Genau, ich meine damit die Herstellungsprozesse von tierischen Produkten, damit auch die Menge, die bei Carnivor mitunter erhöht ist, da die Ernährung nur aus tierischen Produkten besteht.
Die dahinter stehenden Teansportwege, Auswirkungen auf die Umwelt usw.
Wie gebau meinst du es verursache weniger Tierleid als eine vegane oder vegetarische Ernährung?
Wenn man das Fleisch grasgefüttert, also ohne Kraftfutterimporte, aus einer nahe gelegenen Quelle bezieht, und das ganze Tier, zB Rind mit allem, auch Innereien verwertet, ja, dann kann man Tierleid durchaus einsparen.
Dasselbe gilt für Eier aus eigenem Hühnerbestand.
Somit, wenn ein Vegetarier Eier isst, hat er mehr Lebewesen auf dem Gewissen als durch den Konsum von Milchprodukten.
Oder auf welche Aspekte beziehst du dich?
Hat dein Umfeld deine Ernährungsweise dann inzwischen akzeptiert, sodass sich soziale Interaktionen leichter gestalten?
Herstellungsprozesse & Transportwege
Fleisch in deutschen Supermärkten ist größtenteils aus Deutschland. Dafür sind keine riesigen Transport- und Verarbeitungswege notwendig. Hier mal ein Beispiel wie meine Einkaufsliste aussieht:
Rinderhackfleisch, Rindersteak, Schweineschmalz, Bacon, Hähnchenherzen, Kalbsleber, Butterkäse
Das sind alles Produkte, bei denen der komplette Produktions- und Herstellungsprozess in Deutschland liegt (im Idealfall) und die nicht stark verarbeitet sind.
Währenddessen zum Beispiel bei Nudeln mit Pesto und einem Salat und Obst als Dessert --> Getreide aus der Ukraine, Basilikum aus Holland, Olivenöl aus Italien, Parmesan aus Italien, Pinienkerne aus der Türkei, Salat: Edame aus Brasilien, Tomaten aus Spanien, Gurken aus Deutschland, Obst: Mango aus Thailand, Ananas aus Costa Rica, Kokosnuss aus Brasilien usw.....
An sich ist mir das egal und gar nicht so wichtig. Denn die weltweite Vernetzung hat ja auch viele Vorteile. Es ist aber einfach ein Argument, welches meiner Meinung nach sogar eher für die Karnivore Ernährung spricht, als dagegen.
Vielleicht möchtest du aber auch darauf hinaus, dass das Futter der Tiere teilweise im Ausland produziert wird:
Man hört immer wieder davon, dass der Großteil der Ackerflächen zur Ernährung der Tiere für die Fleischerzeugung genutzt wird. Aber das ist schlichtweg falsch. Rund 90 % des Viehfutters ist für Menschen ungenießbar. Sie verwerten die Reste die z.B. bei der Tofu-, Mehl-, Alkoholherstellung übrig bleiben. Hier eine Studie dazu:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211912416300013
Zudem sind die Tiere größtenteils auf Flächen, die zum Anbau von Getreide etc. gar nicht geeignet sind. Sie verwerten also die unbrauchbaren brach liegenden minderwertigen Flächen und wandeln es einerseits in wertvolle Lebensmittel (Fleisch) um und andererseits verbessern sie durch ihre Ausscheidungen den Boden und stellen wertvollen Dünger für die Pflanzenproduktion zur Verfügung. Ohne Dünger können keine pflanzlichen Lebensmittel produziert werden und Gülle ist doch tausendmal besser als synthetischer Dünger?
Auswirkungen auf die Umwelt
Schau dir einen Maisacker, ein Getreidefeld, oder eine Plantage für Tomaten etc. an. Wie viel Artenvielfalt gibt es dort? Wie viele Pestizide müssen ausgebracht werden um überhaupt Landwirtschaft in der Form betreiben zu können?
Nun vergleiche das mit einer riesigen grünen Wiese auf der eine Herde Galloway-Rinder lebt oder Hühner gehalten werden. Grünland ist auch aus naturschutzfachlicher Sicht ein besonderer Lebensraum.
Ein Rind im Schlachtalter bringt etwa 1000 Kg auf die Waage, bei möglichst kompletter Verwertung (Knochenmark, Innereien) kann ein Mensch davon fast ein Jahr leben. Wie viele Mäuse, Insekten; Vögel etc. muss man vertreiben und vergiften um genug Pflanzen zur Versorgung für ein Jahr zu produzieren?
Man kann keine Landwirtschaft betreiben, ohne dabei gegen Mäuse, Insekten und andere Tiere vorzugehen. Auch bei Bio/Öko Landwirtschaft werden Mäuse bekämpft und Insekten begiftet:
https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/darum-nutzen-auch-biobauern-pestizide/
Währenddessen eine Rinderweide oder eine Wiese mit Hühner vollkommen ohne Pestizide, Umpflügen des Landes etc. auskommt und auch wirklich nachhaltig wertvolle Lebensmittel produziert werden können.
Hier mal als Beispiel ein Getreidefeld:

Wie viele Milliarden Insekten sterben dafür? Aber mir geht es auch nicht darum, etwas schlecht oder gut zu reden. Ich habe einfach festgestellt und für mich selber so begründet: Es gibt kein Leben ohne Tod. Egal ob Veganer/Vegetarier oder Karnivor.
Und hier mal eine Rinderfarm:
Jeder muss das finden was am besten passt und wir Menschen sind da zum Glück sehr individuell, wäre doch langweilig, wenn jeder das selbe essen würde.
Zur letzten Frage:
Mein Umfeld hat meine Ernährungsweise akzeptiert. Ein Großteil findet das immer noch sehr skurril und teilweise auch abstoßend, währenddessen andere sich mittlerweile sogar ähnlich ernähren.
Aber es gibt durchaus auch Dinge, die ich wirklich vermisse und ab und zu esse (cheat day). Wie zum Beispiel Kartoffelchips und Haferflocken.