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Lösungen für und gegen Gewalt

Thorben

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Für gewöhnlich reicht es, wenn man sich ne Handvoll Kragen schnappt und seinem Gegenüber Nase-an-Nase die Argumente vorträgt. Muss ja nicht unbedingt zum Valentinstag-Massaker ausarten, aber in solchen Fällen sollte man imho klarstellen das man Grenzen zieht inwieweit man sich zum Fussabtreter machen lässt.

Soll nicht heissen das du in jeder Konfliktsituation den Gorilla rauslassen musst, aber nüchtern betrachtet hast DU im Moment die Arschkarte und deinen Nachfolgern wird wohl das Gleiche bevor stehen. Das ist nicht das was ich unter 'alles richtig' verstehe.

Allerdings ist es müssig jetzt drüber zu reden was hätte sein können/sollen, insofern bleibt nur das unter 'Erfahrungen' zu verbuchen und ansonsten abzuschütteln.

Leichter gesagt als getan, und obendrein ein 5er fürs Phrasenschwein fällig...aber mehr bleibt da nicht.
 

Eisenfresser

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AW: Lebensträume,Wünsche

Für gewöhnlich reicht es, wenn man sich ne Handvoll Kragen schnappt und seinem Gegenüber Nase-an-Nase die Argumente vorträgt. Muss ja nicht unbedingt zum Valentinstag-Massaker ausarten, aber in solchen Fällen sollte man imho klarstellen das man Grenzen zieht inwieweit man sich zum Fussabtreter machen lässt.

Soll nicht heissen das du in jeder Konfliktsituation den Gorilla rauslassen musst, aber nüchtern betrachtet hast DU im Moment die Arschkarte und deinen Nachfolgern wird wohl das Gleiche bevor stehen. Das ist nicht das was ich unter 'alles richtig' verstehe.

Allerdings ist es müssig jetzt drüber zu reden was hätte sein können/sollen, insofern bleibt nur das unter 'Erfahrungen' zu verbuchen und ansonsten abzuschütteln.

Leichter gesagt als getan, und obendrein ein 5er fürs Phrasenschwein fällig...aber mehr bleibt da nicht.
Meine Erfahrung war bisher immer, dass man mit Gewalt (auch "eine Handvoll Kragen schnappen und Nase an Nase seine Argumente vortragen" gehört für mich dazu,
zumindest nenne ich sowas aggressives Auftreten), oft nur Gegengewalt hervorbringt/erzeugt...

Ich meine ich bin auch ein sehr selbstbewußter, geradliniger und offensiver Typ
und im normalen Alltag trete ich im Zweifelsfall auch sehr aggressiv auf, wenn es sein muß,
aber ich halte das oft nicht für den richtigen Weg, es tut einem selber gut, streichelt das Ego, mehr aber oft nicht...

Außerdem ist das auch eine Altersfrage, mit Anfang 20 hatte ich einfach nicht das Auftreten (obwohl ich da auch sehr selbstbewußt war),
um einen Älteren in die Schranken zu weisen, jetzt mit 35 habe ich damit kein Problem,
mehr noch, mir passiert jetzt sowas nicht mehr...seh wohl zu gefährlich aus...:smad::sdrool:




Grundsätzlich gebe ich dir aber recht, dass man IMMER seine Standpunkt klar vertreten sollte,
ob ihm das auf dem Schiff was gebracht hätte, glaube ich kaum...im Gegenteil,
wenn sie ihn als Bedrohung gesehen hätten, wäre es noch schlimmer geworden, meine Meinung...

Er hätte schön früher klar Grenzen setzen müssen und dann schneller "die Segel streichen" sollen (schönes Wortspiel:sdrool:),
aber wie tommy schon andeutete, im Nachhinein ist man immer schlauer...






Gruß Eisi

P.S.: Ich war schon zu oft "der tollwütige Wikinger", die "Axt im Walde", oft laufen die Dinge einem dann aus dem Ruder...
 

