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Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

adrnline

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AW: Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

Habs schon auf Facebook geschrieben, find den Artikel schlecht recherchiert. Es noch nicht mal klar, was bei dem Unfall genau passiert ist. Ich hab das Video gesehen und mir scheint es, dass er während dem aufstehen schon zusammensackt.

Ich kenn CrossFit nun schon seit 7 Jahren, betreibe seit 5 Jahren eine eigene Box. Wir hatten 2 Verletzungen, jemand, der beim Reissen die Nase gebrochen hat (beim üben, nicht im WOD). Einer, der die Schulter ausrenkte, beim einsteigen in ein Band für Klimmzüge.

Aktuelles Beispiel: Der Schumacher verunfallt schwer beim Skifahren, fuhr scheinbar nicht mal schnell.

Unfälle passieren. "CrossFit" ist nicht gefährlich. Es gibt auch noch sowas wie Eigenverantwortung. Und die umfasst zum Beispiel etwas ganz einfaches wie, zu überprüfen, ob der Coach vor Dir was taugt oder nicht. Ja, aus meiner Sicht ist eines der Hauptprobleme die vielen schlecht ausgebildeten CrossFit Coaches.

Aber:

Was ist mit Ärzten? Top ausgebildet, über JAHRZEHNTE. Was ich da schon für Missgeschicke nur in meinem persönlichen Umfeld erlebt habe. Ich habe mehr Physiotherapeuten erlebt, die ich nicht weiter empfehlen würde, als umgekehrt, genau gleich bei Fitness-Trainern oder Personal-Trainern.

Darum: Eigenverantwortung. Leute geben überall Verantwortung ab, würd ich nicht machen.
 

aufziehvogel

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AW: Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

ich habs mir auch angesehen, es ist wirklich kein schöner anblick. scheint, als sei er beim aufstehen einfach ohnmächtig geworden:(

Aber:

Was ist mit Ärzten? Top ausgebildet, über JAHRZEHNTE. Was ich da schon für Missgeschicke nur in meinem persönlichen Umfeld erlebt habe. Ich habe mehr Physiotherapeuten erlebt, die ich nicht weiter empfehlen würde, als umgekehrt, genau gleich bei Fitness-Trainern oder Personal-Trainern.

Darum: Eigenverantwortung. Leute geben überall Verantwortung ab, würd ich nicht machen.
klar, wobei man eben den blickwinkel nicht künstlich einschränken darf. "die leute" sind ja nicht nur individuen, sondern auch in gesellschaftliche systeme eingebunden. es ist ein unterschied, ob der fehler bei der einzelperson oder in den ihn umgebenden strukturen liegt, etwa inkompetenter arzt vs. inkompetente gesundheitsrichtlinie, oder sportunfall vs. gefährlicher sport. dass ersteres vorkommt, schließt zweiteres weder aus noch "entschuldigt" es es.
"eigenverantwortung" als neoliberalistisches prinzip ist zum beispiel auch das prinzip hinter der amerikanischen krankenversicherung, die dem betroffenen hier leider fehlt. weswegen jetzt auf facebook geld für die astronomischen krankenhauskosten gesammelt wird.:-\
 

kecks

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AW: Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

...ich finde nicht, dass man "eigenverantwortung des sportlers" sagen kann, wenn der mir 100 euro im monat überweist, damit ich ihn coache. ich bin als sportler nicht verantwortlich für die planungsfehler meines trainers. ich bin nicht verantwortlich, wenn der trainer mir sagt, ich soll 30x reißen mit einer last, die ich kaum bewältigen kann, solange die technik noch instabil ist. verantwortlich, wenn mir dabei etwas passiert, ist der trainer, solange ich tue, was der mir sagt. wenn er mir sachen sagt, die ich noch nicht bewältigen kann, so ist das ebenfalls trainerfehler: der trainer hat einzuschätzen, was der sportler leisten kann und was nicht und entsprechend zu planen und zu steuern.

ramon, ihr habt wenig verletzungen bis kaum welche. es gibt aber so einige boxen, die haben jede menge verletzungen, vor allem mittelfristig in sachen verschleiß (fast alles, weil zu früh belastungen gesetzt werden, denen der betreffende kunde - sportler mag ich sie nicht nennen - noch lange nicht gewachsen ist, und lange = ein paar jahre training). und das traurige: die betreffenden "trainer" wissen das noch nicht mal besser. und sie wissen nicht, dass sie wenig/fast nichts wissen, sondern glauben, den heiligen gral des sports gefunden zu haben.

natürlich gibt es auch die anderen, die wirklich athletiktraining mit den leuten machen und crossfit mehr als marketing-vehikel nutzen/ihr eigenes ding draus machen. da kann man mit gutem gewissen kunden hinschicken. momentan ist es so 50/50 hier in der gegend... (zwischen toll und omg, alles dabei).
 

