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Fitness Community nur noch toxisch

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Avive2

Guest
So oft nun schon mitbekommen, dass sich Leute im Fitness Bereich nichts gönnen. Einander nieder machen, sich über die Form anderer lustig machen, andere nieder machen sorauf die denn stolz wären.
Oder eine Freundin von mir, die mal Fitness Trainerin war, die der Druck einen Sixpack haben zu müssen, weil sonst sei das ja keine gute Repeäsentstion für eine Trainerin, in eine Essstörung und Sportsucht getrieben hat.
Von wegen es ginge auch um Gesundheit.

Frauen, die dem Sixpack nachjagen, berichten seit 8 Monaten keine Periode mehr zu haben.
Frauen mit normalem KFA Zb 27%, denen gesagr wird, sie seien dick und fett.
Ein Begriff mot dem Lapidar rumgeworfen wird.

Oder andere, die über andere lästern, die gerade anfangen, weil sie denken sie seien was besseres weil sie schon länger trainieren.
Statt einander zu helfen, wird gelästert und Neulinge ausgelacht.

Muss echt sagen, manchmal widert mich das alles nur noch an und ich denke mir, mit Gesundheit hat all das null zu tun.
Darum gehts auch scheinbar nicht. Klar Bodybuilding heißt Optil, aber wenn man gesunden Menschen einredet sie seien fett, das kann Essstörungen triggern.

Klar, gibt es auch positives, aber manchmal verscheimmt das gerne mal untet all diesen Aspekten, finde ich.
 

Rise and Shine

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Hm ich bin jetzt eher introvertiert und trage im Training Overear Kopfhörer, aber man kommuniziert ja trotzdem irgendwie. In unserem Fittie sind sind die Menschen sehr wertschätzend. Die Community ist sehr divers und jeder wird positiv behandelt. Egal wie viel oder wenig Muskeln, gender, alter, gelesenes Geschlecht, Körperfettanteil. Sie werden alle mindestens mal neutral behandelt. Es wird nie gelästert oder abschätzig gestarrt wenn jemand heraussticht (wir haben hier einen Typen der in Hello Kitty plüsch Hose trainiert und ich bin die einzige die ihn anstarrt, weil ich ihn einfach Feier. Wir haben auch Mädels in Hotpans mit Bodyfat +30%, KrebspatientInnen, Personen die Trans sind und im Freihantelbereich tanzen (mehrere) und eine gute Anzahl von Leuten in Crocs). Das einzige was ich mit bekommen habe sind positive Kommentare oder Gespräche die sich gefunden haben weil man beeindruckt ist Von jemanden. Unsere TrainerInnen haben glaube ich alle kein Sixpack und werden auch nicht als Bodybuilder gelesen. Ich liebe mein Fittie einfach dafür. Vlt sollte ich doch mal anfangen mit Menschen zu reden irgendwann.

Das heisst NICHT das deine Beobachtungen und Gedanken zu dem Thema nicht valide wären. Ich kann mir schon vorstellen, dass das was du schreibst wahr und auch problematisch ist. Es ist in meinem Fittie einfach nur anderS (was ja auch irgendwie Hoffnung gibt finde ich) [img17]
 
A

Avive2

Guest
Finde ich gut, dass das bei euch so ist.
Wie gesagt, meine Freundin war Trainerin und arbeitete einige Jahre in dem Feld. Sie beschrieb es als sehr schlimm. Dass die anderen Trainer ihr ständig Druck machten sie müsse definierter sein, sie solle abnehmen. Wo sie kaum mehr was gegessen hat, um dieses Ideal zu erreichen, was ihr regelrecht die Freude am Beruf ausgetrieben hat.

Wie gesagt, ich habe das schon häufiger beobachtet und auch von anderen Berichten anderer gehört.

Mir selbst wurde auch schon einige Male gesagt, ich sei fett und müsse dringend abnehmen.

