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Tanzverbot an Karfreitag

de-fortis

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Guck ich mir vorhin die Nachrichten an und höre das es in Deutschland ein Tanzverbot an Karfreitag gibt. Begründung: man sollte Respekt zollen am Sterbetag Jesu. Soll das wirklich deren Ernst sein? Denn mir als Atheist ist dieser "Fakt" vollkommen egal, ich respektiere es wenn religiöse Menschen an diesem Tag inne halten und im Gegenzug dazu sollten Menschen ohne Glauben machen können was sie wollen. Im Grunde genommen betrachte ich diese 'Regeleung' als Frechheit und Ungerechtigkeit. Wie steht ihr dazu?
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Tanzverbot an Karfreitag

bin zwiegespalten: freue mich über jeden freien tag bin aber trotzdem der ansicht, daß tanzveranstaltungen gestattet sein sollten, was allerdings wiederum für die leute die auf den tanzveranstaltungen arbeiten einen freizeitausgleich bedeuten sollte.


im grunde genommen wäre ich dafür alle christlichen feiertage durch doppelt so viele gesetzliche freitage zu ersetzen. ;)
 
G

Gast10

Guest
AW: Tanzverbot an Karfreitag

Hm. Ich habe das mal gesehen wie Du. Mittlerweile denke ich anders. Der christliche Glaube hat in Deutschland wohl einen Anteil von über 50 % (habe ich jetzt nicht geprüft, gehe ich aber von aus), und da haben die christlichen Feiertage eben einen hohen Stellenwert und Karfreitag als der höchste eben besonders. Es hat auch etwas mit Toleranz zu tun, dies ohne Meckern zu respektieren und nicht nur alle machen zu lassen, was sie wollen, denn die Freiheit des einzelnen hört dort auf, wo andere ins Spiel kommen. Ich habe auch gelernt, dass man auf einem katholischen Dorf sonntags nicht das Auto vor der Einfahrt wäscht oder Reifen wechselt usw., mein Gott (wie ironisch)... scheiß drauf, an manche Sachen kann man sich um des lieben Friendens willen doch halten!

Ein, zwei Fakten zum Tanzverbot: das ist ja nicht nur ein Tanzverbot. Es dürfen z.B. auch keine Sportveranstaltungen stattfinden etc.; das betrifft auch nicht nur Karfreitag. Es handelt sich hier um eine Landesregelung, die je nach Bundesland unterschiedlich ist, und betrifft 2-5 Tage im Jahr soweit ich weiß, z.B. gehören auch die Weihnachtsfeiertage in dem einen oder anderen Land dazu, was ja auch kirchliche Feiertage sind. Ich habe aufgehört mich darüber aufzuregen und werde es ja wohl schaffen an diesen paar Tagen im Jahr nicht zu tanzen, wenn ich schon die anderen 360 Tage nicht tanze :) ha ha...

Und andererseits: bei kompletter Trennung von Staat und Kirche gäbe es diese schönen Feiertage überhaupt nicht, durch die man wie jetzt mal eben 4 Tage am Stück frei hat, solange man nicht in der Gastronomie, Rettungsdienst o.ä. arbeitet. Da nehme ich ein Tanzverbot ebenfalls gerne in Kauf.

Ich finde in diesem Fall wird viel zu viel Lärm um nichts gemacht. Ich bin Agnostiker (am ehesten) und begehe diesen Tag auch nicht im kirchlichen Sinn. War ja auch trainieren heute. Aber solche Tage nehme ich mir gerne zum Anlass, doch mal besonders ruhig an den Tag ranzugehen. Schadet manchmal gar nicht.

Grüße!
 

de-fortis

Team Sportmedizin
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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Die Einhaltung des freien Willens hört bei mir da auf, wo andere in ihrer Meinung oder ihrem tun eingeschränkt sind. Und wenn man eben sein Wochenende geniessen und tanzen will, völlig unabhängig welcher Tag ist, dann sollte man es tun. Für mich sollten Staat und Kirche ganz klar getrennt sein, da das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Und wenn dann christliche Feiertage wegfallen, dann soll es so sein - dann nehmen wir uns ganz einfach mattens Vorschlag/Lösung zur Hand:

im grunde genommen wäre ich dafür alle christlichen feiertage durch doppelt so viele gesetzliche freitage zu ersetzen.