Thorben

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AW: Lebensträume,Wünsche

Meiner Erfahrung lässt es sich mit physischer 'Gegengewalt' besser leben als mit Psychoterror. So eine kleine Rangelei markiert oftmals die Grenzen und verschafft einem einen gewissen 'Respekt'...unabhängig davon wer gewinnt. Wer mobbt, ist eben nicht automatisch auch ein 'Schläger'.

Zudem hätte ein offener Konflikt die Chance erhöht das man der Sache 'offiziell' mehr oder minder auf den Grund geht. Oder sich die restliche Crew stärker einbringt.
Wie gesagt, vom Ergebnis her hätte es intern kaum schlimmer laufen können. Vali ist fertig, die Leute noch immer am Drücker.

Meine persönliche 'schlimmste' Erfahrung dahingehend ist jedenfalls das ich vor mehr als 20 Jahren mal gekniffen habe als ich 'vor die Tür gebeten' wurde.
Die Mädchen vor Ort haben mich seinerzeit 'gerettet'.
Mag sein das ich das noch heute kompensieren will, aber eines kann ich sagen: Ich habe seither nicht immer gewonnen wenn ich 'dagegen hielt', aber diese Niederlagen sind schon lange vergessen und abgehakt.
In gewisser Weise bin ich also an meinem 'Debakel' gewachsen...und ich wünsche Vali das auch.

Und nein, ich bin nicht vorbestraft oder so.
 

matten

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AW: Lebensträume,Wünsche

Thorben,

ich habe den eindruck, daß du nicht über mobbing-situationen berichtest, sondern einfach nur über konfliksituationen.

in einer mobbingsituation wird teils auch sehr subtil an deinem selbstbewusstsein gesägt, wobei das dem tätern gar nicht mal unbedingt bewusst ist. nein, im gegenteil, die täter fühlen sich oftmals sogar im recht. mit subtil ist gemeint, daß z.b. jemanden langsam aber stetig eingeredet wird, daß seine arbeit wirklich schlecht ist. "du kannst das nicht, du schaffst das nicht, laß das sein...".
da kann man dann auch schlecht gegenhalten, weil man als normaler, kritikfähiger mensch sich das erstmal annimmt und dem gegenüber auch nicht sofort schlechte absichten unterstellt. wenn einem die situation dann später bewusst wird, dann ist das selbstwertgefühl aber schon in mitleidenschaft gezogen und das dagegen halten wird schwieriger.

zudem kommt dann noch dazu, daß einer von den tätern ja wohl offensichtlich der vorgesetzte von Vali war. die situation lässt sich dann nur noch lösen, wenn der vorgesetzte des vorgesetzten sich dieser angelegenheit annimmt.
 

Thorben

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AW: Lebensträume,Wünsche

Thorben,

ich habe den eindruck, daß du nicht über mobbing-situationen berichtest, sondern einfach nur über konfliksituationen.

Persönlich habe ich, sobald ich der Meinung war das gewisse Situationen mehr seien als sachliche Kritik, immer entsprechend reagiert. Und notfalls eben, wie Kecks das so harsch formulierte, auch 'wie ein Arsch'. :ssmile: Bis auf ein einziges Mal war das Ergebnis eigentlich stets zufriedenstellend.

Mobbing ist ist immer auch Konfliktsituation, und zumeist nicht sooo subtil das der Betroffene nicht sehr bald ahnt woher der Wind weht. Besonders in Situationen wie der vorliegenden legen die 'Mobber' geradezu Wert darauf das man die Schikane auch als solche erkennt.
Ob ich nun einen Typen mit Psychospielchen reize oder ihm ein knappes 'Was glotzt du mich so an, hä?' hinrotze...läuft auf das Gleiche raus. Ich will ihn kriechen sehen.

Nochmal, ich will nicht dem totalen Faustrecht das Wort reden, aber ich finde es falsch das man 'Gewaltverzicht' bis zum eigenen Untergang als das Maß der Dinge stilisiert. So züchtet man Opfer...und wo Opfer sind, finden sich auch immer Täter. Ist m.M.n. deshalb auch kein Zufall das man zwar gesellschaftlich 'Gewalt' immer mehr verpönt, sie anderseits aber tatsächlich exorbitant ansteigt.