Fitness Community ist in unserem digitalen Zeitalter ja auch das Miteinander online.
In meinem Log wurde mir ja auch gesagt, als ich damals darüber berichtete wie ich mein Training während Phase Künstlicher Befruchtung gestaltete sei nur nutzloses Zeug.
Ich sei als Mensch nichts wert und tauge sportlich nichts.

Dabei gibt es einige Frauen, die immer wieder Fragen haben wie man währenddessen trainieren sollte, was beachten sollte.

Muss sagen, Formbilder, Videos zum Check der From usw. ... auch hier machen sich viele nur gegenseitig fertig.
Dann der Vergleich mit Formen von Fitness Influencern und wenn man nicht halb so aussieht, macht man alles nur falsch.

Ein Kumpel von mir ist behindert, sitzt im Rollstuhl, wurde online fertig gemacht wo er Videos postete wie er Bankdrücken macht.

Oder der Trend, dass der Konsum von Roids verharmlost wird.
 
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Rise and Shine

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Jo krass, keine Ahnung Ist nicht Teil meiner Welt. Habe allerdings schon vollzeit in nem Fittie gearbeitet und da wars auch nicht so sondern ziemlich wertschätzend:045: liegt vlt am Umfeld und, ob man Social Media hat (hab ich nich)
 
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Avive2

Guest
Na ja, im Internet (Foren, Gruppen etc) sind die meisten iwo Alöcher. Die, die in der Realität nett und supportive sind, können im Netz die gemeinsten Vollhonks sein.
Da kommt in den Menschen, meist durch die Anpnymität, ein Teil ihres Charakters hervor, den sie im realen Leben höchstens hinter verschlossenen Türen vll mal zeigen.

Aufs Internet bezogen, würde ich sagen ist das inzwischen Standard.

Im realen Umfeld, ja, sicher gibt es da nette Communities, aber da kann man auch Pech haben.

Als ich mal vor 10 Jahren im Gym anfangen wollte, damals noch Veganer, sagte mir ein Trainer ich muss Magerquark essen, vegan wird das nichts.
Und als ich ihm sagre ich möchte allgemein etwas mehr Muskularur aufbauen, riet er mir es beim Fokus auch Bauch, Beine und Po zu belassen. Ich wolle ja sicher nicht aussehen wie ein Mann.

War eine spannende Erfahrung.
 

Basmati-Reis

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Ich habe als Mann in den letzten Jahren keine persönlichen negativen Erfahrungen mit Menschen aus der Fitness-Community gemacht. Allerdings trainiere ich seit mehreren Jahren für mich alleine zu Hause und erlebe die Fitness-Community nur im Internet (dazu weiter unten). Als Jugendlicher habe ich mal eine Zeit in einem ganz normalen Fitnessstudio (keine Kette) trainiert. Dort war immer relativ wenig los und ich hatte wenig Austausch mit anderen Trainierenden. Später habe ich dann mal für ein gutes Jahr in einem Uni-Fitnessraum trainiert. Dort war der Umgang auf jeden Fall respektvoll und professionell. Allerdings ging es dort eher um allgemeines Fitnesstraining, weniger um Bodybuilding. Aus Studio-Ketten wie Mc Fit, FitX, Clever Fit usw. habe ich bisher häufiger Geschichten von Schaulaufen, prolligem Verhalten im Freihantelbereich, Ego Liftung usw. gehört. Ich habe allerdings nie persönlich in einem solchen Studio trainiert. Mich reizt eher das Oldschool-Training und das verbinde ich mit Bodybuilding: Freie Gewichte, Scheiben aus Eisen und nicht aus Plastik, minimalistische Ausstattung, harte Musik, Fokus aufs Wesentliche. Leider gibt es bei mir in der Gegend kein Oldschool-Gym in einem Keller, wo nur wenige Leute trainieren mit einem erfahrenen Trainer usw.

