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Was ist natural erreichbar?

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Dr_Frottee

Guest
AW: Was ist natural erreichbar?

Im vorfeld abschätzen kann man es nur schwierig. Wer ein gutes auge und Erfahrung im BB hat -- und damit mein ich nicht ein paar Monate sondern eher Jahrzehnte -- der wird mit einem Blick ganz grob Dein Potential abschätzen können. aber auch so jemand kann daneben liegen. Wer sich z.B. Jugenfotos von Kevin Levrone anschaut, hätte sicherlich nie gedacht, daß aus ihm mal einer der besten BB werden würde.

Trainier einfach sauber und gut, iß gut und schau Dir an, was passiert. Wenn Du schon bei einem BMI von 20-22 und weniger als 15% KFA startest und im ersten Jahr 5-8kg fettfreie Masse aufbaust, spricht das mMn für eine eher gute Genetik. Wenn du 3-5kg aufbaust eher für Durchschnitt und bei weniger als 3kg für schlechte Genetik.

Aber dafür mußt Du eben erstmal 1 Jahr am Eisen bleiben und sauber trainieren und gut essen.

Und mit 15 passiert mEn (und das sind jetzt 25 Jahre) eh noch nicht viel. Schau lieber, daß Du die nächsten 3-4 Jahre mit leichteren Gewichten im Kraftausdauerbereich 15-25RM arbeitest und Dir so eine gute Grundlage baust.

Mit 18-20 gehste dann mal zum Orthopäden und läßt ein röntgenbild anfertigen, anhand dessen der Arzt feststellen kann, ob Deine Wachstumsfugen schon geschlossen sind. Wenn ja, kannste "richtig" loslegen und schauen, was passiert.

Daher: Alles, was ich oben schrieb bezog sich auf ausgewachsene Menschen/Männer mit geschlossenen Wachstumsfugen.


Grüße
Doc
 

Eisenfresser

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AW: Was ist natural erreichbar?

...wobei ich das mit den Vorbilder gut verstehen kann, habe das auch immer so gemacht, ich hatte auch IMMER ein Foto/Vorbild im Kopf, dem ich nacheiferte,
um da so nah wie möglich ranzukommen...mach das immer noch so...

...das Komische ist, dass ich dem jeweils aktuellen Ziel nie sehr nahe kam, immer zu Zeiten wo sich dann die Prioritäten änderten,
kam ich einem ehem./alten Ziel plötzlich sehr nahe...

...meine Ziele wechselten in den letzten 20 Jahren häufig von einem Extrem ins nächste,
so strebte ich zeitweise sehr massige Körper an, mit wenig bis gar keiner Defintion,
um dann wieder extrem schlanke, durchtrainierte Körper (ala Brad Pitt in Troja/Fight Club) zu favorisieren...




...eins kann ich dir aber sagen, egal wie, JEDER kann einen Körper aufbauen oder abbauen, der dem Umfeld auffällt...:ssmile:...sprich nach Training aussieht...:scool:




Gruß Eisi
 

Wursti

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AW: Was ist natural erreichbar?

Diese ganze Genetikgeschichte ist ziemlich schlecht gerechtfertigter Scheiß. Die Studien von Pope und Kouri sind einfach Momentaufnahmen von historisch-kontingenten Sachverhalten. Wenn man sich einfach mal die Talentforschung reinzieht, ist der beste Prediktor für Erfolg in jedem Bereich die Anzahl der Übungsstunden und die Qualität der Übungsstunden.

Man sieht vielleicht ab und zu jemanden, der irgendwie für'n Arsch trainiert und trotzdem gut ist (ob stark oder muskulös). Man wird aber fast nie jemanden gesehen, der wirklich hart trainiert und dazu auch noch den richtigen Shit macht, der trotzdem schlecht bleibt. Genauso sieht man Leute, die schlecht sind, nur irgendeinen Scheiß machen.