Meine Sicht der Dinge...natürlich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Und schon ziemlich OT.
 

kecks

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AW: Lebensträume,Wünsche

...führt in den meisten Fällen zu keiner guten Lösung. Noch mehr Gewalt (psychische, physische, wie auch immer) erzeugt in den allermeisten Fällen nur noch mehr Gegengewalt.
 

matten

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

Thorben,

natürlich ist auch mobbing eine konfliktsituation, allerdings keine übliche, sondern eine spezielle, die sich spezieller instrumente und methoden bedient und oftmals, wie auch im anlassgebenden fall, von einer asymetrischen verteilung von status und macht begleitet wird. (vorgesetzter, kollegen sind schon viel länger dabei und vorallem in der überzahl uswusf.)

keiner hier fordert hier die opfer dazu auf "auch die andere wange hinzuhalten". im gegenteil; es ist absolut wichtig seinen standpunkt behaupten zu wollen, allerdings stellt scih dann ganz klar die frage nach dem mittel der wahl. sich mit körperlicher gewalt gegen einen vorgesetzten zu wehren kann wohl letztendlich nur dazu führen, daß man fliegt und die täter haben gewonnen. genauso sieht es aus wenn man den täter am kragen packt und anschreit oder ähnliches. selbst wenn der täter ein gleichgestellter kollege ist kann das gehörig schief gehen und zum verlust der stelle führen.
letztendlich kann nur die stärkung des selbstwertgefühles des opfers eine gewisse abhilfe schaffen. ich meine mich aber zu erinnern, daß die meisten mobbingopfer nur noch in der kündigung einen ausweg zu sehen vermögen.

gerade weil die täter sich selten ihres eigenen verhaltens voll und ganz bewußt sind, sondern hier soziale gruppenprozesse und dynamiken eine rolle spielen, sind subtile, die psyche des opfers angreifende verhaltensweisen vorallem in der anfangsphase sehr häufig anzutreffen. dabei sind die verwendeten methoden auch stark abhängig vom jeweiligen vermögen der beteiligten. mobbing in akademikerkreisen sieht anders aus als mobbing in z.b. einem schraubenlager. erst im prozesshaften fortschreiten des mobbings werden die verhaltensweisen offensichtlicher, jedoch ist dann schon der schaden am selbstwertgefühl des opfers entstanden.

edit:

im vorliegenden fall hat Vali ja auch durchaus gegenwehr gezeigt und sogar den chef vom chef aufgesucht jedoch ohne erfolg. in der situation, wenn man also schon weiß, daß man nicht mit rückendeckung rechnen kann, gegenwehr, wie du sie empfiehlst, folgen zu lassen erscheint mir als nicht erfolgversprechend.
 
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Thorben

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

Eben WEIL alles andere nicht gefruchtet hat, sollte man auch mal 'Alternativen' versuchen.
Natürlich gibt es keine Erfolgsgarantie und natürlich kann es auch durchaus mal schiefgehen...aber so wie es nun mal lief, war es doch schon dicht am absoluten Tiefpunkt (nur noch geschlagen von 'Knast in Venezuela'). Und der nächste Typ, der die Stelle antritt, wird diesen Leuten wieder zum Fraß vorgeworfen.

Es gibt da eigentlich kein 'Richtig/Falsch', man müsste die Leute kennen/erlebt haben um einigermassen abschätzen zu können ob eine direktere Vorgehensweise Sinn gemacht hätte, etc.
Aber ich finde es wirklich erstaunlich wie kategorisch die Mehrheit der Leute es ablehnt sich auch körperlich zur Wehr zu setzen.

