zur familieren geschichte:
wenn es bei meinen familiären, weihnachtlichen zusammentreffen zu offenen konfliktsituationen kommen würde und diese zu erwarten wären, dann wäre ein fernbleiben sicherlich der richtige weg. jedoch kommt es nur zu einer situation, wie ich sie oben schon geschildert habe: es wird so getan, als ob alles toll wäre obwohl das nicht der fall ist.
jetzt kannst du natürlich darauf hinweisen, daß es der gesundheit des familienlebens zu gute käme, wenn die dinge die nicht so toll wären angesprochen würden. dieses würde jedoch unweigerlich zu offenen konflikten führen und erfahrungsgemäß nur viele verletzte personen zurücklassen und keine verbesserung der situation bewirken.
das ist jetzt keinesfalls etwas außergewöhnliches und betrifft verdammt viele menschen.
hinzu kommen ähnliche situationen, bei denen den beteiligten gar nicht einmal bewußt ist, daß im unterbewußten wahrnehmen des familienlebens soviel im argen liegt. nicht jeder mensch mag ein so hohes maß an selbstreflexion aufzubringen wie andere und auch innerhalb einer familie sind selbstreflektorische fähigkeiten unterschiedlich verteilt. zu weihnachten bricht dieses dann unerwarteter weise hervor.
du kannst dir wahrscheinlich nicht vorstellen, wieviele einsätze die polizei oder meine kollegen vom allgemeinen sozialdienst gerade in der weihnachtszeit haben.
vielleicht fällt es dir ja auch so schwer so etwas zu verstehen, weil du nie in solchen familiensituationen gesteckt hast.
hier mal ein paar links zu dem thema:
http://www.lokale-buendnisse-rlp.de/index.php?id=409
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5049328_TYP6_THE_NAV_REF_BAB,00.html
http://www.mdr.de/mdr1-radio-sachsen-anhalt/108240.html
zu der kommerziellen geschichte:
wie soll man sich dem kommerz zu weihnachten den entziehen könne, wenn er einem an jeder ecke und in jedem supermarkt nahezu anspringt?
die wohnzimmer von anderen sind mir meistens auch egal, aber der kommerz wird ja nicht im wohnzimmer betrieben, sondern dort wo die öffentlichkeit sich aufhält.
wollte man sich diesem entziehen, dann müßte man sich mittlerweile schon anfang november einschließen und jeden öffentlichen platz meiden.
---> es gibt nuneinmal menschen die weihnachten mögen und es gibt nuneinmal menschen die weihnachten nicht mögen. die anzahl derer, die weihnachten nicht mögen und dieses öffentlich bekennen steigt jedoch stetig.
viele der menschen die weihnachten nicht mögen entwickeln mittlerweile eine kultur des weihnachtshasses, die es ihnen erlaubt auf mehr oder weniger kreative art und weise mit diesem thema umzugehen und spaß an dieser kultur des weihnachtshasses entwickeln.
was soll den nun an der entwicklung einer gegenkulturellen, gesellschaftlichen strömung schwach sein? für mich ist das eher ein ausdruck davon, daß es schön ist nicht immer mit dem strom zu schwimmen, auch wenn es kräftezehrend sein kann gegen die strömung zu schwimmen.
http://chriserik.blogger.de/stories/40482/