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Rente mit 63

königderberge

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AW: Rente mit 63

Ist der Mensch schlecht, weil er versucht das Beste für sich rauszuholen?

Tja, man merkt hier wohl, dass der Enthusiasmus für meinen Job grade irgendwie auf einem Tiefpunkt ist.

Grundsätzlich nicht, aber wenn es, wie bei den Sozialkassen, zu Lasten Anderer geht schon. Das System ist auch ohne solche Wahlgeschenke schwer aufrecht zu erhalten, irgendjemanden beissen die Hunde!
Warum bist Du so unzufrieden, gibt bestimmt schlechtere Jobs.

@angren
Das mit der Flexibilität im Beruf wird nicht für jeden funktionieren, ausserdem verliert man auch da know how, auch handwerkliche Berufe sind heute anspruchsvoller als früher.
Das Problem ist daß wir schon eine Rentensteuer haben, da es sich nicht um eine echte Versicherung mit definierten Ansprüchen handelt, die Renten können mit einem Federstrich einseitig verändert werden.
 

bedee

Team Ernährung
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AW: Rente mit 63

Warum bist Du so unzufrieden, gibt bestimmt schlechtere Jobs.
Ja, hast schon recht. Ist halt bloß ziemlich stressig im Moment und 120% schafft man halt auch nicht auf Dauer. Inzwischen beeinträchtigt das auch schon Privatleben und Training. Und als ich meinen Chef gefragt habe, wie ich seiner Meinung nach das derzeitige Arbeitspensum schaffen soll, meinte der nur ich solle "weniger sorgfältig" arbeiten. Schnell und schlampig eben.....
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Rente mit 63

ach herje, das mit der rente wäre ja auch alles ein wesentlich kleineres problem, wenn die vermögensverteilung in deutschland nicht dermaßen ungleich (die ungleichste verteilung in der eurozone) wäre... mit lohnarbeit ist es nur in ausnahmen möglich sich dahingehend großartig abzusichern, was natürlich gerade in den unteren einkommensgruppen am stärksten ins gewicht fällt. auf der anderen seite werden miet- pacht und kapitalerträge ja überhaupt nicht zur finanzierung der rentenkassen herangezogen...

wenn man dann noch beachtet, daß nicht alle personengruppen in die rentenkassen einzahlen wird auch klar warum das system sonst noch aus dem ruder läuft. auch die beitragsbemessungsgrenze könnte man ja durchaus mal bezüglich der höhe und auch bezüglich der generellen existenz diskutieren.

das ganze isoliert zu betrachten ist also humbug. wir kommen also wieder auf die systemfrage zurück. ;D
 
G

Gast

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AW: Rente mit 63

ach herje, das mit der rente wäre ja auch alles ein wesentlich kleineres problem, wenn die vermögensverteilung in deutschland nicht dermaßen ungleich (die ungleichste verteilung in der eurozone) wäre... mit lohnarbeit ist es nur in ausnahmen möglich sich dahingehend großartig abzusichern, was natürlich gerade in den unteren einkommensgruppen am stärksten ins gewicht fällt.
naja, am ungleichgewicht wird auch seit jahren gebastelt. dahingehend leistet die berliner truppe ganze arbeit. deswegen wohl auch die diätenerhöhung: als belohnung für die gute arbeit welche das volk von der denkarbeit befreit, was man wohl mit übrig gebliebenem geld anfangen sollte...
 

Angren78

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AW: Rente mit 63

...
wenn man dann noch beachtet, daß nicht alle personengruppen in die rentenkassen einzahlen wird auch klar warum das system sonst noch aus dem ruder läuft. auch die beitragsbemessungsgrenze könnte man ja durchaus mal bezüglich der höhe und auch bezüglich der generellen existenz diskutieren.
...
Du übersiehst ein Problem dabei: Wenn Du die Einnahmen erhöht, erhöhst Du aber auch die Ausgaben.
Wenn mehr Leute einzahlen, werden auch die Rentenansprüche höher. Wenn z.B. die Beitragsbemessungsgrenze weg fällt, werden
Einkommensmillionäre auch entsprechende Millionenbeträge pro Jahr an Rente später bekommen. Dummerweise sind das sogar die
Menschen, die eine höhere Lebenserwartung haben, so dass unter dem Strich sogar mehr Ausgaben als Einnahmen entstehen, wenn
das System weiterhin fair sein soll.
 