Wursti

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AW: Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

Das Problem ist auf beiden Seiten das Nichtwissen um das Nichtwissen. Sowohl ein Trainierender als auch ein oberflächlich ausgebildeter Trainer kann nicht wissen, was vernünftig ist und was nicht. Das Problem der Verantwortlichkeit ergibt sich dann in der schlimmsten Konstellation besonders stark: Ein Trainierender, der einem oberflächlich ausgebildetem Trainer vertraut. Wenn sie nicht wissen, was sie nicht wissen, können sie notwendig keine Verantwortung übernehmen.

Da schließt dann Vogels Überlegung an: Es sind zwei verschiedene Probleme: Die Verantwortung des Einzelnen als moralisches Problem und das Problem eines schlechten Systems. Crossfit an sich ist ein sehr riskant angelegtes Unterfangen. Die Kernfrage ist: Wurde da von zentraler Seite Risiko in Kauf genommen um Profit zu machen? An dieser Frage entscheidet sich dann, ob Crossfit gut oder schlecht ist. Systemnotwendig werden bei Bejahung Risiken gerade nicht transparent gemacht. (Soweit die Kapitalismuskritik)
 

adrnline

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AW: Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

...ich finde nicht, dass man "eigenverantwortung des sportlers" sagen kann, wenn der mir 100 euro im monat überweist, damit ich ihn coache. ich bin als sportler nicht verantwortlich für die planungsfehler meines trainers. ich bin nicht verantwortlich, wenn der trainer mir sagt, ich soll 30x reißen mit einer last, die ich kaum bewältigen kann, solange die technik noch instabil ist. verantwortlich, wenn mir dabei etwas passiert, ist der trainer, solange ich tue, was der mir sagt. wenn er mir sachen sagt, die ich noch nicht bewältigen kann, so ist das ebenfalls trainerfehler: der trainer hat einzuschätzen, was der sportler leisten kann und was nicht und entsprechend zu planen und zu steuern.

ramon, ihr habt wenig verletzungen bis kaum welche. es gibt aber so einige boxen, die haben jede menge verletzungen, vor allem mittelfristig in sachen verschleiß (fast alles, weil zu früh belastungen gesetzt werden, denen der betreffende kunde - sportler mag ich sie nicht nennen - noch lange nicht gewachsen ist, und lange = ein paar jahre training). und das traurige: die betreffenden "trainer" wissen das noch nicht mal besser. und sie wissen nicht, dass sie wenig/fast nichts wissen, sondern glauben, den heiligen gral des sports gefunden zu haben.

natürlich gibt es auch die anderen, die wirklich athletiktraining mit den leuten machen und crossfit mehr als marketing-vehikel nutzen/ihr eigenes ding draus machen. da kann man mit gutem gewissen kunden hinschicken. momentan ist es so 50/50 hier in der gegend... (zwischen toll und omg, alles dabei).

Ich bin da halt total anderer Meinung. Ich komm auf die Welt, lebe. Wie und was ich genau tue, dafür trage ich in den allermeisten Fällen selber die Verantwortung.

Und bevor es WIRKLICHE, UNWIDERRUFLICHE Probleme oder Schäden gibt, fängts zuerst hier und da an zu zwicken. Ich hab zum Beispiel bei mir auch Leute, die sagen dann plötzlich Mal, ich war beim Physio wegen dem und dem. Die frag ich dann immer, warum die nicht beim ersten Mal, als es weh tat, zu mir kamen und sich gemeldet haben, damit wir Übungen anpassen können etc.

Und wenn eine Box viele Verletzte hat, spricht sich das rum. Dann muss man halt mal hinterfragen.

100 Euro erscheint euch viel, da ihr den Verein gewöhnt seid. Die 150 CHF, die ein Kunde im Schnitt bei mir zahlt, ist ein Klacks. Eigentlich müsste das viel mehr Kosten, bei dem Aufwand, den wir betreiben. Wenn du schlechten Service einkaufst, bist du aus meiner Sicht selber Schuld. Der Preis alleine ist nicht die einzige Information über die Qualität des Produktes. Es ist aus meiner Sicht immer auch noch Verantwortung des Kunden, sich darüber zu informieren, was denn das Produkt genau taugt. So würd ichs auf jeden Fall machen, ich bin misstrauisch in diesen Dingen. :)

Und überhaupt: Training ist ein Prozess, ein Dialog zwischen Coach und Kunde/Athlet. Vernünftig/schädlich etc ist in vielen Fällen sehr individuell, wie ich oben beschrieb, ist es meine Meinung, dass auch der Kunde/Athlet die Pflicht und Verantwortung hat, dem Coach Feedback zu geben.

