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Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

matten

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

fand ich ganz interessant:

[YOUTUBE]QXokCEeyCnA[/YOUTUBE]
 

königderberge

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Was soll an diesen Antiatomkraftberichten so wissenswert sein?
Daß Lobbyarbeit betrieben wird?
Glaubt irgendjemand die Regenerativen Energien hätten keine aktive Lobby?
Ich erinnere nur an die Diskussion um die Senkung der Solarförderung.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,679770,00.html

Subventionen gab oder gibt es auf beiden Seiten, im Falle der Solarenergie wurden die Gesetze des Marktes völlig ausser Kraft gesetzt.
Eine Photovoltaikanlage ist praktisch eine risikolose Investition, da die Vergütung auf 20 Jahre festgeschrieben ist.
Warum glaubt ihr daß soviele Landwirte ihre Dächer damit bepflastern, denen ist Öko völlig egal, Hauptsache sie machen ihren Reibach und zwar sicher.
Den grossen Energiekonzernen wirft man dasselbe Verhalten aber vor. :sconfused:

Die Preise für Solaranlagen fallen, trotzdem will die Solarindustrie weitere Subventionen.
Aufgrund der Förderung sind bei uns wesentlich mehr Anlagen installiert als in den südlichen EU Ländern, dabei wäre es dort doch viel sinnvoller da die Sonne häufiger scheint.
Aber die Solarindustrie beackert eben lieber die subventionierten, deutschen Dächer die mit satten Gewinnen locken.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,728694,00.html

Daß der Strompreis sinkt weil ich vermehrt teuren regenerativen Strom einspeise, der ein mehrfaches von Atomstrom kostet und auch noch von der Allgemeinheit bezahlt werden muss, ist eher ein schlechter Witz.

Gerecht wäre, wenn die die Ökostrom haben wollen auch mehr dafür bezahlen würden, aber da wäre der Boom wahrscheinlich schnell zu Ende. ;D
 

Andi.Hunderttote

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Was die Videos bzw. Interviews/Dokus aussagen, ist doch recht eingehend und verständlich. Die Kernaussagen zum Thema Sicherheit der Atomkraft und die möglichen Gefahren - risikoforcierende Sicherheitspolitik der Konzerne mit dem Fokus auf Gewinnmaximierung mit eingeschlossen. Die Lobbyarbeit ist doch kein Geheimnis mehr... :smad:

Wie stellst Du Dir denn in Deutschland einen Wandel in der Energiepolitik vor? Da werde ich aus Deinen Argumenten nicht so ganz schlau draus. Subventioniert wird doch hier so ziemlich alles. Solarförderung ist doch nur ein Beispiel von vielen (davon abgesehen, daß die Förderung schon drastisch heruntergefahren wurde). Industriekonzerne wie Siemens, Daimler, etc. bekommen mehr über Förderungen, Subventionen und andere Programme im Jahr an Geld, als sie tatsächlich an Steuern zahlen. Regt sich hierüber jemand auf? Oder über die Gelder, welche via EU (Deutschland = größter Nettozahler) für teils hirnrissige Straßenbauprojekte in Portugal (nur als Beispiel) verballert werden?

Daß der Strompreis sinkt weil ich vermehrt teuren regenerativen Strom einspeise, der ein mehrfaches von Atomstrom kostet und auch noch von der Allgemeinheit bezahlt werden muss, ist eher ein schlechter Witz.

Das stimmt so nicht. Der steigende Strompreis wird ja gerade über die höheren Einspeisungen der regenerativen Energie begründet und nicht günstiger.

Gerecht wäre, wenn die die Ökostrom haben wollen auch mehr dafür bezahlen würden, aber da wäre der Boom wahrscheinlich schnell zu Ende.

Aha, und wie soll sich dann eine regenerative Energieerzeugung etablieren, ohne jegliche Förderung? Da würde ich ganz gerne eine Alternative zu hören. Oder ist Dir pupsegal, woher Dein Strom zukünftig kommt? Marke: hauptsache billig?

Gruß

Andi
 

königderberge

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Gewinnmaximierung ist für ein privatwirtschaftliches Unternehmen völlig normal egal ob Solar- oder Atomunternehmen.
Die Anzahl der Betriebsstörungen sind mMn in Atomkraftwerken nicht höher als in anderen Kraftwerken, nur daß bei den AKWs alles sofort als Störfall erfasst wird was bei anderen gar nicht erwähnt werden würde.

Daß die regenerativen Energien die Preise nach oben treiben ist bei Abnahmeverpflichtung und einem garantierten Preis der das Mehrfache des Börsenpreises beträgt leicht verständlich, oder bezweifelst Du das?

Ich bin weiter für einen ausgewogenen Energiemix mit Augenmerk auf Effizienz und Rentabilität und würde mich nicht aus ideologischen Gründen festlegen.
Energie ist in unserer Wirtschaft ein wichtiger Produktionsfaktor und sollte deshalb so günstig wie möglich sein, trotzdem müssen wir mehr Anstrengungen in punkto Energiesparen betreiben, denn Energie die man nicht braucht muss man auch nicht erzeugen.