königderberge

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AW: Rente mit 63

ach herje, das mit der rente wäre ja auch alles ein wesentlich kleineres problem, wenn die vermögensverteilung in deutschland nicht dermaßen ungleich (die ungleichste verteilung in der eurozone) wäre... mit lohnarbeit ist es nur in ausnahmen möglich sich dahingehend großartig abzusichern, was natürlich gerade in den unteren einkommensgruppen am stärksten ins gewicht fällt. auf der anderen seite werden miet- pacht und kapitalerträge ja überhaupt nicht zur finanzierung der rentenkassen herangezogen...

wenn man dann noch beachtet, daß nicht alle personengruppen in die rentenkassen einzahlen wird auch klar warum das system sonst noch aus dem ruder läuft. auch die beitragsbemessungsgrenze könnte man ja durchaus mal bezüglich der höhe und auch bezüglich der generellen existenz diskutieren.

das ganze isoliert zu betrachten ist also humbug. wir kommen also wieder auf die systemfrage zurück. ;D

Absicherung geht nicht, aber smartphone und ein Auto daß man unter Umständen gar nicht benötigt oder es auch ein kleineres tun würde, das geht schon, oder?
Da werden einfach die Präferenzen anders gesetzt, wem die schicken klamotten wichtiger sind als eine auskömmliche Rente im Alter muss auch die Konsequenzen tragen.
Auch Beamte machen "Lohnarbeit" und sind ganz anders abgesichert, ebenso die Mitglieder div. berufsständischer Versorgungswerke.
Über die Steuer werden auch sonst. Erträge zur Finanzierung der Rentenkasse herangezogen, aber was haben Kapitalerträge mit der Rente zu tun? Mein erspartes Kapital hab ich ja schon versteuert muss ich bald auch die Ernte aus meinem Garten versteuern da sie ja einen geldwerten Vorteil haben?

Das bisherige System läuft immer noch darauf hinaus daß die Arbeitsleistung verteuert wird und daß ist eigentlich Blödsinn. Ich bin für eine minimale, steuerfinanzierte Grundrente und darüber hinaus soll jeder steuerfrei vorsorgen können in welcher Höhe er will.
Die Sozialsysteme entmündigen uns Bürger und arbeiten darüberhinaus ineffizient.
Soviel Staat wie nötig, aber sowenig wie möglich ist mein Motto!
 

königderberge

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AW: Rente mit 63

Du übersiehst ein Problem dabei: Wenn Du die Einnahmen erhöht, erhöhst Du aber auch die Ausgaben.
Wenn mehr Leute einzahlen, werden auch die Rentenansprüche höher. Wenn z.B. die Beitragsbemessungsgrenze weg fällt, werden
Einkommensmillionäre auch entsprechende Millionenbeträge pro Jahr an Rente später bekommen. Dummerweise sind das sogar die
Menschen, die eine höhere Lebenserwartung haben, so dass unter dem Strich sogar mehr Ausgaben als Einnahmen entstehen, wenn
das System weiterhin fair sein soll.

Ich denke nicht daß es mattens Anliegen ist fair zu sein und auch nicht daß aus den höheren Beiträgen adäquate Ansprüche entstehen, sondern eine Umverteilung nach dem Prinzip zahlen soll wer kann entsteht.
Insofern müsste man sich immer mehr vom Prinzip der Versicherung abkehren.
 

Angren78

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AW: Rente mit 63

Ich denke nicht daß es mattens Anliegen ist fair zu sein und auch nicht daß aus den höheren Beiträgen adäquate Ansprüche entstehen, sondern eine Umverteilung nach dem Prinzip zahlen soll wer kann entsteht.
Insofern müsste man sich immer mehr vom Prinzip der Versicherung abkehren.
Ich wollte eigentlich Matten dazu provozieren, dass er sagt, dass er ein unfaires System wünscht.

