Bin ich eben zufällig drauf gestoßen und fand ich ganz interessant:
Hämorrhoiden durch Kraftsport?
Breite Schultern, Waschbrettbauch, ein knackiger Po - so wünschen sich viele Männer ihr Äußeres.
Etliche belassen es nicht beim Träumen, sondern plagen sich regelmäßig im Fitnessstudio, um ihrem Idealkörper näher zu kommen. Deswegen sind die meisten schockiert, wenn sie plötzlich Blut auf dem Toilettenpapier entdecken: "Hämorrhoiden? Ich bin doch so sportlich!"
"Seit etwa einem halben Jahr tritt bei mir gelegentlich Blut im Stuhl auf, sodass sich das Klopapier rot färbt oder manchmal sogar das Toilettenwasser rötet. Kann es sich um Hämorrhoiden handeln?", fragt jemand im LIFELINE-Expertenrat. "Zu meiner Person: ich bin männlich, 23 Jahre alt, sportlich."
Jung, fit und trotzdem Hämorrhoiden? Das geht für viele nicht zusammen. Und doch kann Sport die Ursache für Hämorrhoidalleiden bei jungen Männern sein - Kraftsport, um genau zu sein.
Oft verwechselt: Hämorrhoiden und Rektumprolaps
Wie viele Kraftsportler erweiterte Hämorrhoiden plagen, vermag niemand zu sagen. Doch jeder Proktologe kenne solche Fälle aus seiner Praxis, berichtet Dr. Bernhard Lenhard, Pressesprecher des Berufsverbandes der Coloproktologen Deutschlands. Aber nicht immer handele es sich bei Blut im Stuhl um Hämorrhoiden, häufiger sei ein innerer Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) verantwortlich.
Dabei drückt sich das Ende des Mastdarms in den After hinein. "Ein latenter Rektumprolaps führt zu erheblichen Beschwerden", erläutert Lenhard. "Patienten haben das Gefühl, nicht vollständig entleert zu sein, sie verspüren ständig Stuhldrang. Es kann zum unkontrollierten Abgang von Analsekret und Stuhl kommen."
Dann ist eine Behandlung unumgänglich. "Erstaunlich sind die extremen Ausprägungen bereits bei jungen Menschen", sagt der Proktologe. "Sie sind oft so stark, wie bei einer Frau, die fünf Kinder geboren hat oder einem Mann, der jahrelang zentnerschwere Betondeckel heben musste." Auf Nachfrage stelle sich fast immer heraus, dass der Patient einen Kraftsport wie Bodybuilding oder Gewichtheben betreibe.
Kraftsport schwächt den Beckenboden
Der Grund, warum Krafttraining zu erweiterten Hämorrhoiden oder einem Rektumsprolaps führen kann, ist einfach. Durch das Anspannen der Bauchmuskeln beim Stemmen von Lasten erhöht sich der Druck auf den Beckenboden. So wird er langfristig geschwächt. Ein Bauchgurt, wie ihn z.B. Profi-Gewichtsheber tragen, kann die Bauchdecke zwar ein wenig schützen, doch empfehlenswerter wird Kraftsport dadurch nicht.
Leidet jemand bereits an Hämorrhoiden oder einem inneren Mastdarmvorfall, heißt es in jedem Fall kürzer treten oder besser: die Sportart wechseln. Wer auf Krafttraining partout nicht verzichten will, sollte seine Gesundheitsprobleme mit seinem Fitnesstrainer besprechen. Klar, das kostet Überwindung. Doch ein guter Coach ist erstens verschwiegen und kennt zweitens weniger belastende Übungen.
Richtig gewählter Sport kann Hämorrhoiden vorbeugen
Um ein Hämorrhoidalleiden zu vermeiden, sei Bewegung und Sport grundsätzlich gut, da sie einen normalen Stuhl fördern, erklärt Lenhard. So wird angestrengtes Pressen auf der Toilette vermieden. Eine Hauptursache für die Plagegeister ist nämlich chronische Verstopfung. Wenig geeignet für den Beckenboden sind aber Sportarten, bei denen viel gesprungen wird, wie beim Volleyball. Schwimmen hingegen belastet den Beckenboden gar nicht - ist also ideal.
Gymnastik, besonders gezielte - und richtig durchgeführte - Übungen für den Beckenboden können dieses Muskelgeflecht trainieren und so Hämorrhoiden, Rektrumprolaps, aber auch Harninkontinenz vorbeugen.
Anleitungen finden Interessierte z.B. in dem Ratgeber "Tiger Feeling - Das sinnliche Beckenboden-Training für sie und ihn" von Benita Cantieni. Außerdem bieten Physiotherapeuten Kurse oder Einzeltrainings, auch speziell für Männer. (mj)
Quelle: BSMO-Gespräch mit Dr. Bernhard Lenhard, Pressesprecher des Berufsverbandes der Coloproktologen Deutschlands
Quelle: http://www.gmx.net/de/themen/gesundheit/medizin/forschung/2380332,cc=000000185900023803321NsYV8.html
Hämorrhoiden durch Kraftsport?
