiel, sondern man kann sich auch mal auf die zerfledderte Couch im Substandardappartment fallen lassen, wenn man mal ne Pause machen will. Weil mehr wird man sich nicht leisten können. Aber weniger auch nicht.
Wie toll wäre dieses soziale Netz eigentlich? Man schmeiße dem Pöbel Moneten vor die Nase und er sehe zu, wie er damit überlebt. Da kann ich ja gleich den ganzen Arbeitslosenmarkt abschaffen! Ein selbstverwaltetes soziales Netz!

Was hindert uns denn daran auch Arbeiten und Tätigkeiten zu schätzen die ehrenamtlich sind? Warum haben Vereine dann Probleme wenn doch jeder sich in die Gesellschaft konstruktiv einbringen will, da müssten doch die Hartz IV Empfänger Schlange stehen. Die stehen allenfalls am Stehausschank rum.
Ich denke, du hast ein teilweise falsches Bild von der Gesellschaft. Viele, viele Menschen sind in Vereinen und Kollektiven ehrenamtlich tätig. Aus tatsächlich ideologischen Gründen arbeiten sie mehr Zeit freiwillig als bezahlt, um die Welt einen besseren Ort zu machen. Und die Leute derer, die sich das leisten können, ist verschwindend gering. Minus derer, die tatsächlich keine Zeit dafür haben (weil daheim vielleicht Kinder sind) und minus derer, die an einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach einer weiteren 50 Stunden-Woche gar nichts mehr schätzen können.
Deine Aussage über Barbesucher ist, gelinde gesagt, klassentheoretisch unterste Schublade. Die passt genauso ins Schwarze-Schafe-Muster wie meine Metapher vom seelenlosen Bankster. Und ich gehe jede Wette ein, dass es mit einem bedinungslosen Grundeinkommen weniger Säufer gibt als heute rücksichtslose Geschäftsleute. Wahrscheinlich werden letztere dann die Säufer sein.
 
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königderberge

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Hi kdb, war klar, dass man sich in dem Thread trifft ;D

Du erinnerst mich (wenig verwunderlich) an manche Vertreter der Österreichischen Wirtschaftspartei ÖVP (Österreichische Volkspartei). Erst gestern haben sie zur Erleichterung vorgeschlagen, das erste Eigenheim solle doch bitteschön grunderwerbssteuerfrei sein. Und sie wollen auch den Wegfall der Mietvertragsvergebührung. Also ordentliche Erleichterungen im Bereich Wohnen. Nur: Das Geld um sich überhaupt Bauland zu kaufen muss man erst mal haben. Und das für das darauf zu bauende Haus sowieso. Und heute schreibst du etwas von Anheben der Erbschaftssteuer.
Wie kommt's, dass ihr Neoliberalen immer nur Erleichterungen haben wollt's für Leute, die bereits etwas (viel) besitzen? Wieso wird's immer billiger, je mehr man hat und wieso, um den liberalen Gedanken hervorzukehren, will niemand denjenigen Freiheiten zugestehen, die eh schon kaum was haben? Da ists, wo sichs im Neoliberalismus für mich einfach spießt. Ich kann diesem Gedankensprung einfach nicht folgen. Ich kapier diese Ideologie einfach nicht.

Ganz einfach, weil die die was haben den Sozialstaat zum grössten Teil finanzieren und eben auch ein berechtigtes Interesse haben durch ihre Arbeit zu bescheidenem Wohlstand zu kommen, darum handelt es sich mMn bei selbstbewohnter Immobilie.
Ein Erbe ist etwas daß man unverschuldet ohne eigenes Zutun erhält, das ist einer der grössten Gründe für Ungleichheit in unserer Gesellschaft und wertet die eigenverantwortiche Leistung ab. Eine Volatilität in der Gesellschaft ist aber eine hohe Motivation und deshalb volkswirtschaftlich relevant, was hast Du gegen eine Anhebung von Schenkungs- und Erbschaftssteuer?


Geld ist heutzutage eine Lebensnotwendigkeit. Es gibt nichts, wofür man nicht Geld braucht. Nichts. Ja wenn es nach den Herrendamen in Brüssel ginge, läuft auch das Wasser bald nicht mehr einfach so irgendwo raus. Das heißt, Geld ist überlebensnotwendig und den Bezug von Geld leistungsabhängig zu machen ist ethisch fragwürdig. Dass mit Geld bis zur persönlichen Gesundheit alles kaufbar ist, und damit von einer überlebensnotwendigen, nicht gleichmäßig vorhandenen Resource grundlegend die Lebensqualität abhängt, verstößt gegen das Gleichheitsprinzip.
Vielleicht haben die Herrendamen in der EU schon so weit gedacht, als sie das Girokonto als lebensnotwendig bezeichneten, denn sie versäumen es, das darauf befindliche Geld, das eigentlich Wertvolle, in diese Erklärung mit einzubeziehen. Und da wir alle wissen, dass Geld leistungsbezogen ist, ist das Recht auf Überleben leistungsbezogen.
Leistungsbezogenes Überleben klingt nicht schlecht, aber ich wär dafür, die evolutionäre Auslese nicht in die Hände von Großkapitalisten zu geben.

