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Fitness – Was ist das überhaupt?

MarmorStein

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Angeregt durch Wursti's Post in diesem Thread stellte sich mir die im Threadtitel genannte Frage.

Ich selbst z.B. kann mich mit der zitierten Wikipedia-Textstelle
Unter Fitness wird im Allgemeinen körperliches und oft auch geistiges Wohlbefinden verstanden. Fitness drückt das Vermögen aus, im Alltag leistungsfähig zu sein und Belastungen eher standzuhalten. Der Begriff ist insofern schwierig, das er als Modebegriff nicht klar definierbar ist und von verschiedenen Personen und Interessengruppen unterschiedlich interpretiert wird.
Aus: [1]
ganz gut anfreunden. Die Definition von „Fitness“ gestaltet sich mMn sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, vergleichbar mit einer Definition von „Gesundheit“.

Wie definiert Ihr „Fitness“ und warum?

Quellen:
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Fitness
 

matten

Team Lowtech/Fitness. Der Mattenschlinger
Admin
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naja, fitness ist halt ein begriff mit unterschiedlichsten bedeutungen für diejenigen, die ihn verwenden.

klar gibt es den komerziellen modebegriff fitness aber es gibt ja nun auch noch fitness wettkämpfe als eine unterart der bodybuilding wettkämpfe.

menschen die bei diesen wettkämpfen antreten trainieren jedoch in den seltensten fällen mit niedriger intensität und auch sonst sind die wettkämpfe für sich schon insofern ambivalent, daß sie zum einen den teilnehmern wesentlich mehr bezüglich koordinativen vermögen (diese ganzen abwandlungen aus dem bodenturnen) abverlangen und zum anderen aber auch beispielsweise eine abendkleidwertung beinhalten, die nach meinem dafürhalten nun rein garnichts mehr mit sport zu tun hat.

fitness im ursprünglichen sinne ist sicherlich das, was im ersten teil der wikipedia"definition" angesprochen wird, also daß körperliche und geistige vermögen den unterschiedlichsten belastungen des lebens (meiner ansicht nach nicht nur des alltagslebens) gewachsen zu sein und eventuell auch noch reserven in der hinterhand zu haben.
mit einem training, das dieses ansteuert kann ich mich im großen und ganzen anfreunden und streng genommen ist das auch genau das, was ich mache.

dieses hat jedoch wenig mit dem zu tun, was landläufig als fitness vermarktet wird und auch von vielen als fitness verstanden wird.

lange rede kurzer sinn; ich kann damit leben den begriff in unterschiedlichen bedeutungszusammenhängen zu gebrauchen und brauche deswegen auch keine feste definition.
 
Zuletzt bearbeitet:

ishina

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"Fitness" ist ein Begriff, der heute gerne für Dinge verwendet wird, die seiner ursprünglichen Bedeutung nicht mehr ansatzweise gerecht werden.

"Fitness" müsste man an sich im Bezug auf einen konkreten Umstand verwenden, da es wortwörtlich so viel wie "Eignung" heißt. Wer also spezifische Fitness im Kontext einer speziellen Tätigkeit und eines speziellen Levels erreichen möchte, erreicht ein Level, auf dem er geeignet ist und seinen Körper der Herausforderung dieser Leistung anpasst.

Das ist für mich "Fitness". Die heutige Verwendung ist für mich eher irreführend.
 
K

Kilghard

Guest
Fitness ist, wenn Du Deinen Sohn vom Kindergartenbus abholst, ihn mit dem Roller fahren läßt, neben ihm herjoggst und Befehle bellst wie ("Fahr am Rand, nicht in der Mitte!") und zu Hause dann fast gar nicht zusätzlich Luft holen mußt.

DAS ist Fitness.
 

kecks

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bedee

Team Ernährung
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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Als das Forum neu eröffnet hat, musste ich mich ja neu entscheiden: "Wer bist du?" wurde gefragt. Hab mich dann als Fitnessbegeisterter eingetragen, für mich mit der Betonung auf "begeistert". Fitness habe ich da eher ein bissle abfällig betrachtet.