Wenn die Menschen wirklich so viel Wert auf regenerative Energieerzeugung legen würden müsste man sie gar nicht subventionieren, weil man bereit wäre den Mehrpreis zu bezahlen, ähnlich wie bei Biolebensmittel.

Ich lasse mir nicht gerne von einer Kaste populistischer Politiker vorschreiben wie ich mich zu verhalten und was ich zu konsumieren habe, wenn einer das braucht kann er das aber gerne tun.

Wo soll die Reglementierungswut noch hinführen?
Kein Import mehr von Produkten die es auch im Inland gibt weil ökologisch unsinnig.
Keine Autos über 100 PS mehr, weil das kein Gewinn an Mobilität mehr ist und zu einem hohen CO2 Ausstoss beiträgt.

Ich bin grundsätzlich dafür Menschen zur Einsicht zu bewegen und nicht durch Zwang und Druck zu einer Verhaltensänderung zu nötigen.

Was heute aber durch Politik und Medien so verbreitet wird grenzt an Ökofaschismus.
 
G

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

finde energiesparen (bei strom! beim öl schaut's anders aus!) ist ein völlig falscher weg. in einer welt, die auf konsum ausgelegt ist, ist sparen ein hemmschuh...
grüner strom muss her, und die sinnlose sparerei sollte abgeschafft werden.
 

Andi.Hunderttote

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Daß Unternehmen auf Gewinnmaximierung arbeiten ist ja legitim und normal - ich arbeite als Selbstständiger auch nicht aus samaritischen Gründen.

Die Anzahl der Betriebsstörungen sind mMn in Atomkraftwerken nicht höher als in anderen Kraftwerken, nur daß bei den AKWs alles sofort als Störfall erfasst wird was bei anderen gar nicht erwähnt werden würde.
Der Vergleich hinkt doch etwas sehr, wenn man die Folgen einer Störung bedenkt. Ein Störfall in einem Kohle- oder Gaskraftwerk hat doch ganz andere Folgen als der in einem AKW. Hier können bereits scheinbar "kleine" Probleme größere Folgen nach sich ziehen. Ein "schönes" Beispiel:

Der Störfall in Forsmark

Nur 2 von 4 Notstromaggregaten sprangen an - und das mit Glück. Theoretisch hätten diese nicht anspringen dürfen, weil die Phasenverdrahtung nicht korrekt war. Nach dem vorangegangenen Austausch einiger Systemsteuerungselemente hatte niemand überprüft, ob die Verdrahtung überhaupt korrekt war. Bis zur Kernschmelze fehlten hier übrigens satte 7 Sekunden.

Kleine Ursache, welche eine große Wirkung hatte - und noch schlimmere Folgen.

Ein Brand oder Kurzschluß in einem klassischen Kraftwerk könnte - zumindest für die dort arbeitenden Menschen - natürlich auch schwerwiegende Folgen haben. Aber brennende Kohle oder explodierende Gasleitungen bringen keine Langzeitschäden wie die eines GAUs mit sich. Das nukleare "Restrisiko" ist einfach nicht kalkulierbar, es ist auch nicht beherrschbar oder vorherzusehen.

Ich bin weiter für einen ausgewogenen Energiemix mit Augenmerk auf Effizienz und Rentabilität und würde mich nicht aus ideologischen Gründen festlegen

Beinhaltet das denn auch Atomstrom? Falls ja, wie bewertest Du die Problematik des o.g. "Restrisikos" sowie die - noch immer ungelöste - Frage nach der Endlagerung?

Energie ist in unserer Wirtschaft ein wichtiger Produktionsfaktor und sollte deshalb so günstig wie möglich sein, trotzdem müssen wir mehr Anstrengungen in punkto Energiesparen betreiben, denn Energie die man nicht braucht muss man auch nicht erzeugen.

Logisch. Strom ist aus unserem Leben nicht wegzudenken, genauso wie Öl als Basis für Kraftstoffe und vor allem für die Kunststoffindustrie, etc. "Günstig wie möglich" - das ist ja keine Frage der Subventionen, sondern der Anbieterpolitik. Fakt ist, daß die Energiepreise an den Börsen seit Jahren stark gefallen sind. Trotzdem werden diese Preissenkungen nicht an die Verbraucher weitergeben. Im Vergleich zum Preisgefälle stehen die Aufschläge für die regenerativen Energien in keinem Verhältnis. Es hätte hier in den letzten Jahren eine Senkung der Kosten für die Verbraucher geben müssen, was aber nicht geschehen ist.

Wenn die Menschen wirklich so viel Wert auf regenerative Energieerzeugung legen würden müsste man sie gar nicht subventionieren, weil man bereit wäre den Mehrpreis zu bezahlen, ähnlich wie bei Biolebensmittel.

Prinzipiell richtig, aber mit dieser Methodik wird sich im Bereich der Energieversorgung nie etwas ändern. Denn der Bürger schaut in erster Linie aufs Geld und nicht auf die Quellen, Bio-Futter mag eine Ausnahme sein. Hier stellt sich dem Käufer das unmittelbare Prinzip von Ursache und Wirkung (gesunde Lebensmittel = gesunder Körper) dar. In anderen Dingen ist der Konsument nicht so wählerisch, siehe Geiz-ist-geil-Debatte.