Klar ist Geld wichtig, aber wie wichtig bestimmen wir selbst, es geht auch mit bedeutend weniger wenn man wirklich will.
Leben ohne Geld: Gegen die Verschwendung von Lebensmittelresten - Stern TV | STERN.DE
Du wetterst gegen das kapitalistische System, nimmst aber das daraus erwirtschaftete Geld. ???


Es wird immer Menschen geben, die das bestehende System ausnutzen. Das ist nämlich ebenfalls eine Überlebensstrategie. Leistungsloses Grundeinkommen gibt es immerhin bereits für alle Menschen, die keiner gewöhnlichen Arbeit nachgehen, und das ist eine ganze Menge, bedenkt man, dass Geld Geld machen kann. Die Anzahl der "born rich" steigt ständig und auch deren Vorfahren können schon ganz easy von dem leben, was ihr Geld von selber erwirtschaftet. Der einzige Unterschied zwischen den "faulen" der Oberschicht und den "faulen" der Unterschicht ist das Auto, das sie fahren (wenn sie sich überhaupt eins leisten können, oder andererseits nicht schon mit dem Helikopter fliegen). Aber der wahre Unterschied liegt darin, dass das Eine erstrebenswert ist und das Andere nicht.

Etwas unfairer Vergleich, denn zumindest muss irgendwer ja diesen Reichtum angehäuft haben, ausserdem erwirtschaftet dein Geld momentan sehr wenig wenn Du Dir die Zinssätze ansiehst, da muss man dann schon ein gewisses Mass an Engagement und Risiko mitbringen um erkleckliche Renditen zu erzielen. Wenn Du nicht aufpasst ist dein Vermögen in ein paar Jahren eher weniger wert. (finanzielle Repression)
Entgegenwirken könnte solchen "Missständen" eine Erhöhung der Erbschaftssteuer


Desto höher das Grundeinkommen ist, desto mehr Leute werden sich auch dafür entscheiden, denn ab einem gewissen Punkt fragt man sich natürlich schon, wofür denn Arbeiten gehen? Wenn mir mein Job Spaß macht, dann arbeite ich auch gerne...

Und wenn nicht, wer soll die ungeliebteren Tätigkeiten machen? Oderkostet mich dann meine Putzfrau 50€/h?


Ich denke, du hast ein teilweise falsches Bild von der Gesellschaft. Viele, viele Menschen sind in Vereinen und Kollektiven ehrenamtlich tätig. Aus tatsächlich ideologischen Gründen arbeiten sie mehr Zeit freiwillig als bezahlt, um die Welt einen besseren Ort zu machen. Und die Leute derer, die sich das leisten können, ist verschwindend gering. Minus derer, die tatsächlich keine Zeit dafür haben (weil daheim vielleicht Kinder sind) und minus derer, die an einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach einer weiteren 50 Stunden-Woche gar nichts mehr schätzen können.

Ja, Du hast recht, es sind schon einige ehrenamtlich engagiert, aber wer ist das?
Im Regelfall doch Menschen die auch sonst was auf die Reihe kriegen, aber die die Zeit dazu hätten und von der Gesellschaft unterstützt werden findest Du da eher selten.
Wenn Du mal in soziale Brennpunkte kommst wirst Du feststellen daß dort vieles sehr heruntergekommen ist, warum schaffen es die nicht ihr Zeug in Ordnung zu halten und zumindest ihrem Umfeld für etwas mehr Wohlbefinden zu sorgen?
Das kapier ich einfach nicht.
 

MondayMassacre

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Ganz einfach, weil die die was haben den Sozialstaat zum grössten Teil finanzieren und eben auch ein berechtigtes Interesse haben durch ihre Arbeit zu bescheidenem Wohlstand zu kommen, darum handelt es sich mMn bei selbstbewohnter Immobilie.
Und wo bleibt da die Proportionalität? Ich meine, der zumutbare Beitrag zum Sozialstaat liegt bei höherem Einkommen sicher höher als er ist. Viel höher.
Wenn jemand mit (Hausnummer) 2.000 € Netto 43% seines Bruttoeinkommens weggeben soll, warum soll dann nicht jemand mit 20.000 Netto (Hausnummer) 73% seines Bruttoeinkommens weggeben? Lebt er dann nicht mehr besser als der mit einem Zehntel seines Einkommens? Weil ein Lehrmeister verdient auch netto mehr als sein Lehrbub, obwohl er höher besteuert wird. Aber ein Manager soll mehr verdienen und dann auch noch dazu (proportional) weniger davon abgeben als der Lehrmeister?
Der Steuersatz ist immer relativ zum Einkommen - bis zu einem gewissen Punkt. Ab da wird er einfach nicht mehr mehr. Da bleibt die Abgabe bei 50% stehen. Eine völlig willkürlich und gegen die bis dahin geltenden Regeln gezogene Grenze. Und was ist mit Kapitalerträgen? Wie weit werden die steuerlich erfasst? Und aber viel wichtiger: Was ist mit all den Unternehmen, den Konzernen, den Stiftungen?
Irgendwann hat Einkommen aufgehört, Einkommen zu sein. Irgendwann wars einfach nur mehr (defacto) steuerfreier Zufluss zum Konto.
Ja sicher haben die mit selbsterarbeitetem Kapital das Interesse, ihren Wohlstand zu genießen. Aber sie haben nicht nur das Interesse, sie haben auch die Möglichkeit. Und ein bedingungsloses Grundeinkommen wird an dieser Möglichkeit nichts ändern. Genausowenig wie ein höherer Steuersatz auf höhere Einkommen.