Im Internet erlebe ich die Fitness-Community als sehr toxisch. Es gibt da natürlich auch Ausnahmen. Zum Beispiel gibt es in Foren einzelne erfahrene Personen die fundierte und sinnvolle Antworten geben und Leute ernsthaft unterstützen wollen ihre Ziele zu erreichen. Leider wird auf Youtube, Instagram etc. aber oft sehr oberflächlich argumentiert und jeder hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Da gibt es die Science-Fraktion, die alles versucht mit Studien zu untermauern. Da werden dann Ergebnisse aus Studien mit sehr kleinen Stichproben herangezogen, um allgemeine Empfehlungen zu geben. Die Ergebnisse werden dann als absolute Wahrheit und abschließende Erkenntnisse dargestellt. Ein Beispiel ist der Hypertrophiebereich. Früher wurde immer gesagt, alles im Bereich von 8 - 12 Wdh. sei Hyperthrophietraining. Dann gab es vor einigen Jahren eine Studie die gezeigt hat, dass man auch im Wiederholungsbereich bis zu 30 Wdh. effektiv Muskeln aufbauen kann, sofern man relativ nah ans Muskelversagen geht. Seitdem wird sich immer wieder auf diese Studie berufen. Alles was aber über 30 Wiederholungen hinausgeht, wird nicht zum Muskelaufbau beitragen und ist nur Junk-Volumen oder Kraftausdauertraining, heißt es dann. Bis irgendwann eine Studie etwas anderes nachweist. Auch die Sprache, dieses Nachquatschen von irgendwelchen Begriffen von Influencern nervt mich extrem. Oder das ständige Gelaber über Stoff.

Ich finde vieles wird da einfach sehr verengt dargestellt und zu stark verallgemeinert. Auch immer das ständige Gerede vom Muskelversagen, sauberem Aufbau usw. Über Periodisierung, Übertraining usw. wird kaum gesprochen. Dadurch entsteht der Eindruck, man könne nur Fortschritte machen, wenn man immer auf Anschlag und immer bei 100 % trainiert. Dabei sind Erhaltungsphasen und leichtere Phasen essenziell um Fortschritte zu machen. Gleichzeitig soll man dann ja auch noch ständig diäten, da man mit einem höheren KFA ja nichts mehr aufbauen könne.
Viele wollen zudem ihre Produkte verkaufen und es ist sehr schwierig zu differenzieren, welche Empfehlungen sinnvoll sind und welche nicht. Es gibt mittlerwiele ja sogar Jugendliche die ständig diäten, viel Geld für Supplements ausgeben und sich Gedanken darüber machen, wie viel Gramm Salz sie vor dem Training einnehmen sollten. Als würde das einen gigantischen Unterschied machen.

Das Beste ist wohl, sich einfach auf sein Training zu konzentrieren, das Internet abzuschalten, sich möglichst nur an positiv eingestellten Menschen zu orientieren, Spaß zu haben und sich ggf. einen erfahrenen Trainer zu suchen.

In Bezug auf Frauen finde ich es gerade positiv, wenn diese sich von den typischen Schönheitsidealen befreien und z. B. gezielt Oberkörper trainieren etc.
 
A

Avive2

Guest
In dem Gym wo ich jetzt seit Februar bin haben mir schon zwei Männer gesagt, es würde bei mir männlich aussehen.
Einer, der zuerst meinte mir ein Kompliment auszusprechen für meine Leistung beim Bankdrücken, dann was von seiner Nichte erzählte, die ja schwimmt und davon zu breite Schultern bekommen hat und das sieht ja zu männlich und nicht mehr schön aus.

Und letzte Woche einer, den ich hörte wie er über mich mit nem anderen Kerl herzog, ich würde Geräusche machen wie ein Kerl, das sei ja nicht mehr schön usw.

Online ist das im Endeffekt gleich. Da sagen gerne untrainierte Kerle wie männlich man aussieht.
Oder eben der Kommentar man sei zu fett, einfach nur dick, habe keine Muskeln usw. irgendwie meist von Skinny B*tches.
Reden mit denen hat sowieso keinen Sinn, haben meist null Selbstreflektion und Einsicht, wenn sie von anderen gefragt werden ob sie im realen Leben auch so über andere herziehen. Daher ist der Begriff SB da auch durchaus als Charakterbeschreibung zutreffend.