Eine freie Preisgestaltung - oder sagen wir besser: freie Preisabsprache zwischen den Konzernen - führte mit Sicherheit zu einem enormen Gefälle zwischen den "klassischen" Energien und den regenerativen - zu Lasten der "Bioschiene". Kein Betreiber würde hier eine faire Preispolitik betreiben, schnitt er sich damit doch ins eigene Fleisch. Durch die Subventionierung der Kernenergie nebst Laufzeitverlängerung stellen die AKW wahre Goldesel dar.

Zum Thema Subventionen: wie bereits erwähnt, wurde und wird auch die Kernenergie massiv subventioniert. Von 1950 bis 2010 wurde die Atomenergie mit rund 204 Milliarden Euro gefördert, hinzu kommen weitere Förderungen in der Zukunft mit knapp 100 Milliarden Euro. Nur die Subventionen der letzte Jahrzehnte gerechnet ergibt sich hier ein Förderpreis von 4,3 Cent pro kWh. Durch die Rückstellungsgesetze und den Emissionshandel entstehen weitere Vorteile in höhe von rund 77 Milliarden Euro. Allein durch das Rückstellungsgesetz ergeben sich für AKW-Betreiber hohe Zinserträge, da die Rückstellungen für Entsorgung und Rückbau der betriebenen AKW in den ersten 25 Jahren angelegt werden müssen, die tatsächliche Laufzeit aber wesentlich höher ist. Steuerzahlungen hierfür werden erst in der Zukunft fällig. Zusammengerechnet ergibt sich hier der schlappe Betrag von 381 Milliarden Euro.

Rechnete man betriebswirtschaftlich noch den geldwerten Vorteil gegenüber anderen Industrien auf, käme man auf knapp 11.400 Milliarden Euro durch die fehlende Haftpflicht (dieser Betrag entspräche den bereitzuhaltenden Beträgen für den GAU). Auf den Strompreis gerechnet ergäben sich hier 2,70 € pro kWh - unbezahlbar.

...Effizienz und Rentabilität...

Mit solchen Förderungen und den heutigen Einnahmen wird JEDE Energieform effizient. Die tatsächlichen Kosten der Endlagererkundung und der endgültigen Lagerung sind dabei noch gar nicht eingerechnet worden. Den von Dir angesprochenen Mehrpreis für reg. Energien hat der Bürger seit 60 Jahren ungefragt an die AKW-Betreiber zahlen müssen, aufgeregt hat sich hierüber niemand.

Ölpreiskoppelung an Gas, Kohlepfennig, etc. Beispiele für die Frontal- und Quersubventionierung gibt es in der Energieindustrie zuhauf. Subventionen streichen? Ja, bitte! Endlich weg damit! Und Offenlegung der Preissteigerungsfaktoren, vor der sich die Konzerne jedes Mal drücken (siehe Diskussion um überhöhte Gaspreise). Keine Ausreden mehr, wenn die Preise nur eine Tendenz kennen: nach oben. "Ölbohrinselbrand", "Hohe Nachfrage", "Produktionsengpässe", "Hamster in Alaska aus dem Laufrad des Generators gefallen - Pipeline liefert 10ml weniger Öl in der Stunde", etc. pp.

Interessant sind auch die reflexartigen Aussagen der Energiekonzerne, wenn es um die Investitionen im Bereich der Netztechnik geht (Ausbau, Erhaltung, Erneuerung, usw.). Schlagartig wird nach einer Erhöhung des Strompreises gerufen, um bis zu 1,4 Cent pro kWh. Warum? Sicher, ich würde als Unternehmer auch so reagieren, wenn ich oktroyiert bekäme, in einen meiner Bereiche richtig viel Geld zu investieren. Aber man darf dabei nicht aus dem Auge verlieren, daß auch die Netztechnik von den Steuerzahlern erheblich mitfinanziert wurde und wird und die Versorgung mit Energie nun gewiß kein Luxusgut ist, sondern ein notwendiger Teil unseres täglichen Lebens. Wenn ich mich als Unternehmer auf solch ein schwieriges Terrain begebe, muß ich auch mit den eventuellen Kosten rechnen.

Wo soll die Reglementierungswut noch hinführen?

Ganz einfach: zu weniger Geld auf Deinem und meinem Konto. Es gibt in allen o.g. Bereichen seit Jahrzehnten immer nur die besagte Tendenz nach oben.

Es mag populistisch und abgedroschen klingen, aber die Regierungen betreiben keine Politik, sondern Umsetzung von Lobbyzielen. Das betrifft alle Bereiche des täglichen Lebens. Energie, Gesundheit, Renten, Kapital, Mövenpick, etc. Die Gesundheits"reform" ist auch so ein Paradebeispiel, aber sprengt jetzt den Rahmen dieser Diskussion. E10 ist ja auch noch aktuell. Eine - meiner Meinung nach - weitere tolle "Investition" nach der Abwrackprämie des Bürgers mit erfreulichem Resultat für die Automobilindustrie. Langzeittests der Motoren unter Alltagsbedingungen? Öhm, ja, her mit den Ergebnissen, liebe Automobilindustrie. Beweise in 2-3 Jahren, daß Dein Motor aufgrund des Kraftstoffes abgewrackt ist.

