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Karnivore Ernährung

Wasservogel

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Ich ernähre mich seit rund drei Jahren zu 99% Karnivor (also nur tierische Produkte), die restlichen 1% bestehen aus Gewürzen wie zum Beispiel Kapern und Oliven, sowie sozialen Veranstaltungen auf denen ich mal etwas anderes esse (3-4 mal im Jahr z.B.: Hochzeiten, Weihnachtsessen). Sportlich bin ich ziemlich fit und durchtrainiert. Bilder seht ihr hier:
https://forum.muscle-corps.de/threads/gute-gene-aber-kein-plan-und-keine-strategie.8803/#post-492755

Fragt mich gerne alles zu meiner Ernährung. Ich bin auch immer bereit mit Veganern/Vegetariern zu diskutieren.
 

Marla234

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Erstmal herzlich willkommen im Forum.

Bin ja Vegetarierin, davor einige Jahre Veganer, daher ist für mich bei Carnivor halt der tierethische Aspekt so eine Sache.

Keine Sorge, will keine Diskussion dazu starten:).

Was mich eher interessiert ist, wie es bei dir dazu kam doch so zu ernähren und ob es sich im Alltag leicht oder manchmal schwer gestaltet?
Und hinsichtlich Nährstoffversorgung, ist da alles im grünen Bereich? Oder nimmst du zusätzlich noch Nahrungsergänzungen?
 

Wasservogel

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@Marla234

Meinst du mit den tierischen Aspekten, Aspekte der artgerechten Haltung, Tierliebe etc.

Gestaltet es sich leicht oder schwer im Alltag?
Es ist eine Mischung aus leicht und schwer. Theoretisch lässt es sich sehr leicht gestalten und ich bin begeistert von der Einfachheit und Hochwertigkeit meiner Nahrung. Ich muss keine Stunde in der Küche stehen und Gerichte mit 3 verschiedenen Beilagen kochen. Durch den hohen Fett- und Nährstoffgehalt reicht auch eine große Mahlzeit am Tag. 99% der Produkte im Supermarkt sind für mich nun völlig unrelevant.
Der einzige große Nachteil sind soziale Faktoren. Mit Freunden mal etwas essen gehen, geht nicht ohne sich erklären zu müssen.

Wie kam es bei mir dazu?
Ich habe mich sogar ein Zeit lang Vegan ernährt, habe dann allerdings Autoimmunprobleme entwickelt, Allergien und Neurodermitis. Zudem hatte ich ziemliche Verdauungsbeschwerden. Deshalb begann ich mit einer Eliminationsdiät. Dort verzichtet man auf ALLES, was in irgendeiner Art und Weise Entzündungen und negative Reaktionen im Körper hervorrufen kann. Das einzige was übrig bleibt, ist Rindfleisch, Salz und Wasser. Schon nach kurzer Zeit war mein Neurodermitis und meine Allergien verschwunden.
Also hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen.
Aber auch aus ethischen, denn ich bin der Überzeugung, dass meine Ernährungsweise wesentlich weniger (Tier-)leid verursacht als eine Standardernährung, oder sogar als eine Vegane und Vegetarische Ernährungsweise.

Nährstoffversorgung?
Ich nehme Nahrungsergänzungsmittel für bessere Haut und Haare. Biotin, MSM und ein Vitaminkomplex. Allerdings sind Nahrungsergänzungsmittel bei einer Karnivoren Ernährung eher die Ausnahme und nicht nötig.
 

Marla234

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Genau, ich meine damit die Herstellungsprozesse von tierischen Produkten, damit auch die Menge, die bei Carnivor mitunter erhöht ist, da die Ernährung nur aus tierischen Produkten besteht.
Die dahinter stehenden Teansportwege, Auswirkungen auf die Umwelt usw.

Wie gebau meinst du es verursache weniger Tierleid als eine vegane oder vegetarische Ernährung?

Wenn man das Fleisch grasgefüttert, also ohne Kraftfutterimporte, aus einer nahe gelegenen Quelle bezieht, und das ganze Tier, zB Rind mit allem, auch Innereien verwertet, ja, dann kann man Tierleid durchaus einsparen.
Dasselbe gilt für Eier aus eigenem Hühnerbestand.

