Wursti und meine Vorredner haben schon viele wichtige Dinge genannt. Ich persönlich habe in 13 Jahren Schule, die ich nun bald hinter mir habe, so mein eigenes System entwickelt:
Als Schüler schaut man immer erst mal, was man nicht lernen braucht, d.h. was man ausschließt.
Das ist insofern sinnvoll, um sich einen großen Überblick zu verschaffen und wichtiges vom unwichtigen zu trennen.
Dann gliedere ich den Stoff sinnvoll, z.B. nach Themen. Wenn ich bis zu einem bestimmten Termin den Stoff können muss, teile ich ihn mir in mehrere etwa gleich große Teile ein und lerne dann jeden Tag etwas.
Ich versuche mich in den Stoff zu vertiefen, bei komplexen und reichhaltigen Infos mache ich Excerpe (Stichpunkte!), dabei lernt man dann schon während des Excerpierens.
Ich hinterfrage grundsätzlich jeden Sachverhalt. Damit bringe ich manche Lehrer zur Verzweiflung, weil ich einfach immer alles wissen will. Wenn ich das Gefühl habe, ich habe etwas noch nicht ganz verstanden gebe ich nicht eher nach, bis ich alles kapiert habe. Ich durchsuche das I-net, Fachbücher, befrage Lehrer,... Ich kann unglaublich stur sein und Stunden damit verbringen mich in scheinbar unwichtigen Details zu verbohren.
Dadurch lernt aber man auch gut Zusammenhänge zu erkennen und kann vieles leichter verstehen, außerdem ist ein umfangreiches Hintergundwissen immer gut.
Rede mit dir selbst (nein, ich bin nicht total gaga).
Versuch dir vorzustellen, du seist ein Lehrer und musst den Schüler den Stoff lang und breit erklären. Dann rede mit dir selbst oder denke dir, wie du das genau formulieren würdest! Also nicht nur irgendwelche Stickpunkte aufzählen, sondern ganze Sätze, die auch auch so sprechen würdest.
Stelle dir vor, du musst es völligen Neulingen verklickern. Wenn du merkst, dass du an manchen Stellen stockst, der Faden verlierst oder nicht weiterweist, dann hast du dich noch nicht gründlich genug vertieft bzw. noch nicht ganz kapiert. Dann schaue ich nach, beginne von neuem und versuche wieder alles zu erklären.
Dadurch wiederhole ich den Stoff nochmal, lerne ihn gleichzeitig im Kopf zu gliedern und kann ihn dadurch später der Reihe nach abspulen. So komme ich selbst weniger durcheinander und vergesse auch seltener etwas (z.B. wegen Aufregung). Außerdem merke ich so, ob ich geübt genug bin (oft kommt es auch viel auf die Routine an).
Wenn ich Klassenkameraden etwas erklären soll, merke ich immer am besten, ob ich schon fit bin oder nicht. Kann ich alles flüssig erklären, passt es, wenn nicht fehlt mir selbst noch der Durchblick bzw. genügend Übung.
Bei Auswendiglernen von Fakten, Daten, etc. die z.B. in meinem Excerp vorkommen, hilft bei mir nur Fluchen und immer wieder im Kopf die einzelnen Stichpunkte aufzuzählen. Auch hier gliedere ich nach Themen und versuche mir zu merken, wie viele Stichunkte bei jedem Thema dazugehören, damit ich sichergehen kann, dass ich dann keines vor Aufregung vergesse, wenn es drauf ankommt.
Außerdem lerne ich alles nicht nur einmal, sondern v.a. das, was stures Auswendiglernen ist, lerne ich mind. 2 mal. Ich habe mir mal sagen lassen, dass man etwas 7 mal lernen muss, bis es dauerhaft im Gedächtnis bleibt!
Auch für Mathe, Chemie, etc. gilt: Immer wieder üben. Nur weil man einmal eine Aufgabe konnte, heißt das nicht, dass man fit ist. Routine ist hier sehr wichtig, man muss v.a. leichtere Schritte ohne groß nachzudenken abspulen können, um den Kopf für komplexere Sachen freizuhaben.
Das sind wie gesagt meine persönlichen Erfahrungen. Dazu muss ich sagen, dass ich damit bisher höchst erfolgreich und wirklich in jedem Fach mindesten gut bin. Am leichtesten fällt mir das Lernen in Fächern, die mich interessieren, bei anderen tue ich mir oft etwas schwerer.