Finde solche Stereotype auch schade, aber ist nach wie vor in vielen Köpfen wohl noch so verankert.
Egal ob real, oder online. Höre ich auch im privaten Umfeld immer wieder.

Und das Raten zu ewigem diäten, wirklich, das ist so langsam nur noch toxisch.
Wie gesagt, mit Begriffen wie fett, dick usw wird so lapidar rumgeschmissen. Dabei kann sowas Essstörungen auslösen, wenn man nicht das nötige Selbstbewusstsein hat, auf solch toxisches Gerede nicht zu hören.
Gerade ein gesunder KFA zb 26% bei Frauen wird da nicht selten als dick und fett bezeichnet.
Und da sehen manche Frauen fast schon aus wie Magersüchtige mit Muskeln, und das als Hobbysportler.

Da könnte es mal nicht schaden aus der eigenen Bubble auszutreten und sich mehr reale Körper, fernab von Fitness, anzusehen.

Aber ja, auch die Studien Warrior sind so eine Sache für sich.
Meist habe ich schon keine Lust mehr meine Meinung zu etwas zu sagen, denn es gibt immer irgendwo jemanden, der den lapidarsten Satz als persönlichen Angriff versteht oder gerne auch mal fehlinterpretiert.
Und schon geht dann der Kampf los.
Bei der Studienfraktion ist dann nicht selten ein hochnäsiger Schreibstil vertreten und die Erwartungshaltung, dass beide Gesprächspartner sich mit Studien regelrecht bombardieren.

Nicht wirklich meins.

Daher gerade online ist es sehr toxisch auf so vielen Ebenen.

Da muss ich sagen habe ich in diesem Gym zumindest gute Trainer, und die meisten Leute scheinen auch korrekt und sprechen einander auch mal Lob aus.
 
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Basmati-Reis

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@Avive2

Es klingt, als würde es bei dir sehr starke Emotionen auslösen, wenn dich andere Personen negativ bewerten. Gleichzeitig habe ich aber den Eindruck, du würdest dich und das was du tust versuchen zu rechtfertigen oder zu verteidigen.

Es ist klar, man kann die Sichtweise vieler Personen nicht verändern. Aber das muss man letztendlich auch nicht. Wenn du negative Bemerkungen hörst, kannst du diese als Bestätigung sehen, dass du etwas richtig machst. Dein Ziel ist doch Bodybuilding, also ist es doch gerade positiv, wenn andere Menschen dich als "männlich" bezeichnen. Und auch der Punkt mit dem Körperfett: Es ist doch im Bodybuilding normal, dass man auch mal längere Zeit aufbaut und nicht mit mega wenig Körperfett rumläuft. Viele Bodybuilderinnen machen ja auch längere Aufbauphasen, auch mal über zwei Jahre. Und gerade im Bodybuilding wird es doch eher als etwas Positives wahrgenommen, wenn man von "normalen" Leuten als zu muskulös wahrgenommen wird, auch als Frau.

Letztendlich muss man sich nur selbst gefallen. Und vielleicht noch wenigen anderen Personen (Parnter, Freunde etc.). Aber diese Personen kommen ja letztendlich ohnehin zu einem, weil man ihnen als Mensch gefällt (aufgrund der eigenen Persönlichkeit und auch optisch). Das Aussehen ist nur ein variabler Faktor. Diesen anzupassen an die Wünsche anderer ist ohnehin der Weg in ein unglückliches Leben.
 
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Avive2

Guest
Sicher kommt es auf die eigene Interpretation und Bewertung an.

Ich finde es jedoch wirklich einfach allgemein toxisch, wenn Leute über andere herziehen, statt einander zu bestärken.

Ich habe so ein Verhalten nie verstanden.

Ich handhabe es eher anders, wenn ich nichts Posirives oder Konstruktives zu sagen habe, dann sage ich auch nichts.
 

