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Simple Living

hidden_dragon

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Seit einiger Zeit befasse ich mich mit dem Thema 'Simple Living' / Downshifting / Freiwillige Einfachheit (um den ganzen auch einen dt. Namen zu geben).

Soll heissen, ich hinterfrage mein Konsumverhalten verstärkt, nicht nur was Produktauswahl sondern vor allem was die Menge/Masse angeht, was im nächsten Schritt dazu führt, den Geldfluss an sich zu reflektieren und letztlich bis zu dem Konsequenz führen kann, sich über den Sinn und Unsinn bezahlter Arbeit Gedanken zu machen (was nicht zwangsläufig heissen muss, in eine Hütte im Wald zu ziehen und nur noch von Baumborke zu leben, sondern in erster Linie den Wert der in bezahlte Arbeit investierten Lebensenergie u. -zeit konkret zu bewerten und zu hinterfragen *, was wiederum zu einem Leben mit mehr Achtsamkeit führt).

Mich würde mal interessieren, ob jemand auf dem selben Trip ist oder war wie ich, obs vielleicht Möglichkeit zum Austausch gibt.



* Lesetip an dieser Stelle: 'Your Money our your Life'

http://de.wikipedia.org/wiki/Einfaches_Leben
 

kecks

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AW: Simple Living

...weiß nicht. Manche Aspekte der Kiste sind sehr hübsch, etwa die Idee, dass Arbeit schon etwas sein kann, was man macht, weil man es sinnvoll findet/um seiner selbst willen macht und nicht primär, weil man irgendwie die Miete bezahlen muss... Auch wenn das bedeutet, dass viele nicht verstehen, warum nicht schon lange die besser bezahlte Option bei Gelegenheit y angenommen hat, die man selbst aber nicht sinnvoll findet. In diese Richtung geht übrigens auch "Wir nennen es Arbeit"... (netter Text).

Andere Anteile finde ich persönlich hochgradig lächerlich, etwa diese unrefkletierte Begeisterung für alles "natürliche", "ursprüngliche", "einfache" usw., nur weil es simpel, einfach und angeblich ursprünglich ist. Wer sich wirklich damit befassen will, der kann ja mal um 1900 nachlesen gehen. Da gab es viele Natürlichkeits-Fanatiker (nackt in die Wildnis ziehen und so, heute dann kombiniert mit drogenfreien Punks, die sich von veganen Supermarktabfällen ernähren... WTF?!).

Frei nach Element of Crime ("Michaela sagt"): "Ganz egal was, Hauptsache viel!" Nicht immer falsch.- Eigentlich auch sehr simpel ;).
 
K

Kilghard

Guest
AW: Simple Living

Ja, ich war/bin auf dem Trip. Aber in meinen Augen bin ich nicht extrem.
 

hidden_dragon

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AW: Simple Living

sondern?
 
K

Kilghard

Guest
AW: Simple Living

Für mich gehört das zum Lebensstil. Da ich als Kind nie besonders viel hatte, aber trotzdem alles, was ich brauchte, habe ich das als Grundgedanken drin. Für mich ist weniger mehr. Zuviel erdrückt mich.

Das ist aber ein allgemeines Phämomen. Viele fühlen sich befreit, wenn sie bei sich zu Hause entrümpeln, Platz schaffen für neues.

Mir ist es hier wie bei vielem wichtig, nicht alles danach auszurichten, sondern es miteinfließen zu lassen in das ganze Leben.
 
G

Gast

Guest
AW: Simple Living

hallo

ich finde es kommt immer auf den blickwinkel an...

einerseits habe ich:
kein handy, keine spielekonsole, besitze ein stück wald, betreibe im sommer gemüseanbau und lebe (natürlich) in einem kleinen dorf mit gerademal 40 häusern....

andererseits habe ich:
einen 50 zoll plasma tv, festplatten+dvd rekorder und ein nagel neues 150 ps auto...


gruss taurus

edit: habe den wiki gelesen. meiner meinung nach lässt sich folgendes häufig beobachten: aussteiger die im extremfall auf arbeit (geld-->konsum) verzichten können das nur in einer gut funktionierenden infrastruktur tun. hier greift das typische beispiel: was ist wenn ich mal einen krankenwagen brauche...! würde ein grossteil der bevölkerung so leben wollen, dann währe es mit der schönen heilen welt schnell vorbei. denn, wo schnorren wenn keiner was hat? (diese zeilen beziehen sich auf solch illustre gruppen wie zb "die schenker")

im grossen und ganzen ist es natürlich gut nicht jedem konsumtrend hinterher zu laufen, und das hamsterrad aus neid, missgunst und dem gegenseitigen überrunden durch den kauf von sachen die andere beeindrucken sollen, anzuhalten.
zufriedenheit mit dem hier und jetzt, lässt sich nicht kaufen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ishina

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23. September 2007
Beiträge
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AW: Simple Living

Guten Morgen, Leute!