Ein Erbe ist etwas daß man unverschuldet ohne eigenes Zutun erhält, das ist einer der grössten Gründe für Ungleichheit in unserer Gesellschaft und wertet die eigenverantwortiche Leistung ab. Eine Volatilität in der Gesellschaft ist aber eine hohe Motivation und deshalb volkswirtschaftlich relevant, was hast Du gegen eine Anhebung von Schenkungs- und Erbschaftssteuer?
Alles. Ich bin gegen Erbschaft generell und bei Schenkungen für einen Freibetrag. Darüber darf nix geschenkt werden. Soll heißen, ja, ich schenk dir schnell ein paar tausend, weil dus brauchst, aber ich kann nicht kurz vor meinem Tod all meinen Verwandten zehntausende Euronen "schenken".


Klar ist Geld wichtig, aber wie wichtig bestimmen wir selbst, es geht auch mit bedeutend weniger wenn man wirklich will.
Leben ohne Geld: Gegen die Verschwendung von Lebensmittelresten - Stern TV | STERN.DE
Du wetterst gegen das kapitalistische System, nimmst aber das daraus erwirtschaftete Geld. ???
Ja natürlich! Ich (und die EU!) habe ja bereits oben erklärt, dass Geld überlebensnotwendig ist. Warum soll ichs nicht nehmen MÜSSEN?
Ach ja, der Dumpstern (bei uns in AT heißt das Dumpstern, nicht Containern)... ja, tu ich eh. Aber es geht halt immer nur so viel.


Und wenn nicht, wer soll die ungeliebteren Tätigkeiten machen? Oderkostet mich dann meine Putzfrau 50€/h?
Denk mal mit mir mit, vielleicht hab ich ja irgendwo einen Fehler in meinem Modell:
Nehmen wir an, das Grundeinkommen ist gestaffelt, ähnlich den heutigen Steuersätzen. Bis zu einem regulären Einkommen durch Arbeit (selbst- oder unselbstständig) wird das Grundeinkommen in voller Höhe ausgezahlt. Dann beginnt die Staffelung, bis zu, sagen wir einmal 1.500 Euro. Wer 1.499 verdient, der bekommt noch 3 Cent vom Staat dazu. Wer 1.000 verdient, der bekommt 300 Dazu. Oder irgend so was. Keine Ahnung. Aber weißt du was ich mein? Wer in seinem Leben mehr als 1.500 Euro pro Monat zur Verfügung haben will, der muss einem Beruf mit (Aus)Bildungsanspruch nachgehen. Und wer mehr als (ich sag mal) 850 Euro pro Monat zur Verfügung haben will, der muss überhaupt mal seinen Arsch von der Couch bewegen. Ist irgendwie wie ein Taschengeld.
Was hätte das für Auswirkungen? Nun, die arme, alte Putzfrau, die in allen Beispielen immer herhalten muss, geht nur mehr 10 Stunden die Wochen putzen und überlässt die restlichen Stunden ihrer auch alten, aber noch viel ärmeren Putzfraufreundin, weil die will sich noch ein bisschen Kohle dazuverdienen, hatte aber bis jetzt keine Möglichkeit, weil alle Posten besetzt waren. Und das eine frustrierte postpubertierende Mädchen, dass mit 22 immer noch ohne Ausbildung bei ihren Eltern hockt, weil sie sichs nicht leisten kann, auszuziehen, und dort zuhause ob mangelnder Freiheiten langsam verrückt wird, das zieht jetzt in eine schicke Altbau-WG mit drei ihrer ebenfalls postpubertierenden, von der Unselbstständigkeit frustrierten Freundinnen. Und dann waren da noch die Heerscharen an Polizisten, die tagtäglich mit Bettelbeschwerden, Taschendiebstählen und sonstigen Kleinstdelikten konfrontiert waren auf einmal alle auf der Hetz nach den echten Großverbrechern, weil die kleinen Unsinnigkeiten auf ein Minimum zurückgegangen sind. Und vielleicht ist dann der eine abgefuckte Typ, der immer durch die Nachbarschaft streunt, dann kein sozialer Abschaum und potentieller Einbrecher, sondern ein Typ, der eigentlich Hilfe braucht. Weil Kohle hat er ja, welche Probleme sollte er sonst haben? Und die Feierabendsäufer brauchen sich auch nicht mehr besaufen, weil zuhause keine Frau wartet, die ihrer Meinung nach von ihnen enttäuscht ist, weil sie nicht genug Kohle nachhause bringen, sondern können nachhause gehen und ihre Familie genießen. Und überhaupt wären alle voll entspannt und cool, weil sie plötzlich den unterschwelligen Stress nicht mehr haben, krampfhaft ein paar Cent zu erwirtschaften.
Na OK, man wird ja noch träumen dürfen.
Jedenfalls; Volkswirtschaftlich: Der Niedriglohnsektor wird forciert, was im Anbetracht der (sich, auch unabhängig von weiteren sozialen Anreizen, verschärfenden) Zuwanderungssituation vielleicht gar keine so schlechte Idee ist. Der Mittelstand wird nach unten offen, Prekarität defakto abgeschafft und mehr Kohle im Umlauf bedeutet mehr Kaufkraft. Mehr Kaufkraft bedeutet mehr Umsatz, mehr Umsatz ist gut und geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut. Eh schon wissen. Die Leute geben der Wirtschaft schon ganz von selber, was sie braucht. Irgendwann ist der Ball bei der Wirtschaft. Irgendwann muss sie den Leuten geben, was die brauchen.


