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sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

MarmorStein

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

MartyMcFly schrieb:
Es ist immer schwer, über Dinge zu diskutieren, die man nur aus den Medien kennt und nie in der Realität bzw. am eigenen Leib erlebt hat.
Das ist richtig, aber vielleicht kannst Du mich ja als "Insider" aufklären.

Des Weiteren möge man mich nicht falsch verstehen, mich befremdet die gesamte Materialschlacht im Spitzensport. Natürlich, da hängt ein Haufen Geld dran, etc., aber bringt es dem Sport tatsächlich etwas? In den originalen olympischen Spielen waren die Teilnehmer halt nackt, Equipmentoptimierung war somit sekundär (natürlich gab es ein paar Sachen wie Öl und so, wo ich das damalige Optimierungspotential nicht abschätzen kann).

In diesem Fall (den Videos) bringt es mir jedenfalls einen Heidenspaß, wie diese Presswürste an das Gewicht gewackelt kommen, dermaßen eingeschnürt, dass sie kaum die Handposition beim Bankdrücken einnehmen können (wie viele dieser "echten Männer" wohl Speedo-Träger im Freibad belächeln?). Entertainment ist geboten, doch m.A.n. weniger im sportlichen Sinne.


PS: Bitte Doppelposts vermeiden
 

Marty McFly

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

@ MarmorStein:

Man kann gern nackt gegen andere Männer ringen oder barfuß durch die Wiese laufen, wenn man nur das als Sport im ursprünglichen Sinne ansieht.

Mir war nicht bewusst, dass du die Materialschlachten in allen Sportarten gemeint hast.

Dazu muss man zuerst einmal definieren, was jeder unter dem Begriff "Sport" versteht.
Dann kann jeder für sich selbst entscheiden, was den Sport in "seiner" Definition voran bringt und was ihm schadet.

Ich selbst sehe die gesamte Entwicklung auch durchaus kritisch, verdamme aber nicht pauschal alle "Hilfsmittel" die sich im Laufe der Geschichte des Sports etabliert haben.

Nur ein Beispiel aus der Leichtathletik: 100 m mit oder ohne Spikes. Bringt durchaus eine Verbesserung der Zeit im zweistelligen Prozentbereich (sofern man mit Spikes überhaupt laufen kann, man muss auch hierfür trainieren).
Ist das nun förderlich für "den Sport"? Und warum?


P. S.: Welchen Doppelpost hast du denn gemeint?
 
S

Solos

Guest
AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Sehr interessante Diskussion. Für mich stellt sich neben der grundsätzlichen Frage nach dem Sinn des Equipments (in diesem Kontext KDK Equipment, lässt sich aber natürlich auf andere Sportarten übertragen (Bobsport, Skisprung, Schwimmen, wenn man möchte auch sicher auf die LA, auch wenn Spike keine 10% Steigerung der Leistung bringen;)...)) noch eine weitere - essentielle Frage:

Wie sieht ein langfristig angelegtes Nachwuchstraining aus?

Wenn ich mir die armen Jungchen in den Vids angucke, dann weiß ich: so nicht!
Kein verantwortungsvoller Trainer würde seinem Nachwuchssportler so etwas antun. Das ist in meinen Augen absolut fahrlässig und grenzt an Körperverletzung. Und auch in Bezug auf Leistungsentwicklung ist solch ein Vorgehen dämlich, weil perspektivlos.

Naja, das ist sicher eine Frage für einen extra Thread.

Gruß
 

MarmorStein

Well-Known Member
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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Marty McFly schrieb:
Ich selbst sehe die gesamte Entwicklung auch durchaus kritisch, verdamme aber nicht pauschal alle "Hilfsmittel" die sich im Laufe der Geschichte des Sports etabliert haben.
Nunja, "verdammen" ist nicht das richtige Wort. Die Frage ist eben auch, wo hat es tatsächlich einen Sinn, und wo beginnt es lächerlich zu werden?

Marty McFly schrieb:
Nur ein Beispiel aus der Leichtathletik: 100 m mit oder ohne Spikes. Bringt durchaus eine Verbesserung der Zeit im zweistelligen Prozentbereich (sofern man mit Spikes überhaupt laufen kann, man muss auch hierfür trainieren).
Ist das nun förderlich für "den Sport"? Und warum?
Natürlich wird man keine allgemein akzeptierte Antwort finden.

Meine Meinung dazu ist eher in Richtung "minimalistisch". Meine Grundfrage wäre: "was benötige ich, um mich in Sportart xy mit meinem Gegenüber fair zu messen"? Bezüglich Deines Beispiels: Braucht man Tartanbahn uns Spikes, um einen Sprintwettkampf abzuhalten? Oder reicht auch barfuß und 100m gerade Straße?

Natürlich, heutzutage gilt ja "schneller höher weiter" und die Messtechnik ermöglicht es uns, den Sprinter mit einer hundertstel Sekunde Vorsprung als den Besten zu feiern. Doch ist er wirklich der Beste oder hat er nur gut gedopt oder mehr Geld für Schuhe investieren können, die 10g leichter waren als die seines nur knapp unterlegenen Kontrahenten?
Mein Problem ist: Heutzutage kann im Spitzensport doch keiner mehr sagen, ob nun der Sportler gewonnen hat oder die Industrie und Pharmazie hinter ihm. Inzwischen ist es nicht mehr die leistung des Sportlers, sondern des Konglomerats Sportler+Industrie+Trainer+Mediziner+Therapeuten+wasweißich. Es geht einfach nur ums Geld, und da ist eben alles recht. Das ist einer der Gründe, warum für mich der Spitzensport höchst uninteressant ist. Ich halte es für sehr traurig, dass diese Methoden nunmehr auch im "kleinen" Vereinssport ihre Praxis finden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Marty McFly

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

@ MarmorStein:
Ok, ich verstehe, was du gemeint hast.