Der zentrale Punkt, den die meisten Leute übersehen ist, dass sie überhaupt keine Vorstellung von Härte zu sich selbst haben. Sie haben ein zu schwaches Ego um mit niedrigen Gewichten zu üben, ein zu schwaches Ego um unvernünftig viel Gewicht aufzulegen. Sie denken, dass 1kg Quark pro Mahlzeit nicht zu schaffen ist. Ans Limit zu gehen ist einfach nicht genug.

comfort-learning-panic-zones-350w350h.png


Genug Leute verlassen nicht ihre Comfort Zone. Das sind diejenigen, die initial ein paar Veränderungen durchmachen, weil sie überhaupt etwas machen. Einige gehen in die Learning Zone. Das fühlt sich nicht gut an und die Leute wandeln diese Empfindungen gerne in Freude an sich auszupowern um. Wenn man wirklich gut werden will, verlässt man regelmäßig die Learning Zone nach außen hin weg. Man kann lernen in der Panic Zone klar zu kommen. Das macht es nicht wirklich angenehmer, aber es wird zu einem Verhalten und später dann zu einer Einstellung, deren Basis ich als notwendige Voraussetzung dafür sehe, wirklich gut zu werden. Empfindungen und Gedanken hier sind ganz andere: Man hat Angst, man fügt sich selbst Schmerzen zu um sich von anderem Schmerz abzulenken, man merkt, wie man allmählich wegdriftet und wandelt die Panik in Wut um. Man bringt sich an einen Punkt, an welchem einen der animalische, instinktive Teil in einem weiter trägt.

Naja, jetzt bin ich ins Labern gekommen.
 

Eisenfresser

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AW: Was ist natural erreichbar?

...oder kurz gesagt bzw. geschrieben...

Von NICHTS kommt NICHTS!!!
 

matten

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AW: Was ist natural erreichbar?

oder nochmal anders ausgedrückt:

  1. comfort zone: wenig ambitioniert
  2. learning zone: ambitioniert
  3. panic zone: sehr ambitioniert

was Wursti dargestellt hat ist aber eben auch nur ein modell, die übergänge sind fließend und der individuelle aufenthaltsort in diesem modell ist eben nicht unbedingt von dauer, sondern kann im laufe der zeit durchaus wechseln.

wenn ich mal das modell heranziehe und meine beobachtungen über all die jahre danach einordne, so habe ich sowohl leute gesehen, die nach 2 jahren panic zone später jahrzehnte lang in der comfort zone verbrachten als auch leute die nach jahren in der comfort zone irgendwann einen kick bekamen und sich zu anderen ufern aufmachten.
 

Eisenfresser

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AW: Was ist natural erreichbar?

oder nochmal anders ausgedrückt:

  1. comfort zone: wenig ambitioniert
  2. learning zone: ambitioniert
  3. panic zone: sehr ambitioniert

was Wursti dargestellt hat ist aber eben auch nur ein modell, die übergänge sind fließend und der individuelle aufenthaltsort in diesem modell ist eben nicht unbedingt von dauer, sondern kann im laufe der zeit durchaus wechseln.

wenn ich mal das modell heranziehe und meine beobachtungen über all die jahre danach einordne, so habe ich sowohl leute gesehen, die nach 2 jahren panic zone später jahrzehnte lang in der comfort zone verbrachten als auch leute die nach jahren in der comfort zone irgendwann einen kick bekamen und sich zu anderen ufern aufmachten.
...wobei ich auch denke bzw. überzeugt bin, dass der bzw. ein Wechsel zw. den unterschiedlichen Phasen sehr wichtig ist,
nach der 1 Schritt zurück-2 Schritte vor-Philosophie
 
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Dr_Frottee

Guest
AW: Was ist natural erreichbar?

Sorry Wursti, aber das halte ich persönlich für bullshit. -da sind wir doch wieder bei dem typischen "Du mußt vorne maximieren, um hinten zu maximieren", was die Leute eher kaputt macht als daß es sie weiterbringt. Eben weil der Körper kein linear funktionierendes System ist.

Und Genetik einfach so zu verleugnen ... das ist in meinen Augen lebensfremd, wenn nicht sogar Wahrnehmungsverzerrung bis Realitätsverleugnung.

Aber okay, sind nur zwei Meinungen und die Realität lacht vielleicht über beide. ;D
 

königderberge

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AW: Was ist natural erreichbar?

Ich denke daß die Genetik, oder nenn es körperliche Vorraussetzungen eine grosse Rolle spielen.
Ich streite nicht ab das bis zu einem hohen Niveau auch ein minder Talentierter durch Aufwand einiges wettmachen kann.
Aber irgendwann stösst Du auf jemanden der denselben Aufwand betreibt und einfach bessere Vorraussetzungen mitbringt.