Wursti, ich glaube ich kann Dir folgen. Jetzt ist aber noch die Erweiterte Frage folgende:

Darf ich einen Menschen umbringen, um einen anderen zu retten? Oder darf ich das erst, wenn ich zwei rette? Oder wieviele müssten gerettet werden, damit der eine Tote gerechtfertigt ist? Oder geht das partout nicht?

Ich spiele darauf an, dass aus meiner Sicht CrossFit weltweit bereits sehr viel positiven Input in die Fitnessbranche gebracht hat, die ja nur ein Abklatsch dessen ist, was sie mal war. Fitness ist im Prinzip nur noch grossflächiges, wirkungsloses marketinggetriebenes Geschäften in die Taschen, derer, die sich trotz fragwürdigem Produkt gut zu verkaufen wissen.

Ich sehe schon auch, dass mit dem Open Source Model zwar ein riesiges, auch finanziell enormes, Wachstum entstanden ist, welches aber auch Schattenseiten hat, systembedingt, durch mangelnde Ausbildung. Wieviele fitte Leute müssen es sein, damit die Verletzten gerechtfertigt sind?

Was nun? Aus meiner Sicht ist die jetzige Situation eine Steilvorlage für etablierte Coaches, die was von ihrem Geschäft verstehen. Es gab noch nie so viele Menschen, die sich für die Langhantel interessiert haben. Und ja, die meisten haben keinen Bock, das ernsthaft zu machen, aber andere mit Sicherheit. Die muss man finden und behalten.
 

kecks

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...ich glaube, der unterschied ist der zwischen kunde und athlet. das, was ein trainer wirklich macht, ist für mich keine dienstleistung, sondern etwas anderes. schule ist keine dienstleistung, bildung ist keine dienstleistung, und das, was meine trainer mit mir bzw. ich mit meinen sportlern mache, ist auch keine dienstleistung. wir arbeiten gemeinsam an einem ziel, und sobald der eine den anderen (hoch) bezahlt, geht da ganz schnell was schief. ich fühle mich für meine schüler und sportler verantwortlich, auch wenn sie rechtlich gesehen oft erwachsene sind. ich bin umgekehrt auch meinem trainer (den ich nicht bezahle, obwohl er sich sehr kümmert) verantwortlich und ihm rechenschaft und bis zu einem gewissen grad auch gehorsam schuldig. klingt altmodisch, ich weiß, ist aber super, für beide seiten.

jaja, kapitalismuskritik. entfremdung. ich habe keine lösung für die problematik. man sieht jeden tag cf-sachen, die total genial sind, und daneben dann wieder jemanden, bei dem man.... (ohne worte). hoffentlich setzen sich die positiven seiten durch! es wäre so schade drum.
 
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adrnline

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Kecks ich weiss schon, was du meinst und verstehe dich auch, bin selber ja auch bei vielem so. Ich mach sehr viel ohne monetäre Gegenleistung, einfach, weil es mir Freude bereitet.
 

Benchpress82

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AW: Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

Für Crossfit habe ich mich auch schon mal interessiert, allerdings gibt es in Deutschland ja kaum Anlaufstellen im Gegensatz zu den USA, weil es hier schlichtweg nicht so bekannt ist. Und wenn dann möchte ich auch einen gut ausgebildeten Trainer haben und nicht einfach drauf los trainieren. Wenn man sich mal so ein paar Crossfit Fail Videos auf Youtube anschaut, da schlägt man echt die Hände über dem Kopf zusammen, weil das so dermaßen gefährlich für den Rücken und die Gelenke aussieht. Und ich gehe davon aus, dass in den Fällen kein Trainer zugegen war, sonst hätte man diese Übungen in den Videos wohl sofort gestoppt.
 

aufziehvogel

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AW: Crossfit...LESEN lohnt sich unbedingt!!!

du erkennst den trainer auf diesen videos daran, dass er ne stoppuhr hält und "ten more reps" brüllt[img3]

der artikel erklärt ganz gut, was auf dem video zu sehen ist:
T NATION | CrossFit, Kevin Ogar, and Questions
im endeffekt ist die verletzung womöglich nur entstanden, weil keiner darauf geachtet hat, die hebeplattform vernünftig freizuräumen. ist auch echt keine schlaue idee, am hinteren ende zu heben.

edit: hab mal weitergelesen, es gibt beobachter die sagen, dass der impact der stange garnicht der verletzungsgrund war; sondern die wirbelsäule ist "einfach so" bereits beim aufstehen gecrasht. das würde das plötzliche zusammensacken erklären. und dann wäre der unfall womöglich doch systemimmanent. üble vorstellung.
 
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Work0uter

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Ich trainiere Crossfit seit ein paar Monaten in Berlin bei hauptstadt-crossfit.de :D was haltet ihr denn prinzipiell von crossfit und trainiert vielleicht auch noch jemand dort, mit dem man mal zusammen trainieren könnte? :)
 
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