Bezüglich eines unfairen Systems muss man sich mal folgende Situation durchdenken:
"In einer Clique aus fünf Männer haben hat einer eine Firma gegründet und ist sehr gut im Geschäft. Drei verdienen zwar ganz passabel
aber immer noch sehr wenig im Vergleich zum ersten Mann. Der fünfte Mann bezieht Hartz IV. Die Clique beschließt wie früher
regelmäßig einen drauf zu machen. Als am Ende des ersten Abends die Frage aufkommt, wer die Rechnung übernimmt, stimmen vier
der Männer dafür, dass der Mann mit der eigenen Firma die Rechnung jetzt (und jedes weitere Mal) übernehmen soll."

Wie wird wohl die Geschichte ausgehen?
 
G

Gast10

Guest
AW: Rente mit 63

Starke Diskussion und echt lustig zu lesen. Von der Milchmädchenrechnung bis zum Einzelfall, wo ein Pflasterer tatsächlich kreativ mit dem PC umzugehen lernt, was natürlich jeder Maurer, Dachdecker usw. mit 50 problemlos schaffen und damit verallgemeinert werden kann, ist echt alles dabei, was man auch sonst am Stammtisch nebenan zu hören bekommt, wenn man in Ruhe ein Bier trinken gehen will, super! ;D (-böse Zungenmodus aus-)

Ich will mich gar nicht lustig machen, sehe das aber ein bisschen mit Humor, weil irgendwie jeder meint, den Durchblick zu haben und eine bessere Lösung. Ich bin überzeugt, dass sich viele Menschen in Politik und hinzugenommene Berater sehr intensiv mit diesen Dingen befassen, auch wenn es vielen im Volk vorkommen mag, als würde das einfach ausgesessen und die Honorare dafür eingesackt. Und diese Leute haben sicher auch das nötige Wissen, sodass ich nicht denke, dass hier einer denen was erzählen kann. Aber es ist ein Grundrecht vor allem der Deutschen, zu lamentieren, also weiter so, macht ja auch Spaß!

Ich habe im zeitlichen Zusammenhang mit Riester und Rürup auf einer beruflichen Veranstaltung mal einen sehr langen Vortrag von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen hören dürfen (googeln, falls unbekannt), und das ist für mich einer DER Experten zu diesen Themen. Da wurde vieles nüchtern in Zahlen klar vor Augen geführt, was sonst eher emotional diskutiert wird.

Schlussendlich ist ja klar, dass bei der Altersstruktur in unserem Land ein unbezuschusstes Umlageverfahren auf hohem Niveau nicht mehr funktioniert, so wie das bei Einführung der Rente schien. Zu den daher notwendigen klassischen Rentenkürzungen wie Beitragsanhebung, späterer Renteneintritt oder Leistungssenkung kommen dann indirekte Kürzungen wie private Altersvorsorge, betriebliche Altersvorsorge etc.; werden weitere Lücken steuerfinanziert, zahlen wieder die, die keine adäquate Rente bekommen (Selbständige, Großverdiener) unverhältnismäßig mehr, denn diese bekommen entweder gar keine gesetzliche Rente oder nur die an der Bemessungsgrenze entsprechende. Die haben also kein Interesse, das Rentensystem alleine über ihre hohen Steuern zu tragen, und das ist auch verständlich. Also müssen die, die eine Rente wollen, das vorher auch finanzieren. Und wer das nicht schafft, wird wieder zum Sozialfall (steuerfinanziert), was sehr wichtig wäre, zu verhindern.

Die Diskussion ist ähnlich emotional wie beim Thema gesetzliche Krankenversicherung (vielleicht noch vs. private). Es sind einfach so viele Faktoren und das Ganze ist irgendwie so festgefahren, dass auch eine Reform wieder nur ein Witz wäre, der kurz darauf wieder reformiert werden müsste. Immerhin muss auch eine Reform weiter die Renten der jetzt schon in Rente stehenden tragen und das Geld muss irgendwoher kommen. Der Umstieg auf ein kapitalgedecktes Verfahren von jetzt auf Nachher ist also gar nicht möglich. Im Grunde ist die Ungleichverteilung der Gehälter das eigentliche Problem. Gutverdiener können es sich leisten, zusätzlich privat vorzusorgen, schlechtverdiener kratzen am Ende eben am Existenzminimum i.V.m. Sozialhilfe. Das ist blöd, aber kein Problem der Rente an sich, sondern eine weitere ellenlange Diskussion.