Da frage ich mich ernsthaft, ob das auch über die Theorie herausreicht und ich evtl. 'übereifrig' bin, oder ob die Leute nur so lange politisch korrekt reden/denken wie sie nicht selbst betroffen sind, oder ob sie dann tatsächlich dermaßen willfährige Opfer sind.
So nach dem Motto: 'Mit Vegetariern muss man diskutieren wenn sie eine Wurstfabrik geerbt haben.' (Danny Kaye)

Um eines klarzustellen: Ich bin, wie gesagt, nicht vorbestraft, und gehe auch nicht allabendlich los um fremde Leute zu verprügeln. (Nein, auch meine Familie wird nicht verhauen.)
Allerdings bin Heide...vielleicht hab ich daher eine gewisse Gewaltaffinität? :scool:
 

matten

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

Allerdings bin Heide..

und ich bin diskordianer und habe somit auch niemals der gewalt abgeschworen.

sorry, aber das ist doch humbug.
wenn körperliche gewalt das einzige mittel ist, um schaden von sich und anderen abzuwenden, dann ist es vertretbar und sinnvoll diese anzuwenden. nocheinmal: niemand fordert hier dazu auf die andere wange hinzuhalten. auch wenn du das gerne so interpretieren oder darstellen möchtest, so wird das noch lange nicht wahrer dadurch.

aber um so eine situation geht es im mobbing im allgemeinen nun einmal nicht und in diesem fall wohl auch nicht. ich kann nur nochmal betonen, daß ich im geschilderten fall dein vorgeschlagenes vorgehen als absolut den falschen weg betrachte und ich sehr davon ausgehe, daß ein solches vorgehen die situation in erheblichem maße verschlimmert hätte.

nur mal so nebenbei, leute mit gewaltaffinität sind fester bestandteil meines broterwerbes und die hinterlassen allesamt einen anderen eindruck als du . ;)
 
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Thorben

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

Hätte ich wirklich einen gelben Smiley nehmen müssen?

Schön das wir zumindest soweit übereinstimmen das 'körperliches Einbringen' durchaus seine Berechtigung haben kann. Beruhigt mich ein wenig. Eigentlich ist das dann auch schon alles was es dazu zu sagen gibt, aus meiner Sicht.

Aber lass mich trotzdem nachsetzen:

Und wenn du es für sinnvoll hälst um 'Schaden abzuwenden', im konkreten Fall jetzt aber nicht....meinst du dann, es sei kein Schaden entstanden?

Was das 'andere Wange hinhalten' angeht...nachdem alle anderen Möglichkeiten nicht fruchteten, und nur noch blieb das Feld zu räumen, ist das denn kein Sieg für die anderen? Werden die den nächsten auf diesem Posten mit offenen Armen empfangen?
Ist es falsch wenn man dieses Muster versucht aufzubrechen? (Ja, das ist jetzt dem Diskordianismus geschuldet :ssmile:)

Ich verstehe die Überlegung das es evtl. hätte schlimmer kommen können wenn er jemanden direkt angegangen wäre. Allerdings hätte es auch durchaus besser werden können.
ICH hätte es wahrscheinlich darauf ankommen lassen für einen Lebenstraum, und wohl auch aus Prinzip, andere halt nicht.

Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, ist die mangelnde Bereitschaft für eine Sache die einem persönlich so wichtig ist, und einem auf so miese Art verbaut wird, mit ALLEN Mitteln zu kämpfen.
Ich würde da eher versuchen mit dem Kopf durch die Wand zu gehen als aufzugeben. Was auch immer mich das kosten würde.
Ja, ich weiss...ist nicht unbedingt die cleverste Einstellung. Aber es wäre eben nicht meine Art einfach weg zu gehen.
 

matten

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

Und wenn du es für sinnvoll hälst um 'Schaden abzuwenden', im konkreten Fall jetzt aber nicht....meinst du dann, es sei kein Schaden entstanden?

heah,
natürlich ist schaden entstanden - das habe ich doch bereits mehrfach erwähnt.

es geht doch nicht darum ob schaden entstanden ist oder eben nicht, sondern um die wahl der mittel und ob das jeweils gewählte mittel geeignet ist einen erfolg für sich zu verbuchen oder aber die situation maßgeblich zu verschlimmern, in dem man den anderen durch seine eigene gewaltanwendung einfach die munition liefert, die dazu taugt noch mehr schaden anzurichten als eh schon angerichtet wurde.