Gerade beim Schönheitsideal hat der Ehrgeiz sehr schnell Grenzen.
Kann Dir aus meinem früheren Trainingsalltag sagen daß aus einem Normalmädel nunmal kein Model wird, weil die eben aufgrund ihrer körperlichen Vorzüge ausgewählt werden, da kann das Mädel mit Stampfwadel oder Cellulitis diäten und trainieren was es will.

Das gilt auch für den Sport, wer nicht sehr schnelle Fortschritte in einer Sportart macht kann sich gleich was anderes suchen weil im schlicht die Trainingszeit bis zum körperlichen Zenit zu kurz wird oder er findet sich mit Mittelmass ab.

Ich denke es wird eine der grossen Herausforderungen der Zukunft Begabungen möglichst früh zu erkennen und bestmöglich zu fördern.
Momentan sehe ich aber eher die Tendenz alles schön "gerecht" zu nivellieren. :smad:

Das Credo "Jeder kann alles schaffen" ist einfach Blödsinn.
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Was ist natural erreichbar?

^^naja, als bulshit würde ich das modell nicht bezeichnen, aber es ist zumindest in Wurstis darstellung geprägt von heroischer prosa. ;)

daß der aufenthalt in der modelleigenen panic zone auch mit gefahren einhergeht dürfte klar sein, denn sonst würde das ganze nicht mehr funzen und die "animalisch instinktiven anteile" könnten nicht mehr greifen. wenn wir uns aber herausragende leistungen in der geschichte anschauen, egal in welchem bereich, so können wir oftmals feststellen, daß diejenigen, die sie erbracht haben, dies oft nicht einfach durch einen als "normal" zu bezeichnen arbeitsaufwand erreicht haben, sondern sich mit einem großteil ihres wesens voll und ganz in die jeweilige aufgabe versetzt haben, wobei sie aber auch nicht selten vor die hunde gingen.

ich für meinen teil brauche das in bezug auf training nicht wirklich und bin voll und ganz damit zufrieden ambitioniert zu sein, mal mehr, mal weniger, aber eigentlich noch nie über längere zeiträume hinweg so wenig ambitioniert, als daß mich die comfort zone des modells zufrieden stellen könnte.

bezüglich genetik; klar spielt die eine rolle, eber eben auch eine rolle als rechtfertigung für zu wenig ambition. ;)
 
D

Dr_Frottee

Guest
AW: Was ist natural erreichbar?

Ich wollte mit meinem Post nur mal einen Kontrapunkt zu wurstis Aussage setzen:

wursti schrieb:
Diese ganze Genetikgeschichte ist ziemlich schlecht gerechtfertigter Scheiß.

Dr_Frottee schrieb:
Sorry Wursti, aber das halte ich persönlich für bullshit.

MMn ist die Genetik DAS Entscheidende. Ohne entsprechende Genetik kann sich jemand abmühen, wie er will, und wird trotzdem nicht an die Spitze vorstoßen. Es ist bei genetisch Benachteilten (wofür auch immer) ja sogar so, daß sie mit der besten Förderung/Training gerade mal dorthin kommen, wo der genetisch Bevorteilte ANFÄNGT, wenn er noch nie etwas getan hat.

Ein "Normalo" wird unter annähernd perfektem Training für seine Genetik sicherlich mit einem genetisch Bevorteilten, der alles falsch macht, auf einer Ebene spielen können, aber sobald der Bevorteilte anfängt, vernünftig und zielgerichtet zu arbeiten, wird er den "Normalo" abhängen.

Und diese Geschichte mit der panic-zone etc. halte ich, ehrlich gesagt, für martialische Effekthascherei, die weniger Großartiges befördert, sondern eher kaputtmacht.

Klar -- unter Erfolgreichen wird man immer solche Selbstzerstörer finden. Man wird aber auch solche finden, die mit Köpfchen vorgegangen sind. Die Selbstzerstörer mögen ambitioniert und motivierend wirken, aber schlau ist das mMn nicht. Und die meisten zerstören sich eben selbst. Und die, die dadurch nicht zerstört werden, haben eine genetisch bedingte sehr hohe Zerstörungsresistenz.

matten schrieb:
bezüglich genetik; klar spielt die eine rolle, eber eben auch eine rolle als rechtfertigung für zu wenig ambition. ;)

DAS steht auf nem ganz anderen Blatt. Klar, viele scheuen die Selbstdisziplin, die mit außergewöhnlichen Erfolgen verbunden ist. Wobei fehlende Selbstdisziplin nicht immer bedeutet, daß der Betreffende zu wenig macht, sondern nicht selten eben auch das Gegenteil: Daß er sich nicht selbst disziplinieren kann, weniger zu machen, weil er das Viele nicht toleriert. ... "Das macht ja keinen Spaß!" ... "Das ist ja viel zu wenig!" ... etc.