Breite Schultern, Waschbrettbauch, ein knackiger Po - so wünschen sich viele Männer ihr Äußeres.
Etliche belassen es nicht beim Träumen, sondern plagen sich regelmäßig im Fitnessstudio, um ihrem Idealkörper näher zu kommen. Deswegen sind die meisten schockiert, wenn sie plötzlich Blut auf dem Toilettenpapier entdecken: "Hämorrhoiden? Ich bin doch so sportlich!"
"Seit etwa einem halben Jahr tritt bei mir gelegentlich Blut im Stuhl auf, sodass sich das Klopapier rot färbt oder manchmal sogar das Toilettenwasser rötet. Kann es sich um Hämorrhoiden handeln?", fragt jemand im LIFELINE-Expertenrat. "Zu meiner Person: ich bin männlich, 23 Jahre alt, sportlich."
Jung, fit und trotzdem Hämorrhoiden? Das geht für viele nicht zusammen. Und doch kann Sport die Ursache für Hämorrhoidalleiden bei jungen Männern sein - Kraftsport, um genau zu sein.
Oft verwechselt: Hämorrhoiden und Rektumprolaps
Wie viele Kraftsportler erweiterte Hämorrhoiden plagen, vermag niemand zu sagen. Doch jeder Proktologe kenne solche Fälle aus seiner Praxis, berichtet Dr. Bernhard Lenhard, Pressesprecher des Berufsverbandes der Coloproktologen Deutschlands. Aber nicht immer handele es sich bei Blut im Stuhl um Hämorrhoiden, häufiger sei ein innerer Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) verantwortlich.
Dabei drückt sich das Ende des Mastdarms in den After hinein. "Ein latenter Rektumprolaps führt zu erheblichen Beschwerden", erläutert Lenhard. "Patienten haben das Gefühl, nicht vollständig entleert zu sein, sie verspüren ständig Stuhldrang. Es kann zum unkontrollierten Abgang von Analsekret und Stuhl kommen."
Dann ist eine Behandlung unumgänglich. "Erstaunlich sind die extremen Ausprägungen bereits bei jungen Menschen", sagt der Proktologe. "Sie sind oft so stark, wie bei einer Frau, die fünf Kinder geboren hat oder einem Mann, der jahrelang zentnerschwere Betondeckel heben musste." Auf Nachfrage stelle sich fast immer heraus, dass der Patient einen Kraftsport wie Bodybuilding oder Gewichtheben betreibe.
Kraftsport schwächt den Beckenboden
Der Grund, warum Krafttraining zu erweiterten Hämorrhoiden oder einem Rektumsprolaps führen kann, ist einfach. Durch das Anspannen der Bauchmuskeln beim Stemmen von Lasten erhöht sich der Druck auf den Beckenboden. So wird er langfristig geschwächt. Ein Bauchgurt, wie ihn z.B. Profi-Gewichtsheber tragen, kann die Bauchdecke zwar ein wenig schützen, doch empfehlenswerter wird Kraftsport dadurch nicht.
Leidet jemand bereits an Hämorrhoiden oder einem inneren Mastdarmvorfall, heißt es in jedem Fall kürzer treten oder besser: die Sportart wechseln. Wer auf Krafttraining partout nicht verzichten will, sollte seine Gesundheitsprobleme mit seinem Fitnesstrainer besprechen. Klar, das kostet Überwindung. Doch ein guter Coach ist erstens verschwiegen und kennt zweitens weniger belastende Übungen.
Richtig gewählter Sport kann Hämorrhoiden vorbeugen
Um ein Hämorrhoidalleiden zu vermeiden, sei Bewegung und Sport grundsätzlich gut, da sie einen normalen Stuhl fördern, erklärt Lenhard. So wird angestrengtes Pressen auf der Toilette vermieden. Eine Hauptursache für die Plagegeister ist nämlich chronische Verstopfung. Wenig geeignet für den Beckenboden sind aber Sportarten, bei denen viel gesprungen wird, wie beim Volleyball. Schwimmen hingegen belastet den Beckenboden gar nicht - ist also ideal.
Gymnastik, besonders gezielte - und richtig durchgeführte - Übungen für den Beckenboden können dieses Muskelgeflecht trainieren und so Hämorrhoiden, Rektrumprolaps, aber auch Harninkontinenz vorbeugen.
Anleitungen finden Interessierte z.B. in dem Ratgeber "Tiger Feeling - Das sinnliche Beckenboden-Training für sie und ihn" von Benita Cantieni. Außerdem bieten Physiotherapeuten Kurse oder Einzeltrainings, auch speziell für Männer. (mj)
Quelle: BSMO-Gespräch mit Dr. Bernhard Lenhard, Pressesprecher des Berufsverbandes der Coloproktologen Deutschlands
Quelle: http://www.gmx.net/de/themen/gesundheit/medizin/forschung/2380332,cc=000000185900023803321NsYV8.html