Ich denke einfach mal, die Sportart bzw. der Verband gibt vor, was die Rahmenbedingungen sind, unter denen man sich mit anderen messen kann.

Dass im Spitzensport bei den meisten Disziplinen viele Dinge mitspielen, und nicht immer der beste Sportler, sondern das beste "Gesamtpaket" gewinnt, ist auch klar.

Wo nun jeder selbst seine Rolle sieht im großen Theater "Sport", ist individuell verschieden.

Generell ist festzuhalten, dass sich die Komplexität der modernen Welt und Gesellschaft ganz klar auch im Sportbetrieb widerspiegelt.
 

Berbisdorfer

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

[img1]
Das sind ja zum Teil noch kleine Flöhe eingepackt und gewickelt in allem was zu Verfügung steht.


Da stimm ich mal zu, besonders krass im Teil 6 bei 8:35 min, da hat der Schub des Eq. plötzlich aufgehört.

Der im blauen Dress scheint aber ohne zu starten.

Gut das es hier ne Altersbeschränkung gibt.
 

kecks

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Man braucht vor allem Vergleichbarkeit, wenn man etwas als "Sport" betrachten will (im Sinne von Wettkampfsport). 100m Straße und dann mal losrennen wäre a) nicht so toll gelenktechnisch (man müsste das dann ja auch trainieren...) und b) nicht vergleichbar. Tartanbahnen sind vergleichbar.

Das Video oben macht... traurig. KDK ist keine Sportart für Kinder und Schüler; eventuell für Jugendliche, aber auch nicht wirklich. Zu einseitig. Eine so frühe Spezialsierung ist bei dieser Sportart aufgrund der eher geringen technischen Anforderungen nicht nötig; allgemeine Grundlagen wären wichtiger (vs. technisch schwierige Sportarten wie z.B. Turnen oder Hürdenlaufen, oder schnelle Sportarten, da hier die Trainingsreize im goldenen Lernalter gesetzt werden müssen, wenn das volle Potential genutzt werden soll, oder auch Ausdauersportarten, da hier früh die Umfangsverträglichkeit entwickelt werden muss). Ich glaube nicht, dass auch nur einer der Jugendlichen im Video in zehn Jahren noch ein erfolgreicher Athlet sein wird.
 

Eisenfresser

Anstandswauwau
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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Hier mal ein guter Artikel, passend zum Thema...

Quelle: http://www.team-andro.com/going-raw.html

Von TobStar, 15.10.2009

Ein Artikel von Elitefts.com
von Scott Yard


Haftungsausschluss: Bevor du diesen Artikel liest solltest du dies hier beachten. Weil dies mein erster EliteFTS.com Artikel ist und viele vielleicht meinen Log nicht lesen gebe ich erst einmal eine kleine Einleitung. Ganz wichtig und an erster Stelle: Ich bin kein Experte. Ich bin ein Powerlifter genau wie du. Ich bin weder Trainer, noch habe ich eine Verbindung in den Bereich Kraft oder Konditionierung außerhalb von EliteFTS. Ich liebe den Konkurrenzkampf und obwohl ich auch ein großartiger Tänzer bin, kann ich sonst nicht viel.

Ich mache Wettkämpfe seit ich 18 Jahre alt bin und ich bin ein Produkt der aktuellen Entwicklung im Powerlifting. Ich habe die meiste Zeit in mehrlagigem Equipment trainiert und ich habe jede Sekunde davon genossen. Anfangs hatte ich ziemlichen Erfolg. Ich habe zum ersten Mal 800 lbs gedrückt als ich 23 Jahre alt war. Ich habe ein Total von 2605 lbs geschafft und 840 lbs einen Monat vor meinem 24. Geburtstag gedrückt. Ich wurde Dritter beim Arnold Bench Bash und sogar Dritter bei der ersten ProAm. Jetzt denkst du dir vielleicht, wer ich eigentlich bin, und was ein Typ wie ich über Raw-Lifting weiß? Ich bin ist offensichtlich eine Equipment-Schlampe. Warum schreibe ich nicht über Equipment?

Gut, um zum Knackpunkt dieses Artikels zu kommen: Ich habe meinen letzen multi-ply Wettkampf im März 2008 gemacht. Bei diesem Wettkampf habe ich eine Beuge mit 925 lbs geschafft, auf der Bank 810 lbs und 720 lbs im Heben. Nach dem Wettkampf hatte ich irgendwie ein leeres Gefühl. Ich habe einfach nichts gefühlt. Während des Trainings machte ich die Übungen und hatte eine halbherzige Naja Einstellung zum Wettkampf. Ich erinnere mich wie ich gesagt habe: Vielleicht schaffe ich einen Deadlift PR. Das reicht mir.