Somit, wenn ein Vegetarier Eier isst, hat er mehr Lebewesen auf dem Gewissen als durch den Konsum von Milchprodukten.

Oder auf welche Aspekte beziehst du dich?

Hat dein Umfeld deine Ernährungsweise dann inzwischen akzeptiert, sodass sich soziale Interaktionen leichter gestalten?
 

Wasservogel

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Genau, ich meine damit die Herstellungsprozesse von tierischen Produkten, damit auch die Menge, die bei Carnivor mitunter erhöht ist, da die Ernährung nur aus tierischen Produkten besteht.
Die dahinter stehenden Teansportwege, Auswirkungen auf die Umwelt usw.

Wie gebau meinst du es verursache weniger Tierleid als eine vegane oder vegetarische Ernährung?

Wenn man das Fleisch grasgefüttert, also ohne Kraftfutterimporte, aus einer nahe gelegenen Quelle bezieht, und das ganze Tier, zB Rind mit allem, auch Innereien verwertet, ja, dann kann man Tierleid durchaus einsparen.
Dasselbe gilt für Eier aus eigenem Hühnerbestand.

Somit, wenn ein Vegetarier Eier isst, hat er mehr Lebewesen auf dem Gewissen als durch den Konsum von Milchprodukten.

Oder auf welche Aspekte beziehst du dich?

Hat dein Umfeld deine Ernährungsweise dann inzwischen akzeptiert, sodass sich soziale Interaktionen leichter gestalten?
Herstellungsprozesse & Transportwege
Fleisch in deutschen Supermärkten ist größtenteils aus Deutschland. Dafür sind keine riesigen Transport- und Verarbeitungswege notwendig. Hier mal ein Beispiel wie meine Einkaufsliste aussieht:
Rinderhackfleisch, Rindersteak, Schweineschmalz, Bacon, Hähnchenherzen, Kalbsleber, Butterkäse
Das sind alles Produkte, bei denen der komplette Produktions- und Herstellungsprozess in Deutschland liegt (im Idealfall) und die nicht stark verarbeitet sind.

Währenddessen zum Beispiel bei Nudeln mit Pesto und einem Salat und Obst als Dessert --> Getreide aus der Ukraine, Basilikum aus Holland, Olivenöl aus Italien, Parmesan aus Italien, Pinienkerne aus der Türkei, Salat: Edame aus Brasilien, Tomaten aus Spanien, Gurken aus Deutschland, Obst: Mango aus Thailand, Ananas aus Costa Rica, Kokosnuss aus Brasilien usw.....

An sich ist mir das egal und gar nicht so wichtig. Denn die weltweite Vernetzung hat ja auch viele Vorteile. Es ist aber einfach ein Argument, welches meiner Meinung nach sogar eher für die Karnivore Ernährung spricht, als dagegen.

Vielleicht möchtest du aber auch darauf hinaus, dass das Futter der Tiere teilweise im Ausland produziert wird:
Man hört immer wieder davon, dass der Großteil der Ackerflächen zur Ernährung der Tiere für die Fleischerzeugung genutzt wird. Aber das ist schlichtweg falsch. Rund 90 % des Viehfutters ist für Menschen ungenießbar. Sie verwerten die Reste die z.B. bei der Tofu-, Mehl-, Alkoholherstellung übrig bleiben. Hier eine Studie dazu: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211912416300013
Zudem sind die Tiere größtenteils auf Flächen, die zum Anbau von Getreide etc. gar nicht geeignet sind. Sie verwerten also die unbrauchbaren brach liegenden minderwertigen Flächen und wandeln es einerseits in wertvolle Lebensmittel (Fleisch) um und andererseits verbessern sie durch ihre Ausscheidungen den Boden und stellen wertvollen Dünger für die Pflanzenproduktion zur Verfügung. Ohne Dünger können keine pflanzlichen Lebensmittel produziert werden und Gülle ist doch tausendmal besser als synthetischer Dünger?