Ich habe eine Meinung dazu, und zwar dieselbe wie ich sie bei der Krankenversicherung habe: entweder Standard-Rente und Pflichtbeiträge für jeden, auch für Selbständige und Spitzenverdiener (die in der Diskussion gerne außen vor gelassen werden), und der Rest ist Privatvergnügen, oder gleich eine Umstellung auf ein privates kapitalgedecktes Verfahren wie bei einer privaten Rentenversicherung, aber da kommen wir schnell in Probleme wie Inflationssicherheit, Anlageproblematik etc., weshalb ich grundsätzlich für ein Umlageverfahren bin aber eben für ALLE. Das ist wenigstens einigermaßen sicher gemessen an der doch recht langen Vorsorgezeit, in der so einiges passieren kann und dann macht man ein langes Gesicht... Sicher ist das keine Königslösung und kann gerne zerissen werden, aber wer hat denn die Königslösung? Keiner.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ich einen verfassungsrechtlichen Anspruch habe, zumindest meine eingezahlten Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung bei mittlerer Lebenserwartung auch wieder als Rente ausbezahlt zu bekommen. Keine Ahnung, ob das tatsächlich so ist, aber wenn, dann stößt auch das Thema Rentenkürzung bei fehlendem Nachwuchs schnell an seine Grenzen.

So, wer jetzt denkt, der schreibt ja nur Wirrwarr, der hat völlig Recht, und das ist auch gewollt. Ich habe definitiv zu wenig Ahnung, um die Probleme lösen zu können, unterstelle dasselbe aber jedem der an dieser Diskussion beteiligten ebenfalls [img13] und will wirklich keinem auf die Füße treten, ich denke nur das ist wirklich alles zu komplex als dass sich einer einfach hinstellen könnte und allen erklären, wie es laufen müsste.

Meine Lösung für mich? Ordentlich diversifizierte private Vorsorge, Eigenheim noch vor Renteneintritt abbezahlen, mit 60 aufhören zu arbeiten und aus der Reserve leben bis die gesetzliche Rente kommt. Ob das klappt? Mal schauen. Aber dafür verzichte ich heute auf so manches. Ob ich davon was habe, weil ich vielleicht mit 66 sterbe? Mal schauen. Aber vielleicht werde ich ja auch 100.

Viel Spaß noch! ;D
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Rente mit 63

Ich wollte eigentlich Matten dazu provozieren, dass er sagt, dass er ein unfaires System wünscht.

hey moment mal, das provozieren ist in diesem thread mein job.... aber ich habe immerhin den papst auf meiner seite. ;)


KdB schrieb:
Absicherung geht nicht, aber smartphone und ein Auto daß man unter Umständen gar nicht benötigt oder es auch ein kleineres tun würde, das geht schon, oder?

nein, eben das geht nicht und das merken wir ja an allen ecken und enden. nicht nur das mit der rente funzt nicht, sondern auch der planet geht langsam aber sicher vor die hunde.

für ein smartphone werden rohstoffe gebraucht die von leuten abgebaut werden, die unter menschenunwürdigen arbeitsbedingungen nicht genug verdienen, um davon leben zu können. umweltstandards gibt es da vor ort auch nicht...

unser ganzes wirtschaftssystem funktioniert doch nur darauf den leuten zu ständig weiß zu machen, daß sie eben dieses blöde smartphone unbedingt bräuchten und am besten alle paar monate ein neues und natürlich auch den riesigsten flachbildfernseher und den am besten auch mit smart-ausstattung und in 3d. mal schauen was dann kommt.

mit "schicken klamotten" funzt das system doch ganz genauso. zusammengenäht in bangladesch von kinderhänden in arbeitsverhältnissen, die an sklaverei grenzen. der billigsektor kann dann immer noch gewinnbringend an das hiesige präkariat verkauft werden. deswegen braucht das system dann auch das präkariat, denn wer sollte sonst bei kick und ähnlichen firmen das zeugs kaufen, was bei erster gelegenheit sich dann in wohlgefallen auflöst, damit wieder neuer billigkram gekauft werden kann.