Der christliche Glaube hat in Deutschland wohl einen Anteil von über 50 % (habe ich jetzt nicht geprüft, gehe ich aber von aus)
Das ist glaub ich unrealistisch hochgegriffen.


Es hat auch etwas mit Toleranz zu tun, dies ohne Meckern zu respektieren und nicht nur alle machen zu lassen, was sie wollen,
Das ist ein Totschlagsargument, was die Sache etwas zu laissez faire betrachtet. Denn ich toleriere ja auch das die Kirchgänger an diesem Tag einen ruhigen machen, deshalb sollten sie aber auch tolerieren wenn ich an diesem Tag meinen Abend geniessen will, wie ich der Meinung bin es zu tun.

Deine Argumente und Sichtweise kann ich vollkommen nachvollziehen, ich seh es halt nur anders.

Ich bin Agnostiker (am ehesten) und begehe diesen Tag auch nicht im kirchlichen Sinn. War ja auch trainieren heute. Aber solche Tage nehme ich mir gerne zum Anlass, doch mal besonders ruhig an den Tag ranzugehen. Schadet manchmal gar nicht.
Für mich ist es ein Tag wie jeder andere auch.
 

Mr.Wayne

Well-Known Member
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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Hab schon letztes Jahr eine Petition dagegen unterschrieben. Wo Religionsfreiheit herrscht, darf mMn der vorherrschende Glaube Leute nicht davon abhalten den Tag zu begehen wie es ihnen gefällt. Bin übrigens Katholik.
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Tanzverbot an Karfreitag

ist ja auch nicht so als ob die christen nicht den tag mit riten ihrer wahl begehen würden. ich denke das sollte man halt auch allen anderen zugestehen, egal an was sie nun mal glauben oder auch nicht.
 
G

Gast10

Guest
AW: Tanzverbot an Karfreitag

Diese Diskussion wird seit Jahrzehnten leider viel zu emotional geführt. Akzeptiert halt dass wir in einem überwiegend christlichen Land leben und gut. Religion ist nunmal auch ein Teil der Kultur geworden und Reste davon sind immer noch in der Gesetzgebung bzw. der Rechtsprechung enthalten; und so wie man sich keinen Rotz hoch holt und auf die Wiese spuckt, wenn Leute daneben stehen (auch dies schränkt niemand anderen in dessen Freiheit ein), muss man ja nicht unbedingt aus reinem Trotz Petitionen schreiben, protestieren und seinen Frust gegen diese eine kleine Einschränkung rauslassen... da gibt es echt schlimmeres. :) was genau stört Euch denn daran? Das Prinzip? Oh je, das ist doch schon etwas verkniffen...

Übrigens steht es jedem frei zu tanzen wo er will. Es dürfen lediglich keine entsprechenden Veranstaltungen vorgenommen werden. Und - anderes Thema - ich bin durchaus gewillt, Verbote anzunehmen, auch wenn es keinen anderen in seiner Freiheit einschränkt, da ich z.B. auch für den Verbot von Neonazi-Kundgebungen bin usw....

Und wenn man eine echte Mehrheit für die Abschaffung des Tanzverbots bekäme, wäre es sicher auch längst abgeschafft (wie gesagt, rein aus Prinzip finde ich das auch bescheuert, auch wenn ich es hier verteidige). Anscheinend gibt es diese Mehrheit aber nicht. Das gilt es dann irgendwie in einer Demokratie auch zu akzeptieren.

Ich hatte im Übrigen einen wundervollen Tag, an dem ich keine Einschränkung empfunden habe. Geht auch. Trotz Tanzverbot ;-)
 
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de-fortis

Team Sportmedizin
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AW: Tanzverbot an Karfreitag

was genau stört Euch denn daran?
Die Einschränkung derer denen Religion und co. vollkommen egal ist - also mir z.B.

und so wie man sich keinen Rotz hoch holt und auf die Wiese spuckt, wenn Leute daneben stehen
Das hat was mit Sitte und Benehmen zu tun und nicht mit Religion und Meinungsfreiheit.