Oder daß immer mehr Gewicht draufgepackt wird, um das Ego zu befriedigen, aber gleichzeitig mit einer "Technik" gearbeitet wird, wo mir schon beim Zuschauen alles weh tut, und ich mich frage, wen man wegen vorsätzlicher Körperverletzung anzeigen müßte ...

Das Wichtigste für das PERSÖNLICHE Vorankommen -- unabhängig von der Genetik -- ist doch, daß man den schmalen Grat zwischen Bedarf und Toleranz trifft: Man muß den "Bedarf" an Training decken, um zu wachsen -- und gleichzeitig muß man innerhalb seiner Belastungstoleranz arbeiten. Trainiert man unterhalb des Bedarfs, passiert nix -- trainiert man oberhalb der Toleranz, passiert langfristig auch nix, weil man übertrainiert und dann pausieren muß oder krank wird oder sich verletzt ... und pausieren muß.

Und das fällt eher unter "Train smart" oder "Train clever" oder "Use your brain and listen to your body" als und PANIC ZONE.

Die Panik-Typen, die sich in jedem Training fast umbringen, sehe ich seit 25 Jahren täglich im Gym. Und deren Fortschritte lassen sich in einem Wort zusammenfassen: KEINE.

Klar, die andere Fraktion sehe ich auch seit 25 Jahren -- allerdings nicht täglich ;) -- im Gym: Die, die sich lustlos und zeitungslesend durch die Übungen langweilen ... daß bei denen nichts passiert, ist auch klar ...

Die Geschichte mit den Übungsstunden als Faktor für den Erfolg ist doch sicherlich aus einer retrospektiven Betrachtung hergeleitet worden -- sprich: Man hat sich die Erfolgreichen und nicht ganz so Erfolgreichen angeschaut und dabei festgestellt, daß die Erfolgreichen mehr gemacht haben (Übungsstunden).

Nur was sagt uns das? Genau -- daß die Erfolgreichen mehr gemacht haben. Das sagt aber nichts darüber aus, daß mehr machen zu mehr Erfolg führt. Dafür müßte man das Ganze prospektiv betrachten.

So kann man daraus nur folgern, daß die Erfolgreichen mehr gemacht haben -- vielleicht weil sie mehr machen konnten? Weil sie mehr toleriert haben?

Wie perfide ist es dann, jemandem mit einer geringeren Toleranz vorzuwerfen, er hätte zuwenig getan ... er WOLLE ja gar nicht wirklich? Das ist doch in unserer Gesellschaft heute das Hauptproblem: Die schon angesprochene Nivellierung und Gleichmacherei ... das Orientieren am Mittelwert, am Durchschnitt und nicht an der Individualität.

Ein Hochbegabter in der Hauptschule dreht durch und wird verhaltensauffällig. Umgekehrt wird ein Hauptschüler, der z.B. in Quantenmechanik ständig überfordert wird, auch verhaltensauffällig werden. Ein Usain bolt langweilt sich bei 12 sek. auf 100m zu Tode ... ein unbegabter Sprinter wird mit 12 sek. auf 100m immer überfordert sein.

Stärken + Schwächen auf der einen Seite sowie Bedarf + Toleranz auf der anderen Seite sind mMn die Dinge, die zunächst einmal geklärt werden müssen für Erfolg. Und dann erst kommt der Plan und die Disziplin etc.
 

Beedog17

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AW: Was ist natural erreichbar?

Im vorfeld abschätzen kann man es nur schwierig. Wer ein gutes auge und Erfahrung im BB hat -- und damit mein ich nicht ein paar Monate sondern eher Jahrzehnte -- der wird mit einem Blick ganz grob Dein Potential abschätzen können. aber auch so jemand kann daneben liegen. Wer sich z.B. Jugenfotos von Kevin Levrone anschaut, hätte sicherlich nie gedacht, daß aus ihm mal einer der besten BB werden würde.

