AW: Diskussion zum Artikel "Grundlagen der Sporternährung"
[FONT=Times New Roman, serif]Hallo Forti,[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]da hast du aber einen Riesenartikel geschrieben und auch die Überarbeitung wird nochmal jede Menge Zeit gekostet haben.....[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]![daumen [img17] [img17]](/styles/smilies/8.gif)
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[FONT=Times New Roman, serif]Ist vielleicht nicht ganz so einfach zu lesen für Leute, die sich jetzt noch gar nie mit Ernährung beschäftigt haben. Und mir ist auch nicht ganz klar, welche „Botschaft“ du damit rüberbringen willst. Vielleicht: „Sporternährung unterscheidet sich nicht so sehr von einer ganz normalen gesunden Ernährung“? [/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Zum Thema Proteinbedarf:
Ist der verpönte Empirismus denn wirklich so schlecht? Wenn ich selber gute Erfahrungen mit mehr Protein gemacht habe, was bringen mir dann Artikel und Lehrbücher? Mit der Angst vor Muskelverlust hast du aber sicherlich recht: "Wenn ich nicht täglich meine 5 Shakes, mein Glutamin und Kreatin reinschütte, wenn ich das nur einmal vergesse, dann fallen meine Mukkis gleich zusammen wie ein Luftballon, dem man die Luft raus lässt....."
[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Diesem psychischen Druck, der von den gängigen BB-Magazinen ja noch geschürt wird, nimmst du durch deine Berechnungen schon etwas die Grundlagen.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Verletzungen, oder Verbrennungen erhöhen diesen Bedarf temporär, Leber- und Nierenerkrankungen hingegen senken ihn bis auf ein Minimum [1].[/FONT]
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[FONT=Times New Roman, serif]Soweit ich das verstanden habe, haben Leber- und Nierenkranke keinen geringeren Proteinbedarf als Gesunde, sie können aufgrund ihrer Erkrankung das Protein nicht mehr ohne Probleme verwerten. Also fährt man bei diesen Leuten mit der Proteinmenge aufs absolute Minimum runter, manchmal auch mit Hilfe von ausgesuchten essenziellen Aminosäuren. Die kriegen dann nur soviel Protein wie sie unbedingt brauchen, aber sicher nicht das Optimum. Sind dann auch keine Sportler sondern Kranke, die ums Überleben kämpfen.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif][4]: Auch Bodybuilder haben in der Aufbauphase keinen höheren EW-Bedarf als die empfohlene WHO-Mindestmenge, weil schon allen Eventualitäten Rechnung getragen wurde. [/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Die WHO hat also schon alle möglichen Eventualitäten berücksichtigt......[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Ehrlich gesagt zweifle ich das an weil ich niemanden für so schlau halte, nicht mal die WHO.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Zum Thema Fett:[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]gesättigter Fettsäuren, denen in Massen eine Blutfettwerterhöhung und allgemeine Gesundheitsgefährdung nachgesagt wird[/FONT]
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[/FONT] [FONT=Times New Roman, serif]Das hast du aber schön gesagt. Jetzt versucht die Wissenschaft schon seit 20 Jahren oder so mit Riesenaufwand und umfangreichen Studien die Schädlichkeit der gesättigten Fettsäuren nachzuweisen und es gibt immer noch keine harten Fakten. [/FONT]
einfach ungesättigte Fettsäuren werden als unbedenklich eingestuft [1]
[FONT=Times New Roman, serif]Das übertriebene Lob der einfach ungesättigten FS (Olivenöl) halte ich jetzt eigentlich auch für eine Modeerscheinung, vor ein paar Jahren hatten die Pflanzenöle mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten FS (Distelöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl) diese Position inne.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Letztere sind inzwischen out, weil sie zuviele Omega-6-FS mitbringen.[/FONT]
und eine zu hohe Zufuhr an essentiellen Fettsäuren sollte vermieden werden, da u.a. die schädliche Wirkung von entstehenden Oxidationsprodukten diskutiert wird [1][8].