Also im übertragenen Sinne vergleichst du jetzt Neonazis mit Atheisten vs. Christen - das ist ein bissl weit her geholt oder?

Ich lese ein bisschen aus deinem Post heraus, dass du dich über diesen Thread und den Unmut gegenüber dieses Verbotes ärgerst. Ich als klarer Religionsgegner finde es auch schwierig hier sachlich zu diskutieren, würde das aber gern beibehalten, da ich diese Diskussion recht interessant finde.
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Tanzverbot an Karfreitag

naja, wirklich aufregen kann ich mich persönlich über das tanzverbot auch nicht, denn es gibt wirklich schlimmere und einschneidendere verknüpfungen von staat und kirche (z.b. religionsunterricht, erhebundg der kirchensteuer auf kosten aller steuerzahler durch die finanzbehörden, der öffentlich-rechtliche status der kirchen [steht denen meiner ansicht nach nicht zu] etc.) , da hast du one2one-Training schon nicht ganz unrecht.

aber gerade wegen der in den obigen klammern aufgeführten punkte ist mir das prinzip eben doch wichtig. andere staaten sind uns in bezug auf laizismus doch um einiges vorraus und ich denke es würde unserer demokratie gut anstehen nicht dort zu verharren, wo sie seit gefühlten ewigkeiten steht, sondern sich weiter zu entwickeln. ganz im sinne vom ollen willy brandt halt:

Wir wollen mehr Demokratie wagen. Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert.

leider ist der gute ansatz in den kinderschuhen stecken geblieben.
 
G

Gast10

Guest
AW: Tanzverbot an Karfreitag

... denn es gibt wirklich schlimmere und einschneidendere verknüpfungen von staat und kirche (z.b. religionsunterricht, erhebundg der kirchensteuer auf kosten aller steuerzahler durch die finanzbehörden, der öffentlich-rechtliche status der kirchen [steht denen meiner ansicht nach nicht zu] etc.) , da hast du one2one-Training schon nicht ganz unrecht.

Ich wollte es gerade schreiben, da kamst Du mir zuvor... Religion als Pflichtangebot (steuerfinanziert) in deutschen Schulen und Berufsschulen, staatliche Bürokratie zum Eintreiben der Kirchensteuer, Absetzbarkeit der Kirchensteuer (wieso soll jemand Steuern sparen, weil er noch was für seine Glaubensgemeinschaft zahlt?) usw.; das sind eigentlich die viel entscheidenderen Themen, als sich über ein Partyverbot aufzuregen ... darauf wollte ich hinaus wenn ich frage, was es Euch eigentlich juckt und der Meinung bin dass es echt interessantere Dinge gibt, Energie zu investieren, oder Aufregung.

Das hat was mit Sitte und Benehmen zu tun und nicht mit Religion und Meinungsfreiheit.

Forti, ich finde schon, dass es was mit Benehmen zu tun hat, wenn dieser Tag für den überwiegenden Teil der Gesellschaft so wichtig ist, dass man dann diesen Wunsch nach Stille akzeptiert. Ich laufe auch nicht tanzend und lachend an einer Beerdigung vorbei, weil ich der Meinung bin, dass der Tod nichts Schlimmes ist. Und die Trauer über den Tod in unserer Kultur ist immerhin auch religiösen Ursprungs. Und ich nehme mir auch das Recht heraus diese Meinung zu vertreten, wie Du eben Deine vertritts, und solange wir das nicht persönlich nehmen, tut das auch keinem weh. Allerdings bist Du klar im Nachteil, weil es eben Gesetz ist, an das wir beide uns - unabhängig von unserer Meinung - halten müssen. ;-)

Also im übertragenen Sinne vergleichst du jetzt Neonazis mit Atheisten vs. Christen - das ist ein bissl weit her geholt oder?

Nein, das tu ich keinesfalls und distanziere mich entschieden von dieser Behauptung. Ich finde dieses Beispiel einfach gut, um zu untermauern, dass die Einschränkung von persönlichen Freiheiten einzelner durchaus legitim ist, zur Wahrung von Rechten oder Gesinnungen anderer. Dass es schwierig ist, hier den richtigen Mittelweg zu finden, ist mir klar, darum wählte ich ein Beispiel, dem wir wohl alle zustimmen.