gesetzt den fall, daß ich dein vorgesetzter wäre und dich mobben würde und
du darauf dann so reagieren würdest, daß du mich beim kragen packen würdest, dann wäre ich ja schön doof, wenn ich das nicht zu meinem vorteil ausnutzen würde. unter absoluter garantie würde ich genau diese verhaltensweise gegen dich verwenden.
 

matten

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

noch ganz kurz dazu:

Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, ist die mangelnde Bereitschaft für eine Sache die einem persönlich so wichtig ist, und einem auf so miese Art verbaut wird, mit ALLEN Mitteln zu kämpfen.

unter den gegebenden umständen hätte ich keine möglichkeit gesehen die mir wichtige sache ins gute umzukehren und ich wäre mir bewusst, daß ich meinem traum wo anders sicherlich verwirklichen könnte. warum also beim versuch mit dem kopf durch die wand zu gehen sich einen schweren hirnschaden zuziehen. träume lassen sich auch woanders verwirklichen.
 

Thorben

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

Naja, was die Umstände hergeben können wir ja nicht wirklich sagen.
Ich gehe, aufgrund der Situationsbeschreibung, davon aus, das der Boss das primär macht um sich als 'Alphamännchen' zu präsentieren und um sich auf Kosten anderer selbst zu erhöhen. Also eher 'aus Spass an der Sache' denn aus rationalen Gründen.
Die Stelle ist ihm sicher, das weiss er nach den fehlgeschlagenen Bemühungen von Vali's Vorgängern, die Frauen auch, denn die machen ja jedesmal mit. Persönliche Abneigung kann man ausschliessen da Vali beileibe nicht der erste war dem es so ging.

Los ging die Sache erst nach 2 Wochen, entweder ist ihm in dieser etwas quer in den Hals geraten, was im Hinblick auf den hohen Verschleiss an Personal unwahrscheinlich ist, oder er/sie haben Vali in dieser Zeit 'abgecheckt' und ihn dann als 'Opfer' eingestuft.
Klingt wenig schmeichelhaft, aber, wie du ja auch sagst, geht es dabei um psychologische Aspekte und er hat da die Vorteile auf seiner Seite.

Soweit kann dem Mann nichts passieren, und das weiss er auch. Das Ergebnis kann erwartungsgemäss nur sein: ein serviler Fussabtreter oder wiedermal eine freie Stelle.
Jedenfalls wenn Vali sich an 'die Regeln' hält.

Und genau deshalb würde ich halt die Möglichkeit in Betracht ziehen, dieses Spiel auf eine andere Ebene zu bringen und SEINE Selbstsicherheit ins Wanken zu bringen.
(Ich gehe weiterhin davon aus, das Vali und der Chef einvernehmlich der Meinung sind, das Vali körperlich in der Lage wäre ihn zu dominieren...was ja auch noch nicht zur Sprache kam.)

Auch Vali würde u.U. in diesem Fall von der zweifelhaften Personalpolitik des Unternehmens profitieren können...und der Chef müsste damit rechnen, das diesmal er den Rest der Fahrt vor den Frauen blossgestellt würde, also seine Alphastellung gefährdet wäre, wenn er den Konflikt auf die Spitze triebe.

Somit würde die Möglichkeit im Raum stehen das man sich stillschweigend zumindest auf eine geschäftsbedingte Koexistenz einigen könnte...und für den Rest der Fahrt hatte er ja die übrige Mannschaft.