Besonders Thomas' Posting gefällt mir in diesem Thread. Er spricht mir zwar nicht wirklich aus der Seele, da ich von Kindesbeinen an mit einem relativen Reichtum gesegnet war (meine Eltern besitzen ein großes Eigenheim, sind finanziell weitestgehend unabhängig, es gibt reichlich zu essen bei uns, ich habe als Kind viele Dinge bekommen), dennoch spricht mich diese ganz ungezwungene Einstellung zur Einfachheit an.

Ich kann Verena verstehen, da mich die Frage Geld oder Lebensqualität schon desöfteren ereilt hat. Gerade in einer Branche wie der, für die ich mich momentan ausbilde (Software-Entwicklung) hat die Arbeit den Ruf, schnell einmal auf 50-60 Stunden wöchentlich anzusteigen. Wenn ich mir vorstelle, wie ich 5 x die Woche 12 Stunden in einem Büro vor einem Monitor sitze, kommt mir das kalte Grausen. Im Leben kann es nicht um diese Dinge gehen, so viel habe ich davon verstanden.

Auch mit taurus' Posting kann ich mich sympathisieren. Ich habe einmal den Begriff der Luxese eingeführt. Dieses Wort ist eine Synthese aus Luxus und Askese und beschreibt die Einstellung, wenig materielle Güter zu besitzen zu wollen, doch bei den wenigen nicht zu sparen und sich das Beste für einen zu leisten. Das ist für mich die Herangehensweise, die mich am ehesten anspricht. Ich habe gestern noch ein wenig nach dem englischen Term Frugal Living gegoogelt und konnte mich mit den Ergebnissen nicht wirklich anfreunden. Verzicht auf unnütze Güter ist sinnvoll, allerdings scheinen mir Aussagen wie "Kaufe deine Kleidung nur, wenn sie mindestens 50% preisreduziert ist." befremdlich. Wenn mich ein solcher Lebensstil befreien soll, dann brauche ich immer noch die Macht darüber, was ich konsumiere. Ich für meinen Teil möchte an den Dingen Freude haben - und nicht in erster Linie auf den Preis schauen.

Als Anekdote: Ich habe unlängst mein Zimmer wieder einmal aufgeräumt und hatte dabei vorübergehend einen kleinen Panikanfall, als mir bewusst geworden ist, wie viele Gegenstände sich in meinem Besitz befinden. Mich hat die schiere Menge von einem Moment auf den anderen geradezu erschlagen und ich habe mich sehr schlecht gefühlt. Das meiste davon brauche ich nicht, habe aber dennoch Skrupel, es einfach zu entsorgen. Das angepriesene Weiterverkaufen ist allerdings keine Option für mich. Gerade via eBay habe ich die Erfahrung gemacht, dass es viel Zeit und Nerven kostet, viele Gegenstände mit relativ geringem Wert zu veräußern. Verschenken ist hier sicher die bessere Option.

Ich werde im Laufe der nächsten Wochen das erste Mal in meinem Leben den Wohnort wechseln, wenn ich zu meiner Freundin ziehe. Für mich wird das ein Schritt, mit dem ich viele Gegenstände hinter mir lasse und nur noch das mit mir nehme, was ich wirklich brauche. Ich finde diese Vorstellung befreiend.

Auf der Facebook-Profilseite einer ehemaligen Schulkollegin habe ich gestern gelesen "Man kennt vielleicht 6- oder 7000 Menschen. Reden tut man aber immer nur von 6-7." Für mich gilt das selbe für Gegenstände, die man besitzt. Ich besitze vielleicht zwei- oder dreitausend Gegenstände. Verwenden tue ich aber immer nur eine geringe Menge davon:
  • ~4 Sets an Kleidung, dazu noch Schuhe und Jacken
  • Notebook und Peripherie, Router
  • iPhone
  • Schüttelpennal mit Stiften
  • Tagebuch
  • Rucksack
  • Trinkflasche
  • Toilettartikel
Das sind so circa die Gegenstände, die ich täglich verwende. Anderes verwende ich öfter pro Woche. Wieder anderes vielleicht nur einmal im Monat. Und der Großteil der Dinge ist sicher seit Jahren schon nicht mehr benutzt worden.