Ich lese ein bisschen aus deinem Post heraus, dass du dich über diesen Thread und den Unmut gegenüber dieses Verbotes ärgerst. Ich als klarer Religionsgegner finde es auch schwierig hier sachlich zu diskutieren, würde das aber gern beibehalten, da ich diese Diskussion recht interessant finde.

Das liest Du richtig heraus, weil diese Dikussion jedes Jahr aufs neue in den Stammtischen, Büros und Internetforen geführt wird und doch zu nichts führt. Es gibt die, welche das bescheuert finden und die, die den besonderen Schutz einiger christlicher Feiertage wie auch Weihnachten in diesem Zusammenhang verteidigen (auch wenn sie wie ich selbst nicht kirchenangehörig sind). Der eine fühlt sich in seiner Freiheit eingeschränkt und darin einen Grund, sich maßlos zu ärgern (wobei er vergisst, dass persönliche Freiheit durch Gesetze tausendfach auch in anderen Punkten zu Recht und durchaus sinnvoll eingeschränkt wird), und der andere wirbt für Toleranz und Verständnis gegenüber dem Glauben und der religiösen Auffassung anderer. Ich persönlich würde mich auch als Atheist in jedem beliebigen Land an die wirklich schwerwiegenden religiösen Gepflogenheiten meines Aufenthaltsortes soweit anpassen, wie ich mir keinen Zacken aus der Krone breche.

Im übrigen erachte ich die Sachlichkeit einer Diskussion bereits als beendet, wenn diese gleich damit begonnen wird, dass man die Meinung der Gegenseite bzw. den aktuellen Zustand als "Frechheit" bezeichnet. Da musst Du Dir auch mal an die eigene Nase fassen.
 
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de-fortis

Team Sportmedizin
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19. März 2005
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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Im übrigen erachte ich die Sachlichkeit einer Diskussion bereits als beendet, wenn diese gleich damit begonnen wird, dass man die Meinung der Gegenseite bzw. den aktuellen Zustand als "Frechheit" bezeichnet. Da musst Du Dir auch mal an die eigene Nase fassen.
Da hast du recht und das muss ich in dem Fall wirklich. Ich muss gestehen hier wirklich unsachlich begonnen zu haben.

darum wählte ich ein Beispiel, dem wir wohl alle zustimmen.
Dem Beispiel stimme ich auf der einen Seite zu, auf der anderen Seite geht es hier um etwas wesentlich harmloseres.

Forti, ich finde schon, dass es was mit Benehmen zu tun hat, wenn dieser Tag für den überwiegenden Teil der Gesellschaft so wichtig ist, dass man dann diesen Wunsch nach Stille akzeptiert.
Sofern es sich um etwas wirklich ernstes handelt und auch auf belegbaren Tatsachen beruht und dann auch noch der überwiegende Teil des deutschen Volkes betroffen/involviert ist - gehe ich mit. Wenn aber über 30. Mio Deutsche als konfessionslos gelten und die Kreuzigung Christi in keinem Geschichtsbuch auftaucht, dann hält sich mein Verständnis und meine Toleranz in Grenzen wenn es um ein Verbot geht. Und trotzdessen akzeptiere ich die Bräuche der Christen und würde an Kundgebungen oder Andachten auch nicht mit Ghettoblaster und 3,0 Promille gröhlend vorbeigehen, weil es sich nicht gehört. Alles andere aber, sollte ebenso erlaubt und toleriert werden.

Ganz passend finde ich folgende Zitate:
Wikipedia schrieb:
Auch an Karfreitag 2012 gab es wieder in mehreren deutschen Städten Proteste gegen das Tanzverbot, in Hessen waren derartige Kundgebungen zuvor verboten worden. Aus Kreisen der Piratenpartei hieß es, dass das Tanzverbot „aus religiös motivierten Gründen in unzulässiger Form in die allgemeine Freiheit“ eingreife. Die Grüne Jugend betonte, es sei „nicht die Aufgabe des Staates, allen Andächtigkeit vorzuschreiben“, zudem seien gesetzlich vorgeschriebene Bräuche unvereinbar mit einem säkularen Staat.[SUP][43][/SUP]