teurere klamotten werden oft genauso hergestellt, aber sei es drum, wenn das zeug dann wenigstens länger hält, dann ist die frequenz der ausbeutung der nähenden zunft in fernost wenigstens geringer.

naja, die römer haben sich die sklaven nach hause geholt oder eben ihr zu hause ausgedehnt, so daß man sklaven vor ort hatte. wir haben die lieber weit ab sitzen, wo wir sie nicht ständig sehen müssen. >:D

und das passt dir nicht?

kann ich verstehen, ich halte es auch für absoluten irrsinn.

@ fair, bzw. Angreen:

ist denn die vermögensverteilung in deutschland fair? wie kommt es denn, daß diese im gesamten euroraum in deutschland am größten ist? hat der unternehmer in deinem beispiel sein vermögen selbst aufgebaut oder ist es ihm eventuell durch glückliche umstände zugefallen und er konnte seine firma nur aufbauen, weil er schon ein ordentliches vermögen geerbt hat, zu dem er selbst davor keinerlei arbeitsleistung beigetragen hat? gibt ja durchaus beide fälle und auch noch eine ganze menge fälle dazwischen.

wie erwirtschaftet denn die firma ihre kohle? vielleicht mit smartphones oder billigklamotten aus fernost? bezahlt er dann eventuell zumindest einen von den anderen am tisch dafür, daß er mittels ausgeklügelter psychologischer tricks seine werbeabteilung dazu bringt allen anderen am tisch einzureden, sie bräuchten unbedingt ein neues am besten sogar das neuste smartphone? macht er sein geld vielleicht mit lebensversicherungen zur alterabsicherung oder verscheuert er vielleicht sogar rüstungsgüter?

ein anderer am tisch mag vielleicht ein facharbeiter sein, dessen lohnsteigerungen in den letzten 20 jahren weit unter dem durchschnitt im euroraum lagen. zu den notwendigen rahmenbedingungen, die dieses ermöglichen hat dann auch die politik ihr bestes beigetragen.


hm, so langsam dämmert es mir:

die kneipe ist ein hundertprozentiges tochterunternehmen des unternehmers am tisch und er hat die anderen 4 nur mit dem vagen versprechen eventuell die erste runde zu übernehmen in die kneipe gelockt, weil er seinen umsatz steigern möchte. der werbefachmann und der facharbeiter arbeiten in seinem hauptbetrieb und mehren seinen gewinn eh schon. vom facharbeiter weiß er außerdem, daß er einer form des alkoholismus frönt, die ihm trotzdem noch erlaubt gewinne für sein hauptunternehmen zu erwirtschaften und gleichzeitig noch ein wirklich guter kunde in der kneipe zu sein. in diesem bild ist der hartz4 emfänger dann sogar der beste kunde des unternehmers am tisch, weil nur er den ramsch kaufen würde, den der unternehmer am tisch verscheuert. na dann wäre es ja wohl für den unternehmer am besten, wenn er die verdienenden am tisch dazu bewegen kann dafür zu sorgen, daß der alg2 empfänger seine rechnung bezahlen kann. zum glück bleibt dem hartz4 empfänger auch als einziges geselllschaftliches highlight, an dem er von seinen geringen bezügen noch partiziperen kann, der kneipenbesuch. normalerweise holt er seinen alk aus dem aldi, aber vielleicht kann man ihn ja davon überzeugen zumindest hin und wieder in der kneipe zu saufen, weil er da ja so nette gesellschaft hat. der letzte in der runde ist schließlich der neffe eines politikers, der maßgeblichen einfluss auf kommunale entscheidungen hat, die den unternehmer vor ort entweder zu gute kommen oder ihm nicht so recht sind. na, so einen muß man dann wohl besser bei laune halten.

ja, ich muß zugeben, der unternehmer ist echt ein schlauer fuchs und hat sich seinen guten lebensstandard redlich verdient. [img3]