Kein Import mehr von Produkten die es auch im Inland gibt weil ökologisch unsinnig.

Wird sich nicht durchsetzen, da der Markt bzw. das Kapital entsprechend politisch gegensteuert.

Genauso wie:

Keine Autos über 100 PS mehr, weil das kein Gewinn an Mobilität mehr ist und zu einem hohen CO2 Ausstoss beiträgt.

Das wäre ja, als würde die Regierung sich nicht nur am Bein sägen, auf welchem sie sitzt, sondern gleich die ganze Decke ausstemmen. Dem Deutschen ans Auto gehen - never ever. Ich möchte meinen 170PS TDI im täglichen Verkehr nicht missen :sdrool: :scool: :stongue:

Ich bin grundsätzlich dafür Menschen zur Einsicht zu bewegen und nicht durch Zwang und Druck zu einer Verhaltensänderung zu nötigen.

*Seufz* ja, das wäre schön. Aber solange der Großteil der Bevölkerung nur mit den Schultern zuckt, im günstigsten Fall wählen geht und das Kapital die Politik und damit unser Leben steuert, stehen die Chance schlecht.

Gruß

Andi
 

königderberge

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

In vielen Dingen bin ich als bekennender Neoliberaler deiner Meinung, viele Probleme ist dem nicht funktionierenden Markt geschuldet.
Es wird nie 100% Wettbewerb geben, Preisabsprachen oder die Orientierung am Wettbewerber wie man so schön sagt, sind in allen Branchen völliger Usus.
Würde mich mal interessieren was passiert wenn Du mit einer eigenen Eisdiele die örtlichen Preise für eine Kugel Eis deutlich unterbieten würdest. :scool:
Auch daß nicht jeder Kostenvorteil an den Endkunden weitergereicht wird ist in allen Branchen normal.
Gerade in der vielgescholtenen Ölbranche sind die Gewinnspannen gar nicht so hoch (3-7%), da macht es einfach die Masse, der grösste Anteil mit 60-75% sind hier die Steuern.

Es gab ja auch bisher schon die Möglichkeit Öko-Strom zu beziehen und es gibt auch schon einige kleine regionale Stromanbieter, damit meine ich nicht die Stadtwerke, die sind idR nicht besser als die grossen Oligopolisten.
Das Stromnetz gehört als Infrastruktur in öffentliche Hände und damit auch dessen Finanzierung.

Wir, als Allgemeinheit, haben viel mehr in der Hand als Du denkst.
Kaufen wir vor allem regional wird sich der Markt einrichten und würden wir alle spritsparende Kleinwagen kaufen reagieren die Anbieter entsprechend.

Auch den Einfluss den Geld auf uns hat bestimmen wir im Endeffekt selbst. :ssmile:
 

matten

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

naja, ob ein funktionierender markt im sinne der "neoliberalen" ideologie überhaupt möglich und machbar oder gar auch nur wünschenswert wäre sei mal dahingestellt. darüber kann man vortrefflich streiten und unterschiedlicher meinung sein...ich glaube jedenfalls nicht an die "unsichtbare hand" und ähnliche konstrukte und bin froh, daß es in demokratischen organisationsformen von gesellschaften die möglichkeit gibt steuernd einzugreifen, auch wenn diese steuerungsmöglichkeiten durchaus mit nachteilen behaftet sein können und manchmal abstruse formen annehmen. den demokratischen einfluß des willens der bevölkerung auf das wirtschaftliche geschehen würde ich jedenfalls niemals aufgeben wollen.

fakt ist jedoch, daß die kernenergie massiv gefördert wurde und zwar sowohl durch direkte subventionen als auch durch indirekte vorteile, wie z.b. ein großteil der kosten der durch zwischen- und endlagerung oder aber den transport von radioaktiven substanzen entstehen. der vorwurf gegen den "ökostrom", dieser sei zu teuer, weil subventioniert haut einfach so nicht hin.

wo wir jedoch völlig einig sind, ist daß die stromnetze in die öffentliche hand gehören, was übrigens wenig neoliberal ist ;) .

meiner ansicht nach gilt das jedoch auch für anteile der energieversorgung als solches, die wasserversorgung, den öffentliche personenverkehr und vorallem die bildung.

viele kleine, regionale stromanbieter haben am markt nur eine chance gegenüber den großen oligalicharisch strukturierten, stromgiganten, wenn sie zumindes unter gleichen bedingungen ebenfalls subventioniert werden.
 

königderberge

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Eine Privatisierung von Strom- oder Verkehrsnetzen bringt deswegen keinen marktwirtschaftlichen Vorteil weil kein Wettbewerb entsteht, sondern lediglich ein Monopol den Besitzer wechselt. Dasselbe bei der Wasserversorgung.
Bei Strom und Bildung kann das durch die Wahlmöglichkeit des Konsumenten schon ganz anders aussehen, wenn richtig umgesetzt.

