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Was genau passiert bei Be-/Überbelastung des ZNS

Rastadave

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Autor
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27. Juli 2010
Beiträge
1.842
Hey, ich hab da mal ne frage. Teils wird in Artikeln als davor gewarnt zu viel/hart/ immer bis zum Mv zu Trainieren, da sonst das ZNS zu stark belastet wird und nach einiger Zeit eben schädlich ist/in Übertraining endet. Sprich man hat dann Depression/Trainingsunlust/ etc.
Aber was genau passiert denn? Was wird geschädigt/ zu stark beansprucht/ Was verändert sich?

Kann mir das nicht genau erklären.

Mich würde vor allem der Physiologische Vorgang interessieren, also die Erklärung kann von mir aus so genau wie möglich sein... Im inet findet man immer nur das selbe Zeugs, was einem jedoch nichts wirklich erklärt....

Danke schonmal
 

bedee

Team Ernährung
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AW: Was genau passiert bei Be-/Überbelastung des ZNS

Ha! Hat mich meine Erinnerung doch nicht getäuscht und dieser Thread wurde vom Rasta erstellt!!

Schade, dass da noch keine Antwort drauf kam, das Thema interessiert mich nämlich. Deshalb hab ich den Thread auch nicht vergessen, obwohl der inzwischen in der Versenkung verschwunden ist und gar nicht mehr so leicht zu finden war.

Meine erste Idee war, dass es zum Übertraining kommt, wenn die verbrauchten chemischen Substanzen (Hormone, Peptide, sonstige Mikronährstoffe usw.) nicht schnell genug ersetzt werden können weil man an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet. Übertraining wird auch vom Leben außerhalb des Sports beeinflusst (Stress in Beruf/Partnerschaft, Schlafmangel, Ernährungssituation etc), auch dazu werden z.B. Stresshormone benötigt und Vitalstoffe verbraucht und Regeneration beeinflusst.
Das ist jetzt aber nicht Wissen, welches ich durch irgendwelche Artikel belegen kann, sondern nur mal eine wilde Annahme rein ausm Bauch raus.

Gerade eben habe ich noch 3 Seiten zum Thema in Hollmanns Sportmedizin gefunden. Werde eine Zusammenfassung hier reinschreiben sobald ich das gelesen (und auch verstanden!) habe.
 
G

Gast

Guest
AW: Was genau passiert bei Be-/Überbelastung des ZNS

Gerade eben habe ich noch 3 Seiten zum Thema in Hollmanns Sportmedizin gefunden. Werde eine Zusammenfassung hier reinschreiben sobald ich das gelesen (und auch verstanden!) habe.
cool! gibt ja zwei meinungen zum thema: die einen fürchten übertraining wie der teufel das weihwasser, die anderern leugnen die bloße existenz....
 

bedee

Team Ernährung
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25. Januar 2008
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5.661
AW: Was genau passiert bei Be-/Überbelastung des ZNS

Eigentlich sollte man ja nicht solange brauchen, um 3 DIN-A-4 SSeiten zu lesen. Diesmal hat es aber doch seine Zeit gebraucht:

Laut Hollmann wurden Übertrainingssymptome schon vor sehr langer Zeit beobachtet, z.B. von Lorentz 1923, Herxheimer 1933 und Jezler 1939. Symptome im physiologischen-chemischen Bereich, immunologische Befunde und psychologische Veränderungen werden im Kapitel "Übertraining" ausführlich beschrieben. Die Übertrainingsforschung scheint sich aber hauptsächlich auf aerobes Training zu beziehen. Es wird lediglich erwähnt, dass Übertrainingseffekte bei einer Volumenerhöhung im Krafttraining eher denen eines Ausdauertrainings entsprechen und die durch Intensitätserhöhung erzeugten Symptome sich davon sehr stark unterscheiden können (immer können, nix genaues weiß mer nicht, so scheint mir)

Während die Symptome also detailliert beschrieben werden, scheint dem Autor eine Erklärung für die Ursache derselben zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches (2009) nicht bekannt zu sein.
Er vermutet:
... könnte das Übertrainingssyndrom ausgelöst werden durch eine Überrepräsentation von Muskelrezeptoren in der "Landkarte" des frontalen Kortex.
Hollmann/Strüder Sportmedizin, S. 459
und verweist auf die fokale Dystonie bei Berufspianisten.

Danach diskutiert er noch das Serotonin als Regulator vegetativer und endokriner Funktionen sowie der Erregbarkeit motorischer Neurone:
Ein zu anstrengendes Trainingsprogramm kann vermutlich zu Veränderungen in der serotonergen Aktivität führen.
Was mich wieder in meiner Annahme bestärkt, dass eine Be-/Überlastung des ZNS zu einem Verbrauch der für eine optimale Funktion nötigen Chemikalien führt (Hormone, Neurotransmitter wasauchimmer). Einige der ausführlicher beschriebenen Symptome sind ja definitiv auf die Ausschüttung von Stresshormonen zurückzuführen (Leukozytose, Neutrophilie).

Gehört jetzt zwar nicht direkt zum Thema, fand ich aber trotzdem interessant und wurde auch in diesem Kapitel bei den hormonellen Auswirkungen des ÜT besprochen:
Auch qualitativ und quantitativ unterschiedliche Ernährungsmaßnahmen beeinflussen den Hormonstatus. So reduziert eine dominierend auf Ballaststoffe ausgerichtete Kohlenhydratdiät den Geschlechtshormonspiegel im Blut und seine Bioverfügbarkeit......
Umgekehrt lässt eine protein- und fettreiche Ernährungsweise die Androgen- und Östrogenspiegel im Blut ansteigen, womit ein frühzeitiger Menarcheeintritt ebenso gefördert wird wie die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von hormonabhängigen Karzinomen.
Hollmann/Strüder Sportmedizin, S. 458
 
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G

Gast

Guest
AW: Was genau passiert bei Be-/Überbelastung des ZNS

hmmm...die lage bleibt also schwammig...

kannst du das zitat am enden deines posts mal ausführen? die sache mit der fettreichen ernährung und dem östrogenspiegel würde mich interessieren. (oder bezieht sich das nur auf frauen?)
 

bedee

Team Ernährung
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25. Januar 2008
Beiträge
5.661
AW: Was genau passiert bei Be-/Überbelastung des ZNS

kannst du das zitat am enden deines posts mal ausführen? die sache mit der fettreichen ernährung und dem östrogenspiegel würde mich interessieren. (oder bezieht sich das nur auf frauen?)
Ich denke, der meint mit "Androgen- und Östrogenspiegel" ganz allgemein die Geschlechtshormone, also Testosteron bei den Männern und das Östrogen bei den Frauen. Weiter ausgeführt wird das in dem Kapitel nicht (direkt danach kommt die Diagnose des ÜT), aber ich kann ja mal schauen, ob er woanders im Buch nochmals darauf eingeht. Wenn ichs denn schon mal aus dem Regal geholt und abgestaubt habe ;D
 

de-fortis

Team Sportmedizin
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13.717
Für Anfänger, bzw. für Leute, die überhaupt nicht vor haben, mit sehr hohen Intensitäten zu trainieren, ist es unmöglich, in ein "Übertraining" zu kommen.

Jub, Bitte dennoch mal auf das Datum der letzten Posts schauen. Totengräberei in uralten Threads daher im Rahmen halten.
 
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