Soweit jedenfalls meine Überlegungen dazu.
Hätte auch klappen können. :sbiggrin:
 
G

Gast

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

(Ich gehe weiterhin davon aus, das Vali und der Chef einvernehmlich der Meinung sind, das Vali körperlich in der Lage wäre ihn zu dominieren...was ja auch noch nicht zur Sprache kam.)

es kann niemals eine sinnvolle option sein, jemanden 'körperlich' zu dominieren.
eine verbesserung der gesamtsituation ist mit so einem verhalten unmöglich.
in einem 'chef - angestellten - verhältnis' funktioniert sowas am allerwenigsten.


gruss taurus
 

kecks

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es kann niemals eine sinnvolle option sein, jemanden 'körperlich' zu dominieren.
eine verbesserung der gesamtsituation ist mit so einem verhalten unmöglich.

This.
 

matten

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Thorben

zuerst verlautest du, daß wir nicht wissen könnten was die situation hergibt und direkt im satz drauf überträgst du den begriff alphamännchen just mal auf ein doch etwas komplexeres, menschliches sozialgefüge (auch bei vielen tieren ist das sozialgefüge komplexer als dieses simple modellhafte schema) und meinst ernsthaft, das körperliche dominanz (das primitivste mittel zur festlegung einer rangfolge) hier zu einer positiven veränderung führen könnte.

leute, die diesen weg beschreiten scheitern regelmäßig in unserer gesellschaft. das beobachte ich beruflich bedingt immer wieder. das sind dann letztendlich die verlierer, die looser, die ohne jegliche otionen und perspektiven ihr tristes leben fristen. zum glück kapiert die mehrzahl, daß das so nicht funzt.

Hätte auch klappen können.

wenn der chef nur wenig intelligenter als ein weißbrot ist kann das nicht funktionieren. die aktion wird auf jeden fall ein schuß in den ofen.
 
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Thorben

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

@taurus und Kecks
Wirklich? Ihr haltet Selbstverteidigung und körperliche Nothilfe für 'unmöglich'?
Dabei geht es ja auch darum jemanden körperlich zu dominieren.
Und sowohl 'Selbstverteidigung' als auch 'Nothilfe' (schliesslich ist ja nicht anzunehmen das es dem Nachfolger anders ergehen wird) kann man hier wohl annehmen.

@Matten
Hmm, ich würde gerne hören, wie du die wahrscheinliche Motivation des Chefs, der ständig seine neuen Mitarbeiter erniedrigt, erklärst, ohne den Begriff 'Alphamännchengehabe' oder eine Umschreibung dafür zu verwenden.
Und warum du dieses Motiv scheinbar ausschliesst.

Weil, so ja meine Überlegung, wenn es denn aus o.a. Gründen zu besagtem Verhalten kam, bestünde eine reele Chance (aus meiner Sicht zumindest) dieses Muster zu durchbrechen indem man eine Beendigung der bestehenden Machtverhältnisse in Aussicht stellt.
Und da alle Mittel, die man als 'denkender Mensch' sonst so in Betracht zöge, wie etwa das 'klärende Gespräch', das 'Hinzuziehen weiterer Vorgesetzter' erfolglos blieben, landet man dann zwangsläufig beim letzten Mittel. (Ich interpretiere jetzt mal 'primitiv' als 'letztes', und nicht als Wertung.)
Jedenfalls wenn man 'Rückzug' als Niederlage auschliessen würde.
Und das würde ich höchstwahrscheinlich, weil es eben nicht meine Art ist in solchen Situationen eine 'Kosten - Nutzen'-Rechnung aufzustellen. Solange die Möglichkeit bestünde den Status quo zu verändern, würde ich versuchen die Dinge 'richtig zu stellen'. Völlig subjektiv, natürlich.
Soviel zumindest zu meiner Motivation.

Wenn man das als Kette sieht, wären also die Positionen getauscht, der Chef wird attackiert. Erste Wahl wäre dann vermutlich die Beschwerde beim Chef...aber die Personalpolitik der Firma scheint ja dahingehend recht lax zu sein und brachte die vorherigen Kläger auch nicht weiter.
Im Zusammenhang mit den zuvor eingegangenen Beschwerden früherer Mitarbeiter, würde ich annehmen das auch im umgekehrten Fall eine Kündigung nicht zwangsläufig im Raum stünde. (Und wenn, wäre das Ergebnis identisch mit dem freiwilligen Rückzug)
Tja, und viel mehr bliebe dann nicht, oder?
Danach wäre eine kühle, aber immerhin neutrale Beziehung naheliegend.