Daß die kleinen Stromanbieter schon mit dem Idealismus der Verbraucher rechnen müssen ist klar.
Aber Du bist doch selbst in einem Oligopolmarkt tätig wenn ich mich nicht täusche.
Der Sozialmarkt in D wird von unseren grossen Sozialkonzernen (Caritas, Diakonie, AWO etc) aufgeteilt.
Glaubst Du Du bekommst für ein privat initiiertes Projekt die gleichen Zuschüsse wie die?

Also alles nichts Neues was da passiert.
 

matten

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

nö, glaube ich nicht, bin aber auch im öffentlichen dienst tätig. wenn ich sehe, wie teilweise bei caritas, diakonie und awo gearbeitet wird, dann bin auch der ansicht, daß diese bereich ganz eindeutig in die öffentliche hand gehört bzw. besser von dieser kontrolliert werden müßte.

bezüglich konkurenzsystem:

das hebelt sich meist von alleine aus, weil im fortlaufen des wettbewerbes es fast immer zur monopolisierung kommt.

nenn mir doch mal angebote, bei denen nicht irgendwelche großanbieter den markt eindeutig dominieren.
 

matten

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

auch noch ganz interessant:

Per Eilverordnung hat die EU für aus Japan importierte Lebensmittel außergewöhnlich hohe Grenzwerte ausgerufen.

wirklich nett, da ist die rede davon, daß man kontrollen verstärkt und alles nur mögliche tut, um den deutschen verbraucher vor radioaktiv belasteten lebensmittelimporten aus japan zu schützen und gleichzeitig wird auf eu-ebene dafür gesorgt, daß die entsprechenden grenzwerte nach oben geschraubt werden.

ein schelm, wer böses dabei denkt.
 

königderberge

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

nö, glaube ich nicht, bin aber auch im öffentlichen dienst tätig. wenn ich sehe, wie teilweise bei caritas, diakonie und awo gearbeitet wird, dann bin auch der ansicht, daß diese bereich ganz eindeutig in die öffentliche hand gehört bzw. besser von dieser kontrolliert werden müßte.

Wenn ich mir aber ansehe wie die öffentliche Hand arbeitet und mit Geld umgeht, siehe Jugendämter, Kommunalverwaltungen oder andere staatl. Einrichtungen, dann stelle ich fest daß dort oft sehr teuer und wenig effektiv gearbeitet wird.
Ist auch logisch, es fehlt jemand der ein Interesse an effektiver Arbeit hat und das Geld daß man ausgibt ist ja nicht das eigene.
Der BAT hat zB jahrelang gerade im pädagogischen Bereich Gehälter bezahlt die in der freien Wirtschaft idR nicht zu refinanzieren sind.



bezüglich konkurenzsystem:

das hebelt sich meist von alleine aus, weil im fortlaufen des wettbewerbes es fast immer zur monopolisierung kommt.

nenn mir doch mal angebote, bei denen nicht irgendwelche großanbieter den markt eindeutig dominieren.

Damit das nicht passiert müssen eben Regeln aufgestellt werden, das ist die primäre Aufgabe der Politik und nicht direkt in den Markt einzugreifen.
Je höher die Einstiegsschwelle in einen Markt ist desto eher kommt es zu Oligopolbildung.
Es gibt sehr viele funktionierende Märkte und auch immer neue erfolgreiche Unternehmen die die alten Riesen schlagen können.
Welche Firma dominiert den Automarkt?
Was ist mit Mc Fit, durch eine neue Idee entstand neuer Wettbewerb, nun gibt es zahlreiche Nachahmer und Fitness wird für jeden erschwinglich.
Ich beobachte eigentlich eher daß der Wettbewerb im Laufe der letzten Jahre "more competitive" wurde.
Selbst der Branchenprimus Aldi ist nicht mehr unangefochten.
 

matten

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Der BAT hat zB jahrelang gerade im pädagogischen Bereich Gehälter bezahlt die in der freien Wirtschaft idR nicht zu refinanzieren sind.

hast du dir mal ein erziehergehalt angeschaut? ich bitte dich, das grenzt schon an sittenwidrigkeit. sorry, aber wenn ich mein sozialarbeitergehalt mit dem von in der freien wirtschaft beschäftigten diplomstudiengangabsolventen vergleiche, dann stehe ich keinesfalls gut dar.

gerade bei pädagogik darf es eben nicht um refinzierbarkeit gehen, sondern um eine sicherung der qualität, damit die anstehenden gesellschaftlichen aufgaben auch bewältigt werden können.

die wirtschaft ist es doch, die uber die tumben nüsse, die sich für ausbildungen bewerben beklagt. ja sorry, aber wenn man nicht bereit ist in bildung und pädagogik entsprechend zu investieren, dann bekommt man halt nur tumbe nüsse. wer hat sich denn bachelor- und masterstudiengänge stark gemacht, um möglichst schnell an wirtschaftlich verwertbares humankapital zu kommen? und wer jammert jetzt darürber, daß die leute nicht mehr den anforderungen gerecht werden können?