Das hat sich aber inzwischen geändert, auch durch die Beiträge hier in diesem Thread. Für mich ist Fitness inzwischen mehr, als was in der Shape propagiert wird. Gegen die Definition ausm Duden hab ich auch nichts:" gute körperliche Verfassung, Leistungsfähigkeit". Und wenn für mich zur Fitness gehört, dass ich irgendwann mal aus dem Stand auf ne Tischtennisplatte hopsen kann (da bin ich noch mindestens 40 cm davon weg!), dann hat dieser Oberbegriff ja auch Platz dafür.
 
W

Wursti

Guest
AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Ich unterscheide zwischen genereller Fitness und spezieller Fitness.
Spezielle Fitness ist klar. Je besser jemand bei einem speziellen Test abschneidet (=100m Sprint, Kugelstoßen, usw.), desto größer ist seine spezielle Fitness für diesen Test.
Meine Definition von genereller Fitness deckt sich ziemlich mit der von Crossfit.

Je komplexer die Anforderungen der Umwelt an das System "Mensch", desto größer muss die generelle Fitness sein. Das heißt, dass mehr Teilsysteme des Menschen zu einem größeren Grad involviert sind und das mehr Aufgaben zu bewältigen sind. Das heißt, dass sich Tests für die generelle Fitness aus vielen Tests für spezielle Fitnesseigenschaften zusammensetzen, wenn die Performance getestet wird.
Die Gesundheit gehört hier klar zu generellen Fitness, denn es gehört zu den Anforderungen an einen Sportler ein ausreichendes Maß an Gesundheit zu haben um trainieren zu können. Verstopfte Arterien, gebrochene Beine oder chronisches Übergewicht helfen da nicht.
 

Bodycounter

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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Allgemeine Fitness setzt sich für mich aus fünf Komponenten zusammen:
Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer.

Wer in all diesen Komponenten überdurchschnittliche Leistungen erzielt, ist für mich (allgemein) fit. Wer in einer dieser Komponenten überragende Leistungen erzielt, ist für mich (spezialisiert) fit.
 
W

Wursti

Guest
AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

An deiner Definition hätte ich jetzt die mangelnde Operationalisierbarkeit auszusetzen.

Was ist Kraft und wie misst man sie? Statisch oder Dynamisch. Ein- oder Mehrgelenkig? usw.
Was ist Ausdauer? Zählt wer mehr Mitochondrien hat? Ist die 10km oder 3km aussagekräftiger?
Oder nimmt man gar einen Test, der die besten Prognosen auf Ausdauerläufe hat? Dann würde man 50m Sprints und Dreisprünge aus dem Stand als Ausdauertests verwenden.
usw.
 

Bodycounter

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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Ich finde es ist ziemlich einfach zu sagen, ob jemand über viel/wenig Ausdauer, Kraft, Koordination, Geschicklichkeit oder Schnelligkeit verfügt. Jeder dieser Komponenten lässt zwar jeweils wieder in unzählige Unterkomponenten unterteilen, aber ob eine Person über eine überdurchschnittliche Ausdauer verfügt ist doch leicht zu sagen, sobald du in besser kennst und beobachtet hast. Als Beispiel könnte ich zu jedem aus meinem Sportkurs eine relativ präzise Meinung zu seiner körperlichen Verfassung geben.

Genaue Tests wären zu jeder Unterkomponente sind wie du schon sagst nicht machbar. Meine Definition empfinde ich jedoch als gut zur Beschreibung des Begriffs "Fitness". Nämlich der Bestand aus genannten fünf Komponenten.
 
W

Wursti

Guest
AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Ich finde es ist ziemlich einfach zu sagen, ob jemand über viel/wenig Ausdauer, Kraft, Koordination, Geschicklichkeit oder Schnelligkeit verfügt. Jeder dieser Komponenten lässt zwar jeweils wieder in unzählige Unterkomponenten unterteilen, aber ob eine Person über eine überdurchschnittliche Ausdauer verfügt ist doch leicht zu sagen, sobald du in besser kennst und beobachtet hast.
Da habe ich ein paar Anektoten für dich:
Ein Mitschüler von mir war ein hervorragender Fahrradfahrer. Damals war ich noch richtig stark mit dem Rad unterwegs und der hat mich in Grund und Boden gefahren. Ging es ums Laufen drehte sich der Spieß um, obwohl ich ein recht mittelmäßiger Läufer war.
Ich bin ein ziemlich mit meinen Boxstößen unterwegs, aber ein ziemlich langsamer Sprinter (gewesen).
 