Und das wäre dann doch eine 'Verbesserung', oder?

'Abschliessend' (vorerst) möchte ich mich allgemein für die Zeit, die Möglichkeit und das Einbringen bedanken, ich finde Diskussionen immer sehr wichtig um andere Standpunkte kennenzulernen und auch meine eigenen vorstellen und hinterfragen zu können. Und das ist mir persönlich wichtig. Danke also. :ssmile:
 
G

Gast

Guest
AW: Lösungen für und gegen Gewalt

es kann niemals eine sinnvolle option sein, jemanden 'körperlich' zu dominieren.
eine verbesserung der gesamtsituation ist mit so einem verhalten unmöglich.
in einem 'chef - angestellten - verhältnis' funktioniert sowas am allerwenigsten.


der chef sitzt, schlicht, 'am längeren hebel'!

gruss taurus
 

Vali

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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

Hallo ich möchte mich heir auch nochmeinmal einklinken.
Ersteinmal finde ich es super und desweiteren sehr interssant was hier bislang geschrieben wurde. Super deswegen weil ihr euch in gewisserweise mit meinem "Problem" beschäftigt das freut mich sehr ich sehe diese Diskussion als Unterstützung an, danke.

Ich habe meine Situation nur grob geschildert und habe versucht dabei neutral zu bleiben (sofern das überhaupt möglich ist). Dennoch habt ihr was ich sehr erstaunlich finde da ja niemand von euch dabei war die Situatin scheinbar sehr gut im Überblick.

Etwas zu mir. Erstens ich bin ebenfalls Heide :sbiggrin:
Seit 5 Jahren geistere ich nun auch schon in diesem Forum umher und Leute die mich hier von früher kennen wissen das ich mich um 180° geändert habe.
Meine Gewaltbereitschaft war früher wesentlich größer als heutzutage mit der Zeit lernt man aber das man mit der Faust nicht weit kommt. Seit jeher habe ich einen großen Sinn für Gerechtigkeit und habe mich auch dort öfter mit der Faust eingemischt. Ob das immer richtig war?!
Gewalt ist für mich derzeit das letzte aller Mittel. Ignorieren und weggehen (sofern den möglich).
Inzwischen war ich auch schon in Positionentätig wo man einfach nicht weit kommt wenn man sich "wie die Axt im Walde" aufführt. Im Beruf musste ich Leute führen die gut 10 Jahre älter sind wie ich was wahrlich nicht einfach ist und sicherlich ein gewisses maß an Fingerspitzengefühl fordert (als "Chef" braucht man nuneinmal den Respekt von dem älteren untergeordneten).