Es gibt sehr viele funktionierende Märkte und auch immer neue erfolgreiche Unternehmen die die alten Riesen schlagen können.
Welche Firma dominiert den Automarkt?

wieviele anbieter gibt es denn auf dem automarkt? da teilen sich doch auch nur ein paar große den markt. schonmal darüber nachgedacht, wie milliardenschwer vw, daimler, general motors, pegeot uswusf. sind? die ganzen billigmarken sind doch auch im besitz der marktriesen; seat und skoda bei vw, pegeot und citröen gehören zur psa-gruppe und dacia gehört zu renault-nissan.

sorry, aber wo siehts du denn jetzt die vielen, vielen anbieter? ;)

Was ist mit Mc Fit, durch eine neue Idee entstand neuer Wettbewerb, nun gibt es zahlreiche Nachahmer und Fitness wird für jeden erschwinglich.

nicht dein ernst oder? ist doch das beste beispiel für monopolisierung bzw. oligarchierung das es gibt.

jeder, der schon länger trainiert weiß, wieviele kleine studios kaputt gegangen sind, obwohl sie bessere leistungen anboten...

toll, 16,- € und die beiden ätzenden studios, die ich hier in bielefeld finden kann. ich zahl da gerne ein wenig mehr.
 
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königderberge

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

hast du dir mal ein erziehergehalt angeschaut? ich bitte dich, das grenzt schon an sittenwidrigkeit. sorry, aber wenn ich mein sozialarbeitergehalt mit dem von in der freien wirtschaft beschäftigten diplomstudiengangabsolventen vergleiche, dann stehe ich keinesfalls gut dar.

gerade bei pädagogik darf es eben nicht um refinzierbarkeit gehen, sondern um eine sicherung der qualität, damit die anstehenden gesellschaftlichen aufgaben auch bewältigt werden können.

Ein Erziehergehalt liegt bei uns zwischen 2000 und 3500 für eine Leitung, eine Bekannte von mir ist verbeamtete Sonderpädagogin einer Geistigbehindertenschule, kein fester Lehrplan, Ferien, gutes Gehalt und das auch noch sicher, finde das jetzt nicht so schlecht.
Es geht immer um die Finanzierbarkeit, auch im sozialen Bereich, es sei denn es handelt sich um ehrenamtliche Tätigkeit.
Ausserdem muss man sich auch mal die Frage stellen ob jede Aufgabe auch im Verantwortlichkeitsbereich des Staates liegt oder vielleicht auch Eltern etc in der Verantwortung stehen.




wieviele anbieter gibt es denn auf dem automarkt? da teilen sich doch auch nur ein paar große den markt. schonmal darüber nachgedacht, wie milliardenschwer vw, daimler, general motors, pegeot uswusf. sind? die ganzen billigmarken sind doch auch im besitz der marktriesen; seat und skoda bei vw, pegeot und citröen gehören zur psa-gruppe und dacia gehört zu renault-nissan.

sorry, aber wo siehts du denn jetzt die vielen, vielen anbieter? ;)

Ein Oligopol ist wenn wenige Anbieter den Markt beherrschen, mir fallen auf Anhieb mind. 20 ein und in den nächsten Jahren werden ein paar chinesische dazukommen, wieviele willst Du denn?
Daß einige erfolgreicher beim Kunden sind kann man ihnen doch nicht vorwerfen, oder?




nicht dein ernst oder? ist doch das beste beispiel für monopolisierung bzw. oligarchierung das es gibt.

jeder, der schon länger trainiert weiß, wieviele kleine studios kaputt gegangen sind, obwohl sie bessere leistungen anboten...

toll, 16,- € und die beiden ätzenden studios, die ich hier in bielefeld finden kann. ich zahl da gerne ein wenig mehr.

Bin jetzt auch kein Freund des McFit Konzepts, aber was war in der Branche denn vorher los?
Waren alle kleinen Studios so viel besser? Aufgrund der hohen Einstiegsinvestition hattest Du vorher kaum Wahlmöglichkeiten und die Preise der paar Studios waren alle gleich, Preisabrede?
Im Endeffekt entscheidet der Konsument ob er Oligopole fördert oder nicht.
 
S

Sergio

Guest
AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Wenn die Menschen wirklich so viel Wert auf regenerative Energieerzeugung legen würden müsste man sie gar nicht subventionieren, weil man bereit wäre den Mehrpreis zu bezahlen, ähnlich wie bei Biolebensmittel.

Trugschluss der Verallgemeinerung. Oder moral hazard. Google mal nach den Begriffen und du wirst die Aussage ganz schnell zurückziehen.

Ich lasse mir nicht gerne von einer Kaste populistischer Politiker vorschreiben wie ich mich zu verhalten und was ich zu konsumieren habe, wenn einer das braucht kann er das aber gerne tun.
In dem Fall ist das auch eher naja, unangebracht. Es sagt ja keiner du darfst kein Fleich essen, oder rote Tshirts tragen oder verbietet dir sonst was. Deine Elektrogeräte funktionieren auch mit Ökostrom. Dir kanns egal sein, wo er her kommt. Man muss sich nicht für Atom einsetzten - außer man will möglichst billig, möglichst alles. Wenn das Allgemeinwohl, das der nächsten Generationen ebenfalls (geht ja nicht nur um Atom ja / nein, sondern um endliche Ressourcen wozu Uran und Plutonium auch dazugehört)

Wo soll die Reglementierungswut noch hinführen?
Kein Import mehr von Produkten die es auch im Inland gibt weil ökologisch unsinnig.
Keine Autos über 100 PS mehr, weil das kein Gewinn an Mobilität mehr ist und zu einem hohen CO2 Ausstoss beiträgt.
Ich bin grundsätzlich dafür Menschen zur Einsicht zu bewegen und nicht durch Zwang und Druck zu einer Verhaltensänderung zu nötigen.
Hier bin ich absolut deiner meinung.