Wenn Du mal in soziale Brennpunkte kommst wirst Du feststellen daß dort vieles sehr heruntergekommen ist, warum schaffen es die nicht ihr Zeug in Ordnung zu halten und zumindest ihrem Umfeld für etwas mehr Wohlbefinden zu sorgen?
Das kapier ich einfach nicht.
Das hab ich oben gemeint mit: Das eine ist verpönt und das andere erstrebenswert. Wenn der faule Sack auf einem üppig bezogenen Ledersofa in einem Dachappartment im 1. Wiener Gemeindebezirk vor dem 50"-Plasmaschirm herumhängt, dann ist das was tolles, wenn der faule Sack auf einem zerfetzten Sessel im "linken Beisl" um die Ecke herumlungert, dann ist das sozialer Abschaum.
Ich weiß ja nicht, wo Du herkommst, aber wer andere ihres Lebensstils kritisiert, der ist für mich der Asoziale.
 

königderberge

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Du hast vielleicht extreme Positionen, wenn Du wirklich was verändern willst musst Du kleine, verträgliche Schritte gehen.
Eine Erbschaftsteuer von 90-100% wirds sich nicht durchsetzen lassen, schließlich ist die Versorgung des Nachwuchses ein primäres Lebensziel.
"Meinem Kind solls später mal besser gehen" hast Du sowas schon mal gehört?

Der steuerliche Beitrag zum Gemeinwesen ist ja schon überproportional für Besserverdienende, apropos wer ist das überhaupt?
Warum soll der der eine Million p. M. Einkommen hat soviel bezahlen, weil ers kann? Der müsste ja praktisch für die letzten 100T 150% bezahlen nach deiner Rechnung. [img10]
Jeder hat einen Nutzen von einem funktionierenden Staat, also soll auch jeder was dazu beitragen, aber warum sollte jemand seine Firma weiter vergrössern wenn es ihm einkommensmässig nichts nutzt?
In Italien passiert sowas gerade, die schrotten ihre Industrie, zwar aus anderem Grund, aber ist ein Faktor für ihr wirtschaftliches Abrutschen.

Was mir bei deinem Modell nicht klar wird ist wer die Arbeiten machen soll die jetzt schon keiner machen will, wo doch anscheinend wirtschaftlicher Zwang da ist.
Ob die (Klein)Kriminalität wirklich weniger wird wage ich zu bezweifeln und die Säufer würden weiter saufen, egal welcher Schicht sie angehören.

Grundsätzlich könnte ich mir ein BGE Modell, wenn es richtig ausgestaltet ist, gut vorstellen, wenn ich mir allein die Bürokratie die damit entfällt ausrechne.
Allerdings muss Arbeit von Kosten befreit sein und der Konsum besteuert werden und dadurch ein eklatanter Einkommenssprung zur arbeitenden Bevölkerung hergestellt werden.
Fakt ist doch daß die Fleissigen ihr BGE finanzieren und das der Faulen gleich mit, also eigentlich alles wie gehabt, oder?
Irgendwie hab ich das Gefühl daß sich für mich nichts ändert, ich bleib immer Nettozahler. [img98]

Das hab ich oben gemeint mit: Das eine ist verpönt und das andere erstrebenswert. Wenn der faule Sack auf einem üppig bezogenen Ledersofa in einem Dachappartment im 1. Wiener Gemeindebezirk vor dem 50"-Plasmaschirm herumhängt, dann ist das was tolles, wenn der faule Sack auf einem zerfetzten Sessel im "linken Beisl" um die Ecke herumlungert, dann ist das sozialer Abschaum.
Ich weiß ja nicht, wo Du herkommst, aber wer andere ihres Lebensstils kritisiert, der ist für mich der Asoziale.

Ob das was Tolles ist sei dahingestellt, aber irgendwie schaffen es die "Faulen" in besseren Wohngegenden immer ihre Umgebung nicht runter zu wirtschaften, während es deren "Kollegen" in den Brennpunkten gelingt neue Anschaffungen binnen Wochenfrist zu vandalisieren, wie erklärst Du Dir das?