Trainier einfach sauber und gut, iß gut und schau Dir an, was passiert. Wenn Du schon bei einem BMI von 20-22 und weniger als 15% KFA startest und im ersten Jahr 5-8kg fettfreie Masse aufbaust, spricht das mMn für eine eher gute Genetik. Wenn du 3-5kg aufbaust eher für Durchschnitt und bei weniger als 3kg für schlechte Genetik.

Aber dafür mußt Du eben erstmal 1 Jahr am Eisen bleiben und sauber trainieren und gut essen.

Und mit 15 passiert mEn (und das sind jetzt 25 Jahre) eh noch nicht viel. Schau lieber, daß Du die nächsten 3-4 Jahre mit leichteren Gewichten im Kraftausdauerbereich 15-25RM arbeitest und Dir so eine gute Grundlage baust.

Mit 18-20 gehste dann mal zum Orthopäden und läßt ein röntgenbild anfertigen, anhand dessen der Arzt feststellen kann, ob Deine Wachstumsfugen schon geschlossen sind. Wenn ja, kannste "richtig" loslegen und schauen, was passiert.

Daher: Alles, was ich oben schrieb bezog sich auf ausgewachsene Menschen/Männer mit geschlossenen Wachstumsfugen.


Grüße
Doc

Verstehe ich nicht ganz, also ich habe die Ernährung optimiert sprich EP und TP ist ebenfalls abgestimmt und ich trainiere seit einer Zeit regelmässig mit Ergeiz jedoch im Hypertrophie bereich und habe schon Erfolge erzielt. Ich habe gut zugenommen bisher ohne das ich sagen kann ich wäre dicker geworden. Spühre auch eine Veränderung und man sieht diese auch, also das "muskulöser" werden.
Laut deinen Angaben dürfte dies ja garnicht sein, da sich in meinem Alter ja wenig verändert?

Zu den Wachstumsfugen, mir wurde gesagt das Kraftsport sich nicht negativ auf das Wachstum auswirkt.(Solange man nicht unmögliche Gewichte nimmt und sich Verletzungen zuzieht, sondern die Gewichte progressiv steigert.) Was stimmt nun?
 
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Dr_Frottee

Guest
AW: Was ist natural erreichbar?

Ich schrieb nicht, daß sich nichts ändert. und ich schrieb auch nicht, daß dies bei allen 15-jährigen so ist. Manche 15-jährige sind ausgewachsen, Wachstumsfugen geschlossen und die gehen auseinander. Das sind aber eher die Ausnahmen.

Und: Sei doch froh, wenn Du wächst. Ist ein gutes Zeichen. Im Hinblick auf die Knochengesundheit würde ich aber eher leichtere Gewichte (15-25RM) verwenden und mit höherem Volumen arbeiten, bis Deine Wachstumsfugen geschlossen sind.

Bei den meisten kommt der "richtige" Schub erst dann, wenn das Wachstum abgeschlossen ist in der Endphase der Pubertät. vielleicht bist Du schon in diesem Stadium -- das wäre zwar unwahrscheinlich aber eben nicht unmöglich.
 

Beedog17

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AW: Was ist natural erreichbar?

Noch zu deinem vorherigen Post. Ich habe einen bmi von 20,7 kenne zwar meinen kfa nicht aber dieser dürfte nicht all zu hoch sein.(denke aufjedenfall 15% oder weniger ) und ich trainiere seit ca. 3 Monaten jetzt im Hypertrophiebereich und habe schon 4-5Kg (schwankt) zugenommen, wie oben schon gesagt ohne eine Veränderung von Fett zu bemerken (konnte ich am Bauch feststellen da sich keine Verdeckung der Bauchmuskeln ergab und auch Allgemein keine Fettablagerung). Nur fällt mir auf das dies irgendwie wie ein Anfangsschub gewesen ist weil jetzt gerade geht es etwas langsamer voran, nich viel langsamer aber ein Stück.
Laut deinen Angaben müsste dies ja gut sein Grudsätzlich. Es sieht nämlich so aus als ob ich in 9 weiteren Monaten insgesamt denke ich schon 8 Kilo zugenommen haben werden. Was ja für gute Genetik sprechen würde?
 
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Dr_Frottee

Guest
AW: Was ist natural erreichbar?

Beedog, rechne nich von 3 Monaten hoch, sondern zieh Dein Training jetzt mal 12 Monate durch und schau dann. BB ist ein Geduldssport.

