Hallo zusammen,
ja, ich weiß, die Behauptung in sich ist wenig konkret.
Ich versuche mich an einer Interpretation, maßgeblich orientiert an weiteren Aussagen derselben Person - zu mehr bräuchten wir eben diese Person hier im Gespräch...
Inhalt der Aussage - Interpretation:
Ein ehemals übergewichtiger Mensch kann und darf nach dem Abnehmen keines Falls Fastfood, Süßigkeiten und/oder fettreiche Nahrung auch nur halbwegs regelmäßig in seine Ernährung intergrieren, sonst nimmt er aufgrund des "Memory Effektes" sofort wieder zu, unabhängig davon, wieviel Sport er treibt.
Einwurf Memory Effekt =/= Jojo
Zwecks klarer Begriffsbestimmung: Ich persönlich habe unter dem hier angeführten Memory Effekt etwas anderes Verstanden, als es der klassische Jojo ist, den wir ja nun wunderbar zerpflückt haben: zu hohes Kaloriendefizit = Stoffwechselverlangsamung + effizientere Verwertung der zugeführten Nahrung = radikale Gewichtszunahme bei Wiedereinsetzen von "normalem" Ernährungslevel.
Da der Jojo aber eben nur bei eben einem gravierenden Kaloriendefizit greifen kann, muss hier die Rede von einer anderen Form des Memory Effektes sein, die ich so verstehe, dass der Urheber davon ausgeht, dass ein ehemals Dickleibiger Mensch immerzu dazu tendieren wird, Übergewicht zu entwickeln. Im Grunde also die einzige Lösung: Eine lebenslange Diät, wenn man so will.
Jetzt der Reihe nach:
@ishina
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dir insgesamt folgen konnte, glaube aber zu verstehen, dass du der Ansicht bist, dass sich nach 6-8 Wochen auf einem bestimmten Gewicht dieses als Setpoint einpendelt und damit jedes "neue" Gewicht wiederum 6-8 Wochen gehalten werden müsste, um den "Memory Effekt" zu umgehen.
Vom Setpoint habe ich bereits gehört, mich jedoch nur insofern damit beschäftigt, dass der Körper an einem gewissen Punkt (Normalgewicht) nur noch unter äußerstem Druck den KFA senkt... der Ansatz hier jetzt ist sehr interessant.
@forti
Der Versuch "Essen wie ein Normaler" zu definieren: Simples essen ohne Kalorienzählen oder gesteigertes Achten auf Fette, Zucker und/oder dergleichen.
In Verbindung mit Sport und den sich einstellenden Erfolgen kann die Ernährung immer weiter angepasst werden und ein leichtes Defizit, am Ende(am Ziel) sogar eine positive Kalorienbilanz erreicht werden ohne von heute auf morgen zum Michelin-Männchen zu mutieren.
Sehe ich ganz genauso. Zudem ab einer gewissen Menge an Sport imho die Kalorienzufuhr auf selbem Level schwierig wird bzw. schon "normale" sportliche Betätigung - nehmen wir als Beispiel doch einfach 1x 60 Min Krafttraining, 1x 60 Min Cardiotraining wöchentlich und eine nicht ausschließlich sitzende berufliche Tätigkeit + 1 Hund - den Stoffwechsel so in Bewegung hält, dass man - je nach Muskulatur - einen geschätzten Umsatz von 3.000 gesamt im Durchschnitt haben wird als normalgroßer junger Mann. Das muss man auch erst mal zu sich nehmen. Wenn dann Schokolade, Chips, Eis, Pommes und Pizza keine Alltäglichkeit darstellen sondern im Rahmen des Verbrauches 1x wöchentlich oder seltener gegessen werden, ist da imho auch durchaus eine ausgewogene Ernährung möglich, ohne kategorisch auf diese Dinge zu verzichten.