Sorry, aber das Recht zur Kritik nehm ich mir raus wenn ich schon dafür bezahle. Da wo ich herkomm heissts: "Wer zoid, schafft o!"
A propos Kritik, was ist denn deine Meinung zum fehlenden sozialen Engagement derer die alimentiert werden und eigentlich genug Zeit hätten?
 
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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Was mir bei deinem Modell nicht klar wird ist wer die Arbeiten machen soll die jetzt schon keiner machen will, wo doch anscheinend wirtschaftlicher Zwang da ist.
man sollte die leute nicht wirtschaftlich zwingen wc's zu putzen, sondern die arbeit angemessen bezahlen. für [angemessenen betrag einsetzen] € brutto/monat putze ich 40std/woche - freiwillig!
 

königderberge

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Löhne sind ja oft nicht willkürlich festgelegt sondern hängen davon ab ob sie sich auch erwirtschaften lassen, wenn ein Grossteil bereit wäre [angemessenen betrag einsetzen] € für den WC Besuch zu bezahlen wäre das sicher drin, warum beschleicht mich das dumpfe Gefühl daß Du dazu wohl nicht bereit wärst? ;D

Man kann Lohnniveau und Konsumgewohnheiten nicht unabhängig betrachten, das ist VWL Erstsemester.
 
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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Löhne sind ja oft nicht willkürlich festgelegt sondern hängen davon ab ob sie sich auch erwirtschaften lassen,
naja, in der dienstleistungsbranche ist schon viel willkür dabei. würden zb sämtliche friseuraloons ihre preise verdoppeln, könnten die angestellten mehr verdienen. aber da fehlt's an mut und organisation.

warum beschleicht mich das dumpfe Gefühl daß Du dazu wohl nicht bereit wärst? ;D
bitte keine spekulationen über meine darmentleerungsgewohnheiten[img96];D
 

königderberge

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

naja, in der dienstleistungsbranche ist schon viel willkür dabei. würden zb sämtliche friseuraloons ihre preise verdoppeln, könnten die angestellten mehr verdienen. aber da fehlt's an mut und organisation.

Ja, theoretisch, aber ich kenne jetzt schon einige die sich die Haare schwarz schneiden lassen, denkst Du das würde sich bessern?

Grundsätzlich bin ich für das bayrische Motto "leben und leben lassen", leider scheint das nicht mehr modern zu sein.

Brauch mich bloß mal hier im Forum umschaun wieviele in Mc Fit und Konsorten trainieren, da kann kein qualifizierter Trainer mehr sein Auskommen finden und dann im Forum kostenlose Beratung haben wollen. Aber für die eigene Arbeit kann der Lohn nicht hoch genug sein, weil man ist ja wichtig und/oder arbeitet hart. :mad:
 
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Gast

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Ja, theoretisch, aber ich kenne jetzt schon einige die sich die Haare schwarz schneiden lassen, denkst Du das würde sich bessern?

mit schwarzarbeit und schwarzgeld hat sich's sowieso bald in europa. bald liegt alle macht bei den banken:

Schweden schafft das Bargeld ab | Sein Redaktion

Brauch mich bloß mal hier im Forum umschaun wieviele in Mc Fit und Konsorten trainieren, da kann kein qualifizierter Trainer mehr sein auskommen finden
jetzt muss ich dir auch noch recht geben[img98].....;D
 

ishina

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Pluspunkte an kdb von mir für die Erwähnung des Umstands, dass in der Regel keine Bereitschaft da ist, als Konsument adäquate Preise zu bezahlen - sich dann aber über inadäquate Löhne zu mokieren.

Von außen betrachtet ist diese gesamtgesellschaftliche Janusköpfigkeit in höchstem Maße bizarr.
 

MondayMassacre

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Ja seid's ihr alle auf den Kopf gefallen?
Keine adäquaten Preise bezahlen wollen - geht's noch? Wer soll sich denn das leisten können ohne adäquate Löhne? Grad du Simon, ausgerechnet, mit einem kleinen Kind; Du solltest doch am Besten wissen, dass so eine Jungfamilie nicht die besten finanziellen Aussichten hat.
Wer von euch hat Erfahrung mit den Mietpreisen in den sogenannten Problemvierteln? Wer von euch hat sich schon mal ne Miete nicht leisten können? Und dann noch fordern, ja sollen die Leute doch ordentliche Preise bezahlen, bevor sie sich über schlechten Lohn aufregen. Bin ich da irgendwo angrennt, oder ist eure "Argumentation" von einem anderen Stern?

Und was soll der Blödsinn mit dem Forumsrat: Ja macht denn das hier nicht jeder gern? Wer sich auch nur einmal denkt, 'so ein Blödsinn, soll er sich doch selber Rat suchen, ich hab keinen Bock', der soll sich bitte nicht an diesem Forum beteiligen! Wird hier irgendjemand gezwungen 'Rat zu geben'? Soll das hier noch ne Bezahlplattform werden, oder was?