Obwohl ich die Ausrüstung immer geliebt habe, bin ich inzwischen an einem Punkt in meiner Powerlifting Karriere an dem es mich nicht mehr begeistert weitere 5 lbs aus meinem Shirt rauszuholen. Ich musste das Ganze wieder irgendwie aufpeppen. Was gibt es besseres, um wieder Spannung in die Sache zu bringen, als sich um 180° zu drehen und das genaue Gegenteil von dem zu machen, was man bisher getan hat. Ich habe mir überlegt, warum sollte ich nicht einmal für einen Raw Wettkampf trainieren? – Nur Zughilfen, einen Gürtel und einen riesen Haufen Ammoniak Kapseln. Genau darum geht es jetzt hier.

Nach 4 Monaten Training habe ich meinen ersten Wettkampf ohne Ausrüstung absolviert und mich auf den nächsten vorbereitet. Weil dies eine so derart andere Erfahrung war, möchte ich ein paar Dinge mit Euch teilen die ich auf diesem Weg gelernt habe. Das ist keine so wird’s gemacht Anleitung sondern einfache eine Betrachtung meines Weges von einer Equipment-Schlampe zum Gegenteil.

Die Kniebeuge: Wo ist meine Box-Squat?
Das war der schwerste Lift an den ich mich gewöhnen musste. Weil ich es gewohnt war in einem 4-Lagigen Anzug zu beugen, war es ein Schock für mich, einfach so ins Nichts runter zu gehen.

Jede Beuge die ich bis dato raw gemacht habe, war auf eine Box. Obwohl ich bei Box-Squats sehr stark geworden bin, gab es keinen positiven Effekt auf meine normale Beuge ohne Ausrüstung. Ich konnte ca. 750 lbs auf Wiederholungen von einer parallelen Box beugen. Aber in den ersten Wochen meiner Raw-Odyssee hätte mich eine 700er Beuge auf eine zulässige Tiefe ohne Box zermanscht.

Das erste große Hindernis, das es zu überwältigen galt, war, ohne jegliche Power, wieder aus dem Loch von unten nach oben zu kommen. Ich habe 5 Jahre lang breit gebeugt. Meine Hüfte und mein Arsch waren 3mal so groß wie meine Quads. Raw und breit zu beugen funktionierte für mich nicht. Ich eignete mir einen Schulterweiten Stand an und verließ meinen gewohnt komfortablen Bereich. Meine Quads waren schrecklich schwach. Mein unterer Rücken und meine Hamstrings haben die Arbeit in den ersten paar Wochen übernommen.

Das hat zwar funktioniert aber meine Technik hat darunter gelitten. Um meine Quads voranzubringen habe ich angefangen Beinpresse und Beinstrecker jede Woche mit hohen Wiederholungen zu trainieren. Ich brauchte einen Crashkurs für den Aufbau meiner Quads und so ging die Rechnung auf. Nichts Originelles war nötig, nur ein paar brennende Quads.

Ich habe hohe Widerholungszahlen ausgeführt um meine Quads, auf die steigenden Gewichte zu konditionieren, die sie bald erwarten würden. Die hohen Wiederholungszahlen brachten mir auch eine Art vorbeugenden Schutz, weil ich jetzt viel tiefer beugte und meine Knie viel anfälliger für Verletzungen waren. Das nächste Licht, das mir aufging war, dass ich zuvor nie realisiert habe, wie wenig Bauchmuskeltraining ich eigentlich gemacht habe. Als eins der ersten Dinge, an die dachte, wenn ich mir überlegt habe was ich an meinem Beugeanzug vermisse, war die Unterstützung in der Mittelpartie. Mein erstes Ziel war jetzt also meine Bauchmuskeln auf Vordermann zubringen. Ich habe schnell festgestellt, dass es nicht ausreichend war einmal die Woche nach dem Beugen noch ein paar Sit-Ups zu machen. Ich attackierte meine Bauchmuskeln daraufhin 4mal die Woche äußerst gewissenhaft.

Ich machte nichts Besonderes, aber dadurch, dass ich 3 Tage hinzugefügt habe, steigerte ich mein Bauchmuskeltraining um 300%. Ich machte mini Sit-Ups mit Bändern, stehendes Bauchmuskeltraining am Kabelzug, Twists mit einer Langhantel und side bends. Ich musste meine Bauchmuskeln aus allen Richtungen und Winkeln trainieren damit ich sie auf ein Level bekam auf dem ich mich stark fühlte.

Grundlegende Hinweise
Benutze einen engen Stand – Schulterweit oder ein bisschen weiter um einen maximalen Ausstoß aus dem Loch zu haben. Benutze einen engen Griff. Behalte deine Hände eng zusammen um eine aufrechtere Position zu halten. Halte deinen Kopf oben. Dein Körper geht dahin wohin sich dein Kopf bewegt. Wenn dein Kopf oben ist dann ist dein Rücken gewölbt. Deine Zehen zeigen gerade nach vorne oder alternativ leicht schräg nach vorne.

Bankdrücken: Bankdrücktraining ohne Bankdrücken?
Als ich in diesen Wettkampf ging, hatte ich sehr hohe Erwartungen an meine Bankdrückleistung, die ich raw erreichen wollte. Zu meiner besten Zeit konnte ich im Laufe eines Jahres etliche Male ca. 550 lbs drücken und bei Wettkämpfen immer über 800. Mit diesem Wissen dachte ich mir, ich müsste mich aufs Raw-Bankdrücken konzentrieren und dieses jede Woche ausführen. Was passierte dann? Meine Raw-Leistungen fielen in 8-10 Wochen um 10-15 Prozent. Ich habe jede Woche schwer Bank trainiert aber es half nichts. Als ich dann auf mein vergangenes Training zurückblickte und mich gewundert habe, warum ich damals so viel stärker war, vielen mir ein paar Dinge auf.