Auch wenn es sich eingangs nicht so anhörte, aber ich will mit dieser Diskussion nicht meckern oder mich auskotzen, sondern ganz unterschiedliche Meinungen hören. Auch wenn du schreibst das es wohl jedes Jahr aufs neue Thema wird, so habe ich es heute das erste mal im Radio gehört.
 

nightcr2202

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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Säkularismus, was Die Grünen erwähnen, ist eine Weltanschauung, genau wie das Christentum, Judentum etc. Passt also absolut nicht als Argument gegen ein Tanzverbot. Wenn Petitionen ernst gemeint wären und WIRKLICH der überwiegende Teil der Bevölkerung gegen solche "Eingriffe" wäre, was genau wie die Kreuzigung Jesus nicht belegt ist, dann hätten diese Leute schon lange über ihre gwählten Volksvertreter eine Änderung des Grundgesetzes und daraus resultierend eine Änderung der Landesgesetze erwirkt. Aber GENAU DAS ist bis dato nicht geschehen, denn dann wären wir kein demokratischer, sozialer Bundesstaat, welcher WIR ALLE nun einmal sind! Und darauf können wir alle stolz sein, denn wenn wir anfangen, Glaubens- oder Nichtglaubensgruppen, sprich Menschen mit irgendeiner Meinung, nicht mehr durch unser Grundgesetz mit Freiheiten auszustatten, dann sind wir bald wieder dort, wo wir 1933-1945 waren.

One2one, ich stimme dir in allen Punkten ganz klar zu. 1. Tanzen generell ist nicht verboten, sondern nur die Veranstaltung an diesen sog. "Stillen Tagen". 2. Wir brechen uns alle keinen Zacken aus der Krone, da niemand ernsthaft in seiner freien Entfaltung beschränkt wird. 3. Dieser "Eingriff", wie ihn mache empfinden, ist in unserer gewollten Staatsform durch den Schrankentrias legitim. Dadurch dürfen Rechte Einzelner beschränkt werden, wenn deren Einhaltung die Grundrechte Anderer in gewissem Maße tangiert. Und in Deutschland gibt es nun einmal gesetzlich verankert die Glaubensfreiheit. Punkt! Wer das ändern will muss sich schon in die Landes- oder Bundesregierung wählen lassen und entsprechende Grundgesetzänderungen einbringen, welche aufgrund der sog. Ewigkeitsgarantie so gut wie unmöglich sind.

So oder so. Jeder sollte die Meinung des Anderen akzeptieren, tolerieren und nicht schlecht machen oder beleidigen. Meinungsäußerung schön und gut, aber immer sachlich und ohne beleidigende oder persönlich gemeinte, gewollt oder ungewollt, Verunglimpfung. Manchmal reicht es, sich seine Meinung zu denken... Denn wer auf das Recht der freien Meinungsäußerung und die freie Entfaltung der Persönlichkeit pocht, der muss Anderen auch die Aulebung der Glaubensfreiheit gönnen. Solange wir als Demokratie existieren und entsprechende Gesetze gelten, die ein Zusammenleben Aller regeln, genießen wir alle Freiheiten, manchmal auch zu Lasten der Freiheiten Anderer. Nichtgläubige haben frei, dafür dürfen an diesen "stillen Tagen" halt gewisse Veranstaltungen nicht stattfinden. Geben und Nehmen...
 
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G

Gast10

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AW: Tanzverbot an Karfreitag

... auch nicht mit Ghettoblaster und 3,0 Promille gröhlend vorbeigehen, weil es sich nicht gehört ...

... Auch wenn du schreibst das es wohl jedes Jahr aufs neue Thema wird, so habe ich es heute das erste mal im Radio gehört.

Forti, wenn Du es tatsächlich schaffen würdest, mit 3 Promille noch den Ghettoblaster zu bedienen, würde ich das sogar verzeihlich finden. ;D

Dass Du es die Tage zum ersten mal wahrgenommen hast, bestätigt mich doch sehr deutlich in meiner Auffassung, dass man sich hier gerne mal über eine Kleinigkeit unnötig aufregt, denn das Tanzverbot besteht schon länger als wir beide auf der Welt sind.