Eisenfresser

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Mein Lieblingszitat, aus "Der letzte Mohikaner": "Versuche nicht sie zu verstehen und versuche nicht, sie dazu zu bringen dich zu verstehen!"
 

Rise and Shine

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Ich habe das Gefühl das es einen positiven Wandel gibt. vor 10 Jahren hab ich auch merkwürdige Kommentare bekommen. Ich Hab das Gefühl in meinem Umfeld hat sich was getan in Richtung positiver :045: aber ich spreche da nur für mich.
 
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Avive2

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Ich denke es kommt beim Umfeld ja auch auf das Alter, die jeweiligen Vorstellungen an, wie aufgeschlossen die Leute sind usw.

In meinem Umfeld kommt nach wie vor von Kumpels meines Mannes ob er mir das mit dem Sport erlaubt oder es kommen auch so Sprüche wie, dass ich doch sicher irgendwann wieder aufhöre und die Muskulatur wieder abbaue usw.

Manche andere finden es auch cool.
Aber der Großteil ist eher die Fraktion dagegen.
Ich denke bei Männern ist das nach wie vor akzeptierter, wenn man von Bodybuilding spricht, als bei Frauen.
Hier bis zu einem gewissen Grad, und meist hauptsächlich eher Fitness.
 
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Basmati-Reis

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@Avive2

Man muss sich bewusst machen, dass Frauen über Jahrhunderte von Männern unterdrückt wurden. Frauen sind mittlerweile emanzipiert und können ihr Leben nach ihren Vorstellungen ausrichten. Es gibt viele Männer, die sich damit nicht abfinden können und sich wünschen, dass Frauen bestimmte traditionelle Rollen weiterhin ausfüllen (Kinder bekommen, nicht so viel arbeiten, "hübsch und weiblich aussehen", usw.). Viele Männer sind da eher unreflektiert und haben bestimmte Vorstellungen von ihren Eltern übernommen. Wenn im persönlichen Umfeld viele ähnlich denken, wird man das wohl auch nicht groß hinterfragen.

Letztendlich muss man sich selbst von solchen Personen abgrenzen. Du könntest z. B. sagen, dass du keine Zeit mit den Freunden deines Mannes verbringen willst, die solche Ansichten vertreten. Nur weil es dein Mann ist, bist du ja nicht verpflichtet mit all seinen Freunden Zeit zu verbringen und dir irgendwelche Sprüche anzuhören. Dann hältst du dich einfach an die Leute, die dir sympathisch sind.

Seitens einiger Frauen gegenüber Männern gibt es ja auch häufig bestimmte Erwartungen, die zum Teil unbewusst sind. Ich habe schon häufig Aussagen gehört wie "Muskelansätzen sind schön, aber so Richtung Bodybuilding geht gar nicht". Ich habe auch den Eindruck, es gibt viele Frauen die es bevorzugen, wenn Männer in typisch "männlichen" Berufen arbeiten, z. B. in einem Konzern als Controller, als Polizist oder Anwalt. Das ist vielen lieber, als wenn der Partner Erzieher oder Altenpfleger ist. Auch in Bezug aufs Aussehen sind viele Aspekte von früher noch verankert: Männer sollen lieber kurze statt lange Haare haben, sie sollten möglichst groß sein, möglichst nicht zu viel Bart haben etc.
 

Rise and Shine

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„ […]das Alter, die jeweiligen Vorstellungen an, wie aufgeschlossen die Leute sind usw.“ meinst du die Leute in meinem Umfeld oder mein Alter?

@Basmati-Reis :045: ich finde es mega wie du die Rolle von Männern und Frauen kritisch reflektierst danke dafür.
 
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Avive2

Guest
Genau, das Alter der Leute insgesamt.
Menschen um die 25 werden offener für manche Themen sein, mit anderen Aspekten konfrontiert usw. als manche mit 60 oder 70.
Wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt.