Allgemein möchte ich erwähnen das Wettbewerb an jeder Stelle, nicht uneingeschränkt gilt. Man wills kaum glauben, aber das ist das erste was man als VWL-Student lernt. Werde das aber nicht weiter ausführen. Wens interessiert und volkswirtschaftlich einigermaßen korrekt diskutieren will, dem empfehle ich Mankiw. Sollte meiner Meinung nach jeder irgendwann mal gelesen haben.


Was Andi.Hunderttote geschrieben hat, habe ich ehrlich gesagt nicht gelesen, da
- zu lang, bekomme Augenschmerzen
- Zahlen und Fakten die man sich zusammengoogelt ... nein danke.


bezüglich konkurenzsystem:

das hebelt sich meist von alleine aus, weil im fortlaufen des wettbewerbes es fast immer zur monopolisierung kommt.

nenn mir doch mal angebote, bei denen nicht irgendwelche großanbieter den markt eindeutig dominieren.

Nenn mir doch mal ein Sektor in dem es zu Monopolisierung gekommen ist. Kann den Gedankengang grundsätzlich nachvollziehen, aber solang gibts noch keine Märkte. Außerdem besteht tendenziell eher das aufsplitten

Außerdem möchte ich bemerken das Verbraucher, wenn überhaupt von Oligopolen profitieren, da hier die Wettbewerbsintensität am größten ist und NICHT wie fälschlicherweise angenommen von Polypolen, weil das konstrukt des Polypols auf dem vollkommenen Markt beruht.

Wens interessiert: Kantzenbach

KDB schrieb:
Wenn ich mir aber ansehe wie die öffentliche Hand arbeitet und mit Geld umgeht, siehe Jugendämter, Kommunalverwaltungen oder andere staatl. Einrichtungen, dann stelle ich fest daß dort oft sehr teuer und wenig effektiv gearbeitet wird.
Ist auch logisch, es fehlt jemand der ein Interesse an effektiver Arbeit hat und das Geld daß man ausgibt ist ja nicht das eigene.
Der BAT hat zB jahrelang gerade im pädagogischen Bereich Gehälter bezahlt die in der freien Wirtschaft idR nicht zu refinanzieren sind.

Wie gesagt, Wettbewerb ist kein Selbstzweck sondern Mittel zum Zweck. In Sachen Bildung, öffentliche Arbeit usw. ist er Gift. Stichwort hier: Marktversagen.
Ich finde auch das, Menschen in staatl. Einrichtungen, äußerst ineffizient sind. Daran würde aber privater Wettbewerb nichts ändern. Eher die Anreizstrucktur.

´
sorry, aber wenn ich mein sozialarbeitergehalt mit dem von in der freien wirtschaft beschäftigten diplomstudiengangabsolventen vergleiche, dann stehe ich keinesfalls gut dar.
Ich weiß nicht ob du auch studiert hast, aber falls ja, dann schätze ich mal Pädagogik.
Wenn man sowas studiert, dann ist ja allseits bekannt, das die Gehälter nicht so dick sind.
Man muss aber auch mal sehen, dass auf DIR weniger Druck lastet, wie auf deinem Diplom-Pädagogen, der in z.B. nem Internat mit reichen, verwöhnten Kindern steckt, denen er nichtmal was erklären darf, ohne Angst um den Job zuhaben.
Ich finde hier passt auch das Dreieck der Kapitalanlage:
magisches-dreieck-der-kapitalanlage.gif




Ich will ausdrücklich sagen, dass ich nur die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge richtig stellen wollte - niemand direkt angreifen.
Es braucht niemand, einzelne spezifische Details herauspicken und meinen Beitrag komplett als falsch abtun.
Was ich aufzeigen wollte, dass ihr beide teilweise falsch liegt - und nicht mich über öffentliche Ämter und ihre Optimierung beschweren.

Allgemein finde ich das ihr zusehr vom Thema abkommt.
 