Leben und Leben lassen.. ja klar. So lang die einen so gut leben können, wie es ihnen nur passt und die anderen sich im Dreck suhlen dürfen. Leben ja eh, die Bastarde! Die haben ja nix besseres verdient! Sollen sich doch anstrengen, die Taugenichtse! Mann, wo seid ihr denn her? Der Traum vom sozialen Aufstieg war ausgeträumt, bevor er überhaupt begonnen hat!
So viel Realitätsferne von angeblich erwachsenen Menschen. Macht mich krank. Die ganze Gesellschaft ist verblendet.

Man kann Lohnniveau und Konsumgewohnheiten nicht unabhängig betrachten, das ist VWL Erstsemester.
Ja, richtig. nicht unabhängig voneinander. Mehr Lohn, mehr Kaufkraft. Das hab ich oben schon gesagt und das wird uns von allen Seiten eingebläut. Also: Mehr Lohn!

Ja, "mein Kind solls später mal besser haben"... und was ist mit den Kindern der anderen? So eine scheiss unmenschliche Heuchelei, da kommt mir das Gestrige noch Hoch. Und hinter mir die Sintflut. DAS ist die Mentalität heutzutage. So langs mir gut geht, kanns allen anderen scheisse gehn. Mann, euer Karma möcht ich nicht haben.

Und kdb... ein bisschen Denken schadet nicht: Von Besteuerung von über 100% hab ich nie geredet. Die kanns auch nicht geben. Es reicht eh, wenn bei einer Million Einkommen 90% versteuert werden. Was tut ein Mensch mit 100.000 Euro Nettoeinkommen pro Monat?

Sorry, aber das Recht zur Kritik nehm ich mir raus wenn ich schon dafür bezahle. Da wo ich herkomm heissts: "Wer zoid, schafft o!"
Ja genau. Da haben wir's. Genau darum ist die Gesellschaft beim Arsch. Weil Leute wie Du sich "das Recht rausnehmen", über das Leben anderer zu bestimmen. Weil du bezahlst das. Bist Du vielleicht größenwahnsinnig?

Verdammte Kacke. Eure Ideologie kotzt mich an.
 
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Mr.Wayne

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10. Oktober 2009
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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Ich denke mir schon immer, dass solche Grundsatzdiskussionen nicht hier her gehören. Macht nur die Stimmung unter den Leuten kaputt.
Generell möchte ich aber eines anmerken: Mich regt es tierisch auf, dass vornehmlich die linken Kandidaten auf Teufel komm raus nicht akzeptieren können, dass es Menschen TOTAL EGAL sein kann, wie es anderen Menschen geht. Wenn diese Menschen so denken hat man das zu akzeptieren. Wir sind ein Staat mit Freiheiten sowie Rechten und Pflichten. Letzteres wird insbesondere durch Finanzierung des bestehenden Sozialsystems geleistet und zwar so, wie es der Gesetzgeber es momentan festlegt. Bei Freiheiten fallen stets nur die fehlende Freiheit der Armen. Nie lese ich, dass die Reichen ebenfalls das Recht haben, das Schicksal anderer zu ignorieren. Und ganz klar, es hat eine gewisse Natürlichkeit nicht jedem Wesen seine Zuneigung bzw Aufmerksamkeit zu schenken, sondern eben denen die man kennt und mit denen man gesellschaftlich zu tun hat.

Ebenso können die Reichen akzeptieren, dass eben den Armen auch soviel gegeben wird, wie diese nötig haben. Wenn ich dran denke, was demletzt ein arabischer Ölmulti gemeint hat (" 2006 waren 30 Dollar/barrel gerechtfertigt, heute 100"), dann denke ich mir auch, dass der Kerl den Arsch offen hat. Umgekehrt ist der Milchpreis unterirdisch. Industrie und Wirtschaft an sich sind nicht die Bösen, sondern nur die einflussreichen Lobbyisten, bzw die Produzenten jener Güter, die man kaufen MUSS.

Generell sind extreme Positionen beider Art ziemlich fehl am Platz, da man jeweils mit Absicht die massive Benachteiligung einer Gruppe in Kauf nimmt (ja auch die Reichen sind eine Gruppe, deren Rechte man zu schützen hat. Wem etwas gehört, dem gehört etwas. Wir sind nicht im stalinischen Kommunismus, wo individuelles Eigentum verboten ist, und das ist sehr gut so.)

Letztlich sollte man jedem Menschen soviel geben, dass er leben kann ohne in extremer Not zu sein. Wer mehr sein will, muss mehr werden. Daher ist, um zurück zur Diskussion zu kommen, das BGE eine mMn sehr gute Möglichkeit dies zu gewährleisten. Dann sind die Menschen auch still, wenn es darum geht Hartz IV abhängige in einem Maße zu verunglimpfen, da jeder das gleiche Geld bekommt.

PS: Es stellt sich nicht die Frage, ob man 100k in einem Monat sinnvoll ausgeben kann. Sondern dass man, wenn man es verdient einfach zu haben hat. Wer etwas verdient, dem gehört es auch. Es regt sich auch keiner auf, wenn sich ein Kerl 30kg Eiweiß im Netz bestellt und der Rest 3 Tage auf die Lageraustockung warten muss. Hier fängt ganz einfach der Neid an, bzw die Enteignungswut.