Zum einen war ich 30 lbs schwerer und es war für mich aber keine Option 30 lbs zuzunehmen. Zum anderen merkte ich, wie wenig ich eigentlich Raw drücken konnte. Meistens habe ich nur auf Boards gedrückt und verschiedene Spezialübungen verwendet, während ich in meinen Shirt-Trainingszyklen steckte. Mit dieser Einsicht und dem Wissen, dass meine Leistungen auf der Bank nicht mehr viel schlechter werden können, entschied ich mich dafür einen Bankdrückplan ohne Bankdrücken durchzuziehen.

Weil mir also bewusst war, dass ich nicht mehr viel schlechter werden konnte entschloss ich mich rotate foam presses zu machen. 2- und 1- Board Training und reverse band benches. Ich habe diese Übungen vor allem deshalb ausgewählt, weil sie funktionieren und ich sie gerne mache. 10 Wochen vor meinem Wettkampf habe ich 510 lbs touch and go nicht drücken können. Beim Wettkampf dann habe ich locker 500 gedrückt und 525 wegen technischen Gründen nicht geschafft. Dadurch, dass ich nie raw gedrückt habe, bestand auch nicht die Chance aus Versehen ins Übertraining zu geraten. Ich habe gelernt mein Training in Zyklen aufzuteilen und mein Volumen und meine Gewichte relativ gering zu halten. Das sollte aber der Inhalt eines anderen Artikels sein.

Grundlegende Hinweise
Die maximale Griffweite sollte durch den Ringfinger begrenzt werden oder sogar noch enger um mit optimaler Energie von der Brust losdrücken zu können. Drehe deine Schultern nach hinten und ziehe deine Traps unter deinen Körper. Behalte deine Füße hinter deinem Körper um deine Beinkraft optimal nutzen zu können. Versuche die Stange zu zerdrücken, sobald du sie in die Hände bekommst. Lass die Stange auf deinen Körper absinken nachdem du sie aufgenommen hast und verringere so die Distanz, die du drücken musst. Hol tief Luft. Wenn dein Bauch nicht angespannt ist, haben deine Beine keinen Widerstand gegen den sie drücken können, um deine Brust näher an die Stange zu bringen.

Kreuzheben. Jetzt habe ich endlich Zeit fürs Heben
Von früherem Training mit Equipment wusste ich, dass ein Beugetraining 3 Stunden dauern kann und dann wäre ich gerade einmal aufgewärmt gewesen. Jetzt, da ich Raw trainierte und Kniebeugen in 30 Minuten durch hatte, konnte ich die Zeit nutzen um Heben zu trainieren. Die 3 Dinge die ich mir vorgenommen habe zu tun, waren block pulls von einem 4-inch Block, full pulls bei denen ich aus dem Rack gestartet bin, und speed pulls. Außerdem hob ich jede zweite Woche schwer. Ich habe mich in 2 Jahren nur um 5 lbs gesteigert und wusste, dass ich etwas daran ändern musste. Die einzige Änderung, die mir logisch erschien, war, mehr zu trainieren.

Ich rotierte diese 3 Trainingseinheiten über die Dauer von 16 Wochen. Fürs Kreuzheben habe ich einen 16 Wochen Zyklus gewählt, weil es ein Lift ist bei dem keine großen Sprünge zu erwarten sind. Das wollte ich ausgleichen indem ich einen längeren und realistischeren Trainingszyklus gewählt habe. Ich merkte, dass keine Stagnation auftrat weil ich die verschiedenen Übungen ausführte und nicht ausschließlich normales schweres Heben. In den 16 Wochen habe ich, bis auf einmal 5 Wochen vorm Wettkampf, nie über 405 lbs direkt vom Boden gezogen. (Die 3 Versuche reguläres schweres Heben 5 Wochen vorm Wettkampf waren um meine Technik mit schwerem Gewicht einzuüben.) Durch all das hab ich einen 20lb Kreuzhebe PR mit 740 lbs ohne Anzug geschafft. Davor war mein Rekord bei 720 lbs mit einem Metal Hebeanzug.

Grundlegende Hinweise
Der einzige grundlegende Hinweis, den ich geben werde, ist vorm Heben noch einmal tief Luft zu holen. Ganz einfach weil ich sonst keine habe. Ich bücke mich einfach und ziehe an diese verdammte Stange so stark ich nur kann. Weil ich ganz konventionell hebe, scheint das momentan zu funktionieren.

Hilfsübungen: Mach sie und wirf sie nicht raus
Ich will damit sagen, erledige es einfach. Bau dir kein Workout wie in einem Bodybuildingmagazin zusammen. Ich musste herausfinden, dass die Regeneration beim Training ohne Equipment langsamer von statten geht. Du hast nur eine gewisse Anzahl von Versuchen, bevor du komplett im Übertraining bist. Wenn du da draußen in einer Wüste bist, was wäre das erste was du machen würdest? Verabschiede dich von den Dingen, die du nicht brauchst. Früh habe ich gemerkt, dass weniger oft mehr ist. Obwohl ich daran schon immer geglaubt habe, war ich mir noch nie so sicher richtig zu liegen, wie in diesem Trainingszyklus.