Und daß du 4-5kg zunimmst ohne sichtbar an Fett zugenommen zu haben, heißt nicht, daß Du kein Fett aufgebaut hast. Also einfach jetzt mal 9 Monate weitertrainieren und schauen, was dabei rumkommt.

3 Monate sind im Bodybuilding in etwa so viel wie der Weg von der Haustür zum auto, wenn Du nachfolgend von Hamburg nach München fährst ... ich weiß, das mag kein Anfänger hören, insbesondere, wenn er hochmotiviert und 15 Jahre alt ist (ich habe im gleichen Alter angefangen) -- aber so ist es nunmal. Daran ändern alle Wünsche nichts.
 

matten

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AW: Was ist natural erreichbar?

@ Dr_Frottee

ich stimme dir in den meisten aussagen durchaus zu, aber es hat ja auch niemand geschrieben man solle sich hirnlos an das training machen. auch sehr ambitioniert trainieren mit einhergehender nutzung von (bleiben wir doch einfach mal bei dem begriff) der panic zone ist ja nun nicht unbedingt das gegenteil von clever trainieren.

klar muß man ausloten wieviel, aber auch was man wie gut toleriert. der eine toleriert intensität schlechter und dafür volumen besser und umgekehrt und auch das muß man im verlaufe der zeit immer wieder auf ein neues ausloten.

die 'heroische prosa' ist indes auch nicht so wirklich meines. aber sei es drum - es ist halt nur ein modell und man kann dieses nutzen oder es auch sein lassen.


etwas offopic, deswegen nur am rande:

bezüglich der genetischen vorrausetzungen in bezug auf die entwicklung innerhalb des bildungsystems, intelligenz, späteren sozialen status und sogar gesundheit gibt es wirklich sehr interessante zusammenhänge zwischen förderung und den damit einhergehenden erfolgen. nur mal ein paar beispiele

insofern wird genetik oftmals vorschnell als erklärungsansatz für ungleichheiten herangezogen, welche so mit entsprechende förderung/training nicht vorhanden wären. diese feststellung negiert genetische einflüsse keinesfalls, jedoch relativiert es sie doch sehr deutlich.
 
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Dr_Frottee

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AW: Was ist natural erreichbar?

matten schrieb:
bezüglich der genetischen vorrausetzungen in bezug auf die entwicklung innerhalb des bildungsystems, intelligenz, späteren sozialen status und sogar gesundheit gibt es wirklich sehr interessante zusammenhänge zwischen förderung und den damit einhergehenden erfolgen. nur mal ein paar beispiele

insofern wird genetik oftmals vorschnell als erklärungsansatz für ungleichheiten herangezogen, welche so mit entsprechende förderung/training nicht vorhanden wären. diese feststellung negiert genetische einflüsse keinesfalls, jedoch relativiert es sie doch sehr deutlich.

Es sagt ja auch niemand, daß Genetik ALLES wäre. Wäre dem so, wäre sämtliches komplett deterministisch und somit eigentlich per definitionem kein Leben mehr.

Beim IQ gibt es mWn in der Fachwelt akzeptierte Studien, daß dieser weitestgehend genetisch determiniert ist +/- 10 Punkte. Aber genau diese +/- 10 Punkte können durch Förderung oder eben Vernachlässigung nach oben erzielt bzw. nach unten verschenkt werden. Ein Durchschnittsmensch mit IQ 100 kann somit bei entsprechender Förderung auf 110 kommen und damit seine Fähigkeiten deutlich ausbauen. Bei Vernachlässigung kann er auf 90 abrutschen und wirkt damit "leicht dümmlich".

von daher: Genetik gibt immer nur den Rahmen vor, aber was man draus macht, liegt am Training (körperlich, geistig, musikalisch, künstlerisch, sprachlich, sozial etc.).

Für mich ist Genetik auch nichts, worauf man sich ausruhen kann oder sollte -- nur nervt es mich, wenn so häufig genetische Ausnahmeerscheinungen wie z.B. NBB hergenommen werden und dann behauptet wird "Das ist (für jeden) natural erreichbar ... und wer das nicht schafft, dem fehlt der Wille und die Disziplin!"

Jeder kann mit schlauem Vorgehen/Training eine Menge verändern -- aber nicht jeder kommt an die Spitze oder entwickelt herausragende Fähigkeiten. Jemand, der in einem bestimmten Bereich eine unterdurchschnittliche Genetik hat, muß ackern um das Niveau zu erreichen, das ein "Durchschnittsmensch" in diesem Bereich einfach so hat.