[FONT=Times New Roman, serif]Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind sehr empfindlich gegen Oxidation, darum braucht man bei einem höherem Verzehr von PUFAs (engl. Abkürzung: poly-unsaturated fatty acids) auch mehr Antioxidantien (Vit. E und als Partner Vit. C). Solche Fette und Öle sollte man dann auch nicht erhitzen. So gefährlich ist das aber auch nicht, dass sich dann jemand Gedanken wegen drei Löffeln Leinöl pro Woche machen muss.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Auch 5 Fischölkapseln sind jetzt nicht so üppig, nicht mal wenns die 1000mg-Uboote sind. Das sind lediglich 5 g Fett und die 1970 mg Omega3-FS kann man sich mit ca 70g Hering auch einverleiben (und vor ner Überdosis Bismarkhering hat meines Wissens nach jetzt noch keiner gewarnt)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Und jetzt zu meinem Lieblingsthema, die Mikronährstoffe:[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Bei den Mineralien gibst du 800 bis 1000 mg Phosphat an, was meinem antiquierten Küster-Thiel zufolge grob gerundet 260 bis 320 mg Phospor entsprechen würde. In den DACH-Referenzwerten wird der tägliche Phosphorbedarf mit 700 mg angegeben.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Eisen (5-30mg)
- Zink (5mg)
- Kupfer (1,5-3mg)
- Mangan (2-5mg)
- Molybdän (~0,5mg)
- Jod (1,5mg)
- Kobalt (< 1mg)
- Selen (0,05mg)
- Chrom (< 5µg)
- Fluor (1mg zur Kariesprophylaxe)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Hier liegen die aktuellen DACH-Referenzwerte teilweise etwas anders:[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Eisen 10 mg, 15 mg für Frauen)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Zink: 10 mg, 7 mg für Frauen[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Kupfer: 1,0 bis 1,5 mg[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Mangan stimmt so[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Molybdän: 50 bis 100 mcg (0,1 bis 0,05 mg)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Jod: 200 mcg (0,2 mg)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Kobalt wird nirgends angegeben, verm. in Vit. B12 enthalten
[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Selen: 30 bis 70 mcg (0,03 bis 0,07 mg)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Chrom: 30 bis 100 mcg (0,03 bis 0,1 mg)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Fluor: 3,1 bis 3,8 mg (davon 1 mg zur Kariesprophylaxe. Hoffentlich weiß der Körper das dann auch!)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Alle nicht genannten Spurenelemente sind giftig für den Körper [/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Und mit diesem Satz hab ich jetzt ein ganz großes Problem. Was ist jetzt z.B. mit Silicium? (bald 600 mg Si in 100 ga Haferflocken, sind die jetzt giftig?). Und wenn man ein halbes Pfund Chrom oder Selen runterkippt, ist dass dann jetzt nicht giftig?[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Beim Mineralstoffverlust durch den Schweiß war mir bisher jetzt nicht bewusst, dass da so viel Jod und Eisen flöten geht:
Natrium 700 bis 2000 mg/l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Kalium 200 bis 480 mg/l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Magnesium 20 bis 50 mg/l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Calcium 20 bis 70 mg/l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Jod 0,03 bis 0,05 mg /l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Zink 0,05 bis 1,0 mg/l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Kupfer 0,5 bis 0,9 mg/l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Eisen 0,3 bis 0,7 mg/l Schweiß[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif](Quelle: Uwe Gröber/Metabolic Tuning)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Aber bevor ich Eisen supplementieren würde, würde ich zuerst Vit. C zuführen. Dieses erhöht die Eisenaufnahme aus der Nahrung deutllich und oft kommt man um Eisensupps rum. Die sind nämlich nicht so ohne mit den Nebenwirkungen (und das sagt die Obersupptante vom MC!)[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Tja, und Vitamine zeichnen sich jetzt nicht unbedingt durch den Stickstoff aus. Die B-Vitamine haben zwar N, bei Vit. C, Vit D und den Tocopherolen seh ich jetzt aber keinen.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Ansonsten warnst du ja vor einer Überdosis/Hypervitaminose, dass Vitamine wie Mineralien und Spurenelemente aber absolut lebensnotwendig sind geht mMn aber irgendwie unter. Die DACH-Referenzwerte (DACH= Abküzung für die Ernährungsgesellschaften von Deutschland, Österreich und der Schweiz) sind keine Grenzwerte für die maximale Mikronährstoffdosis (und jenseits davon lauf ich grün am im Gesicht oder so) sondern Angaben über den vermuteten Nährstoffbedarf, der bei der Mehrheit der Bevölkerung ausreichen sollte. Da ist sehr viel geschätzt und berechnet daran und manch einer kann durch seinen Betätigungen (z.B. Sport, Rauchen) oder seinen speziellen Stoffwechsel ganz andere Bedürfnisse haben. Die DGE hat übrigens die Empfehlung für Ascorbinsäure/Vitamin C vor kurzem auf 100 mg/Tag erhöht.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Habe auch schon gelesen, dass Sportler durch ihren erhöhten Energieumsatz auch deutlich mehr an Mikronährstoffen brauchen. Aber um mich dazu ausführlicher zu äußern, weiß ich noch zu wenig.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Zur Flüssigkeitszufuhr hab ich letztens gelesen, dass man für eine optimale Hydrierung 150% des Flüssigkeitsverlustes ersetzen solle. Also anderthalb Liter trinken, wenn man während des Sportes 1 kg abgenommen hat. Die Quelle hab ich grad nicht parat aber irgendwie kommt mir das glaubhaft vor. Nach allem, was ich bisher so gelesen habe funktioniert der menschliche Körper ja etwas komplizierter als eine Flasche: wenn man da einen Liter rauskippt und wieder einen Liter reinfüllt, ist die genauso voll wie vorher.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Zur Ernährung nach dem Training bzw. den 1,5 g KH pro kg Körpergewicht würde ich gerne noch etwas mehr lesen. Den Absatz in deinem Artikel, Forti, finde ich ausführlich genug aber ich würde da halt gerne mehr ins Detail gehen. Da bräuchte ich ein Physiologiebuch, oder?[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Vielleicht könntest du genauer darauf eingehen, was du unter „Trainingsbelastung“ verstehst. Das du nach deinen anderthalb Stunden soviel Traubenzucker gebrauchen kannst, glaub ich dir gerne. Aber was ist mit lockererem Training? Empfiehlt sich die KH-Zufuhr nur nach dem Krafttraining oder auch nach dem Ausdauertraining? Und auch nach ner halben Stunde gemütlich aufm Crosstrainer?[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Und wenn du zum Abschluss den Jungs noch erzählst, dass Tribulus Terrestris ein Geheimtipp für Frauen in den Wechseljahren ist, dann nimmt das garantiert keiner mehr.....[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Liebe Grüßle[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Renate[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]PS: wie schon oben gesagt,
-Arbeit
PPS: Gehört jetzt zwar nicht zum Artikel: Laktosefreie Milch enthält nicht weniger KH als normale Milch. Die Laktose wurde, wie von Forti bereits vermutet, durch Zugabe von Laktase aufgespalten. Enthalten sind also Glukose und Galaktase, darum schmeckt laktosefreie Milch auch etwas süßlicher.
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