Das beste Beispiel dafür war mein Training für die Deltas und Lats. Die hinteren Deltas und die Lats sind bekanntermaßen sehr wichtig. Nicht nur für die Haltung beim Bankdrücken sondern auch für die komplette Ausführung. Um mich auf die Großen 3 konzentrieren zu können, musste ich ein paar andere Dinge zurückschrauben. Ich habe versucht Übungen auszuwählen, die einfach auszuführen und gleichzeitig effizient sind. Ich habe damit angefangen Klimmzüge und mini band pull separat zu machen. Diese beiden Übungen machten 90% meiner gesamten Ergänzungsübungen aus. Ich machte sie zu einer Grundlage in meinem Training und habe sie 2mal pro Woche ausgeführt. Schnell merkte ich, dass die beiden Übungen ihren Zweck erfüllten und das schlimmste was passieren konnte war, dass ich ein bisschen unausgelastet war. Die Körpermitte wurde nun viel mehr belastet als ich es mit dem Beugeanzug gewohnt war. Ich musste daher meinem unteren Rücken und meiner Mittelpartie unter der Woche eine Pause gönnen. Mein Festhalten an Ganzkörperübungen und die Arbeit mit Bändern kam dem sehr zu Gute.

Fazit
Der wichtigste Punkt, den ich aus dieser Trainingserfahrung gelernt habe, ist, dass man sein Arbeitsvolumen und Trainingsgewicht zyklisch variieren muss. Um in einer Übung gut zu werden, muss man sie trainieren. Mit welchem Gewicht und wie ist hier dabei der Schlüssel. Ich weiß, dass normale Periodisierung in der heutigen Zeit verpönt ist, aber ich empfand es als essentiell wichtig um in den großen 3 besser zu werden. Eine entlade Woche etwa alle 4 Wochen war ebenso ausschlaggebend. Das hat die Regeneration stark gefördert und ihr solltet daran denken, dass eure Unterhosen die Hüftmuskulatur nur gering schützen.

Raw Powerlifting und Powerlifting in mehrlagigem Equipment ist eine unterschiedliche Herausforderung. Ich würde nicht sagen, dass es härter ist, es ist einfach anders. Die beiden Dinge zu vergleichen ist schwer. Außerdem weiß ich, dass going raw in den Schlafzimmern leichter funktioniert als auf der Plattform. Aber auch das soll Inhalt eines anderen Artikels sein. Im Endeffekt tauscht man die eine Frustration gegen eine andere aus. Ich kann aber sagen, dass ich heute mehr Leidenschaft fürs Powerlifting empfinde als noch vor 8 Monaten. Jetzt, da ich meinen Rücken nicht mehr mit Anzügen verstärke, werde ich wohl noch ein paar Angriffe im Raw Powerlifting starten, bevor ich irgendwann wieder meine Equipment heraus hole.
Scott Yard hat im Jahr 2004 das Western Maryland College abgeschlossen. Er hat ein Versicherungsunternehmen im Staat Pennsylvania. Nach 6 Jahren als Bankdrückspezialist hat Scott beschlossen auch bei Full Meets anzutreten. In seinem zweiten kompletten Wettkampf im September 2006 hat Scott den All-time Weltrekord fürs Total in der 275 lbs Klasse gebrochen. Das hat er im Alter von 23 geschafft. Sein Total von 2605 lbs entstand aus einer 1050er Beuge, 840 lbs beim Bankdrücken und 715 lbs beim Heben. Scotts 840 lbs im Bankdrücken ist bis heute die beste Leistung die jemals bei einem Full Meet über alle Gewichtsklassen hinweg gedrückt wurde. Scott trainiert im Club Natural Gym in Hanover, Pannsylvania und hofft noch viele Jahre aktiv im Wettkampfgeschehen mitmischen zu können.
 

Rasputin79

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79
AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Hm, interessanter Artikel.
Hört sich ja irgendwie an, als hätte er sich mit seinem dreilagigen Equipment eine Behinderung antrainiert....
 

janden

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Echt sehr interessante Diskussion

Es gibt natürlich einen entscheidenden Vorteil bei der IPF, da ist das Reglement sehr streng und lässt keine Harakiriversuche wie im Video zu (zumindest nicht in dem Ausmaß), trotzdem muss ich sagen ist es oft auch da traurig wie es auf WK aussieht

Für 40kg Bankdrücken wird ein Shirt verwendet bei grauenhafter Technik.
Es werden tiefe Kniebeugen ausgeführt aber dabei keine Chance auf Kniestabilität, obwohl die Bandagen wirklich fest sitzen

Ich bin auch der Meinung, dass KDK keine Sportart für Jugendliche ist, aber sehr wohl eine super Ergänzung zu anderen Sportarten bzw in Kombination damit.
Ob man dafür KDK WK braucht ist natürlich die andere Frage.


Trotzdem ist es echt schwer wie eine sinnvolle Vorbereitung aufs Equipment aussieht.
Körperliche Grundlage ist klar, aber die Technik mit Equipment muss halt trotzdem trainiert werden.

