Mein Punkt lag ja eingangs auf dem Thema Verdienst im Profisport in Verbindung mit der angesprochenen Leistung - wo Frauen im BB es ja noch schwerer haben als Männer.
Dabei bleibe ich bei meiner Aussage: Gehaltsunterschiede im Sport sind weniger eine Frage der Wertschätzung von Leistung, sondern von wirtschaftlicher Rahmenbedingungen (Medienpräsenz, Sponsoring, etc.) - und ich ergänze - und auch immer noch struktureller Benachteiligung, da gebe ich dir Recht.
Es gilt jedoch nicht die Gleichung Mehr Leistung = Mehr Gehalt. Wäre dem so, dann würde die finanzielle Welt im Sport generell anders aussehen. Deshalb halte ich das Argument basierend auf sportlicher Leistung für schwierig.
Ja, der OnlyFans-Vergleich war provokativ. Ich hätte den Vergleich zu Modell-Business besser gewählt, um zu erwähnen, dass es sich hier aus marktökonomischen Gründen genau umgekehrt verhält. Und es ist natürlich völlig klar, dass es eine Seltenheit ist.
Deine Intelligenz wollte ich im übrigen überhaupt nicht diskreditieren. Ich finde es in der heutigen Zeit allerdings richtig, wenn man ganze Passagen aus diversen Quellen zitiert, dies auch irgendwo zu erwähnen (Thema Geistiges Eigentum und so..). Da schmälert ja nicht die Aussagekraft oder für wie intelligent ich dich halte.
Na ja, du hattest nicht geschrieben, dass es dich interessieren würde, auf welche Quellen ich mich in Beitrag #8 beziehe, sondern hast geschrieben:
"Danke, dass du ChatGBT befragst..." und dann noch: "Kannst ja ChatGBT befragen."
Das hat schon etwas Abfälliges an sich. So, als müsse man das, was ich recherchiert habe, und meine Argumente, nicht ernst nehmen.
Wenn es dir wirklich um Quellen gegangen wäre, hättest du das anders formulieren können. So wirkt es eher wie ein absichtlich platzierter Seitenhieb, um mich zu diskreditieren.
Und jetzt sagst du, dein OF-Vergleich sei absichtlich provokativ gewesen.
Als ich darauf hinwies, dass es sich dabei primär um Sexarbeit handelt, wo die Nachfrage nach pornografischen Inhalten Frauenkörper objektiviert, hast du geantwortet:
"Ok, verstehe, OnlyFans ist für dich Sexarbeit."
Statistische Erhebungen, die ich hier u.a. verlinkt habe, untermauern aber genau diese Sichtweise. Auch hier wirkt deine Wortwahl eher wie ein rhetorisches Mittel, meine Argumentation kleinzureden.
Das Gleiche, als ich die Hintergründe von Sexarbeit beleuchtet habe und darauf einging, dass der Markt nicht rein durch „Freiwilligkeit“ bestimmt wird. Deine Reaktion war: Wenn ich mit diesem Punkt komme, seist du aus der Diskussion raus.
Das ist ebenfalls ein Stilmittel, das nicht die Argumente prüft, sondern den Gesprächsrahmen so verschiebt, dass meine Sicht gar nicht mehr gültig scheint.
Vielleicht magst du diese stilistische Rhetorik im Alltag anwenden, bei diesem Thema würde ich doch eine sachliche Gesprächsbasis bevorzugen.
Und zum Punkt „Leistung = Gehalt“: Natürlich ist klar, dass wirtschaftliche Rahmenbedingungen wie Medienpräsenz, Sponsoring etc. eine Rolle spielen. Genau darin liegt ein, wie ich finde, weiterer wichtiger Punkt: Im Sport wird offiziell immer von „Leistung“ gesprochen, nach außen ist Leistung der Maßstab. Wenn dann Frauen für vergleichbare Leistung deutlich weniger Anerkennung oder Bezahlung erhalten, zeigt das die Diskrepanz zwischen Anspruch (Leistung zählt) und Realität (Markt, Strukturen, Bias zählen mehr).
Du sagtest ja eingangs, dass du den Ruf nach gleichwertiger Bezahlung zwischen Mann und Frau im Sport nicht verstehen kannst.
Da würde mich allgemein deine Antwort auf folgende Frage mal interessieren:
Du bist Vater, sagen wir mal du hast eine Tochter, du würdest es also vollkommen okay finden, wenn sie für gleichwertige sportliche Leistung (egal in welcher Sportart) wesentlich weniger verdient als Männer?