@Basmati-Reis

Ja, das ist ein wichtiger Punkt.
Diese Rollenkonstrukte sind auch nach wie vor in vielen Frauen verankert.
Es sind ja nicht nur die Männer, die wollen, dass eine Frau recht weiblich aussieht.
Frauen selbst sagen oft wer denn schon als Frau so aussehen wolle - "wer möchte schon Muskelmassenschenkel. Ausdauer und etwas Hanteltraining reicht"

in dem Sinne pressen Frauen einander ja auch in diese Rollenkonstrukte. Ja, geprägt durch das soziale Umfeld, in wrlchem das als Norm gilt. Und alles was normal ist, ist ja bekanntlich richtig und nicht hinterfragenswert.

Ich denke befragt man die Bevölkerung allgemein, finden viele untrainierte Körper oder solche mkt leichtem Muskelansatz bei beiden Geschlwchtern am schönsten.
Nur bei Männern ist klassisches Punpen oder Trainieren im Gym dennoch anerkannter, normaler, wenn man so will.

Was Körpergröße angeht, da haben ja auch Männer gerne mal Probleme mit.
Die Frau sollte nicht zu groß sein. Erst letztens machte ein Typ, den sie 3 Monate datete, mot einer Freundin von mir Schluss weil ihm 1,77m sie mit 1,82m zu groß war.
Ich denke viel hat da auch bei Männern mit Ego zu tun.

Dabei sind diese Rollen, was ist typisch Frau was typisch Mann, ja eher gesellschaftlich geprägt, nicht vollends biologisch.
Wobei Fraurn und Männer dennoch gewisse Unterschiede haben, die weder besser noch schlechter sind.

Männer sind nach wie vor in einer privilegierten Situation, weil sie eben ein Mann sind. Und weil das in vielen Ländern nach wie vor als etwas Besonderes angesehen wird, obwohl es nichts Besonderes ist.
Daher sollten sich Männer dessen mehr bewusst werden und Frauen auch mehr unterstützen und fördern.
 
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Rise and Shine

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Ah ok! Ja diese Tendenz verstehe ich mit dem Alter :045: klar Ausnahmen gibt es immer. Ich versuche bei dieser Beobachtung (wie viele auch) niemandem wegen seinem Alter voreingenommen zu begegnen oder zu diskriminieren.
 

aufziehvogel

Team Kraftsport & Sportartspezifisch
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Ja, da habt ihr Recht. Die Kultur bevorzugt Männer (beziehungsweise einen bestimmten Typ Mann. Auch viele Männer leiden unter unseren Normen). Und nicht nur die meisten Männer, sondern auch die meisten Frauen leben, fördern und verteidigen diese Kultur.

Das ist ja auch die Bedeutung von "systemischer" Ungerechtigkeit. Die Menschen selbst sind nicht im Kern Mysogyn, Rassisten oder ähnlich, niemand will sich so sehen. Aber die Kultur, dir wir leben, unsere Normen und Regeln (=das System) beinhalten diese Diskriminierung und so handeln wir "unabsichtlich" auch so. Keiner ist davon frei, weil wir alle so aufgewachsen sind.

Da sollte man immer dran denken, wenn man Diskussionen darüber führt. Oft ist der diskriminierende Mensch nicht boshaft oder will anderen schaden. Er folgt nur den Normen. Speziell im Familien- und Freundeskreis ist die Unterscheidung wichtig, da es nahestehende Menschen sind. Diskussion darüber sollte man eher dahin lenken, dass die anderen erkennen, was ihr Handeln/Sagen bewirkt. So dass sie ihre Normen hinterfragen können. Zum Beispiel durch konkrete Beispiele und indem man an deren Mitgefühl und Empathie appelliert (die jeder hat).

Normen sind eh ständig im Wandel und wir können dahin wirken, dass sie in eine gute Richtung gehen statt eine schlechte (gesamtgesellschaftlich, aber auch in unserem direkten Umfeld).

