Ich melde mich mal nach langer Zeit wieder zu Wort. Gestern Abend war die Antrittsvorlesung von Dr. Klaus Wirth an der Uni zum Thema "Spezifisches Krafttraining: Ein Problem der Theorie und Praxis im Krafttraining". Ich habe leider keine Ahnung vom rechtlichen Standpunkt, aber ich denke es ist kein Problem hier eine Zusammenfassung zu "veröffentlichen". Das Ergebnis wird niemanden überraschen. Allerdings tat es so gut, endlich mal jemanden so kompetenten über ein Thema referieren zu hören, dass mich wirklich interessiert. Sehr Praxisorientiert, in meinem/unserne Bereich natürlich extrem wichtig.
Problem: Ich kriege meine Notizen erst morgen, welche ich während der Vorlesung gemacht habe. Ich will aber versuchen die wichtigsten Punkte hier wider zu geben.
Zu Beginn hat er die Problematik in der Begriffsbestimmung geklärt. Spezifisches Krafttraining -> Ein Krafttraining, welches möglichst nah an die Zielbewegung herankommt. Als Beispiel Schlitten ziehen für den Sprint (Gewicht und Laufstil erstmal ausgeklammert).
Damit verbunden dann der Begirff funktionales Krafttraining, welches meistens interpretiert wird als eine komplexe BEwegung unter erschwerten Bewegungen. Als Beispiel Bulgarian-split-squats auf einem Wackelbrett (vorne).
Anschließend ging es darum, wie versucht wird, an bestimmte Zielbewegungen heran zu kommen. Aufgehangen wurde das ganze an ner 1/4 (120°) Kniebeuge mit dem Argument, genau diesen Kniewinkel im Absprung beim Hoch/Weitsprung zu haben. Quasi eine spezifische Kraftübung für den Sprung, im Bezug auf die Kniewinkelstellung.
Studien aus Frankfurt haben dann gezeigt, dass Tiefe Front und Backsquats einen größeren Effekt auf die Sprunghöhe im Countermovement Jump gezeigt haben, als die 1/4 Kniebeuge. Trotz ca 120° Absprungwinkel beim CMJ. Des weiteren haben sich die Probanden mit der 1/4 Kniebeuge auch nur genau in dieser verbessert (ca. 36% glaube ich) und ansonsten in nichts, bzw. sind sogar schlechter geworden. Die tiefen beugen sind überall stärker geworden. Die Probanden mit der tiefen Beuge hinten sind 30% stärker bei 120° Kniewinkel geworden. Also nur 6% weniger Zuwachs als die Probanden, die in genau dem Winkel trainiert haben. Sie hatten aber einen signifikant höheren Zuwachs im CMJ.
Ein ganz wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang war, dass bei 1/4 Kniebeugen die Streckermuskulatur gar nicht so überreizt werden konnte. Zuvor hat meistens die Haltemuskulatur im Rumpf nachgegeben und war somit der limitierende Faktor (Mark Rippetoe geht genau darauf auch in Starting Strength ein).
Zusammengefasst war dann die Aussage, dass besonders bei Anfängern ein sinnvolles und effektives Krafttraining (tiefe KB) bereits große Auswirkungen auf die Sprintschnelligkeit hat. Wird ein zusätzliches Sprinttraining druchgeführt kommt es natürlich zu größeren Verbesserungen.
Im Fortgeschrittenen Bereich werden dann weitere spezialisierungen eingeführt wie zum Beispiel Plyometrische Übungen (sprungformen). Und im Elitebereich kommt es dann zu immer weiteren Spezialisierungen wie zum Beispiel dem Schlitten ziehen. Allerdings, und das fand ich sehr schön, meinte er, dass es hier auf die Kunst des Trainers ankommt die Defizite auszumerzen, die nur bedingt visualisiert werden können.
Soweit erstmal die Kurzform. Wie gesagt, ist nichts neues, aber es gab noch einige wichtige Nebenpunkte, welche ich versuche die nächsten Tage zu posten.
Ich bin einfach nur froh hier studieren zu dürfen!
Problem: Ich kriege meine Notizen erst morgen, welche ich während der Vorlesung gemacht habe. Ich will aber versuchen die wichtigsten Punkte hier wider zu geben.
Zu Beginn hat er die Problematik in der Begriffsbestimmung geklärt. Spezifisches Krafttraining -> Ein Krafttraining, welches möglichst nah an die Zielbewegung herankommt. Als Beispiel Schlitten ziehen für den Sprint (Gewicht und Laufstil erstmal ausgeklammert).
Damit verbunden dann der Begirff funktionales Krafttraining, welches meistens interpretiert wird als eine komplexe BEwegung unter erschwerten Bewegungen. Als Beispiel Bulgarian-split-squats auf einem Wackelbrett (vorne).
Anschließend ging es darum, wie versucht wird, an bestimmte Zielbewegungen heran zu kommen. Aufgehangen wurde das ganze an ner 1/4 (120°) Kniebeuge mit dem Argument, genau diesen Kniewinkel im Absprung beim Hoch/Weitsprung zu haben. Quasi eine spezifische Kraftübung für den Sprung, im Bezug auf die Kniewinkelstellung.
Studien aus Frankfurt haben dann gezeigt, dass Tiefe Front und Backsquats einen größeren Effekt auf die Sprunghöhe im Countermovement Jump gezeigt haben, als die 1/4 Kniebeuge. Trotz ca 120° Absprungwinkel beim CMJ. Des weiteren haben sich die Probanden mit der 1/4 Kniebeuge auch nur genau in dieser verbessert (ca. 36% glaube ich) und ansonsten in nichts, bzw. sind sogar schlechter geworden. Die tiefen beugen sind überall stärker geworden. Die Probanden mit der tiefen Beuge hinten sind 30% stärker bei 120° Kniewinkel geworden. Also nur 6% weniger Zuwachs als die Probanden, die in genau dem Winkel trainiert haben. Sie hatten aber einen signifikant höheren Zuwachs im CMJ.
Ein ganz wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang war, dass bei 1/4 Kniebeugen die Streckermuskulatur gar nicht so überreizt werden konnte. Zuvor hat meistens die Haltemuskulatur im Rumpf nachgegeben und war somit der limitierende Faktor (Mark Rippetoe geht genau darauf auch in Starting Strength ein).
Zusammengefasst war dann die Aussage, dass besonders bei Anfängern ein sinnvolles und effektives Krafttraining (tiefe KB) bereits große Auswirkungen auf die Sprintschnelligkeit hat. Wird ein zusätzliches Sprinttraining druchgeführt kommt es natürlich zu größeren Verbesserungen.
Im Fortgeschrittenen Bereich werden dann weitere spezialisierungen eingeführt wie zum Beispiel Plyometrische Übungen (sprungformen). Und im Elitebereich kommt es dann zu immer weiteren Spezialisierungen wie zum Beispiel dem Schlitten ziehen. Allerdings, und das fand ich sehr schön, meinte er, dass es hier auf die Kunst des Trainers ankommt die Defizite auszumerzen, die nur bedingt visualisiert werden können.
Soweit erstmal die Kurzform. Wie gesagt, ist nichts neues, aber es gab noch einige wichtige Nebenpunkte, welche ich versuche die nächsten Tage zu posten.
Ich bin einfach nur froh hier studieren zu dürfen!