MarmorStein

Well-Known Member
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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Wursti schrieb:
Da habe ich ein paar Anektoten für dich:
Ein Mitschüler von mir war ein hervorragender Fahrradfahrer. Damals war ich noch richtig stark mit dem Rad unterwegs und der hat mich in Grund und Boden gefahren. Ging es ums Laufen drehte sich der Spieß um, obwohl ich ein recht mittelmäßiger Läufer war.
Mir zeigt das, bei Euch beiden ist das Herz-Kreislauf-System „fit“ und es ist gut in der Lage,
im Alltag leistungsfähig zu sein und Belastungen eher standzuhalten.
Für mich würde das als Indikator für „Fitness“ ausreichen.
Ob jemand jetzt im Laufen, Rad fahren, Schwimmen, etc. seine Bestleistungen bringt ist daher für mich reine Nebensache. Der gesundheitliche und alltägliche Aspekt steht bei meiner Ansicht von „Fitness“ im Vordergrund, nicht der leistungssportliche.
 
W

Wursti

Guest
AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Da bleibt der Begriff aber so schwammig, dass er jeglichem wissenschaftlichem Zugang verschlossen bleibt.

Für den Alltag braucht man ohnehin keine Definition, weil hier die unmittelbare Unreflektiertheit des Wissens greift, so dass es auch ohne funktioniert.
 

MarmorStein

Well-Known Member
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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Wursti schrieb:
Da bleibt der Begriff aber so schwammig, dass er jeglichem wissenschaftlichem Zugang verschlossen bleibt.
Genau das ist mein Punkt:
MarmorStein schrieb:
Die Definition von „Fitness“ gestaltet sich mMn sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, vergleichbar mit einer Definition von „Gesundheit“.
Es existieren mMn einfach zu viele Variablen, um eine zufriedenstellende Operationalisierung zu ermöglichen. Zudem hängt "Fitness" mMn auch von einer Killervariable ab: subjektive Einschätzung.
 
W

Wursti

Guest
AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Da übergehst du mein zweites Argument.

Für einen alltagsbezogenen Begriff braucht man keine Definition, weil er vollkommen unreflektiert als unmittelbares Alltagswissen vorkommt.
Er ist dann nur noch Gegenstand einer möglichen soziologischen Untersuchung.

Medizinisch und trainingswissenschaftlich ist eine solche Definition über das Alltagsverständnis schlichtweg unwissenschaftlich.

Also: Entweder du brauchst keine Definition oder du kannst "Fitness" nicht so definieren.
 

Dr.Hupe

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239
AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

*Witz gelöscht*...gehört ins Offtopic..

So, Chef nu zufrieden? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

MarmorStein

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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Wursti schrieb:
Für den Alltag braucht man ohnehin keine Definition, (...)
Demgegenüber steht allerdings, dass „Fitness“ mMn ein Alltagsphänomen ist bzw. so wie ich das sehe erst in dieser Hinsicht entstanden ist (vgl. [1]). Ich selbst würde den Begriff „Fitness“ ohnehin der Umgangssprache zuordnen. Für die Wissenschaft braucht man das Wort „Fitness“ nicht, da hier der Begriff der „Leistungsfähigkeit“ existiert, mit welcher Du so wie ich das interpretiere „spezielle Leistungsfähigkeit“ gleichsetzt:
Wursti schrieb:
Spezielle Fitness ist klar. Je besser jemand bei einem speziellen Test abschneidet (=100m Sprint, Kugelstoßen, usw.), desto größer ist seine spezielle Fitness für diesen Test.
Der Begriff „Fitness“ taucht folglich z.B. in nicht einmal im Pschyrembel [2] auf. Eine wissenschaftliche Definition zu den Zwecken, die Du genannt hast, ist aufgrund bereits bestehender wissenschaftlicher Terminologie mMn überflüssig.