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matten

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AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

königderberge schrieb:
Ein Erziehergehalt liegt bei uns zwischen 2000 und 3500 für eine Leitung, eine Bekannte von mir ist verbeamtete Sonderpädagogin einer Geistigbehindertenschule, kein fester Lehrplan, Ferien, gutes Gehalt und das auch noch sicher, finde das jetzt nicht so schlecht.

nicht dein ernst oder? ich spreche von einem erziehergehalt und du kommst mit einem leitergehalt. von 50 erziehern ist das gerade mal einer, für den das relevant wird. wenn man von gehältern in der metallbranche spricht nimmt man ja nun auch nicht den geschäftführer eines mittelständischen betriebes mit 50 mitarbeitern und führt diesen als vergleich an. ;)

wenn man als erzieher das glück hat im öffentlichen dienst zu landen (bei freien trägern sieht es noch viel schlimmer aus) und in einer westdeuteschen kommune arbeitet, dann sieht das ungefähr so aus (alles brutto):

  • leitung: tvöd S11-S13: 2300 bis 3500 (1 person) [gut, da kann man sich nicht beklagen, aber üppig ist das auch nicht]
  • gruppenleitung: tvöd S6: 2000 bis 2900 (20 personen)
  • ergänzungskraft: tvöd S3: 1700 bis 2300 (30 personen)

wenn man jetzt bedenkt was der job für belastungen mit sich bringt (lärmbelastung, allgemeine psychische belastung, unergonomische arbeitsplätze) und die anforderungen (fundiertes pädagogisches fachwissen, sprachförderung, motorische förderung uswusf.) betrachtet, dann kann man hier wohl kaum von einer vernünftigen bezahlung reden.

eine sonderpädagogin ist keine erzieherin und das streiten über den freizeitanteil an den ferien überlasse ich dann lieber irgendeinem lehrer.

königderberge schrieb:
Es geht immer um die Finanzierbarkeit, auch im sozialen Bereich

klar geht es um finanzierbarkeit, aber eben nicht um eine refinanzierung durch erwirtschaftete gewinne.

aber wir können das ganze auch mal etwas globaler betrachten.

nehmen wir doch mal die bildungsausgaben deutschlands und ziehen einen internationalen vergleich:

2.EPS

quelle

wer will da ernsthaft behaupten, daß die 4. größte volkswirtschaft dieses planeten (nach dem tsunami in japan vielleicht auch schon die 3 größte volkswirtschaft - wer weiß) ein problem damit haben könnte, hier ein wenig nachzulegen und seine position in obiger tabelle zu verbessern?

ich würde sagen es wird allerhöchste zeit.

königderberge schrieb:
Ein Oligopol ist wenn wenige Anbieter den Markt beherrschen, mir fallen auf Anhieb mind. 20 ein

20 marken fallen mir wohl auch ein, aber man kann wohl davon ausgehen, daß etliche von denen zu den gleichen großkonzernen gehören.

Sergio schrieb:
Ich weiß nicht ob du auch studiert hast, aber falls ja, dann schätze ich mal Pädagogik.
Wenn man sowas studiert, dann ist ja allseits bekannt, das die Gehälter nicht so dick sind.
Man muss aber auch mal sehen, dass auf DIR weniger Druck lastet, wie auf deinem Diplom-Pädagogen, der in z.B. nem Internat mit reichen, verwöhnten Kindern steckt, denen er nichtmal was erklären darf, ohne Angst um den Job zuhaben.

nein, ich habe dipl. sozialarbeit studiert.

keine ahnung wie groß der druck auf einen internatsbeschäftigten mit reichen gören ist, aber ich kann dir etwas darüber erzählen wie groß der druck auf den leiter eines jugendzentrums ist, in dem jugendliche und junge erwachsene im alter von 13 bis 27 jahren verkehren, die aus über 20 verschiedene herkunftsnationen stammen, der familiäre und finanzielle hintergrund oftmals als präker zu bezeichnen ist, bildungsferne wesentlich häufiger anzutreffen ist als bildungsnähe und kriminalität unterschielicher ausprägung zumindest auch zur lebenswelt der besucher gehört.
belastungen ergeben sich desweiteren aus dem täglichen lärm, trubel und den miserablen arbeitszeiten.
zum aufgabengebiet gehört die tägliche pädagogische arbeit genauso wie administrative aufgaben, konzeptionelle arbeit, öffentlichkeitsarbeit und der umgang mit politischen antscheidungsträgern.

beklagen würde ich mich über tvöd s11 jetzt nicht, aber verglichen mit ähnlichen aufgaben in der freien wirtschaft kann man das wohl auch kaum als überzahlung bezeichnen.

Sergio schrieb:
Allgemein finde ich das ihr zusehr vom Thema abkommt.

damit hast du allerdings vollkommen recht.
 
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Sergio

Guest
AW: Japan, Erdbeben, Tsunami und Atomkraft

Matten, nur ums klarzustellen: ich wollte nicht deine Arbeit abwerten !

Ich finds ehrlich gesagt gut bzw. auch notwendig das Leute nicht davor abschrecken und denen die Bezahlung nicht das wichtigste ist - ich hätte da ganz ehrlich kein Nerv für "solche" Kids (Ich bin auch mit Migrationshintergrund wie es so schön heißt, aber alles totdiskutieren oder keine Ahnung wies GENAU läuft - kann ich nicht)

Was ich meinte ist, dass das Beschäftigte in Öffentlichen Ämtern/Einrichtungen was auch immer, einfach träge sind. Die WOLLEN zum Teil auch nicht - ja dann kündigt halt. Aber das tun sie auch nicht. Nicht nur weil sie keinen anderen Job finden, sondern weil sie wissen, dass es wohl doch ganz angenehmer ist.

Also kurzum: Mir liegt es absolut fern deine Arbeit niederzumachen, oder als weniger wertvoll anzusehen (falls es so angekommen sein sollte)
 
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