Ich bin jetzt kein Psychologe, aber ich vermute, dass das sehr gute Gründe hat, dass wir Menschen so sind. Vielleicht so eine Art Herdentrieb. Wenn ich und meine Freunde alle Adiletten tragen und plötzlich hört jemand auf, Adiletten zu tragen, ist das besorgniserrend. Die Gruppe fällt auseinander. Da muss man helfen – geht es dem Mensch schlecht, ist er krank? Bestimmt hat ihn etwas irrgeleitet? Kriegen wir ihn wieder integriert, damit er wieder mit uns sein kann? Oder will er zu "Anderen"?
Das waren alles früher mal gute Gründe, die Gruppe zusammenzuhalten. Abweichen ist ein Problem. (Das sind natürlich keine bewussten Gedanken, das steckt in uns drin.)
Dieses Verhalten ist in unseren riesigen modernen Gemeinschaften halt nicht mehr so nützlich wie früher, als man eher mit einer kleineren Kerngruppe lebte statt in einer multikulturellen diversen Gesellschaft. Aber das kriegt ihr immer ab, wenn ihr irgendwie vom Umfeld "abweicht".
(Nur um es noch konkret zu schreiben, Frau mit zu viel Muskeln fällt da zum Beispiel drunter.)

Tja, was kann man da machen? Im direkten Umfeld würde ich sagen: Viel reden, reden so früh wie möglich. Auch kleine Störgefühle offen ansprechen. Davon ausgehen, dass der andere im Kern gutwillig ist und nicht absichtlich uns schaden will. Anerkennen, dass wir selbst Fehler machen. Auch anerkennen, dass der andere vielleicht nicht dazulernen will, oder nicht lernen kann. Und uns gleichzeitig nicht selbst verbiegen und Grenzen setzen. Nicht jeder muss unser Freund sein oder uns verstehen. Und manchmal (speziell außerhalb des direkten Umfelds) ist auch ignorieren das Einfachste, nicht jede Schlacht muss geschlagen werden.
 
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Avive2

Guest
Sehe ich im Großen und Ganzen auch so.
Wir werden durch die Normen der Gesellschaften, in denen wir aufwachsen, geprägt.

Dass derjenige, der diskriminiert niemandem schaden möchte oder unabsichtlich handelt... sicher denkt derjenige sein Denken oder Handeln wäre gut...
Menschen oder Aspekte des Lebens in Kategorien einzuteilen, das machen wir alle, es macht manches leichter...

Auf der anderen Seite ob man glaubt jeder Mensch ist und handelt aus von grundauf guten Absichten, und es sind die Strukturen der Gesellschaft, die zu Diskriminierung oder schlechten Aspekten führen, oder der Mensch ist von grundauf schlecht und egoistisch und dieskriminiert aus inneren schlechten Absichten haben sich schon Rousseau und Hobbes gefragt.

Reden hilft nicht immer, manchmal nur der Kontaktabbruch.

Nein, man muss nicht jeden überzeugen.

Zur Stellung der Frau, ein aktuell wiederkehrendes Thema, das mir oft begegnet ist was Frauen heutzutage im Gym tragen.
Wieder hört man oft Frau soll was anderes anziehen.

Wir sind noch nicht da, dass man sagen kann leben und leben lassen. Trotz multikutlureller Prägungen oder anderer Ansprüche an die heutige Gesellschaft.

Hier posten manche ihre Workouts auf Instagram.
Ich als Frau auch. Nur werde ich sexualisiert. Egal was ich trage. Stichwort schmoes, Muskelfetischisten.
Männer müssen mit sowas nicht umgehen.

Wie gesagt, Männer haben gewisse Privilegien, die auch mit Verantwortung einher gehen.
Doch der Ruf ist meist immer, Frau muss und soll was ändern.

Es sind eben jahrhundertealte Prägungen, die noch immer da sind und wo noch sehr viel Redebedarf besteht.
 

