AW: Grundsätzliche Überlegungen...
Das mit dem Profitraining ist natürlich immer so ne Sache....Da diese Leute egal ob mit oder ohne Stoff als Ausnahmen zu sehen sind, sind Generalisierungen in diesem Bereich mMn doch sehr gefährlich.
Seit geraumer Zeit vertrete ich in etwa die Meinung, die du als These zu Beginn des Trainings aufgestellt hast, also dass GKs mit Grundübungen höher als Splits anzusiedeln sind. Dass jeder Trainierende individuelle Faktoren hineinbringt und man seine eigenen Erfahrungen nicht direkt auf andere übertragen kann, ist dabei natürlich selbstverständlich und ich denke, darüber braucht man auch nicht immer wieder zu diskutieren.
Bei der strittigen GK/Split-Frage, wo wohl die Mehrheit nach wie vor auf Seiten des klassischen Volumensplits steht, habe ich zumindest die Erfahrung gemacht, dass es weitaus schwieriger ist einen vernünftigen Splitplan aufzustellen und durchzuziehen. Beim Gk würfelt man eben jeweils 2 mehrgelenkige Übungen für Beine, Rücken, Brust und einmal Schultern zusammen und fertig. Manche setzen noch Curls drauf, aber im GK halte ich das für ziemlich sinnfrei, zumindest für die meisten Fälle. Bei mir war es so, dass ich in dem 3er-Split in der Rückeneinheit zB Klimmzüge UG, Lat-Ziehen UG und Rudern + 3 Sätze Bizeps drin hatte. Bei 3 TEs die Woche, muss wirklich jede Einheit sitzen, selbst dann ist eine Woche Regeneration schon nicht wenig, denn soooo lange brauchen die Muskeln jetzt nicht, um sich zu regenerieren. Das heißt nicht, dass die Pläne dadurch schlechter werden, sondern vielmehr, dass es schwerer wird. Wenn man zB an einem Tag nicht 100% drauf ist, hat man ein Problem. Und bei den meisten ist es eben so, dass sie nicht ihren ganzen Tagesablauf danach ausrichten können. Insofern muss man mMn dabei schon ein gewisses Volumen haben und möglichst bis zur Grenze trainieren, mit komplexen Übungen und Isos.
Wie man am schnellsten Muskelberge aufbaut, kann ich auch von persönlicher Erfahrung nicht sagen. Liegt einfach daran, dass es bei mir selbst am Anfang des Trainings und mit ausgesprochen guter Ernährung nie der Fall war und vermutlich auch nie sein wird. Das gilt für Splits und GKs...Mir stellt sich eher die Frage, die dich wahrscheinlich dem Topic zufolge auch interessieren wird, ob die "Tatsache", dass die meisten fortgeschrittenen Athleten (zumindest im Sinne von Muskelmasse) vorwiegend mit Splits trainieren, einfach nur dadurch zu begründen ist, dass sie es nicht besser wissen. Vor einiger Zeit hätte ich eindeutig "ja" dazu gesagt, mittlerweile bin ich mir da nicht mehr soooo sicher. Also wenn es dir vorwiegend um Muskelmasse geht, dann würde selbst ich sagen, dass du auf Isos nicht verzichten solltest. Wenn du höhere Splits trainierst, musst du eben eine entsprechende Intensität erreichen, zB mit bestimmten Techniken oder auch Systemen. Wenn es dir, wie mir zB, um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Muskelmasse, Kraft, Ausdauer, Koordination, Gesundheit und was es noch so alles da gibt, geht, dann sehe ich nach wie vor die meisten Vorteile in GKs oder von mir aus noch 2er-Splits. Ansonsten erinnere ich mich, einige Aspekte dazu auch in einem auf diese Fragestellung ausgerichteten Artikel aus dem ehemaligen Archiv geschrieben zu haben, wobei ich nicht weis, wie das von forti und co mit der Planung da aussieht, wie das neue Archiv aussehen soll....