@kilghard
Kann ich aus meiner Erfahrung heraus so nicht bestätigen. Das Zunehmen hängt wohl auch an der Genetik, weil einige reinschaufeln können, was sie wollen und trotzdem nicht zunehmen. Und andere werden schon beim Zuschauen dick.
Das ist ein Punkt, an dem ich ganz andrer Ansicht bin. Ich stehe sehr vehement gegen die Genetik-These. Läge Fettleibigkeit maßgeblich in der Genetik begründet, dann müssten es imho weitestgehend unmöglich sein die eigene, genetisch bedingte Figur zu beeinflussen, weil die Grundveranlagung immer wieder zum Ursprung zurückdrängen würde. So müsste z.B. ein Mensch mit Fett-Gen tatsächlich den Rest seines Lebens radikal Diät halten und Sport treiben um ein niedrigeres Gewicht erreichen und auch halten zu können - also konstant den Organismus diesbezüglich beeinflussen. Dagegen spricht jeder Mensch der mit "natürlich schlank" abnimmt und sein Gewicht hält. Ebenso spricht dagegen jeder Mensch, der einmal schlank war und dann massiv zugenommen hat - der hätte ja ein Schlank-Gen haben müssen, das offenbar nicht mehr funktioniert.
Meiner Ansicht nach kommt die Fehlannahme, Fettleibigkeit sei erblich schlichtweg daher, dass Kinder nicht selten 1zu1 die Lebensweise der Eltern übernehmen bzw. weitestgehend ja gar keine Wahl haben. Wenn Mama die Chips mit sich rumträgt, zu Schulzeiten zuletzt Sport getrieben hat und Papa von Salat denkt, das wäre Tierfutter, welche Chance haben die Lütten? Mit auf den Spielplatz geht niemand, das wäre zu anstrengend. Natürlich meldet auch niemand die kleinen im Sportverein an, weil bei den Eltern selbst gar kein Bewusstsein für eine diesbezügliche Notwendigkeit vorhanden ist. Folglich passiert mit den Kindern das, was den Eltern bereits durch ihren Lebenswandel passiert ist - Übergewicht. Kommt da dann noch ein gestörtes Verhältnis zum Essen mit hinein ("Essen macht glücklich") füttert eine Mutter ihr Kleinkind auch schnell mal über.
Und wenn es schon "pummelig" anfängt, sieht es natürlich unheimlich angeboren aus...
Tatsächlich lässt sich der Stoffwechsel ja aber beeinflussen. Menschen, die Schaufeln können wie sie wollen und dabei nicht zunehmen, die haben entweder ein Schilddrüsenproblem, oder einfach einen sehr agilen Stoffwechsel. Zudem ich mir immer denke: Bei wievielen anderen Menschen sind wir den lieben langen Tag dabei uns sehen, was sie insgesamt essen? Vielleicht isst der Spargeltarzan jetzt fünf BigMac - mag sein. Vielleicht isst er morgen nur ein Brot, weil er unterwegs ist und trinkt einen Liter Milch (forti-gedenk-liter) dazu und that´s it. So lange wir nicht konstant die Ernährung eines Menschen beobachten können, wissen wir einfach nicht, wieviel er wirklich zu sich nimmt.
Ich denke, du hast da einen sehr wichtigen Punkt in jedem Fall angesprochen:
Wenn wir annehmen der Übergewichtige nimmt u.a. mit Hilfe eines straffen Sportplans ab, dann steigt sein Verbrauch deutlich. Wenn er den Sport dann noch dazu weiterführt, dann hat er einen signifikant höheren Verbrauch als zu seinen "dicken Zeiten". Ergo könnte es ggf. sogar exakt das essen, was er als Übergewichtiger gegessen hat und würde - aufgrund des gesteigerten Umsatzes - nicht zunehmen... Zustimmung? Ja? Nein? Vielleicht?
Hatte hier im Forum nicht auch irgendwer erzählt dass er reinschaufelt wie zwei Bauarbeiter...? Wer war denn das?
VG
Fissel