Ich denke nicht daß es mattens Anliegen ist fair zu sein und auch nicht daß aus den höheren Beiträgen adäquate Ansprüche entstehen, sondern eine Umverteilung nach dem Prinzip zahlen soll wer kann entsteht.

vorallem gehe ich davon aus, daß die jetzige situation auch alles andere als "fair" ist und deswegen strebe ich auch eine umverteilung an.
 

königderberge

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AW: Rente mit 63

@one2one

Natürlich gibt es jede Menge Spezialisten und Berater die sich mit dem Thema auseinandersetzen, aber jeder hat sein eigenes sozio-kulturelles Umfeld und seine eigenen Vorstellungen und danach beurteilt er auch die vorhandenen Daten und Möglichkeiten, bestenfalls!
Was die verantwortlichen Politiker draus machen ist wiederum von vielen Faktoren abhängig, Parteilinie, Wählergunst, Durchsetzbarkeit, Kosten etc.
In den allermeisten Fällen kommt dann nicht die objektiv beste Lösung unten raus, vor allem wenn man bedenkt daß jeder auch individuelle Erwartungen an die Lösung hat.
Es besteht also durchaus berechtigtes Optimierungspotential beim Stammtisch, weil einem jedem recht getan eben eine unerreichbare Kunst ist.

@matten
Eine faire und gerechte Welt wird es niemals geben und Ungleichheit ist eine nicht zu verachtende Triebfeder.
Leistung zu bestrafen widerstrebt mir, deswegen finde ich es grundsätzlich schon wichtig warum einer reich und der andere arm ist. Allein jemanden dafür zu bestrafen daß er einiges richtig gemacht hat kann es mMn nicht sein.
Jeder kann selbst entscheiden in wie weit er den Lockungen unserer Konsumwelt nachgibt, gibt auch schon Gegentendenzen:
Konsumverweigerer: Zweifel am Model vom ewigen Wachstum - SPIEGEL ONLINE

Wir bräuchten seit Jahren eine Reform der Erbschaftssteuer, grosse ererbte Vermögen sind mit das Unfairste was es gibt, aber wir diskutieren lieber darum ob Ganztagsschulen oder Krippenplätze für alle mehr Chancengleichheit für weniger Privilegierte bieten. ::)
 

Angren78

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AW: Rente mit 63

...
Ich habe im zeitlichen Zusammenhang mit Riester und Rürup auf einer beruflichen Veranstaltung mal einen sehr langen Vortrag von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen hören dürfen (googeln, falls unbekannt), und das ist für mich einer DER Experten zu diesen Themen. Da wurde vieles nüchtern in Zahlen klar vor Augen geführt, was sonst eher emotional diskutiert wird.
...
Bei einem Vortrag von Prof. Dr. Raffelhuschen war ich auch. Rate doch mal woher meine Argumentation stammt?
Klar, ich stelle ein paar Sachen vereinfachter da, aber offensichtlich immer noch zu kompliziert für dieses Forum.
Mea culpa.

Wichtig ist mir aber, dass die Leute, sowohl die Mechanik grundlegend kennen und auch die Konsequenzen ihrer
Argumente einschätzen können.

...
Meine Lösung für mich? Ordentlich diversifizierte private Vorsorge, Eigenheim noch vor Renteneintritt abbezahlen, mit 60 aufhören zu arbeiten und aus der Reserve leben bis die gesetzliche Rente kommt. Ob das klappt? Mal schauen. Aber dafür verzichte ich heute auf so manches. Ob ich davon was habe, weil ich vielleicht mit 66 sterbe? Mal schauen. Aber vielleicht werde ich ja auch 100.
...
Der Plan sieht bei mir ähnlich aus. Wobei ich mich mit dem Renteneintrittsalter nicht auf 60 festgelegt habe, Arbeit macht doch auch Spaß
und ab einen Zeitpunkt werde ich mir nur noch die interessanten Auftrage aussuchen.

Eine allgemeine Lösung habe ich auch nicht. Das habe ich auch nicht behauptet.