Es wurde also ohnehin höchste Zeit, dass ich entmülle.

Dennoch, einfaches Leben hat in meinen Augen mehr Dimensionen als die Menge an materiellen Besitztümern allein. Es hat ebenfalls eine philosophische bzw. spirituelle Dimension. Es ist ein Synonym für die Anhaftung an Dinge, die wir exerzieren - das gilt auch für unsere Beziehungen. Genau wie wir Dinge, die uns nur noch belasten, nicht loslassen können, halten wir auch oft Menschen bei uns, die uns nur noch belasten. Einfaches Leben regt meiner Meinung nach auch dazu an, Beziehungshygiene zu leben und sich auch in dieser Hinsicht zu befreien. Eine weitere Dimension ist sicher die Meinungsfreiheit, die man sich in größerem Maß aneignet, indem man sich ganz bewusst von der ständigen Versorgung mit Neuigkeiten distanziert. Man könnte es Gedankenhygiene taufen.

Allein, wir werden niemals gänzlich rein sein können, in welcher Hinsicht auch immer. Ich denke, das zu akzeptieren ist wichtig für jemanden, der sich aufmacht, sein Leben zu vereinfachen. Es wird dadurch lebenswerter - zu Heiligen macht es uns aber in aller Regel nicht.

Liebe Grüße und Danke für das Lauschen dieses unstrukturierten Monologs
Simon
 

Thorben

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4. November 2009
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447
AW: Simple Living

Du musst zwei Punkte beachten um glücklich zu sein:

1. Sei zufrieden mit dem was du hast
2. Sorge dafür das du immer genug von allem hast'

(Hägar der Schreckliche)


Persönlich kann ich diesem 'simple living' nichts abgewinnen. Wenn ich irgendwas zuviel habe oder loswerden will, dann 'entsorge' ich's und mache keine Religion daraus. (Mein Fett vlt. mal aussen vor :scool: )

Aber wenn's die Leute glücklich macht?

Meine persönlichen Erfahrungen nach neigen aber meist nur die Leute zu solchen Experimenten die sich a) eh für 'bewusstere Lebensweisen' interessieren und b) genug von allem haben.
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Simple Living

Du musst zwei Punkte beachten um glücklich zu sein:

1. Sei zufrieden mit dem was du hast
2. Sorge dafür das du immer genug von allem hast'

(Hägar der Schreckliche)

sehr weise. ;D

ich mache mir da auch nicht so einen kopf drum und schon gar keine religion draus, sondern habe einfach gewisse prioritäten. das beinhaltet, daß manche dinge für mich einfach überflüssig sind.

ein großes auto z.b. brauche ich einfach nicht. deswegen fahre ich einen kleinwagen (mit lpg-antrieb) weil es einfach günstiger ist.
mein fernseher ist eine alte röhre aus dem aldi für 99,- € und mit meinem handy kann man nicht viel mehr machen als zu telefonieren.

dafür habe ich dann allerdings ein gutes fahrrad, relativ viele bücher und ich gebe auch gerne mal etwas kohle für trainingsgerätschaften aus.

hin und wieder ausmisten ist sicherlich nicht verkehrt und auch die frage ob ich irgend etwas wirklich brauche stelle ich mir auch hin und wieder.
 

Eisenfresser

Anstandswauwau
Moderator
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47.747
AW: Simple Living

Für mich gehört das zum Lebensstil. Da ich als Kind nie besonders viel hatte, aber trotzdem alles, was ich brauchte, habe ich das als Grundgedanken drin. Für mich ist weniger mehr. Zuviel erdrückt mich.

Das ist aber ein allgemeines Phämomen. Viele fühlen sich befreit, wenn sie bei sich zu Hause entrümpeln, Platz schaffen für neues.

Mir ist es hier wie bei vielem wichtig, nicht alles danach auszurichten, sondern es miteinfließen zu lassen in das ganze Leben.
...du sprichst mir mit diesen Zeilen aus der Seele!!!:ssmile:




Gruß Eisi
 
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