Auswirkungen auf die Umwelt
Schau dir einen Maisacker, ein Getreidefeld, oder eine Plantage für Tomaten etc. an. Wie viel Artenvielfalt gibt es dort? Wie viele Pestizide müssen ausgebracht werden um überhaupt Landwirtschaft in der Form betreiben zu können?
Nun vergleiche das mit einer riesigen grünen Wiese auf der eine Herde Galloway-Rinder lebt oder Hühner gehalten werden. Grünland ist auch aus naturschutzfachlicher Sicht ein besonderer Lebensraum.
Ein Rind im Schlachtalter bringt etwa 1000 Kg auf die Waage, bei möglichst kompletter Verwertung (Knochenmark, Innereien) kann ein Mensch davon fast ein Jahr leben. Wie viele Mäuse, Insekten; Vögel etc. muss man vertreiben und vergiften um genug Pflanzen zur Versorgung für ein Jahr zu produzieren?

Man kann keine Landwirtschaft betreiben, ohne dabei gegen Mäuse, Insekten und andere Tiere vorzugehen. Auch bei Bio/Öko Landwirtschaft werden Mäuse bekämpft und Insekten begiftet:
https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/darum-nutzen-auch-biobauern-pestizide/
Währenddessen eine Rinderweide oder eine Wiese mit Hühner vollkommen ohne Pestizide, Umpflügen des Landes etc. auskommt und auch wirklich nachhaltig wertvolle Lebensmittel produziert werden können.


Hier mal als Beispiel ein Getreidefeld:

original_6609dac6a16692749dbb898f4f90dd49.jpeg
Wie viele Milliarden Insekten sterben dafür? Aber mir geht es auch nicht darum, etwas schlecht oder gut zu reden. Ich habe einfach festgestellt und für mich selber so begründet: Es gibt kein Leben ohne Tod. Egal ob Veganer/Vegetarier oder Karnivor.

Und hier mal eine Rinderfarm:
kopie-von-farmrebellion-ep.1-08-2560x1355.1684064547.jpg

Jeder muss das finden was am besten passt und wir Menschen sind da zum Glück sehr individuell, wäre doch langweilig, wenn jeder das selbe essen würde.


Zur letzten Frage:
Mein Umfeld hat meine Ernährungsweise akzeptiert. Ein Großteil findet das immer noch sehr skurril und teilweise auch abstoßend, währenddessen andere sich mittlerweile sogar ähnlich ernähren.
Aber es gibt durchaus auch Dinge, die ich wirklich vermisse und ab und zu esse (cheat day). Wie zum Beispiel Kartoffelchips und Haferflocken.
 

Marla234

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Na ja, selbst wenn die Herstellung in Deutschland erfolgt, so doch hauptsächlich aus Massentierhaltung.
Sofern die Billigvariante genommen wird und nicht auf die Haltung Wert gelegt wird, was im Preis ja auch teurer ist, geht das mit nicht minderem Tierleid einher.
Wobei es humanes Schlachten ja sowieso nicht gibt.

Dasselbe gilt für Eier. Die billigste Variante ist für die Tiere nicht unbedingt die beste Variante.
Und diese hübschen Bilder, grasende Tiere auf der Weide, entsprechen nicht immer der Realität.

Sprechen wir von deutschen Betrieben wie zB Tönnies, so sind die hygienischen sowie die innerbetrieblichen Bedingungen nicht selten fragwürdig.
Zumal dort Menschen schlecht bezahlt werden und unter nicht gerade wenig schlechten Bedingungen eine Arbeit verrichten, die die wenigsten von uns verrichten wollen würden.

Die vorherrschenden Sojamonokulturen, wofür Regenwälder abgerodet werden, erzeugen eine Menge pflanzlicher Nahrungsmittel, die den pflanzlichen Verbrauch weit höher halten als den direkten Konsum pflanzlicher Lebensmittel.

Alles basiert heutzutage auf Globalisierung.
Um das zu umgehen, kann man zB regionale Betriebe unterstützen und somit Obst und Gemüse saisonal und regional beziehen.
Das sieht beim aus dem im Standardsupermarkt aus Deutschland bezogenen Fleisch usw anders aus, stammt das Futter vorwiegend aus Importen.

Ja, nichts geht ohne Leid und Tod.
Dennoch kann man sich bemühen so wenig davon wie möglich zu erzeugen.

