Cortisol ist unser Anti-Stress-Hormon. Es hilft uns dabei, munter zu werden und unsere Sinne zu wecken. Das Hormon wird vom Körper pünktlich zwischen 8 und 9 Uhr, 12 und 13 Uhr und von 17:30 bis 18:30 Uhr produziert. Und genau in dieser Zeit sollten wir auf unseren liebsten Wachmacher verzichten. Aus zwei Gründen.
Trinkst du in dieser Zeit Kaffee, wird die Cortisolbildung erhöht.
Das stresst unseren Körper - und auch dich. Durch die Wechselwirkung fühlst dich ängstlicher, erschöpft und bist auch anfälliger für Stresssituationen - im schlimmsten Fall nimmst du auch noch zu und erhöhst dein Diabetes-Risiko. Unsere „innere Uhr“ gerät einfach aus dem Ruder. Auch auf unser Immunsystem kann sich das negativ auswirken.
Der erste Griff am Morgen geht, natürlich, zur Kaffeemaschine. Viele von uns wären morgens kaum zu ertragen ohne das schwarze, koffeinhaltige Heißgetränk. Doch eigentlich ist das der falsche Zeitpunkt.
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...soll nur als mentale Unterstützung dienen
Na ja, es kommt dabei ja auch wieder auf die Menge des Konsums an.
Eine oder zwei Tassen Kaffee am Tag werden nicht den Cortisolspiegel so dermaßen erhöhen, dass man Gefahr läuft an Diabetes zu erkranken oder übergewichtig zu werden.
Die Cortisolausschüttung bzw. Reaktion ist auch wieder von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
So können epigenetische Faktoren wie zB traumatische Erlebnisse der Mutter dazu führen, dass sich das Methylisierungsprofil der DNA verändert und man als Kind dieser Mutter in Stresssituationen schneller und vermehrt Cortisol ausstößt und der Abbau langsamer von Statten geht, als bei "normalen" Menschen usw.
Sicher kann es einen Einfluss auf Cortisol haben, dennoch aber eher in einer nicht besonders ausgeprägten Art.
Toleranzentwicklung spielt dabei ja auch eine Rolle.
Jemand, der es gewohnt ist 4 oder 5 Tassen am Tag zu trinken, bei dem wird der Einfluss von Koffein nicht so hoch - aufputschend - sein, wie bei jemandem, der es zB noch nie oder selten trinkt.
Auch hinsichtlich der inneren Uhr, unseres Circadianen Rhythmus, kann man die morgendliche Cortisolausschüttung beispielsweise nicht auf 7:30Uhr usw festlegen, da Menschen unterschiedliche Rhythmen haben können. Manche sind Eulen, andere Lerchen und andere Tauben. Zumindest sind das die Haupttypen. Dann gibt es noch Untertypen.
Der Circadiane Rhythmus kann innerhalb der Lebensspanne variieren, zB verschiebt dieser sich in der Pubertät meist hin zu erhöhter Nachtaktivität, während man bei Senioren von seniler Bettflucht spricht, weil sich da der Tag-Nacht-Rhythmus im Durchschnitt hin zu früheren Zubettgeh- und früheren Aufstehzeiten verschiebt.
Insofern gibt es viele verschiedene Einflussfaktoren auf die HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse), welche das Hormon ACTH produziert und damit die Ausschüttung von Kortikosteroiden, darunter Cortisol reguliert.
Aber insgesamt kann es durchaus einen Versuch mal wert sein auf Kaffee zu verzichten

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