Wursti schrieb:
Also: Entweder du brauchst keine Definition oder du kannst "Fitness" nicht so definieren.
Dennoch ist aus meiner Sicht z.B. anhand der Problematik, welche mich überhaupt zu diesem Thread veranlasst hat, eine Definition des Begriffes nicht ohne Sinn (was allerdings nicht unbedingt auf Operationalisierbarkeit per se hinauslaufen muss, sondern eher der Eingrenzug der Begrifflichkeit dienen soll). Durch eine gewisse begriffliche Festlegung ist dann wenigstens sicher gestellt, dass jeder weiß, worüber geredet wird.

Literatur:
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Fitness
[2] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. (2007). 261.A. Walter de Gruyter: Berlin – New York
 

Dr.Hupe

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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Bezugnehmend auf das, was Marmorstein meinte glaube ich, dass der Begriff "Fitness" weniger für Sportwissenschaftler, als für Sport- bzw. Fitnesskaufleute relevant ist.

Ich glaube das ist mehr ein Marketingkonstrukt, unter dem den Leuten "Tu wenig und krig' viel" verkauft wird. Dazu wird das Wort (Ausflug ins Marketing, mache ich grad zufällig in der Uni) positiv behaftet mit Vorstellungen und einem schlanken, straffen, "schönen" Körpers und dabei noch viel Spaß beim Training. Dass die Menschen, die da oft in der Werbung gezeigt werden knallharte Sportler sind, die sich ihren Körper mit viel Blut und Schweiß erarbeitet haben wird einem verschwiegen. Interessant ist es unter dem Gesichtspunkt allerdings, was unter Fitness anderswo auf der Welt verstanden wird. Dort bedeutet das optimale Fitnessprogramm z.B. eine Frau, die voll berufstätig ist und 2 richtig knallharte TEs am Tag mit viel Cardio macht. Aber das mag in der Mentalität der (leistungsbereiten, und ja die gibts auch im Bezug auf Sport :D) Amis liegen. Unter anderem zum Thema Fitness, vieviel Training, wie hart etc. habe ich kürzlich einen interessanten Podcast von powerquest gehört. In einem sind wir uns wohl alle einig: Unter Fitness versteht man wohl kaum "Eisen stemmen"... Wo mir übrigens einfällt: Einer Hausfrau kann man kaum "Bodybuilding" oder "Pumpen" oder "Eisen beißen" verkaufen, aber das erklärt sich wohl von selbst. Deshalb der Begriff denke ich auch eher für die Kaufleute unter den Sportlern ;)

Vielleicht lässt sich das durch Erfahrungswerte derer auflösen, die bereits viele sportwissenschaftliche Bücher gelesen haben? Also nicht Sachen wie gängige BB-Bücher für den "Endverbraucher" oder Amateursportler, sondern, bei dem Thema waren wir ja gerade, wirklich wissenschaftliche Literatur. Wird das Wort dort gebraucht?
 

kecks

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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Die meisten sport'wissenschaftlichen' Bücher geben sich so 'nen Anstrich, sind aber alles andere als wissenschaftlich. Man kann sich mal den Spaß machen und z.B. in den gängigen Lehrbüchern für die SpoWis die Fußnoten in der Bib nachrecherchieren. Sehr lustig teilweise, was da als Beleg für was an den Haaren herbeigezerrt wird.

Im allgemeinen ist in diesem Kontext da aber nicht von "Fitness", sondern von "Kondition" die Rede. Kondition ist dann wiederum Ausdauer plus Kraft plus Schnelligkeit plus koordinative Fähigkeiten aka Geschicklichkeit plus Beweglichkeit.
 

Dr.Hupe

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AW: Fitness – Was ist das überhaupt?

Im allgemeinen ist in diesem Kontext da aber nicht von "Fitness", sondern von "Kondition" die Rede. Kondition ist dann wiederum Ausdauer plus Kraft plus Schnelligkeit plus koordinative Fähigkeiten aka Geschicklichkeit plus Beweglichkeit.

Verstehen viele Amateursportler ja dann wohl auch nicht ganz richtig. Ich habe Kondition immer als "Wie lange kannst du rennen" verstanden ;)
 
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