Basmati-Reis

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Was mir nochmal durch den Kopf ging, ist der folgende Punkt:

Fitness und Bodybuilding ist ja seit enigen Jahren sehr in Mode und zu einem Trend geworden. Mir ist aufgefallen, dass es häufiger Personen gibt, die den Großteil ihres Lebens keinen oder gar keinen Sport gemacht haben und sich dadurch, dass sie seit ein paar Jahren trainieren als heftige Sportler oder Sportlerinnen wahrnehmen. In dem Zusammenhang ist finde ich ein Problem, dass tatsächlich sehr aufs Äußere geschaut wird, wer viel Muskelmasse hat, wenig Körperfett etc. Dabei werden viele weitere Aspekte die man unter "sportlich" einordnet, gar nicht berücksichtigt. Zum Beispiel Beweglichleit, Ausdauer, Körperbeherrschung etc.

Ich habe selbst in meiner Kindheit viele unterschiedliche Sportarten ausgeübt wie z. B. Fußball, Handball, Basketball, Judo, Turmspringen etc. Ich habe mich immer als sportliche Person wahrgenommen mit einer guten Genetik, da ich meistens bessere Leistung gezeigt habe als die Personen in meinem Umfeld. Im Bereich Fitness und Bodybuilding nehme ich mich aber als mäßig sportlich wahr, da ich noch nicht über so viel Masse verfüge, meine Kraftwerte noch nicht so hoch sind und ich auch noch nicht mega definiert aussehe.

Grundsätzlich finde ich es immer gut, wenn Leute sich sportlich betätigen.
 
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Avive2

Guest
Es kommt ja auch wieder darauf an was derjenige unter sportlich versteht.
Was viele wohl als athletisch betrachten ist eben ein möglichst geringer Körperfettanteil mit definierter Muskulatur.
Dabei, je nach Sportart, kann der Körper wieder vollkommen anders aussehen. Eben spezifisch für die jeweilige Sportart.
Triathleten genauso wie Marathonläufer sehen eher dünner, drahtiger aus. Sprinter eher muskulöser. Kugelstoßer und Strongmen/ und women eher massiger usw.
Jetzt vom Durchschnitt gesprochen.

Ich finde, in der Fitness Community wird allgemein zu viel an Optik festgemacht und der Aspekt, dass Sport ja auch der Gesundheit dienen soll, zu sehr außer Acht gelassen.
Sicher, Bodybuilding ist ein rein auf die Optik festgelegter Sport.
Da sind mir Athleten sympathisch, die in der Off Season mal mehr KFA haben oder auch betonen, dass stagelean zu sein nicht gesund und eben nur für einen bestimmten Moment gedacht ist, jedoch nicht fürs ganze Jahr.

Wie gesagt, einige Bekannte von mir machen seit Jahren Bulk und Cut Phasen und beschreiben teils 5 bis 8 Monate keine Periode mehr zu haben.
Ein Zeichen, dass dies eben eindeutig nicht gesund ist. Und diese Damen haben nicht die Ambition auf die Bühne zu gehen.
Da frage ich mich dann schon ob es das wert ist?
Oder wenn der Sport für Komplexe sorgt. Weil ständiges Bodychecking betrieben wird und man auf der Jagd nach dem perfekten Körper ist.

Die Hülle ist vergänglich.
Wer sein Selbstwertgefühl nur an seiner Optik festmacht, der wird aufgeschmissen sein, wenn die mal nicht mehr ist.
Daher sollte wahres Selbstbewusstsein nicht nur aus der Optik entspringen, sondern inneren Aspekten wie persönlichen Stärken oder Charakereigenschaften, Prinzipien usw.

In dem Sinn ist es ja auch kein Wunder, dass gerade im Bodybuilding nicht wenige Bodydysmorphia sowie diverse Essstörungen haben.

Habe früher in meiner Jugend Ballett und Rhythmische Sportgymnastik betrieben und dann bis vor 5,5 Jahren keinen Sport mehr.
Ob ich gut im Bodybuilding bin, keine Ahnung, es macht mir halt Spaß, genauso wie Joggen und Yoga.

Doch ja, Sportlichkeit ist mehr als Optik.
Je nach Sportart und persönlichem Ziel eben, gehören da auch viele andere Aspekte dazu.
 
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