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Hier mal ein guter Text von Peter Krinke zum Thema Regeneration...PAUSEN...
Gruß Eisi
°Der menschliche Körper ist aber nur begrenzt belastbar und die Belastbarkeit ist auch nicht im gleichen VerhältnisIch kann mich sehr gut an Olympiasieger K.H. Radschinsky erinnern. 1987 wurde er mit neuem Deutschen Rekord und über 40 kg
zur Kraft trainierbar.
°Erholung ist genau so zu planen wie die Belastung.
Vorsprung im 35. Lebensjahr in seiner Gewichtsklasse Deutscher Meister und zeigte noch mal Ambitionen zur Olympiateilnahme 1988.
Tage später wurde er im Fernsehen vom Moderator angesprochen, dass doch bei einem Gewichtheber in seinem Alter Beine und Rücken
schon total verschlissen sein müssten. Von Radi kam wie aus der Pistole geschossen die Antwort:" Ich hab halt immer genügend Pause gemacht".
In diesem Jahr z. B. hatte Radi monatelang bis in den Juli hinein kaum eine Hantel berührt. So konnte er auch Ende November "fit for fight" sein.
Wenn man den individuellen Metabolismus eines Athleten mit viel Training verändert, verhält es sich dann ungefähr so, als wenn man einem
Formel 1 Renner mit zusätzlich drei 100 Liter-Tanks bestückt. Der kann dann vielleicht doppelt so weit fahren (trainieren) wird aber bestimmt
nicht schneller (stärker) und der Verschleiß (Regeneration , Verletzungen) wird größer, falls er überhaupt sein Ziel erreicht.
Dann werden die "Monteure" ihrer Funktion gerecht, d. h. Physiotherapeuten, Masseure sowie spezielle Anwendungen.
Aber wie viel tragen diese Maßnahmen zur Wiederherstellung bei? 2% oder vielleicht 5% oder sind diese sogar kontraproduktiv?
Ein gut durchgeplantes und getimtes Training sollte gar nicht erst zu solchen Maßnahmen führen, denn dann ist der Körper schon überlastet.
Reparaturen sind nur dann notwendig wenn etwas beschädigt wurde.
Wenn man heute z. B. die ganzen Maßnahmen dieser Spezialisten in der 1. Fußball-Bundesliga betrachtet, kommt man nur ins Staunen.
Da wird für jedes Übungsteil ein "Fachmann" verpflichtet mit der Konsequenz, dass es gegenüber früheren Zeiten mindestens 100%
mehr "Verletzte" gibt. Der "Cheftrainer" hat dann die Aufgabe das Ganze noch in der Öffentlichkeit gut zu verkaufen. Ohne diese
hausgemachten Probleme würden solche Leute ja auch nicht mehr benötigt. Das System zerstört sich selbst haha...!
Der Hammer aber ist, dass manchmal noch ein "Motivationstrainer" verpflichtet werden muss, der die rundum verhätschelten Sportler
auch noch mental aufs Spielfeld trägt.
Solche Methoden sollten möglichst nicht von anderen Sportarten angestrebt werden, schon allein um des Sportlers persönliche Würde zu wahren.
Selbst im Alltagsleben kann man feststellen, dass z. B. durch die ganze "Rückenbehandlungsfolkolore" die Zahl der Patienten steigt statt sinkt.
Die größte Gesundung erlangen dabei die " Behandler". Man sollte bessere und für die Allgemeinheit billigere Wege einschlagen und den
"Patienten" beibringen wie man sich rückengerecht verhält und sich ohne großen Aufwand selbst trainieren und gesund erhalten kann.
Als "Regenerationsübungen" werden u.A. in der wettkampffreien Zeit im Gewichtheben auch Skilaufen oder Langstreckenlauf empfohlen.
Damit werden dann die sowieso im GH die Hauptlast tragenden Knie- und Hüftgelenke zusätzlich belastet. Die mit diesen Sportarten in
relativ kurzer Zeit erworbene " allgemeine Kondition" ist für das Gewichtheben ohne Belang und geht auch wieder nach kurzer Zeit flöten.
Daher sollte man sich solche Betätigungen für die Zeit nach seiner Karriere aufheben.
Ein guter Sportsmann hat meist einen guten Draht zu seinem Körper und kann sicher (sollte es können) abschätzen, welche Maßnahmen
für ihn in der Regenerationsphase - ausgeführt in moderater Form - förderlich sind.
°Die beste Regeneration ist die Pause!
In der Pause können alle Systeme, Muskelfasern, Gelenke, Sehnen und auch die Psyche wieder auf Vordermann gebracht werden.
°Es gibt nichts Besseres und Billigeres als die Pause.
Das Gewichtheben und spezielle Hantelgymnastik hat genügend Eigenschaften um Athletik, Schnell- und Maximalkraft, Beweglichkeit,
Gleichgewichtsgefühl, Dehnfähigkeit u. v. m. aus der Sportart selbst zu schöpfen.
Da braucht es nicht extra irgendwelche exotischen Dehnübungen "vielseitige Sportbetätigung" und spezieller Behandlungen wie schon
oben beim Fußball beschrieben.
Der wirklich leistungsorientierte Sportler sollte sich daher den effektivsten, zu den Wettkampfübungen synchron verlaufenden Übungen widmen.
°Der Sinn ist Energie einzusparen die für die 2-Kampfübungen gebraucht wird und Überlastung zu vermeiden..
Der Geigenvirtuose wird nicht an der Querflöte üben um maximale Perfektion im Geigenspiel zu erreichen und damit Energie verschwenden-
obwohl ja beides mit Musik zu tun hat.
Gruß Eisi