PPS: es geht bei Projekten wie dem BGE nicht um die Schaffung absoluter Gerechtigkeit. Sondern es geht vorrangig immer darum, dass der Mensch, egal wie er im Leben steht ÜBERLEBEN kann. Nicht mehr. Menschen helfen Menschen so, dass diese auch Leben dürfen. Und hier ist definitiv auch die Grenze allen Altruismus erreicht. Gleichheit wäre ja ein Schrecken ohne Ende und wird beim besten Konzept nicht erreicht werden können.
 
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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Pluspunkte an kdb von mir für die Erwähnung des Umstands, dass in der Regel keine Bereitschaft da ist, als Konsument adäquate Preise zu bezahlen - sich dann aber über inadäquate Löhne zu mokieren.

aus konsumentensicht klappt daß nicht so ganz. man kann nicht mehr ausgeben als man hat. in d sind millionen gezwungen billigsten discounterfraß zu kaufen. wenn dann mal ein lebensmittelskandal ist, zucken die hohen herren mit den schultern und meinen der konsument sollte doch bitte über sein kaufverhalten steuern.
gleichzeitig wird der niedriglohnsektor ausgebaut, weil die arbeitslosenstatistik ja passen muss.

Ich denke mir schon immer, dass solche Grundsatzdiskussionen nicht hier her gehören. Macht nur die Stimmung unter den Leuten kaputt.
brauchst du ja nicht lesen/kommentieren.
 

Alarm

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Also ich denke das ein BGE...durchaus ein Instrument sein kann...die Wirtschaft an zu kurbeln,...faire Lebensbedingungen zu schaffen...und eine Förderung der kulturellen Entwicklung sein könnte.
Wer das System ausnutzen würde....????...die gleichen die es auch jetzt schon tun....!!! In der Hinsicht würde sich also nichts ändern.
Und wenn Menschen das tun können was sie tun wollen....nämlich Leben und dadurch auch konsumieren....was ist daran schlecht???
Das einzige was sich ändern würde...die Gesellschaft würde "Geld sparen"...wir bräuchten keine XXL Behörden Apparate um Sozialhilfe nach SGB-5, Hartz 4...Arbeitslosenhilfe und etc.peng peng zu verwalten und zu kontrollieren.
Die Kosten für sinnlose weiter und Fort Bildungs-massnahmen durch die Arge könnten eingespart werden.
Ein arbeitsunwilliger/unfähiger Mensch wird auch durch das 12. Bewerbungstraining und den 24. PC Kurs an einem "privaten " Bildungsträger der durch "unsere Steuern" finanziert wird...nicht vom Tellerwäscher zum Unternehmer.
Aber der Mensch der im Rahmen seiner Talente und Fähigkeiten...ohne Druck..etwas tun kann das er auch tun will...der kann possitiv und produktiv zur Gesellsschaft etwas beitragen.
Bis den
denkt nach-denkt weiter-denkt bis zu Ende
 

ishina

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Es mag sein, dass ich aus unüblich behüteten Zuständen entstamme, doch ich kaufe die Aussage, dass sich die Menschen heute nichts mehr leisten können, nicht. Vielmehr glaube ich, dass diese Unfähigkeit zum Konsum daher kommt, dass viele Dinge gekauft werden, die viel Geld kosten, aber keine Notwendigkeit besitzen.

Das mit dem "Discounterfraß" kaufe ich ebensowenig. Es mag sein, dass Menschen finanziell in einer prekären Situation leben. Doch es ist kein grundsätzlicher Mangel an Geld, sondern ein Mangel an Bildung, der die Menschen daran hindert, sich auch um wenig Geld gut zu ernähren. Ich kenne den Supermarkt gut und weiß, welche Dinge sättigend und günstig sind.

Eine Frage, die ich in den Raum stellen möchte, ist erneut diese: Warum sind die Löhne niedrig?
 

königderberge

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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Ja seid's ihr alle auf den Kopf gefallen?
Keine adäquaten Preise bezahlen wollen - geht's noch? Wer soll sich denn das leisten können ohne adäquate Löhne? Grad du Simon, ausgerechnet, mit einem kleinen Kind; Du solltest doch am Besten wissen, dass so eine Jungfamilie nicht die besten finanziellen Aussichten hat.
Wer von euch hat Erfahrung mit den Mietpreisen in den sogenannten Problemvierteln? Wer von euch hat sich schon mal ne Miete nicht leisten können? Und dann noch fordern, ja sollen die Leute doch ordentliche Preise bezahlen, bevor sie sich über schlechten Lohn aufregen. Bin ich da irgendwo angrennt, oder ist eure "Argumentation" von einem anderen Stern?