Und wenn der Durchschnittsmensch in diesem Bereich ackert, dann erreicht er, wenn überhaupt, einen Status, den der genetisch Bevorteilte in diesem Bereich einfach so hat, ohne irgendwas dafür zu tun.

Das meinte ich mit "Klarwerden über Stärken/Schwächen" (=genetische Vorgaben) und "Bedarf/Toleranz" (wieviel MUSS man tun, um Fortschritte zu erzielen, und wieviel darf man nicht überschreiten, um sich nicht zu überfordern).
 

matten

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AW: Was ist natural erreichbar?

Für mich ist Genetik auch nichts, worauf man sich ausruhen kann oder sollte -- nur nervt es mich, wenn so häufig genetische Ausnahmeerscheinungen wie z.B. NBB hergenommen werden und dann behauptet wird "Das ist (für jeden) natural erreichbar ... und wer das nicht schafft, dem fehlt der Wille und die Disziplin!"

sehe ich ähnlich, jedoch gehe ich auch nicht von einem schuldverständnis aus, wenn die rede davon ist, daß jemanden willen und disziplin fehlen. wenn dieses fehlen sollte, so ist das keine frage von "selber schuld", sondern immer auch ein resultat der umstände. willen, disziplin, ambitionierung sind gerade die aspekte, die durch förderung einen erheblichen, positiven einfluß erfahren können. allein der einfluß des umfeldes, in dem man aufgewachsen ist, auf die eigene ambionierung ist wirklich enorm.
 

kecks

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edit: never mind. got carried away.
 
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Wursti

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1. Ich habe nirgendwo den Einfluss der Gene geleugnet. Ich habe lediglich geschrieben, dass andere Parameter bessere Prädiktoren für hohe Leistung in so ziemlich jedem Bereich sind. Es ist nicht die Rede davon, dass jeder an der internationalen Weltspitze mitmischen kann.
2. Es ist kein Argument zu behaupten, dass es da immer noch einen genetischen Freak draußen gibt, der besser ist.
3. Mein Schreiben ist nicht wirklich heroisch. Ich habe versucht, das Empfinden bei der Anwendung von psychologischen Methoden abzubilden (dafür dann auch das Modell für die Begriffe). Es ist nicht hilfreich zu erklären, welchen Grad die Amygdala jetzt aktiviert werden kann, bevor die Motorik derart leidet, dass man keine vernünftige Bewegungstechnik hinkriegen kann. Das ist einfach nicht operationalisierbar. Es ist nicht produktiv das trocken runterzuschreiben. Natürlich sind die Handlungen, Empfindungen und der Umgang mit diesen oft auf einen Heroismus attribuiert.
Das hat auch nichts mit Kaputtmacherei oder Selbstzerstörung zu tun. Es ist Basis für ein sportpsychologisches Programm zur Ausschöpfung des Potentials.
4. Wer ein gut zu lesendes Buch zum Thema haben will: Talent is Overrated. Ist gut recherchiert und argumentiert. (Hat mir den Anstoß gegeben mich etwas in die Talentforschung einzulesen)
 

königderberge

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AW: Was ist natural erreichbar?

Interessantes Thema, da wäre eine echte Unterhaltung sicher schön.

Bin grundsätzlich Dr. Frottees Meinung.

@Dr. Frottee
Hast Du irgendwelche Daten zu den Studien zur genetischen Determination des IQ?

@matten
Ja, daß Umfeld prägt sehr stark, aber viele Beispiele zeigen auch daß man aus diesem Kreis ausbrechen kann, auch ohne spezielle Hilfe.
Sobald man in die Pubertät eintritt sollte man seine Vorstellungen immer wieder mal überdenken und an seinem Leben auch arbeiten, das fällt dem einen leichter dem anderen weniger, trotzdem ist es jedem möglich, zumindest soweit keine Behinderung vorliegt.
Wenn man aber sein Leben verplempert darf man nicht erwarten daß andere (Staat) das zurechtbiegen.
Ich vertrete ein hohes Mass an Eigenverantwortlichkeit, Chancen bieten ja, aber keine direkte Intervention.
Das würde diejenigen die sich Mühe geben ja abwerten.
Werde mir aber den Artikel zur kompensatorischen Erziehung mal zu Gemüte führen, interessiert mich was dabei rausgekommen ist und wie man das Ergebnis interpretiert.
 
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