Aber ja, es ist eine Diskussion, die man noch ewig fortführen könnte. Das Wichtigste ist mit seiner Ernährung zufrieden zu sein :).
 

Wasservogel

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Aber ja, es ist eine Diskussion, die man noch ewig fortführen könnte. Das Wichtigste ist mit seiner Ernährung zufrieden zu sein :).
Das stimmt wohl. Ich finde es auch wichtig, dass man sich bewusst ernährt und versucht wenig Leid zu verursachen.
Wenn Leute hören, dass ich mich Karnivor ernähre, halten das manche sogar für einen Witz oder so eine Art "Protest". Weil sie damit mehr Tierleid verbinden. Mit meiner Erklärung hier in dem Post #5 will ich damit ein wenig aufräumen.

Humanes Schlachten kann es meiner Meinung nach schon geben. Wenn man sich mal anschaut, wie Tiere in freier Wildbahn sterben. Dort stirbt garantiert kein Tier an Altersschwäche, sondern entweder an einer Krankheit oder wird bei lebendigem Leib von anderen Raubtieren aufgefressen. Währenddessen Tiere in der Landwirtschaft ein relativ unbeschwertes Leben haben können.
 

Marla234

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Bewusste Ernährung ist ein gutes Stichwort.
Die Natur ist sicher kein fairer oder freundlicher Ort.
Wobei es bei Tierhaltung auf die Art ankommt, wie viel Auslauffläche das Tier hat, unter welchen Umständen es gehalten wird usw.
Hühnerzucht ist dabei nicht immer so idyllisch. Sxhweinezucht auch nicht unbedingt.
Und die Tötungsmethoden oder jene eingesetzt zur vorherigen Betäubung, zB durch Ersticken oder vorherige Stromschläge. Es soll ja auch im Akkord geschehen.

Als ich mir mal eine Rinderschlachtung ansah, war das ein wenig humaner Prozess. Vielmehr ein sehr blutiger. Aber ich finde diese Verbindung sehr wichtig sich bewusst zu machen. Denn angepackt hat man diese Verbindung ja ziemlich selten, wenn man Tierprodukte aus dem Supermarkt kauft.

Ich finde man kann sagen man versucht Leid zu reduzieren, das Tier wenig Schmerz fühlen zu lassen.
 

Quad

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Ich habe Leistenbrüche auf beiden Seiten.
Wenn ich so zurückdenke, enstanden die als ich großteils damals auf pflanzliche Ernährung umstellte.
Hier eine Liste aus obigem Link was besonders stressig für unseren Körper ist:

Gemüse

Der Verzicht auf Hülsenfrüchte ist unerlässlich, da sie große Mengen an Lektinen enthalten:
  • Alle Bohnen inkl. Sprossen
  • Edamame
  • Erbsen
  • Erbsenprotein
  • Grüne Bohnen
  • Hummus
  • Kichererbsen
  • Leguminosen
  • Linsen
  • Soja
  • Soja-Protein
  • Strukturiertes pflanzliches Eiweiß
  • Tofu
  • Zuckererbsen
Dass Leistenbrüche von zu schwerem Heben kommen, ist größtenteils widerlegt, vielmehr rührt es von schwachem Bindegewebe und eben womöglich in Kombination mit Nahrung, die schlechte Eigenschaften mit sich bringt, vor allem solche die bläht, wodurch der Überdruck im Darm dann dazu führt, dass der Bruchsack ensteht. Kollagen, welches für das Bindegewebe so wichtig ist, bekommen wir dazu auch sehr schwer aus Pflanzen.

Warum ich das schreibe: Durch meine zwei Leistenbrüche merke ich genau, wann etwas leicht bzw gut verdaut wird und wann was schlecht, insofern hilft mir der Leistenbruch dabei, das zu beurteilen. (Man muss sich Probleme eben auch schönreden :))
Auf jeden Fall merke ich, sobald ich - wie am Wochenende - zb Broccoli gegessen habe, dass die Bruchsäcke "voll" sind und etwas drücken, esse ich hauptsächlich Fleisch, sind sie flach und spüre sie gar nicht.
Und das obwohl Broccoli zumindest keine Lektine enthält, da liegt es vermutlich an den Ballaststoffen.
Bohnen sind natürlich am schlimmsten.
 
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