Ansonsten gehe ich jetzt auch mal einen Schritt auf Dich zu und kann mit Deinem letzten Post ganz gut leben, man muss ja nicht alles 100% gleich sehen. [img17]
 

königderberge

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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Die Aufteilung in Konfessionen ist ganz unterschiedlich, hier bei uns in Bayern sind fast 3/4 der Bevölkerung christlichen Glaubens und der ist hier auch in der Tradition verwurzelt.
Generell bin ich aber auch der Meinung daß die kirchlichen Feiertage etwas restriktiver gehandhabt werden sollten, schließlich nutzt auch kaum mehr ein Christ die Feiertage in ihrem Sinne, sondern als zusätzlichen freien Tag.

Das Tanzverbot stört mich im Konflikt mit der kirchlichen Rolle nach am wenigsten, da finde ich die anderen erwähnten Beispiele wesentlich einschneidender.
Die Konsequenz aus deiner Forderung wäre ja dann daß Leute die damit nichts am Hut haben einfach einen regulären Arbeitstag leisten, denn Du hast nur deswegen einen freien Tag weil Du in einer christlich geprägten Gesellschaft lebst.
 

matten

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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Die Konsequenz aus deiner Forderung wäre ja dann daß Leute die damit nichts am Hut haben einfach einen regulären Arbeitstag leisten, denn Du hast nur deswegen einen freien Tag weil Du in einer christlich geprägten Gesellschaft lebst.

ich sehe da keinerlei zwangsläufigkeiten.

die forderung das tanzverbot aufzugeben geht ja nicht mit der forderung einher den feiertag abzuschaffen und selbst wenn das der fall wäre, könnte man ihn problemlos gegen einen (oder besser zwei) nicht-christliche(n) feiertag(e) ersetzen. anlässe gibt es genug und in der namensgebung kann man ja durchaus etwas kreativ sein. warum z.b. nicht aus dem tag der arbeit die woche der arbeit machen und damit ostern komplett ersetzen? ich wäre sofort dafür. ;)
 

ishina

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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Das Wichtigste ist hier bereits gesagt. Ich melde mich nur, um die Daumen hoch zu nehmen und zur wirklich guten Diskussionkultur zu gratulieren, die auch dann gewahrt wird, wenn die Meinungen auseinander gehen. Hut ab besonders vor forti, der eine zutreffende Kritik einstecken konnte.
 

de-fortis

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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Ich brauchte erst eure Meinungen um die Sache doch etwas objektiver und differenzierter zu sehen, eine gewisse Einsicht bezüglich mancher Argumente kann ich definitiv feststellen und manches hätte ich wohl klüger und sachlicher ausdrücken können, selbst wenn sich an meiner eigentlichen Meinung nichts ändert.

Hier in meiner Region ist Religion und Christentum einfach kein Thema, hier begrüßt man sich nicht mit "grüß Gott", Kreuze am Strassenrand sind keine Symbole des Glaubens, sondern ein Indiz für Unfallopfer und ich persönlich kenne in meinem Freundes- und Bekanntenkreis niemanden, der einer Religion angehört.


Die Konsequenz aus deiner Forderung wäre ja dann daß Leute die damit nichts am Hut haben einfach einen regulären Arbeitstag leisten, denn Du hast nur deswegen einen freien Tag weil Du in einer christlich geprägten Gesellschaft lebst.
Klar, dann gehe ich an Karfreitag arbeiten und tanzen und bekomme im Gegenzug wann anders einen Atheisten-Feiertag, oder wie matten vorgeschlagen hat: eine Woche der Arbeit.
 
G

Gast

Guest
AW: Tanzverbot an Karfreitag

Hier in meiner Region ist Religion und Christentum einfach kein Thema, hier begrüßt man sich nicht mit "grüß Gott", Kreuze am Strassenrand sind keine Symbole des Glaubens, sondern ein Indiz für Unfallopfer und ich persönlich kenne in meinem Freundes- und Bekanntenkreis niemanden, der einer Religion angehört.
sowas würde ich mir für bayern wünschen. hier wird man ziemlich eingeengt von den religiösen menschen...
 

The Wicker Man

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AW: Tanzverbot an Karfreitag

Ich kann zum Glück eh nicht tanzen!
 
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