AW: Plyometrisches Training - wie geht es richtig ?
Ich versteh nicht was an springen ja so gefährlich sein soll ?
aufgrund der wirkenden kräfte (je nach sprungform das mehrfache des körpergewichtes) stellen sprünge im allgemeinen die mit abstand belastenste trainingsform dar.
darin liegen chancen und gefahren zugleich: auf der einen seite lassen sich über diese belastungen eine reihe positiver anpassungsprozesse in gang setzen (verbesserung von "schnellkraftfähigkeiten", anpassungen im bereich passiver strukturen wie durch keine andere trainingsform,....), auf der anderen seite müssen sie wohl dosiert und vorbereitet sein, da sie sonst relativ schnell zu überlastungen und verletzungen führen.
anfänger können das ausmaß der gefahren und die richtigen dosierungen in der regel nicht ausreichend abschätzen.
hinzu kommt die sprungtechnik, welche bei guter ausführung die gefahren minimieren kann, sie aber bei schlechter ausführung unverhältnismäßig hoch potenziert.auch hier sind anfänger aufgrund mangelnden wissens (worauf muss wie geachtet werden) und körpergefühls überfordert.
dennoch kann man natürlich leichte sprungformen mit in sein training integrieren. leichtes seilspringen mit progressiv gesteigerten umfängen und durch den einbau verschiedener varianten (unterschiedlich viele kontakte zwischen den durchschlägen, einbeinig, unterschiedliche höhe, etc...) vorsichtig gesteigerte schwierigkeitsgrade bilden einen guten einstieg und setzen für otto-normalverbraucher nicht zu unterschätzende reize - auch auf koordinativer ebene. parallel dazu sollten unbedingt maßnahmen zur rumpfkräftigung und optimalerweise auch zur fußkräftigung (bemühe die suchfunktion, gabs schon häufiger) ergriffen werden.
in einem weiteren schritt können dann z.b. leihte elemente aus dem sprung ABC der leichtathleten (google) integriert werden. dies setzt allerdings schon wieder technikkenntnisse voraus und erfordert eigentlich jemand erfahrenen der drauf schaut.
in einem späteren (einige monate) schritt kann man dann bergaufsprünge, optimalerweise an einer treppe (in irgend nem park, stadion, spielplatz, grünanlage, etc..) hinzufügen. sie bieten den vorteil geringer fallhöhen und minimieren so die wirkenden kräfte. ich würde mich hier als laie aber mit einfachen sprungformen wie beidbeinigen hopsprüngen begnügen, alles andere geht erstmal zu weit und erhöht schnell die oben genannten risiken.
ich will hier keine "sprung-panik" machen. mir ist schon klar das kleine kinder beim spielen so manchen sprung absolvieren und ihnen nichts passiert. der unterschied ist neben dem anderen last-kraft verhältnis (ist bei kindern häufig besser als bei erwachsenen) vor allem die natürliche selbstregulation mit der sie diese belastungen dosieren. diese geht im "trainingswahn" häufig verloren und es wird überzogen. doch gerade bei sprüngen ist weniger meist mehr!
Aber an er Reaktivkraft arbeiten bringt doch sehr wohl nen Nutzen (?!)
die frage ist wofür glaubst du bringt es einen nutzen?
klar, die reaktivkraft verbessert sich...aber brauchst du eine verbesserte reaktivkraft?