Ob nun die niedrigen Löhne schuld daran sind daß keine ordentlichen Preise bezahlt werden können oder die niedrigen Preise daran daß man keine höheren Löhne zahlen kann, ist die typische Henne/Ei Problematik.
Gegen die Lohntheorie spricht allerdings daß mit einer Erhöhung des Einkommens nicht automatisch die Bereitschaft da ist mehr Geld für das vorher billigere Produkt auszugeben, das spricht gegen das ökonomische Prinzip der Nutzenmaximierung.
Ich denke nicht daß die meisten Mc Fit Besucher sich nicht mehr leisten können, sie wollen einfach nicht mehr dafür ausgeben und ob davon ein Trainer leben kann ist ihnen schlicht egal.
Sehr viele Menschen könnten mehr bezahlen wenn sie denn wollen würden, Du sprichst von einer absoluten Randgruppe.
Ja ich kenne die Mietpreise in Problemvierteln, weil ich vor Jahren mal so ein renovierungsbedürftiges Objekt in solcher Gegend erwerben wollte.


Und was soll der Blödsinn mit dem Forumsrat: Ja macht denn das hier nicht jeder gern? Wer sich auch nur einmal denkt, 'so ein Blödsinn, soll er sich doch selber Rat suchen, ich hab keinen Bock', der soll sich bitte nicht an diesem Forum beteiligen! Wird hier irgendjemand gezwungen 'Rat zu geben'? Soll das hier noch ne Bezahlplattform werden, oder was?

Klar, alles am besten für lau, taurus, forti u. a. haben viel Zeit und Geld investiert um sich ihr Wissen anzueignen, dagegen ist nichts einzuwenden sich mal auszutauschen oder Tips zu geben, aber Trainingsplanerstellung und -betreuung? Da hat das web einfach seine Grenzen und das wäre eigentlich das Gebiet wo gute Trainer ein Auskommen haben sollten. Oder glaubst Du ein Arzt, Anwalt oder Steuerberater gibt Dir in einem Forum eine kostenlose umfassende Beratung. Sowas wertet diesen Beruf ab.


So viel Realitätsferne von angeblich erwachsenen Menschen. Macht mich krank. Die ganze Gesellschaft ist verblendet.

Schon erstaunlich daß immer die Menschen am meisten Ahnung haben wie es geht, die nichts zu melden haben. [img28]



Ja, richtig. nicht unabhängig voneinander. Mehr Lohn, mehr Kaufkraft. Das hab ich oben schon gesagt und das wird uns von allen Seiten eingebläut. Also: Mehr Lohn!

Und anstatt mehr zu bezahlen kaufen sich die Leute einfach mehr zu billigen Preisen, also solange erhöhen bis höhere Preise zustande kommen, die dann natürlich auch höhere Löhne notwendig machen, sowas nennt man Inflation.


Ja, "mein Kind solls später mal besser haben"... und was ist mit den Kindern der anderen? So eine scheiss unmenschliche Heuchelei, da kommt mir das Gestrige noch Hoch. Und hinter mir die Sintflut. DAS ist die Mentalität heutzutage. So langs mir gut geht, kanns allen anderen scheisse gehn.

Das ist für eine gesunde Familienstruktur ganz normal und bedingt noch lange nicht daß einem die Not Anderer nichts bedeutet.


Und kdb... ein bisschen Denken schadet nicht: Von Besteuerung von über 100% hab ich nie geredet. Die kanns auch nicht geben. Es reicht eh, wenn bei einer Million Einkommen 90% versteuert werden. Was tut ein Mensch mit 100.000 Euro Nettoeinkommen pro Monat?

Ein bißchen Benimm und Diskussionskultur schadet auch nicht, egal welcher Schicht man sich zugehörig fühlt.
Mal ganz davon abgesehen daß Dich nichts angeht was jemand mit seinem Geld tut, solange es nicht von Dir ist, ist das die Konsequenz aus deinem sozialistischen Denkweise, deinesgleichen will bestimmen was für einen anderen genug ist? Mit welchem Recht? Bist Du vielleicht größenwahnsinnig?


Ja genau. Da haben wir's. Genau darum ist die Gesellschaft beim Arsch. Weil Leute wie Du sich "das Recht rausnehmen", über das Leben anderer zu bestimmen. Weil du bezahlst das.

Nimmst Du Dir nicht auch das Recht über das Leben der "Reichen" zu bestimmen? Warum gestehst Du den Menschen nicht zu ihr Leben im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu leben? Nur weil andere das auch nicht können?

Was ist eigentlich mit deinem Argument daß sich jeder einbringen will und meine Antwort darauf?
A propos Kritik, was ist denn deine Meinung zum fehlenden sozialen Engagement derer die alimentiert werden und eigentlich genug Zeit hätten?
Warum gibt es Menschen die so gut wie gar nichts auf die Reihe kriegen? Ich wette da ist die Gesellschaft dran schuld.
 
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AW: bedingungsloses grundeinkommen für alle?

Es mag sein, dass ich aus unüblich behüteten Zuständen entstamme, doch ich kaufe die Aussage, dass sich die Menschen heute nichts mehr leisten können, nicht. Vielmehr glaube ich, dass diese Unfähigkeit zum Konsum daher kommt, dass viele Dinge gekauft werden, die viel Geld kosten, aber keine Notwendigkeit besitzen.
du wiedersprichst dir selbst. konsum ist konsum, völlig egal was gekauft wird. bedauerlicherweisekann man nur soviel verkonsumieren wie man an geldwert zur verfügung hat.
wird also schwierig als minijober die wirtschaft anzukurbeln...
 
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