Am sinnvollsten finde ich folgendes Vorgehen
- Begleitsportart zum KDK Training dazu
- größeres Übungsrepertoire, viele unilaterale Sachen
- Equipment ja, aber alte und große Sachen für Techniktraining und erst dann wenn die Rawtechnik sitzt, was mind 1 Jahr Training voraussetzt.
keine KDK WK vor 16.


gibt sicher noch so einige Sachen,
 

matten

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

man müßte wohl blind sein, wenn man diese videos sieht und nicht erkennt, daß das equipment so jungen sportlern nicht gut tut.

wenn ich mir allerdings mal jugendliche fußballtalente anschaue, die von den vereinen ohne rücksicht auf verluste verheißt werden, dann erscheint mir das keine seltenheit zu sein. in diesen jugendlichen werden hoffnungen auf eine großartige karriere geweckt, um die motivation hoch zuhalten und wenn es dann zu einer verletzung kommt lässt man sie wieder fallen. die wenigen die durchhalten und somit dem selektionsdruck standhalten kommen dann weiter, aber das ist dann mal einer unter tausenden.

was ich damit sagen möchte ist, daß der erfolg oftmals dazu führt, daß jedes mögliche mittel genutzt wird ohne irgendeine rücksicht auf die einzelnen sportler.
 

MondayMassacre

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Meine Grundfrage wäre: "was benötige ich, um mich in Sportart xy mit meinem Gegenüber fair zu messen"? Bezüglich Deines Beispiels: Braucht man Tartanbahn uns Spikes, um einen Sprintwettkampf abzuhalten? Oder reicht auch barfuß und 100m gerade Straße?

Theoretisch reicht es barfusz auf der naechsten Strasze entlang zu laufen, nur vergisst du dabei den Ehrgeiz des Menschen.
Jeder will immer besser als der andere sein und wenn einer merkt, er kann auf einer Tartanbahn schneller laufen als auf einer Strasze, warum soll er das nicht tun? Verbietet ja keiner. Wenn dann auch noch einer draufkommt, dass er mit Spikes schneller ist, als diejenigen ohne Spikes, dann wird er die auch nutzen. Warum auch nicht? Verbietet ja keiner.
Und schon bist du bei der heutigen Materialschlacht.

Um die Frage beantworten zu koennen, ob es den Sport verbessert, musst du erst einmal definieren, was einen Sport ausmacht, bzw. was ihn "gut" macht. Eine Sportart ist einfach durch seine Regeln definiert. Eine Sportart kann man nicht "besser" oder "schlechter" machen, sonst waers nach einer Regelaenderung eine andere Sportart.
Das einzige, was man "besser" oder "schlechter" machen kann, ist erstens die Wirkung auf den Koerper (wird der Koerper besser oder schlechter, ist die Ausfuehrungstechnik gut oder schlecht, leidet der Koerper darunter, oder baut es ihn auf) und zweitens die Leistungen, die man im Sport erbringt.
Beim zweiten Punkt sind wir mit dem Ehrgeiz des MEnschen genau da, wo wir heute in jeder Spitzensportart sind: Doping und Materialschlacht.
Ob jemand seine Sporterfolge ueber die eigene Gesundheit stellt, ist jedem selbst ueberlassen. Im Spitzensport stellt sich die Frage allerdings oft nicht mehr.
 

matten

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Ob jemand seine Sporterfolge ueber die eigene Gesundheit stellt, ist jedem selbst ueberlassen. Im Spitzensport stellt sich die Frage allerdings oft nicht mehr.

jein. der sport wird hierzulande und überall auf der welt auch vom staat gefördert. (sicher gibt es auch hiuer ungerechtigkeiten bezüglich der verteilung der förderung für verschiedenen sportarten, aber das ist ein anderes thema)
gefördert wird er aufgrund seiner gemeinnützigkeit und diese besteht meiner ansicht nach nur, wenn die jeweiligen sportorganisationen eine gewisse verantwortung übernehmen. dies gilt insbesondere wenn es um die kinder- und jugendarbeit geht.

diese übernommene verantwortung muß sich meiner ansicht nach auch im regelwerk der verschiedenen sportarten und sportverbände wiederspiegeln.
 

Marty McFly

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Ui, ich hätte echt nicht gedacht, dass hier so viele User mitdiskutieren würden.
 
S

Solos

Guest
AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Jeder will immer besser als der andere sein und wenn einer merkt, er kann auf einer Tartanbahn schneller laufen als auf einer Strasze, warum soll er das nicht tun? Verbietet ja keiner. Wenn dann auch noch einer draufkommt, dass er mit Spikes schneller ist, als diejenigen ohne Spikes, dann wird er die auch nutzen. Warum auch nicht? Verbietet ja keiner.
Und schon bist du bei der heutigen Materialschlacht..

Das stimmt nicht so ganz. Es gibt Reglementierungen was den Belag und die Wahl des "Equipments" (in diesem Fall die Spikes) angeht. Es ist beispielsweise nicht erlaubt die Tartanbahn mit einer abfallenden Neigung, so dass man bergab läuft, zu versehen und /oder sich von irgendjemandem/irgendetwas ziehen zu lassen. Des weiteren gibt es Vorschriften über die Dimensionen der Bahnen, es ist nur ein gewisses Maß an Windunterstützung gestattet damit die Leistung Rekord-/Listentauglich ist (2,0 m/s) usw. usf,..