Eigentlich ging es mir nur über den Bullshit der Regierung mit der "Rente ab 63" und da bin ich mir sicher,
dass Raffelhüschen den Quatsch genauso ablehnt. (siehe zum Beispiel: Altersarmut: "Der Mindestlohn treibt die Menschen in Armut" | ZEIT ONLINE)
 

Angren78

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AW: Rente mit 63

...
Wir bräuchten seit Jahren eine Reform der Erbschaftssteuer, grosse ererbte Vermögen sind mit das Unfairste was es gibt, aber wir diskutieren lieber darum ob Ganztagsschulen oder Krippenplätze für alle mehr Chancengleichheit für weniger Privilegierte bieten. ::)
Erbschaftsteuer ist meiner Ansicht nach um ein vielfaches komplizierter als Sozialversicherung.
In diesem Thread geht es aber um "Rente ab 63", also bitte nicht diskutieren.
 
G

Gast10

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AW: Rente mit 63

Ich finde es ist ein Unding, dass Vermögen (also grundrechtlich geschütztes Eigentum, welches aus versteuertem Mittelzufluss angehäuft wurde) nicht unbegrenzt verschenkt und vererbt werden kann wie ich es als Eigentümer will ohne dass der Staat dabei nochmal kassiert. Die gehört für mich komplett abgeschafft, wie auch die Schenkungssteuer. Aber jetzt halte ich meinen Mund, denn die Angren zurecht sagt, ist das hier nicht Thema und in seinen Details dann doch wieder recht kompliziert... :scool:
 

königderberge

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AW: Rente mit 63

Ich finde es ist ein Unding, dass Vermögen (also grundrechtlich geschütztes Eigentum, welches aus versteuertem Mittelzufluss angehäuft wurde) nicht unbegrenzt verschenkt und vererbt werden kann wie ich es als Eigentümer will ohne dass der Staat dabei nochmal kassiert. Die gehört für mich komplett abgeschafft, wie auch die Schenkungssteuer. Aber jetzt halte ich meinen Mund, denn die Angren zurecht sagt, ist das hier nicht Thema und in seinen Details dann doch wieder recht kompliziert... :scool:

Auch wenns nicht Thema ist:

Kannst Du doch, der Schenker oder Erblasser wird nicht besteuert, sondern der welcher einen leistungslosen Vermögenszufluss hat. Über Generationen angehäufte Vermögen sind hauptursächlich für die kritisierte Verteilung dessens. Wer also A sagt muss auch B sagen
 
G

Gast10

Guest
AW: Rente mit 63

Es ist ein großer Anreiz für mich, überhaupt leistungsfähig zu sein und Vermögen zu erhalten, um es meinen Kindern irgendwann zu schenken (nenne es von mir aus vererben, das ist im Prinzip dasselbe). Und wenn ich ihnen 1 Million schenken will, weil ich sie habe und nicht brauche, will ich dies mit meinem Vermögen tun können ohne dass sie daraus nur 910.000 erhalten oder umgekehrt, wenn ich meinem Sohn 1.000.000 zukommen lassen will, muss ich real rund 1.140.000 schenken, damit er nach Steuerabzug 1.000.000 hat (mir ist dabei egal, ob der Schenker oder der Beschenkte die Steuer zahlt, Tatsache ist, dass ein reiner Transfer von bereits versteuertem Vermögen, für welches Leistung erbracht wurde nochmal versteuert werden muss). Das mag in Augen derer, die nichts haben, eine gerechte Umverteilung sein, also dem Fiskus einen Teil davon abzugeben, für mich ist es ein Eingriff ins Eigentumsrecht. Aber das ist eines jeden persönliche Gerechtigkeitsdenke und wie Du schon sagtest, jedem kann man es nicht recht machen, da jeder individuelle Erwartungen hat. Meine wäre es, dass mein Vermögen bei der Weitergabe an meine Kinder nicht geschmälert wird. Dass es andere Meinungen gibt ist klar.
 