Zur Situation
Thorbens Ansichten finde ich prinzipiel nicht verkehrt und ich stimme mit manchen Dingen die er geschrieben hat durchaus überein!
Mattens Sichtweisen beführworte ich genauso. Man muss abschätzen können wann welche vorgehensweise Sinn macht.
In meiner Situation hätte Thorbens vorgehensweise evtl. durchaus fruchten können ich habe dies sogar mehrmals in Erwähgung gezogen.
Nur habe ich mich dann besonnen. Weil wie matten schon gesagt hat das wäre ein gefundenes Fressen...(ich habe eine Situation miterlebene müssen wo ein Crewmember den Örtlichen behörden übergeben wurde)..dieses Schicksal hätte mich dann auch durchaus ereilen können. Ich behaupte einfach mal ich wäre meinem Chef durchaus Körperlich überlegen (er klein dick und macht einen auf Pumper) im Prinzip gewinnt der der zuerst zuschlägt...wenn ich der erste gewesen wäre hätte ich gewonnen und dennoch verloren.
Meine Art ist es beileibe nicht einfach aufzugeben jeden Tag habe ich mir aufs neue gesagt heute Kämpfe ich wieder...jeden Tag zu Kämpfen wenn man nur demoralisiert wird ist aber verdammt hart!!!
Beiweitem habe ich mir nicht alles gefallen lassen ich habe dazu auch meinen Senf abgegeben aber auch mal die Schnauze gehalten wenn es mMn angebracht war. Jeden Tag habe ich mir gesagt wenn ich gehe haben DIE gewonnen...eines Tages habe ich gesagt "mir doch scheißegal"...irgendwann kann der Typ mit dem Stärkstenauftreten nichtmehr irgenwann ist einfach schluss. Wenn eine Attacke kam hab ich versucht geschickt zu Kontern oft wusste das "Alphatierchen" dann nicht mehr weiter stand mit geballter Faust vor mir..ich habe mir dann nur gedacht HAU DRAUF...dann bin ich der Sieger auch wenn ich am Bodenliegen würde (ich hätte sicher keine Anstanden gemacht aufzustehen).
Was ich einfach nicht verstehe was die dadurch haben...sie haben sogar mehr Arbeit zu bewältigen. Der Typ kann sogar wirklich gut Kochen er kann es leider nicht vermitteln was ich sehr schade finde.
Eine Freundin auf dem Schiff meinte zu mir das ich bescheuert sei..weil ich diesen Typen auf gewisser Weise in Schutz genommen habe..
Wenn es vom Hotelmanager vielelicht eine schlechte Kritik gab oder mal von einem Gast oder ähnlichen...(das wären im Prinzip ja die Idealmomente um dem etwas auszuwischen), aber wenn das mMn TOP war dann habe ich das auch so gesagt es ist nicht mein Styl zu lügen oder Intrigen zuverbreiten so wie es die zwei Mädels Praktizieren. In solchen Situationen habe ich mir gesagt ich kannst du zeigen was die anderen nicht haben Rückrad und Charakterstärke!!! Warum gleichen mit gleichem vergelten nur weil jemand scheiße zu mir ist werde ich nicht scheiße zudem sein. Dann bin ich kein deut besser.

Flauschigen Ostermontag
der
Vali
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
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AW: Lösungen für und gegen Gewalt

@Matten
Hmm, ich würde gerne hören, wie du die wahrscheinliche Motivation des Chefs, der ständig seine neuen Mitarbeiter erniedrigt, erklärst, ohne den Begriff 'Alphamännchengehabe' oder eine Umschreibung dafür zu verwenden.
Und warum du dieses Motiv scheinbar ausschliesst.

du vergisst, daß hier die aggression nicht von einer einzelnen person ausging, sondern von einer gruppe. aggressoren waren zumindest alle 3 weiteren küchenbeschäftigten und eine unterstützende haltung war, zumindest wenn ich das recht in erinnerung habe, auch beim servicepersonal vorhanden.
wie dem auch sei, das aus der verhaltensforschung von rudel- und herdentieren übernommene modell mit alpha-, beta- und omegatieren ist zu einfach, um soziale gruppenprozesse, wie sie hier vorlagen, auch nur annähernd realitätsnah in ihrer komplexeren struktur wiederzugeben. generell erscheint es mir eher einer populären, simplifizierenden modeströmung zu entstammen dieses modell auf menschliche kleingruppenen anzuwenden als denn irgendeiner ernsthaften soziologischen betrachtungsweise. wie gesagt, auch bei vielen tierarten lässt sich dieses modell in seiner einfachheit nicht anwenden.

ich halte es für müßig an dieser stelle über die motivation, wenn überhaupt der gesamten gruppe und nicht nur eines einzelnen beteiligten, zu spekulieren.

fakt ist jedoch, daß es dem chef nur ein fingerzucken oder ein müdes lächeln kosten würde, ein an den kragen greifen für sich auszunutzen und gegen seinen kontrahenten einzusetzen.

da kann ich schon eher Valis sinngemäßen gedanken "hau doch endlich drauf" nachvollziehen. das hätte nämlich ihm die notwendige munition geliefert, um die situation für sich zu entscheiden.
 
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