Des weiteren gibt es meiner Meinung nach deutliche Unterschiede:
Zum einen reden wir hier über völlig verschiedene Dimensionen der Leistungsförderung. Verbessert ein Sprinter seine Sprintleistung durch die Zuhilfenahme von Spikes um 0,2 - 0,5 sec., und das ist ein realisitischer Wert (letzterer schon fast nicht mehr), dann ist das bei einem Niveu von 10,0 sec. eine Steigerung um 5%. Bei einem 12,0 Sprinter sinds noch knapp über 4 %.
Verbessert ein Heber seine Hebeleistung von 200 Kg durch Equipment auf 240 Kg, was ja durchaus realistisch zu sein scheint, dann sind das 20%!
Viel entscheidender ist aber die Gesundheitsgefährdungen. Durch das KDK Equipment werden unnatürliche Bewegungen und Belastungen und dadurch die Ausbildung von Dysbalancen und falschen Bewegungsmustern ja gerade zu provoziert. Rasputin hat es auf den Punkt gebracht: es werden "Behinderungen" antrainiert. Wenn ich das dann solche Vids sehe krieg ich echt nen Hals. Da sind junge, sich in der Entwicklung befindende Organismen mit all den bekannten entwicklungsbiologischen Besonderheiten die förmlich vergewaltigt werden. Das kann doch nicht sein, die Wahrscheinlichkeit das einer von denen durchkommt geht gegen Null. Die Wahrscheinlichkeit das gesundheitliche Schäden bleiben hingegen ist groß. Ich verstehs nicht. Aber ähnliche Fälle begegnen mir in der LA auch immer wieder.
Für mich ein großer Streitpunkt und Dorn im Auge!!:ssad:


Ob jemand seine Sporterfolge ueber die eigene Gesundheit stellt, ist jedem selbst ueberlassen. Im Spitzensport stellt sich die Frage allerdings oft nicht mehr.

Würde ich wie matten mit einem Jein beantworten.
Junge Sportler sind ganz bestimmt nicht dazu in der Lage das zu entscheiden. Sie sind in der Regel den Einflüssen ihres Umfeldes "ausgeliefert". Hier kommt dann die pädagogische Verantwortung des Trainers, des Vereins und auch der Verbände zum tragen. Diese müssen durch entsprechendes Vorgehen, durch entsprechende Maßnahmen und Reglementierungen für altersadäquate Entwicklungsbedingungen mit Perspektive sorgen.
Dazu könnte z.B. auch das Verbot von Equipment für unter 18 jährige zählen.

Im Leistungsbereich ist das etwas anders. Hier sollte der Athlet so mündig sein das er zumindest mitentscheiden kann. Außerdem sind dann auch ganz andere Perspektiven da: es geht um viel Geld und Ruhm. Dadurch entsteht natürlich ein großer Druck der die Entscheidungsfreiheit oft einengt. Die Situation ist dennoch eine völlig andere als im Nachwuchssport
Gruß
 

Marty McFly

Well-Known Member
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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Hier kommt dann die pädagogische Verantwortung des Trainers, des Vereins und auch der Verbände zum tragen. Diese müssen durch entsprechendes Vorgehen, durch entsprechende Maßnahmen und Reglementierungen für altersadäquate Entwicklungsbedingungen mit Perspektive sorgen.
Dazu könnte z.B. auch das Verbot von Equipment für unter 18 jährige zählen.

In der IPF so vorgesehen.
Verbände, die sich jedoch ganz offen von Dopingkontrollen distanzieren und damit werben, diese nicht durchzuführen, haben auch kein Interesse daran, ihre "Fürsorgepflicht" für die Jugend zu übernehmen.
So seh ich das in diesem konkreten Fall.

Was die Vereine und Trainer machen, ist wieder was anderes.
 
S

Solos

Guest
AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

In der IPF so vorgesehen.


Im KDK kommt dann wohl noch das Problem der vielen Verbände, in denen es scheinbar verschiedene Reglements gibt, hinzu.
Da steigt man als außenstehender kaum durch ;)

Schon verwunderlich das es keinen übergeordneten Weltverband gibt der grundlegende Regeln vorgibt (oder gibt es den?).
In der Leichtathletik sind das die "internationalen Wettkampfregelen", und die sind wie der Name schon sagt überall gleich und den Regeln nationaler Verbände übergeordnet.


Verbände, die sich jedoch ganz offen von Dopingkontrollen distanzieren und damit werben, diese nicht durchzuführen, haben auch kein Interesse daran, ihre "Fürsorgepflicht" für die Jugend zu übernehmen.
So seh ich das in diesem konkreten Fall..

Absolut richtig.
Doping habe ich jedoch bewusst ausgeklammert. Da gibt es immer Wege. Vor allem wenn der Weltverband offiziell einen solch heuchlerischen "anti-Doping-Kampf" betreibt wie es derzeit der Fall ist...



Was die Vereine und Trainer machen, ist wieder was anderes.

Es gibt immer Trainer und Vereine die sehr gute Arbeit leisten und eigene Wege gehen.
Dennoch scheint es anders als in anderen Sportarten kein generelles Konzept zu geben wie ein langfristiger Aufbau aussehen könnte und welche Etappen welche Ziele beinhalten.
Rahmentrainingspläne sind zwar auch nicht immer das gelbe vom ei, aber so ist wenigstens gewährleistet, das vor allem die Trainer an der Basis eine halbwegs vernünftige Orientierung bekommen.

Gruß
 

königderberge

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Wegen EQ und anderen Auswüchsen lehne ich den Leistungssport immer mehr ab, genetische Extreme, vermännlichte Frauen, Powerliftingzwerge oder Riesen in andere Sportarten, Beinprothesen mit denen man mehr Speed entwickeln kann als Nichtbehinderte, klodeckelgrosse Hände und Füsse bei Schwimmern, das alles ist für den Normalsportler einfach kein Maßstab mehr sondern Perversion.

Solcher Unsinn, auch noch mit Steuergeldern gefördert, ist absolut idiotisch.