Angren78

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AW: Rente mit 63

.... Meine wäre es, dass mein Vermögen bei der Weitergabe an meine Kinder nicht geschmälert wird. Dass es andere Meinungen gibt ist klar.
Alles nur Neider, welche ein Stück des fremden Kuchens abgekommen wollen. Sei es bei den Sozialversicherungen oder, oder, oder ...
 

matten

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AW: Rente mit 63

@matten
Eine faire und gerechte Welt wird es niemals geben und Ungleichheit ist eine nicht zu verachtende Triebfeder.
Leistung zu bestrafen widerstrebt mir, deswegen finde ich es grundsätzlich schon wichtig warum einer reich und der andere arm ist. Allein jemanden dafür zu bestrafen daß er einiges richtig gemacht hat kann es mMn nicht sein.
Jeder kann selbst entscheiden in wie weit er den Lockungen unserer Konsumwelt nachgibt, gibt auch schon Gegentendenzen:
Konsumverweigerer: Zweifel am Model vom ewigen Wachstum - SPIEGEL ONLINE

ja, das ist richtig. eine faire und gerechte welt wird es wohl niemals geben. man kann halt nur schauen, daß man das beste daraus macht und dazu dient (sollte dienen) dann halt auch ein politischer willensbildungsprozess.

auch dieses ziel kann eine gar mächtige tribfeder sein.

in der theorie mag es wohl so sein, daß jeder entscheiden kann, ob er den lockungen des konsumes nun folgen mag oder nicht, aber in der praxis entscheidet sich dazu ja kaum jemand. das hat auch seine gründe.

Wir bräuchten seit Jahren eine Reform der Erbschaftssteuer, grosse ererbte Vermögen sind mit das Unfairste was es gibt, ...

Auch wenns nicht Thema ist:

Kannst Du doch, der Schenker oder Erblasser wird nicht besteuert, sondern der welcher einen leistungslosen Vermögenszufluss hat. Über Generationen angehäufte Vermögen sind hauptursächlich für die kritisierte Verteilung dessens. Wer also A sagt muss auch B sagen

jep, da sind wir absolut einer meinung.

Angren78 schrieb:
Erbschaftsteuer ist meiner Ansicht nach um ein vielfaches komplizierter als Sozialversicherung.
In diesem Thread geht es aber um "Rente ab 63", also bitte nicht diskutieren.

moment einmal, du hast hier doch als erstes von angeblich fairen renten geschrieben und deine tabellen eingestellt, die du als fair bezeichnet hast.

da muß es doch erlaubt sein dieses in zweifel zu stellen und zwar auch in dem man die dem zu grunde liegenden bedingungen beleuchtet, wie z.b. die aus vermögens- und einkommenungleichheit. diese bringt nämlich auch unterschiedliche möglichkeiten hervor geld für die alterversorgung aufzubringen. wenn die grundbedingungen nicht fair sind, dann lässt sich so nämlich deine behauptung, daß bestimmte rentensätze fair wären in zweifel ziehen.

wie ich schon weiter oben schrib: eine isolierte betrachtung bringt es nicht. genau dazu auf diesen umstand hinzuweisen dienten doch meine ausführungen zu deinem kneipenbeispiel. ;)

das was an grundbedingungen vorliegt ist keinesfalls vorgegeben uns kann auch verändert werden, wenn den der dazu notwendige wille vorhanden ist und sich durchsetzt.
 

Angren78

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AW: Rente mit 63

da muß es doch erlaubt sein dieses in zweifel zu stellen und zwar auch in dem man die dem zu grunde liegenden bedingungen beleuchtet, wie z.b. die aus vermögens- und einkommenungleichheit. diese bringt nämlich auch unterschiedliche möglichkeiten hervor geld für die alterversorgung aufzubringen. wenn die grundbedingungen nicht fair sind, dann lässt sich so nämlich deine behauptung, daß bestimmte rentensätze fair wären in zweifel ziehen.
...
Nach meiner Vorstellung ist es fair, wenn jeder die die gleichen Ausgangs- und Rahmenbedingungen hat. Bei Dir ist fair, wenn alle das Gleiche haben.

Wenn also ein Mensch A und ein Mensch B mit 20 Jahren die gleich Ausgangslage haben und sich A entscheidet Unternehmer zu werden und B Facharbeiter.
Dann ist es fair, auch wenn Person A mit 60 Jahre ein paar Millionen auf den Konto und Person B kein Vermögen hat.

Vermögens- und Einkommensungleichheit ist im Allgemeinen KEIN Zeichen (weder hinreichend noch notwendig) für Unfairness.
 
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