Man sollte das Geld lieber in Breitensportanlagen investieren die der Öffentlichkeit grosszügig zugänglich sind, statt ganze Hallen für ein paar Kaderathleten zu sperren die international dann hinterherhinken.

Für mich gilt eher lieber selber Sport machen als solchen Mutanten dabei zu beobachten wie sie sich versuchen zwanghaft zu profilieren um ein grösseres Stück vom Kuchen abzubekommen.
 

MarmorStein

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

MondayMassacre schrieb:
Theoretisch reicht es barfusz auf der naechsten Strasze entlang zu laufen, nur vergisst du dabei den Ehrgeiz des Menschen.
Jeder will immer besser als der andere sein und wenn einer merkt, er kann auf einer Tartanbahn schneller laufen als auf einer Strasze, warum soll er das nicht tun? Verbietet ja keiner. Wenn dann auch noch einer draufkommt, dass er mit Spikes schneller ist, als diejenigen ohne Spikes, dann wird er die auch nutzen. Warum auch nicht? Verbietet ja keiner.
So kann mans sich natürlich leicht machen … aber gegeben genügend Vorbereitungszeit, wird meistens der mit „mehr Hirn“ gewinnen. Gut, der Eine hat halt entdeckt, dass ihm Spikes was bringen, der Andere hat eben eine Pille erdacht, mit der er größer, schneller und stärker wird. Aber beides beinhaltet, dass es derjenige nicht wirklich aus eigener Kraft, sondern eben mit Hilfsmitteln geschafft hat. Der „ehrgeizige Mensch“ mag sich zwar auf die Schultern klopfen, aber ich würde das so empfinden, als wenn man stolz auf eine Eins im Examen ist, die man durch Spicken erreicht hat. Alle sind beeindruckt, aber man weiß, dass man es doch nicht ganz selber gepackt hat.
Zum fett hervorgehobenen: Wer legt auf welcher Grundlage fest, was erlaubt ist und was nicht? Und stellt diese Festlegung sicher, dass der Wettbewerb auch fair abläuft? Würdigt man die Leistung des Athleten, oder ist diese nur noch das Abbild von den Drahtziehern im Hintergrund (s. weiter oben)?
Natürlich, wenn man den Sport als etwas sieht, bei dem höchstmögliche Leistungen mit allen möglichen Hilfsmitteln herauskitzelt werden sollen, dann ist das natürlich alles eine tolle Sache. Ich finde sowas allerdings nicht sinnvoll und noch weniger interessant.

MondayMassacre schrieb:
Um die Frage beantworten zu koennen, ob es den Sport verbessert, musst du erst einmal definieren, was einen Sport ausmacht, bzw. was ihn "gut" macht. Eine Sportart ist einfach durch seine Regeln definiert. Eine Sportart kann man nicht "besser" oder "schlechter" machen, sonst waers nach einer Regelaenderung eine andere Sportart.
Das ist natürlic hrichtig. Mir (und das ist jetzt eben persönliche Meinung) geht’s beim Sport (also: Leistungssport) um die Leistung der Menschen, die ihn betreiben. Wenn man dann sieht, dass der umjubelte Gewinner Hulk ist und zusätzlich noch mit allen möglichen und unmöglichen technischen Rafinessen ausgestattet ist, fehlt mir doch die Glaubwürdigkeit des Ganzen.

MondayMassacre schrieb:
Ob jemand seine Sporterfolge ueber die eigene Gesundheit stellt, ist jedem selbst ueberlassen. Im Spitzensport stellt sich die Frage allerdings oft nicht mehr.
Ersteres glaube ich nicht. Oder denkst Du, überall auf der Welt hätte jeder frei zu entscheiden, was er beruflich machen will oder zu was er wird? Spitzensportler werden nicht zuletzt meist im frühesten Kindesalter schon in diese Richtung getrimmt, und mit Schulabschlüssen schaut es u.U. Auch nicht so dolle aus. Also hast Du die Wahl zwischen umjubeltem Sieg und Millionen einstreichen im Spitzensport oder Putzen öffentlicher Toiletten (natürlich etwas überspitzt dargestellt) … sofern die Sportler in ihren jungen Jahren das gesamte Risiko überhaupt einschätzen können (gibt’s nicht Fußballspieler die mit 18 in der Nationalmannschaft sind und so?).

Königderberge hat's für meine Begriffe recht gut getroffen. Wobei ich diese Schuldzuweisung rein zum Sportler hin
königderberge schrieb:
Für mich gilt eher lieber selber Sport machen als solchen Mutanten dabei zu beobachten wie sie sich versuchen zwanghaft zu profilieren um ein grösseres Stück vom Kuchen abzubekommen.
jetzt nicht ganz so sehe, nicht zuletzt auch aufgrund der oben genannten Zwänge durch Publikum und Kommerz.
 

kecks

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AW: sehr bedenkliche Entwicklung Equipment

Genetische Extreme im Kampf gegeneinander, kombiniert mit ca. 10 Jahren Leistungstraining (vulgo: Hochleistungssport) sind tausendmal spannender als Sportler x aus Hintertupfing im Amateurrennen gegen Sportler Z aus Vorderinning. Wer das angucken mag, kann's ja machen, aber interessant is' was anderes ;). Wenn der Hochleistungsbereich jemanden (vs. die breite Masse, siehe Einschaltquoten) nicht interssiert kann er ja immer zum Amateurrennen gehen :). Und selber was machen sollte sowieso jeder; das ist hiervon erstmal unabhängig.
 
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